Eine verhinderte Bergbesteigung (Hobby? Barfuß! 2)
Um es gerade am Anfang klar zu stellen: nicht die Barfüssigkeit war schuld, sondern ein (vermeintlicher) Wetterumsturz. Wie üblich fuhr ich mit dem Rad noch im Dunkeln los, vorerst an den Bergfuss bei der Mühle Altendorf in Buchs SG. Ausrüstung: Shorts und zwei Stöcke. Der Einstieg ins Tobel lag im tiefen Schatten und bereits musste ich über einen Baumstamm klettern und mich über grobe Steine tasten. Ein Gruss von der Felswand über dem Waldweg? Die Kontrolle nach der Rückkehr ergab, dass ich Glück gehabt hatte: Ich war leicht vom Weg abgekommen und deshalb in die Steine, gespickt mit Fliesen- und Glassplittern geraten! Nun, der steil ansteigende Weg wurde angenehmer. Bald erreichte ich die Waldstrasse zur untern Tobelbrücke. Von hier weg ging es mit konstanter, erheblicher Steigung immer in der Nähe des Baches auf einem steinigen Weg aufwärts. Abwärts hätte ich hier wohl barfuss etwas gelitten! Geissbachfall, Masnerihütte, Wasserfassung EW, der Weg durchs Tobel ist mir seit meiner Jugend wohlbekannt. Auf 1300 m öffnet sich das enge Tobel und macht den Blick auf die ausgedehnte Buchser Alp Malschüel frei. Ueber die Alp hinauf ist auch der Weg barfussfreundlicher. Noch verspricht der blaue Himmel einen weiteren schönen und heissen Tag. Ich strebe nun dem Barbielergrat zu, wo sich die Ostaufstiege zum Alvier treffen. Und nun hat sich Lage plötzlich dramatisch verändert: Schwarze Wolken über dem Alpstein und neblige Dunkelheit über dem untern Rheintal. Zunehmend erscheinen auch Wolken über den nahen Bergen. Ein unerwarteter Wetterumschwung? Mit meiner ein-Stück-Bekleidung nicht unbedingt wünschenswert! Soll ich die 300 Höhenmeter zum Alviergipfel riskieren? Der Wetterbericht war hervorragend, der Anblick ringsumher eher bedrohlich. Ich blase zum Rückzug und eile Richtung Arin - Sevelerberg. Auf der Alp Arin kommen mir zwei Liechtensteiner entgegen, sie allerdings bergtauglich ausgerüstet. Die letzten 600 Höhenmeter, die ich diesmal am obern Tobelrand zurücklege, spüre ich an den Fusssohlen, denn immerhin bin ich seit bald sechs Stunden unterwegs. Als ich dann schliesslich wieder Buchs erreiche, hat die Sonne den Himmel reingefegt und der versprochene heisse, sonnige Tag nimmt seinen Fortgang!