Reise zum Rheinsteig (2. und 3. Tag) (Hobby? Barfuß! 2)
Nach einem wunderbaren Frühstück bei Eva ging es dann zu Rheinsteigwanderung. Eva fuhr voraus, um ein paar Teilnehmer vom Bahnhof abzuholen, während Leo und ich hinterherfuhren. Über das was dann folgte wurde hier schon genug diskutiert, so dass ich da nicht noch einmal drauf eingehen möchte. Leider kamen dabei allerdings die schönen Seiten der Wanderung zu kurz. Die Mühe, die sich Eva bei der Organisation machte, darf man nicht unterschätzen, auch wenn nicht alles optimal lief.
Als wir wieder zurück nach Siegburg kamen, waren wir alle ziemlich fertig. Leo hette Probleme mit seinem Knie und mir taten nach diesem doch recht anspruchsvollen Weg meine Fußsohlen weh, was ich sonst eigentlich nicht kenne. Am nächsten Tag noch einmal eine solche Tour überstehen? Eigentlich freute ich mich auch auf den zweiten Wandertag, andererseits war ich mir nicht sicher, wie ich das überstehen sollte. Da Leo bereits über Alternativen nachdachte, beschlossen wir daher ein eigenes Programm durchzuführen.
Wir fuhren zunächst zum Siegburger Bahnhof, wo ich gerne die unterirdische Endstation der Stadtbahnlinie 66 fotografieren wollte. Wunderbar glatter Steinboden ließ keinen Zweifel an der Barfußfreundlichkeit Siegburger U-Bahnbauer aufkommen.
Anschließend fuhren wir nach Köln-Thielenbruch, wo an diesem Sonntag, dem 9. Juli, das Straßenbahnmuseum geöffnet war. http://www.hsk-koeln.de/german/ Es öffnete allerdings erst eine halbe Stunde nach unserem Eintreffen, so dass wir ein wenig warten mussten. Es ist absolut angenehm zu begehen, Schotter gibt es dort nicht und Probleme bereitete man uns auch nicht.
Als wir dort alles gesehen hatten fuhren wir weiter in Richtung Wuppertal, als wir unterwegs am Altenberger Dom vorbeikamen. Da ich ihn schon einmal besuchte, er damals aber von einem Baugerüst verunziert wurde, besichtigten wir ihn noch einmal. Auch Leo kannte ihn schon und erzählte mir viel von seinen früheren Besuchen dort und davon, wie Ausflüge in seiner Familie früher abliefen.
Ein näherer Blick auf Schloss Burg bei Solingen scheiterte an einer Kombination aus fehlenden kostenfreien Parkplätzen und geringem Interesse unsererseits. Ein Blick auf die in Fachkreisen berühmte Obus-Drehscheibe in Burg warfen wir aus dem fahrenden Auto, die ebenso berühmte Müngstener Brücke sahen wir dagegen nicht, weil wegen einer Veranstaltung dort alles abgesperrt war.
Auf einem größeren Umweg über Remscheid erreichten wir dann endlich Wuppertal-Kohlfurt, wo sich die Bergischen Museumsbahnen befinden. http://www.bmb-wuppertal.de/ Dieses Straßenbahnmuseum beschäftigt sich vorwiegend mit der Geschichte der meterspurigen Bahnen im Ruhrgebiet. Die Wagenhalle ist problemlos barfuß begehbar, die davor liegende Gleisharfe nur etwas für Barfüßer, die auf grobem Schotter trainieren wollen. Die Museumsstrecke befuhren wir mit zwei unterschiedlichen Zügen, von denen der eine einst im Düsseldorfer Vorortverkehr nach Hilden unterwegs war. Bewundernswert ist dabei die Streckenführung, wie sie sich in starker Steigung und zahlreichen Kurven aus dem Tal der Wupper hinaufschlängelt. Auch die stillgelegte aber noch vorhandene Gleiskreuzung mit der Straße in Kohlfurt, die kaum akzeptable Sichtverhältnisse zwischen Kraftfahrern und Straßenbahnern bot war sehenswert, ebenso wie die alte baufällige Brücke, die nur noch Fußgängern vorbehalten ist.
Unser nächstes Ziel war dann Düsseldorf, wo Leo einst eine Zeit lang wohnte und wo er mir allerhand zeigen konnte. Nachdem wir am Rande der Altstadt mein Auto abstellten, sahen wir uns zunächst einen Teil der Königsallee an, bevor wir uns am Jan-Wellem-Platz nach Spuren alter Straßenbahnpracht umsahen. Wir aßen dann noch ein leckeres Brötchen mit gebratenem Fleisch (den korrektren Namen habe ich leider vergessen), kamen am Rathaus vorbei und erreichten das Rheinufer. Dann zeigte er mir noch ein uriges Lokal mit wunderbaren Sprüchen auf Keramikfliesen an den Wänden, bevor wir wieder zum Auto zurückkehrten und Siegburg ansteuerten. Düsseldorf, das ich bisher nur einmal im dunkeln sah, hat mir gut gefallen. Es gibt zwar wesentlich interessantere Städte, aber Düsseldorf ist auch nicht schlecht und durchaus barfußfreundlich. Ich verstehe nur nicht, warum Düsseldorfer für Fußgänger an den Ampeln eine Gelbphase brauchen. Gibt es das auch andernorts?
In Siegburg aßen wir dann noch eine gemeinsam belegte Pizza, plauderten noch ein wenig und sahen uns noch die von mir auf einer CD mitgebrachten Fotos vom Himmelfahrtstreffen an, bevor wir müde schlafen gingen.
Fortsetzung folgt ...