Junipresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
hier kommt der - recht abwechslungsreiche - Pressespiegel für die zweite Junihälfte:
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Gelb-schwarz und gefährlich
Bienen und Wespen mit Ruhe begegnen - An schwül-heißen Tagen sind die Tiere besonders aggressiv
MÜNCHEN. Die Sonne scheint, und das Picknick auf der Blumenwiese ist im vollen Gange. Doch bei aller Idylle droht auch Ungemach - in Form von Bienen und Wespen. Wenn sie sich bedroht fühlen, stechen sie schon mal zu.
Die Folgen eines Stichs sind unangenehm: Von einer Hautreaktion bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reicht die Bandbreite der körperlichen Reaktionen. Deshalb gilt es, Stiche zu vermeiden und im Notfall schnell zu reagieren. "Am häufigsten kommt es auf Blumenwiesen zu Stichen", sagt Melanie von Orlow, Biologin und Expertin für Hautflügler beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) Berlin. "Wenn man sich in blühenden Klee und gleichzeitig in eine Biene setzt oder barfuss läuft und auf eine Biene tritt, wird das Tier gequetscht und wehrt sich." Das gleiche passiert, wenn eine Wespe genüsslich am Fallobst knabbert und getreten wird. Geschlossene Schuhe sind hier ein wirksamer Schutz.
Süßes bei Wespen beliebt
Die Honigbiene ist vor allem von Mai bis Juli aktiv. Wespen sind dagegen eher im August und September auf der Suche nach süßer Nahrung [...]
Im Notfall ist schnelles Handeln gefragt. "Der Stachel einer Biene, der nach einem Stich in der Haut stecken bleibt, sollte schnellstmöglich so entfernt werden, dass der daran hängende Giftsack nicht ausgedrückt wird und damit noch mehr Gift in den menschlichen Körper gelangt" [...] Hierzu kann der Stachel seitlich mit dem Fingernagel ausgekratzt oder mit einer Pinzette herausgezogen werden. Dann wird die Stichstelle ausgewaschen, desinfiziert und gekühlt - etwa mit einem feuchten Waschlappen.
Bei einer normalen Stichreaktion brennt oder schmerzt die Haut, rötet sich und schwillt an. Bei einem Stich im Mund oder Rachenraum sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, weil die Schwellung die Atmung blockieren könnte.
Stichstelle beobachten
Rund drei Millionen Menschen leiden laut Franziska Rueff, Allergologin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, in Deutschland an einer Insektengiftallergie [...]
[Pforzheimer Zeitung, 16. 06. 2006]
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Mit altbayerischer Behäbigkeit
Berchtesgaden: (17. Juni 2006) Der ehemalige Leiter der Nationalparkverwaltung, Dr. Hubert Zierl, wird am morgigen Sonntag 70 Jahre alt. Von frühester Kindheit an hat sich Zierl für die Natur interessiert. Seine besondere Liebe galt dem Wald, dem er auch beruflich treu geblieben ist. [...]
Die Verbindung zur Natur war von Anfang an da. »Jachenau, wo ich aufgewachsen bin, ist ein entlegenes Dorf bei Lenggries. Sobald es ging, sind wir barfuß gegangen«, erzählt Dr. Zierl. »Einmal hat der Lehrer gesagt, wenigstens in die Schule sollen wir Schuhe anziehen.« Der Vater war Oberförster. Zusammen mit seinem Bruder und der Schwester wuchs Zierl unter der Obhut seiner Mutter im Forsthaus auf, das zwei Kilometer vom Dorf entfernt lag [...]
Es war eine glückliche Kindheit, geprägt vom abenteuerlichen Bubenleben in der Natur. Doch nach der Grundschule veränderte sich Zierls Leben. Er kam nach Scheyern ins Internat. Mit den damaligen Verkehrsverbindungen wäre ihm der Besuch eines Gymnasiums von zu Hause aus nicht möglich gewesen. »Das erste Jahr war grauenhaft. Ich hatte so viel Heimweh. Die ganze Freiheit war weg. Es gab eine feste Tagesordnung und kaum Rückzugsmöglichkeiten.« Mit dem Barfußgehen war es auch nichts mehr. Ein Präfekt prüfte sogar, ob die Schuhe auch ordentlich geputzt waren. [...]
[Berchtesgadener Anzeiger , 17. 06. 2006]
Das Thema Schule greift auch die folgende Meldung auf:
Barfuß in die Schule? Vor 50 Jahren verboten [...]
Barfuß in die Schule? Das wurde vor 50 Jahren in Pfronten verboten, als das neue Zentralschulgebäude in Heitlern in Betrieb genommen wurde. Die Gemeinde Pfronten und die Volksschule feiern dieses Jubiläum am Freitag, 30. Juni.
Emil Zweng aus Pfronten-Meilingen, der in der Grundschule seit 1994 als Hausmeister arbeitet, erinnert sich noch gut an die Zeit, als die "Zentralschule in Pfronten-Heitlern" geöffnet wurde. Er gehörte zu den ersten Schülern, die im neuen Schulhaus die Bänke drückten. "Das war eine riesige Umstellung", erzählt er: "Wir waren vorher in der Schulbaracke neben dem Rieder Schulhaus untergebracht und gewöhnt, im Sommer barfuß zur Schule zu kommen. Nun hatten wir plötzlich Hausschuhpflicht." Besonders imponiert hätten ihm, so Zweng weiter, die modernen sanitären Anlagen und das kleine Hallenbad im Keller [...]
[Füsser Blatt, 21. 06. 2006]
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Familienfest im Kurpark zur Barfußpfad-Einweihung [...]
Mit einem großen Familienfest wird am Sonntag, 25. Juni, im Bad Schwalbacher Kurpark am Schwalbenbrunnen (hinter Café Golfhaus und den Tennisplätzen) der neu angelegte Kneipp-Barfußpfad eröffnet und eingeweiht. Dazu gibt es viele Aktivitäten rund um die Fußgesundheit, Kinderspielen und Musik.
An zehn Stationen führt der rund 750 Meter lange Pfad durch ein natürlich angelegtes Gelände im Kurpark. Barfuß läuft man über Waldboden mit Laubblättern und Tannennadeln, über Rindenmulch, Kies, Schotter und Splitt. Beim Balancieren im Sandbett kann man Gleichgewichtssinn und Geschicklichkeit trainieren.
Eingebunden sind die heimischen Moorvorkommen und das Wassertreten durch den Menzebach. Beim Gang durch den Moorgraben lässt sich die schmerzlindernde, durchblutungsfördernde Wirkung dieses Naturheilmittels erleben. Auch ein Knüppeldamm und Wiesenstoppeln, Holzpflaster und Rundkiesel gehören zum Barfuß-Erlebnispfad. Zwischendurch laden schöne Sitzgruppen zum Verweilen ein. Dabei kann man sich zudem an einem der natürlichen Mineralbrunnen innerlich und äußerlich erfrischen.
Die Kurbahn-Strecke teilt den Barfußpfad quasi in zwei Abschnitte, direkt am Schwalbenbrunnen befindet sich eine Station, so dass man den Parcours auch bequem mit dem Bähnchen (ab Moorbadehaus) erreichen kann. [...]
[Rhein Main Presse, 19. 06. 2006]
Und ein Bericht mit ähnlicher Thematik:
GEHsundheitsweg auf der Rusel wird eröffnet
Mit einem ungewöhnlichen Projekt will die Gemeinde Schaufling für die heimische Natur werben. Auf der Rusel ist der sogenannte GEHsundheitsweg entstanden. Dabei handelt es sich um einen 2, 5 Kilometer langen Rundweg im Wandergebiet Rusel - Hausstein. An verschiedenen Stationen können Sie Natur pur erleben, beispielsweise barfuß auf Gras und Moos laufen oder am sogenannten Summfelsen Ruhe und Entspannung finden [...]
[UnserRadio Online, 23. 06. 2006]
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Premiere: Jawort im Beach-Club
Sonnenstrahlen funkeln auf der Wasseroberfläche, zwischen Palmen und Strandliegen stehen die Hochzeitsgäste im Sand. Andächtige Stille herrscht bei dem Liebeslied "The Power Of Love" von Frankie goes to Hollywood - nur das Rauschen der Wellen ist noch zu hören. Dann der große Moment: Ein besinnliches "Ja, ich will!", während Ruderboote und Containerschiffe vor der Skyline des Hafens durch die Elbe ziehen. Martin Schlottmann und Patrizia Spenga wollten dem schönsten Tag ihres Lebens einen besonderen Rahmen geben: Sie trauten sich im Beach-Club Del Mar an der Großen Elbstraße - die erste Hamburger Hochzeit dieser Art.
Das Hochzeitspaar sitzt auf einem Steg am Wasser, es werden ruhige Lieder gespielt, zwischendurch literarische Stücke gelesen. "Wir wollten am Strand heiraten", sagt die Goldschmiedin Patrizia kurz vor der Zeremonie. [...] Wasser und Sand ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Liebesgeschichte: Am Strand der Dominikanischen Republik überraschte Martin seine Freundin 2004 mit einem Antrag. Genau vor einem Jahr heirateten die beiden behördlich - vor dem Standesamt und barfuß im Gras. Nun wurde die Zeremonie im Beach-Club nachgeholt. "So schließt sich der Kreis", sagt der 33jährige. Nun hofft das Paar auf Nachwuchs. Der Elbstrand würde sich auch für eine Taufe eignen.
[Hamburger Abendblatt , 19. 06. 2006]
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Barfuß über Rindenmulch und Erde
Brudergrundtag: Zahlreich erschienene Besucher lernen in dem Erbacher Wildpark viel Wissenswertes über Feld, Wald und Flur und werden dabei gut unterhalten
ERBACH [...] Praxisnah gestaltete die Schule am Sportpark ihren Parcours rund um natürliche Untergründe der heimischen Böden. Barfuß und mit verbundenen Augen ging es über die Strecke, und die Teilnehmer mussten erraten, auf was sie wandelten: Sand oder Erde? Stroh oder Rindenmulch? Für Kenner der Materialien in den Obstkisten gab es Urkunden, und besonders Eltern freuten sich, wenn der Nachwuchs ein solches Zertifikat erzielte. [...]
[Echo-online, 20. 06. 2006]
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Aus dem Gerichtssaal 3600 Euro Geldstrafe
Gericht hört neun Zeugen bei zwei Terminen [...]
Zu einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro ist Ralf A. am Montag im Lampertheimer Amtsgericht von Richterin Angelika Heinrichs wegen Körperverletzung verurteilt worden. Bereits Mitte Mai begann der Prozess gegen den 38-jährigen Bürstädter, der Anfang September vorigen Jahres am Bibliser Badesee einen 46 Jahre alten Wormser zu Fall gebracht und ihn dann noch getreten haben soll [...] Da der Angeklagte nach den Zeugenbeobachtungen "nur" barfuß den Geschädigten getreten hat, wurde der Tatbestand als "einfaches" Delikt eingestuft. [...]So fiel auch das Urteil der Richterin Heinrichs aus: A. habe auf einen Wehrlosen eingetreten und ihn erheblich verletzt, aber ein nicht beschuhter Fuß sei im vorliegenden Fall als kein gefährliches Werkzeug anzusehen. Das Urteil wurde angenommen, das Gericht gestattete die Zahlung in Teilbeträgen von 150 Euro monatlich. Somit wird in das Führungszeugnis des ledigen Bürstädters kein Eintrag erfolgen, in die Strafakte jedoch schon.
[Wormser Zeitung, 21. 06. 2006]
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Cesaria - Die Kaiserin ohne Schuhe
"Nomen est omen", pflegten die alten Römer zu sagen: Der Name ist ein Vorzeichen. Bei Cesaria Evora möchte man dem zustimmen. Denn die Sängerin von den Kapverden ist so etwas wie die Kaiserin der Weltmusik [...]
Als Evora 1941 in der Hafenstadt Mindelo auf der Kapverden-Insel São Vicente geboren wurde, war ihre Heimat noch portugiesische Kolonie. Was das mit Evora zu tun hat? Viel. Zumindest mit den "Mornas" genannten Liedern voller Gefühl und Nostalgie, die die Sängerin in aller Welt bekannt gemacht haben.
Diese Art von Gesang sei für die Bevölkerung der Kapverden Religion und Therapie, sagt Evora: "Nur sie kann unsere Leiden lindern und unsere Schwierigkeiten vergessen lassen." In diesem Satz schwingt etwas von dem Schicksal ihrer Vorfahren mit - jener Sklaven, die durch die portugiesischen Kolonialherren vom afrikanischen Festland auf die Inseln verschleppt wurden.
In Mindelo wuchs Evora zusammen mit sieben Geschwistern auf. Mit 16, sagt sie, habe sie gewusst, dass das Singen ihre Berufung sei: "Die Leute sagten, dass ich eine großartige Sängerin sei, und da begann ich, an mich und meine Musik zu glauben." [...]
Bekannt ist Evora nicht nur für ihre Musik, sondern auch für ihre Abneigung gegen Schuhe. "Die barfüßige Diva" wird sie auch genannt. "Ich wurde barfuß geboren und werde barfuß sterben", lautet einer ihrer Leitsprüche. Nur auf Tourneen macht sie eine Ausnahme und trägt Schuhe: "Weil es in Europa kalt werden kann." [...]
[Mallorca Zeitung, 22. 06. 2006]
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Einfach nur spielen
Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" in Bad Hersfeld [...]
Warum gehen die Menschen barfuß? Kann sein, daß sie arm sind. Oder wenn sie besonders naturfreudig sind. Oder wenn es so warm und sonnig ist, daß man eben keine Schuhe braucht. Oder wenn sie die lästigen Zwänge des Alltags abwerfen, sich frei fühlen wollen, einfach nur spielen. In der Aufführung von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" laufen sie alle, bis auf einen, barfuß in der Stiftsruine herum. Das wird ja wohl etwas bedeuten sollen. Vielleicht wollte der Regisseur Michael Gruner damit einfach sagen, daß die Geschichte ja in Padua, in Italien, in südlichen Gefilden spielt. Und indem er seine Leute überdies in leichte, helle, luftige, bequeme Kleider steckt, nimmt er allem auch das Steife, den konventionellen Ernst. Wie wenn ein paar junge Leute aus der Stadt sich zu diesem Spiel verabredet hätten. [...]
Wem es nicht zuviel der Lustigkeit ist, der hat seine ungetrübte Freude. Großer Beifall.
[Wiesbadener Kurier , 23. 06. 2006]
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Abgang in Finsternis
Schwedens Team hat seinen Zenit hinter sich [...]
Zum dritten Mal hintereinander überstand Schweden bei einer Welt- oder Europameisterschaft die Vorrunde. Nur um gegen Deutschland auch diesmal in der zweiten Runde auszuscheiden; wie bei der WM 2002 im Achtelfinale gegen Senegal, wie bei der EM 2004 im Viertelfinale gegen die Niederlande.
Realistisch betrachtet, landete Schweden bei dieser WM genau dort, wo es hingehört: Unter den besten 16, und keinen Schritt weiter. [...]
Mattias Jonson, der Flügelspieler, kam noch einmal auf den Rasen, barfuß, als wolle er die WM noch einmal so intensiv wie möglich fühlen; als wolle er nochmals spüren, was diese WM hätte sein können.
[Berliner Zeitung, 27. 06. 2006]
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Luxus-Lack für ladyliken Look
Kräftiges Rot bestimmt das Erscheinungsbild perfekt gepflegter Zehennägel. - Dunkle Nagellacke im Test [...]
Denn auch wenn die Nagellackfashion ebenso Trends unterliegt wie die Mode generell, so sind doch spätestens seit 1994, als Uma Thurman an der Seite von John Travolta barfuß durch den Kultfilm "Pulp Fiction"tanzte, dramatisch dunkel lackierte Finger- und Zehennägel fixer Bestandteil der Farbpalette.
Seit rund 80 Jahren gibt es Nagellack, wie wir ihn heute kennen. Bis es allerdings soweit war, hatte man/frau nur wenige Möglichkeiten, Nägel farblich zu verschönern. Wie so oft in der Kosmetik gingen bereits die sozial hochrangigen Frauen im alten Ägypten als Vorbild voran: Sie färbten Finger- und Zehennägel (nebst anderen Körperpartien) mit Henna. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in Europa und Nordamerika Fingernägel kurz gefeilt und mit roten Ölen gefärbt, Lederlappen sorgten für den optimalen Glanz. Die der Enstehung des Nagellackes ist letztendlich der boomenden Autoindustrie zu verdanken, denn bei der Entwicklung von Karosserielacken in den 1920er-Jahren wurde - quasi als Nebenprodukt - auch die ideale Basis für Nagellack gefunden. Filmdiven wie Jean Harlow beschleunigten den Weg der neuen Lacke von den Garagen in die Badezimmer, indem sie den Trend der gleichfärbigen Nagellack-Lippenstiftkombination kreierten. [...]
Damit Lack möglichst lange auf dem Nagel hält, gibt es natürlich einige wichtige Do's and Don'ts. Lauwarmes Wasser, zum Beispiel, versetzt mit Zitronensaft oder Olivenöl als Fußbad verhilft zu geschmeidigen Nägeln; bevor der Lack auf den Nagel kommt, sollte in jedem Fall ein Tröpfchen Olivenöl einmassiert werden. Für das Auftragen von Unterlack gilt es eine Trockenzeit von etwa fünf bis sieben Minuten einzuberechnen, ehe es an den Farbtiegel geht. Beim Lackauftragen ist ein ruhiges Händchen gefragt [...]
[Der Standard, 27. 06. 2006]
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VON BENIN CITY NACH OBERHAUSEN [...]
Er brachte ihr Schuhe mit, rote Schuhe. Davon hatte Sandra aus Benin City ihr Leben lang geträumt. Und der Mann, der Onko hieß, versprach ihr ein besseres Leben in Germany. Doch statt in Oberhausen in einer Boutique zu arbeiten, wurde sie zur Prostitution gezwungen. [...]
Benin City in Nigeria ist die Stadt des Mädchenhandels. Die Mädchen sind 13 oder 14 Jahre alt; sobald sie einen Busen bekommen, sind sie Ware, und dann müssen sie fort.
DER TRECK DER VERZWEIFELTEN
Wie verzweifelt müssen Menschen sein, um ihre Heimat, ihre Familien, ihre Kinder zu verlassen? Um sich auf eine Odyssee zu begeben und, wenn sie tatsächlich das unwirtliche Europa erreichen, als "illegale Einwanderer" verstecken zu müssen oder als Zwangsprostituierte ausgebeutet zu werden? [...]
Es ist eine Weile her, es war vor dieser Reise, da trafen wir in einer westdeutschen Kleinstadt eine junge Frau, die geschützt werden muss; nennen wir sie also Sandra. Sandra ist 25 Jahre alt, sie kommt aus Benin City, und sie saß in einem Bahnhofsrestaurant in Jeans und weißem Top und Strickjacke, die lockigen schwarzen Haare hatte sie zurückgebunden, und die braunen Augen flackerten.
Sandra war schlau, schlagfertig und zugleich ziemlich schüchtern, weil sie sich verstecken musste vor Schleppern und Zuhältern. Sie war ausgebrochen aus dieser Welt, hatte das Spiel beendet [...]
Wie viele Kilometer sind das? Von Benin City nach Germany? Der Mann, der mich hergebracht hat, heißt Onko. Er war ungefähr 30 Jahre alt, ein schwarzer Mann, aber ich kenne nur diesen einen Namen: Onko. Wahrscheinlich sucht er mich. Wahrscheinlich ist er wütend auf mich. So wütend, dass er mich töten würde.
Wir waren vier Jungen und drei Mädchen in unserer Familie, ich war die Mittlere. Mein Vater war Schreiner. Immer wenn er einen Stuhl fertig hatte, stellte er ihn vors Haus, und dort versuchten wir dann den Stuhl zu verkaufen. Meine Mutter packte Obst in große Taschen, die wir für sie zum Markt trugen, dort versuchten wir das Obst zu verkaufen. Wir mussten immer sehr weit laufen in Benin City. Zum Markt. Zur Wasserstelle. Immer laufen, immer barfuß, keiner von uns konnte den Bus bezahlen. Wir hatten auch keine Betten, wir hatten einen Raum für uns alle, nur diese Hütte aus Bambusstangen, und schliefen dort auf dem Boden. Und wir hatten keinen Strom, und manchmal gab es einmal am Tag etwas zu essen, manchmal gar nicht.
Wenn wir spielten, dann waren das Hüpfspiele. Oder Seilspringen. Aber wir spielten nicht so oft.
Wir gingen eigentlich auch nicht in die Schule. Hin und wieder mal, für ein paar Wochen, ich kann ein wenig lesen und schreiben und rechnen. Wir saßen in der Schule alle unter einem Dach, die Jungs in kurzen Hosen und wir Mädchen in blauen Kleidern. Das mochte ich sehr, aber meine Eltern hatten nicht genug Geld. Von 100 Euro kann eine Familie in Benin City einen Monat lang leben, 100 Euro kostet auch ein Monat Schule für ein Kind. Man muss sich als Kind das Geld selbst verdienen, um zur Schule zu gehen, aber das ging nicht in Benin City, wo niemand Geld verdient.
Manchmal denke ich, es ist besser, als Kind keine Wünsche zu haben. Und nicht zu träumen. Wer Wünsche hat oder einen Traum, der tut ja alles dafür. Wünsche und Träume machen es Verbrechern leicht. Dann können sie kommen, mit einem Lächeln von der Erfüllung deiner Wünsche sprechen, und dann zerstören sie dein Leben. Lächelnd.
Ich habe von Schuhen geträumt. [...]
Und dann kam der Mann.
Er bestellte etwas, sprach mit mir, fragte: "Bist du oft hier?" Das war Onko. Dann kam der Mann wieder und brachte Schuhe mit.
Schuhe! Verstehst du? Onko sagte: "Ich komme gerade aus Europa zurück, Germany, kennst du das?" Ich hatte keine Ahnung. Amerika und Jamaika, das hatte ich schon mal gehört, aber nichts von Germany. Er wirkte so nett und so vertrauensvoll. "Du musst reich sein", sagte ich zu ihm, und er sagte: "Ich werde bald zurückgehen nach Germany, ich habe hier keine Familie mehr." So kam das alles.
Und dann sagte er: "Hast du Lust mitzukommen? Germany ist ein reiches Land. Du kannst viel Geld verdienen in Germany und zur Schule gehen. Du kannst dort tun, was du willst." Ich sagte: "Ich kenne dich nicht, du bist der Weihnachtsmann für mich, warum sollte ich mitgehen?" Er sagte: "Du kennst mich. Ich bin ganz normal, ich bin nett, ich habe dir Schuhe geschenkt, oder nicht?" Rote Schuhe waren das. [...]
Es war ein langer Flug. Ich war 17 Jahre alt. [...]
Und dann war ich in Oberhausen. Es war kalt dort. Ich hatte ein Zimmer mit Fernseher und Radio. Ein Zimmer für mich allein. Er gab mir eine Tasche und sagte, da sei alles drin, was ich brauche, aber da waren nur Unterwäsche und BHs. Seine Frau habe ich nie gesehen, sein Kind auch nie, ich habe immer nur Männer gesehen. Onko war derjenige, der mir sagte, ich müsse mit Männern schlafen, weil wir Geld bräuchten. Ich sagte: "Ich kann nicht." Er sagte: "Es ist nur ein Mann." Ich sagte: "Nein, bitte, ich kann das nicht." Er sagte: "Es gibt Sachen, die kann man, die muss man nicht lernen." Ich sagte: "Tu' mir das nicht an." Er sagte: "Lass mich jetzt nicht im Stich."
So fing es an. Ein Mann kam zu mir, und dann der nächste Mann. Immer wieder kamen sie, immer mehr, immer weiter. Wie lange, nein, das weiß ich nicht. Sie fesselten mich, sie schlugen mich, und das ging so, bis ich schwanger war. In Oberhausen, Germany.
[Spiegel Online, 27. 06. 2006]
Teure Schuhe als Erfüllung eines Traums ...
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Oldenburg: Wehren zeigten sich wasserfest [...]
Insgesamt 28 Gruppen, sowohl Jugend- als auch aktive Wehren, gingen an den Start und gaben ihr bestes bei den verschiedenen Aufgaben, die entlang des Weges auf sie warteten. Dabei stand der Spaß für alle deutlich im Vordergrund. [...] Ein Riesenspaß, zumindest für die Zuschauer, war zudem das Abschlussspiel am Gerätehaus. Hier hatten die Teilnehmer mittels eines Schwamms Wasser zu transportieren - und mussten dabei barfuß eine mit reichlich Schmierseife präparierte, aus Plastikplane gebaute und nicht gerade ebenerdige Strecke überwinden. Begeistert verfolgte das Publikum die rasanten Rutschpartien, die für die meisten auf dem Hosenboden endeten. [...]
[Kieler Nachrichten, 27. 06. 2006]
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Mittags schmerzt die Fusssohle
Sonnenschutz-Projekt der Primarschule Murten
Der Sommer ist die Zeit der Sonnenbrände. In Murten lernen die Kinder bereits an der Primarschule, welche Gefahren von Sonnenstrahlen ausgehen und wie man sich davor schützt [...]
«Am zwöufi tuets am meischte weh», stellt ein Erstklässler fest. Er läuft gerade barfuss über den so genannten Sonnenweg. Das ist eine lange Holztafel auf dem Boden, die farblich in acht verschiedene Zonen eingeteilt ist, welche die verschiedenen Tageszeiten darstellen. Auf der Tafel sind kleine Holzpyramiden und Dübel montiert. Sie stehen stellvertretend für den Schmerzgrad, den die Sonneneinstrahlung je nach Tageszeit verursachen kann. In der Mitte - also zur Mittagszeit - hat es dementsprechend am meisten dieser pieksenden Holzteile.
Parcours für Erst- bis Viertklässler
Was sich anhört wie ein Folterinstrument, ist in Wahrheit Teil des Sonnenschutzparcours. Diesen absolvieren im Laufe dieser und der nächsten Woche alle Erst- bis Viertklässler im Rahmen des Sonnenschutzprojekts der Primarschule Murten.
Allzu schmerzhaft scheint der Sonnenweg nicht zu sein. Immer wieder laufen die Kinder darüber, zuerst mit verbundenen Augen, dann mit offenen - und haben offenbar ihren Spass dabei [...]
Das Material für das Sonnenschutzprojekt wurde von der Schweizerischen Krebsliga zur Vefügung gestellt. 700 Kinder der deutschsprachigen Primarschule Murten machen dabei mit. [...]
[Freiburger Nachrichten, 29. 06. 2006]
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Toggenburg: Barfuss übers Hochmoor [...]
Ein ganz neues Gehgefühl stellt sich bei der Barfusswanderung auf dem Moorlehrpfad im Rietbach-Hochmoor ein.
Dieses erstreckt sich oberhalb von Krummenau im Toggenburg und ist mit dem Sessellift vom Talort aus bequem erreichbar. Der schmale Pfad ist buchstäblich ein Erlebnis für alle Sinne, denn der weiche, feuchte Moosboden erweist sich als wahrer "Fussschmeichler". Auf dem etwa 40-minütigen Rundgang weisen verschiedene Tafeln den Weg und informieren über die Entstehungsgeschichte der Moorlandschaft, über Wald und Tierwelt. Hier taucht man ein in die feuchte und torfige
Pflanzenwelt des Hochmoores. Zur Blütezeit zwischen Mai und September lassen sich vom Pfad rund um das geschützte Hochmoor aus auf dem moosigen Boden der orangerote fleischfressende Sonnentau, wilde Orchideen, säuerlich schmeckende Moorbeeren, Wollgras und seltene Enzianarten entdecken. Vom Rietbach aus blickt man weit ins Thurtal, auf die imposant gezackte Bergkette der sieben Churfirsten, den Säntis und den Speer, den höchsten Nagelfluhberg Europas. Im Restaurant Wolzenalp, auf halber Strecke, können sich Wanderer stärken und in einer Ausstellung mehr über das Moor erfahren. Kinder toben sich hier auf dem Spielplatz aus oder grillen an einer der offiziellen Feuerstellen entlang des Rundwegs ihre mitgebrachten Würstchen.
[Businessportal24, 29. 06. 2006]
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Dr. Matthias Marquardt: "Laufen Sie barfuß!" - Autor der LAUFBIBEL zum Tag des Fußes
Hamburg (ots) - Der 28. Juni 2006 wurde von den Podologen des Landes zum "Tag des Fußes" erkoren - ein Tag, um seinen Füßen etwas Gutes zu tun. Für Dr. Matthias Marquardt, Autor der LAUFBIBEL, des Basiswerks zum gesunden Laufen, bedeutet das: "Laufen Sie häufiger mal barfuß!" "Die Gesundheit der Füße spiegelt die Gesundheit des gesamten Organismus wieder", sagt Dr. Marquardt. "Kräftige Füße, die sich natürlich bewegen, sind der beste Garant für ein verletzungsfreies Laufen." In der LAUFBIBEL schildert er auf 440 Seiten alle Hintergründe zum gesunden Laufen - und die herausragenden Fähigkeiten der Füße. "Kein Schuh kann das leisten, was die gut trainierte Fußmuskulatur zu leisten im Stande ist", ist sich Dr. Marquardt sicher und empfiehlt daher zum Tag des Fußes: "Verzichten Sie auf Pronationsstützen und Dämpfungselemente, laufen Sie mal wieder barfuß!" [...]
[news aktuell, 29. 06. 2006]
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Schüler lernen Kneipp kennen [...]
"So macht Schule richtig Spaß", meinten die Kinder der Grundschulklassen in Benningen und Lachen, die an drei Projekttagen nicht nur theoretisch viel über Sebastian Kneipp lernten, sondern dessen Prinzipien auch ganz praktisch umsetzten.
Nach den theoretischen Einführungen zum Thema wusste Schülerin Annabelle Vögele: "Kneipp musste als Hirtenjunge Kühe hüten, da hatte sich eine Kuh am Bein verletzt, sie ist dann oft ins Wasser gestanden und war bald wieder geheilt. So hat er die Heilkraft des Wassers entdeckt." Wassertreten durften die Kinder dann im Schmittenbach und sich anschließend selbst in großen Wannen im Schulhof Wassergüsse verpassen. [...]
Gisela Busch, die auch während des Schuljahres die freiwillige Umweltgruppe an der Schule leitet, legte im Schatten der Büsche mit den Kindern einen Barfußpfad an. Sichtlich erfreut testeten die Kinder, wie es sich anfühlt, barfuß über Stroh, Rinden, Kiesel, Wolle, Moos, Dachplatten, Sand und vieles mehr zu gehen. Um mit den Kindern Yoga zu üben und zur Ruhe zu kommen, kam Christine Durach aus Berkheim an die Schule. Bei ihr ahmten die Kinder die Bewegungsabläufe der Tiere nach und durften sich gegenseitig massieren. [...]
[all-in.de, 30. 06. 2006]
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Belesene Füße
Georg