Barfüßiger gemütlicher Betriebsausflug (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo, insbesondere Jens,
in der Gegend waren wir gerade gestern:
Der Treffpunkt unseres gestrigen Ausflugs mit der Abteilung (ca. 60 Leute) war eindeutig beschrieben und für alle Teilnehmer leicht zu finden, und so konnte die Reise pünktlich losgehen mit dem Bus bis zum Parkplatz am Skistadion in Partenkirchen (einer der beiden vereinigten Haupt-Ortsteile von Garmisch-Partenkirchen). Hier gibt es nur ein Skistadion und dort auch nur einen Parkplatz, und so hatten auch die hier noch zu uns stoßenden Autofahrer keine Schwierigkeiten, uns zu finden.
Vor dem Start habe ich mir dann vorsichtshalber Sandalen angezogen, aber bis zum Anfang der Partnachklamm entlang ging es dann erst mal eine geteerte Straße entlang, so grob geschätzte 2 km (ich kann leider meine beiden Wanderkarten von der Gegend nicht finden).
Nach einigen verwunderten Kommentare von Kollegen, die sich anscheinend schon an meine Barfüssigkeit gewohnt hatten, habe ich die Schuhe daher dann nach 100 Metern gleich wieder ausgezogen.
In der Klamm war es zwar naß, aber angenehm kühl und man konnte angenehm barfuß laufen. Die meisten Verzögerungen traten durch Fotostopps und Gegenverkehr auf. Oberhalb der Klamm kam dann noch ca. 1 km harmlos geschotterter Weg (kleine Steinchen, nicht scharfkantig, mehrere Lagen übereinander und daher etwas nachgebend auf dem obendrein meist feuchten und somit nachgebenden Untergrund).
Nach ca. einer Stunde und 150 Höhenmetern hatten wir dann das "Forsthaus" Graseck (ein richtiges Hotel mit eigener Seilbahn vom unteren Anfang der Klamm) erreicht, wo ausgiebiges Mittagessen angesagt war. Wir waren alle eingeladen und genossen das zwar nicht billige, aber angesichts von Qualität und Quantität durchaus preiswerte Mittagessen.
Trotz prall gefülltem Magen und großer Mittagshitze wollten einige Sportliche den nicht gerade schattenreichen Aufstieg zum Eckbauer machen. Wenn ich auch gern zwischendurch meine Kohlehydratvorräte mit Kuchen (oder zur Not alten Mini-Toblerone) auffülle, ein großes Essen kommt bei mir erst am Ende des Aufstiegs in Frage. Mit meinen Knieproblemen hätte ich ohnehin nicht wieder zu Fuß bis zum Forsthaus absteigen können, sondern hätte mit der Bahn bis ganz nach unten zum Parkplatz fahren und neu zum Forsthaus aufsteigen müssen, was zeitlich sehr knapp geworden wäre. So blieb ich bei den Gemütlichen hocken und genoß dann abschließend noch ein Stück Zwetschgendatschi (=Pflaumenkuchen).
Es ergaben sich anschließend noch nette Gespräche, auch mit solchen Kollegen, die ich eigentlich nur vom Sehen kenne. Die Lücken nach dem Abmarsch der sportlichen Wanderer und ein kräftiger Regenschauer durchmischte die Sitzordnung und ließ die Geselligen unter dem Schirm eng zusammenrücken.
Als die eifrigen Wanderer erst zur verabredeten Abmarsch-Zeit zurückkamen, wollten sie aber auch gerne noch etwas rasten und Kuchen essen. Kurzerhand wurde daher der Zeitplan geändert und der Abstieg ins Tal um eine halbe Stunde verschoben. Nachdem jeder seinen restlichen Hunger und vor allem Durst gestillt hatte und alle zufrieden waren, traten wir schließlich den Rückweg an.
Angesichts vorheriger ausführlicher, ehrlicher (trotz einer verkauften Liftkarte weniger) Weg-Beratung der freundlichen Inhaberin habe ich dann doch noch den Abstieg zu Fuß gewagt. Auch beim Abstieg war der fein geschotterte Anfang recht harmlos, dann ging es auf einer Brücke über die Klamm und am Hang entlang runter. Der Boden war dann aber natürlicher Felsboden und gerade für den barfüßigen Abstieg schon etwas anspruchsvoller aber zumindest auf der kurzen Strecke nicht unangenehm. Wegen vieler Treppenstufen konnte ich die Stöcke aber doch gut gebrauchen, um mein Knie zu schonen. Am Eingang der Klamm kamen wir dann wieder auf die Teerstraße.
Fazit: Ein wunderschöner, harmonischer, wenn auch für mich nicht sehr sportlicher Tag, aber Hauptzweck war ja schließlich die Geselligkeit und das gegenseitige Kennenlernen. Aber trotz meiner Faulheit hatte auch ich an diesem Tag eine Grenze überschritten: Barfuß laufen in aller Öffentlichkeit vor der ganzen Abteilung!
Gruß
Leo