Anreise zur Rheinsteigwanderung (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 13.07.2006, 10:36 (vor 6713 Tagen)

Samstag, 8.7.2006: Ich hatte in der Rheinaue in Bonn unweit der Konrad-Adenauer-Brücke übernachtet, nachdem ich tags zuvor barfuß vom Bahnhof Siegburg-Bonn bis hierhin gewandert war. Die ganze Nacht hatte das "Muckebicke-muckebicke" der vorbeifahrenden Schiffe (aber nicht nur das) für einen nicht gerade ruhigen Schlaf gesorgt. Nun aber erhob ich mich, alles, was ich anfaßte, war naß. Und ich wollte nach Rheinbreitbach, zum Startpunkt von Evas Wanderung.

Da noch reichlich Zeit war, wandelte ich noch durch die Rheinaue, auch zu einem "Wasserfall". Ich spürte meine Füße noch vom Vortag, also bevorzugte ich das nasse Gras anstatt der asphaltierten (oder mit Betonplatten belegten?) Wege. Eigentlich wollte ich zur Tramhaltestelle "Rheinaue". Als ich jedoch einen erhöhten Platz gefunden hatte, sah ich, daß ich schon "übers Ziel hinausgeschossen war". Also wanderte ich durch Quartierstraßen, die jedoch an einem Bauzaun endeten. Es gelang mir aber, ohne Schwierigkeiten die Tramhaltestelle "Ollenhauerstraße" zu finden.

Diese Haltestelle ist nicht gerade benutzerfreundlich angelegt, man muß manchmal lange an der Fußgängerampel warten, um auf die Bahnsteige zu gelangen. So kann es kommen, daß einem manchmal ein Zug vor der Nase abfährt oder man sich bei rot über die Straße eilt. Da kann es zu Unfällen kommen, besonders, wenn man als Barfüßer auch noch auf Scherben achten muß (diesmal lagen welche gerade im Zugangsbereich zur Haltestelle). Auch mir vor ein Tram auf diese Weise vor der Nase weg, was mich aber absolut nicht störte - es fuhr nach Bad Godesberg, wo ich nicht hin wollte.

Dann aber kam mein Zug, der "Telecom-Expreß" nach Bad Honnef. Die nächsten beiden Haltestellen (Robert-Schuman-Platz und Rheinaue) machten, vom "Schiff" aus betrachtet, einen wesentlich (barfuß)freundlicheren Eindruck. Nachdem dem Zug den Rhein auf der Adenauerbrücke überquert hatte und in Ramersdorf hielt, stiegen zwei Leute ein - Fahrkartenkontrolle! Der eine Kontrolleur stürmte auf mich zu, besah sich meine Fahrkarte, warf auch noch einen Blick auf meine Gesamterscheinung (barfuß, kurze Hose, ursprünglich weißes T-Shirt, an dem die Riemen meines Riesenrucksacks, den ich in der Bahn neben mich gestellt hatte, deutliche rostfarbene Spuren hinterlassen hatten, das passiert leicht, wenn man tagsüber geschwitzt hat und später vom Regen überrascht wurde. Dann sagte er: "Danke!" Er hatte keine Handhabe gegen mich, ich war kein Schwarzfahrer und verstieß auch sonst nicht gegen die Beförderungsbedingungen der Bonner Stadtwerke. Ob er die Polizei rufen würde? Kaum!

An der Endhaltestelle in Bad Honnef stieg ich aus. Würde ich den Weg zum Treffpunkt finden? Ich hatte versucht, mir aus dem Internet ein paar Wege herauszusuchen. Wäre gar nicht nötig gewesen, denn ich brauchte einfach dem Radweg nach Rheinbreitbach zu folgen, und schon kam ich in den Ortskern, sah die Kirche, erreichte die Abzweigung des Weinbergweges. Erst wollte ich diesen gehen, fand jedoch keine Fotoposition, immer waren Bäume im Wege. Also ging ich zur Westerwaldstraße, wo ich eine günstige Position fand, um Kirche und Burgruine zu fotografieren. Zwei Mädchen auf Fahrrädern blickten erstaunt, was ich dort machte, und dann noch barfuß!

Also ging ich die Westerwaldstraße aufwärts, fand einen recht schäbigen Parkplatz, dahinter den Sportplatz. Hier sollte doch auch ein Friedhof sein, und auf den wollte ich zuerst. Hinter dem Sportplatz war ein viel schönerer Parkplatz als der erste, und gegenüber führte ein Weg zum Friedhof, diesen ging ich hoch. Ich suchte (und fand) einen Wasserhahn, wollte mir Hände und vor allem das T-Shirt waschen (ganz sauber bekam ich es nicht, aber immerhin). Bei der Gelegenheit trank ich auch einiges Wasser direkt ab Hahn, es war angenehm kühl.

Schließlich hörte ich unten ein paar Stimmen. Zwar besitze ich nicht die Fähigkeit, Barfüßer einzig an der Stimme zu erkennen, aber ich war mir sehr sicher. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Unten standen nämlich Ulrich aus Berlin (den einzigen, den ich schon vorher kennen gelernt hatte, Leo aus Holzkirchen, Martin aus Homburg und Andi aus Merchweiler. Und was dann folgte, dürfte schon aus früheren Beiträgen anderer Teilnehmer bekannt sein.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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