Barfußwanderung auf dem Rheinsteig - Bericht (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Sunday, 09.07.2006, 19:37 (vor 6716 Tagen)

Hi zusammen,

wie angekündigt, fand am 08.07.2006 die von Eva angekündigte und organisierte Wanderung auf dem Rheinsteig zwischen Rheinbreitbach und Linz statt. Als Treffpunkt war der Parkplatz neben dem Sportplatz auf der Westerwaldstraße in Rheinbreitbach angegeben, doch ein Blick tags zuvor auf die Karte hatte gezeigt, daß es dort mehrere Parkplätze gab. Daher zog ich es vor, zunächst nach Unkel zum Bahnhof zu fahren, wo um 9.28 Uhr bzw. um 9.29 Uhr Züge mit Barfußwanderern eintreffen sollten. Am Bahnhof traf ich Eva, und ein paar Minuten später kamen auch schon die Zugreisenden: Ralf RSK kam mit dem Zug aus Koblenz und Dieter sowie Guenther mit dem Gegenzug von Köln. Dann begaben wir uns zum Treffpunkt: Ralf fuhr mit Eva, während ich die anderen beiden übernahm. Am Parkplatz neben dem Sportplatz angekommen, watreten wir nun auf die andere Hälfte unserer "Truppe", nämlich auf Ulrich aus Berlin und Leo aus Holzkirchen, welche beide bei Eva übernachtet hatten, aber später mit Ulrich's Auto losfahren wollten, auf Andi35 und Martin aus Homburg, die ihre geminsame Anreise aus dem Saarland angekündigt hatten, sowie auf Michael aus Zofingen. Die Zeit verging, und es wurde 10.15 Uhr, ohne daß jemand erschien, und so beschlossen wir schließlich, loszugehen. Vorsorglich schrieb Eva mit Kreide auf den Boden "Barfußwanderung" und malte einen Pfeil, um die Richtung anzugeben, was sie an jeder Straßenekke wiederholte. Übrigens sahen wir in der Westerwaldstraße zwei barfüßige Herren, die nicht zu unserer Gruppe gehörten (der eine werkelte an einem Auto, und der andere wandelte die Straße entlang). Als wir den Waldesrand erreichten, kam eine mobiltelefonische Verbindung mit den "Vermißten" zustande, die sich auf einem anderen Parkplatz weiter oben an der Westerwaldstraße versammelt und dort ihrerseits auf uns gewartet hatten. Nach kurzer Diskussion entschlossen wir uns, ihnen entgegenzugehen, und so traf unsere ganze zehnköpfige Gruppe schließlich an der Kirche von Rheinbreitbach zusammen, wo sich diejenigen, die früher noch nie zusammengetroffen waren, miteinander bekannt machten. Dann ging es los. Den Weg zu finden, war dank der hervorragenden Beschilderung einfach; ihn zu gehen, war dagegen strekkenweise eine Herausforderungen. Die Beschaffenheit des Weges erwies sich nämlich als außerordentlich mannigfaltig: Der größte Teil bestand aus fester Erde, zum Teil lokker mit Splitt versehen und leicht zu gehen (durch die Steigungen kam ich freilich ganz schön ins Schwitzen), aber es gab auch ein paar Abschnitte aus grobem Bruchschotter, die zum Teil mehrere hundert Meter lang waren und von denen die ersten beiden mir nichts ausmachten, während ich mit späteren Abschnitten aus Grobschotter einige Mühe hatte. Mein Trainingszustand läßt also durchaus noch zu wünschen übrig, was ich daran merkte, daß Eva sich unvermindert behende im gesamten Gelände bewegte und auch Guenther, Ralf RSK, Ulrich und Andi35 diese Strkken anscheinend ohne Schwierigkeiten bewältigten. Andererseits gab es aber auch einige kurze Abschnitte mit Gras sowie da, wo der Rheinsteig durch besiedelte Gegenden führte, asphaltierte Strekken, während Sandböden fast völlig fehlten. Ab und zu begegneten wir fett beschuhten Wanderern, welche durchweg freundlich, aber auch verwundert auf unsere Barfüßigkeit reagierten, und besonders Andi35 kam gerne mit ihnen ins Gespräch. Ulrich aus Berlin hatte Propagandamaterial bei sich; wieviel er davon verteilte, weiß ich aber nicht. Unterwegs boten sich immer wieder herrliche Aussichtspunkte zum Rheintal hin; wir ließen unsere Blikke über die gesegnete Landschaft schweifen und blickten auch manchen IC- und ICE- Zügen, die auf der linken Rheinseite dahinrollten (wir befanden uns auf der rechten), nach. Ein besonderes schöner Aussichtspunkt, an dem wir etwas länger verweilten, war die Erpeler Ley. Ley bedeutet wohl soviel wie Fels (vgl. Loreley) und Erpel heißt der Ort, über dem sich die Erpeler Ley erhebt. Auf der Erpeler Ley befindet sich auch ein vielbesuchtes Ausflugslokal, welches auch einige aus unserer Grupper anlockte. Da jedoch nicht alle das Angebot dieses Lokales wahrnehmen wollten und es auch mit den Bestellungen derer, die sich dort niedergelassen hatten, etwas dauerte, teilte sich die Gruppe: Eva, Michael aus Zofingen, Ralf RSK, Guenther und ich gingen weiter, während Dieter, Leo, Ulrich, Andi35 und Martin sitzen blieben. Am Ziele unserer Wanderung in Linz am Rhein wollten wir uns wieder treffen. Es ging also weiter, wobei mir eine Begebenheit etwas peinlich war: Auf einem sehr abschüssigen grob geschotterten Abscnitt "eierte" ich ziemlich herum, und Michael aus Zofingen, der einen voluminösen schweren Rucksack schleppte, hatte noch mehr Schwierigkeiten. Ausgerechnet da begegneten uns wieder zwei fett beschuhte Wanderer. Sie sagten zwar nichts, warfen uns aber bezeichnende Blikke zu. Eva, Ralf RSK und Guenther hatten auf besagtem Abschnitt keine Schwierigkeiten. Danach gab es keine schwierigen Abschnitte mehr; allerdings war ich, als wir schließlich auf dem Marktplatz von Linz am Rhein anlangten, weidlich erschöpft. Wir tranken also erstmal eine Kleinigkeit. Dann kam Hansjörg mit dem kleinen Thilo (der Schuhe und Sokken trug, weil er laut Eva's Auskunft vehement darauf besteht), und wir suchten eine Pizzeria auf, wo es eine sehr große Auswahl an Speisen gab. Die Bedinung war freundlich, und die Portionen waren ebenso wie die Preise anständig. Dort gibt es auch eine Reihe recht ungewöhnlicher Pizzen: ich hatte beispielsweise eine "Pizza Pastore" mit Dönerfleich und Currysauce. Kurz nachdem wir uns dort niedergelassen hatten, stieß auch der andere Teil der Gruppe zu uns, und es begann ein fröhliches Schmausen.
Danach gingen wir zum Bahnhof, und nun hieß es Abschied nehmen: Zuerst ließen wir Ralf RSK zurück, der auf den Zug nach Koblenz wartete, während wir anderen in den Zug nach Köln stiegen. In Unkel stiegen die meisten von uns aus, aber Michael aus Zofingen, Dieter und Guenther fuhren weiter. Sodann wanderten wir noch zweieinhalb Kilometer auf asphaltierten Straßen vom Bahnhof Unkel nach Rheinbreitbach zu unseren Autos in der Westerwaldstraße, wo ich mich von allen anderen verabschiedete. Martin und Andi35 fuhren zurück ins Saarland, Leo und Ulrich zu Eva und Hansjörg nach Siegburg und ich nach Ratingen. Dort angekommen, war so müde, wenn auch glücklich, daß ich mich sofort zu Bett begab. Ein wunderschöner Tag lag hinter mir.

Ich bedanke mich daher nochmals ganz herzlich bei Eva dafür, daß sie diese herrliche Wanderung, die ohne Übertreibung eine der schönsten war und unvergessen bleiben wird, organisiert hat.

Barfüßige Sommergrüße, besonders an Eva,
Markus U.


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