Basel nach dem Sturm (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 03.07.2006, 10:28 (vor 6723 Tagen)

Sonntag, 2.7.2006: Ich hatte in Münchenstein am Ufer der Birs im Schlafsack übernachtet. Bis etwa 6 Uhr morgens war, ca. 300 Meter Luftlinie von mir entfernt, irgendeine Veranstaltung gewesen, mit "Blitzlicht" und lautem Gedröhn, was andere als "Musik" bezeichnen. Und um 7 Uhr machte ich mich bereits auf den Weg, zunächst in Richtung Basel.

Noch war nicht viel Verkehr auf den Straßen. Eine Frau, die an diesem Morgen dabei war, historische Gebäude zu fotografieren, ohne daß di Sicht durch "böse" Passanten versperrt war, starrte fassungslos auf meine Füße. In einem Combinozug der Linie 8 in Richtung Kleinhüningen saßen nur wenige Fahrgäste. So kam es, daß mich das Tram zwischen den Haltestellen überholte, es an den Haltestellen mit dem Rad aber wieder eingeholt hatte. Die wenigen Fahrgäste sahen mich bei dem öfteren aneinander vorbeifahren an und starrten dabei auch auf meine Füße.

Am Rheinufer, wo in der Nacht zuvor viel los war, waren die Kehrmaschinen dabei, die Wege wieder so herzurichten, daß Radfahrer und Barfüßer ohne Schaden wieder durchkamen. Mein Ziel war wieder der Birskopf, ich wollte im Rhein baden. Auch andere taten es, so daß der Anteil an Barfüßern recht hoch war. Nicht nur im Wasser oder auf der Wiese, sondern auch auf den Wegen und auf Fahrrädern. Es gab aber auch Leute, die mit Schuhen im Rhein schwammen und solche, die schnell Sandalen anzogen, wenn sie nur ein paar Schritte gingen. Flipflops sind halt schnell einmal "übergestriffen". Auch auf dem Barfußpfad gab es Benutzer, wobei ein Kind jedoch lieber einen sandigen Teil des Pfades als Sandkiste mißbrauchte.

Gegen 17.40 Uhr machte ich mich auf den Weg, vor mir lag der Weg über den Hauensteinpaß, und das bei Gegenwind. Ich begegnete noch weiteren Barfüßern, nicht nur in Gärten. In Muttenz trug eine Frau ihre Schuhe in der Hand. In Pratteln kam offensichtlich einer vom Sport und trug die Turnschuhe in der Hand. In Liestal führte ein Mädchen ihren Hund barfuß spazieren, und das auf einer Hauptverkehrsstraße. Auch in Lausen gingen zwei Mädchen auf der Hauptverkehrsstraße, eines davon war ohne Schuhe. Und kurz vor Rümlingen war eine Familie auf dem Radweg der Paßstraße am Wandern. Ein Sohn war barfuß, der andere zog sich gerade einen Schuh aus und ging so weiter. Ob er sich auch des anderen Schuhs entledigte, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch wenn die Eltern die Schuhe anbehielten, so kann man doch froh sein, daß sie es ihren (größeren) Kindern erlaubten, an doch eher ungewöhnlichem Ort ohne Schuhe zu gehen. In Olten tobten noch kleine barfuß im Stadtpark.

Gegen 20.45 Uhr kam ich zu Hause an, ziemlich erschöpft, aber unversehrt. Ein schuhfreies Wochenende war überstanden. Und schon fiel mir ein, daß ich am nächsten Tag wieder in der Firma sein, mit Schuhen und anderem Mist. Aber nur 4 Tage, denn nächsten Freitag ist arbeitsfreier Tag, also werden dann meine Schuhe auch "arbeitsfrei" haben.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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