Zum 25-jährigen Jubiläum hat unser Gymnasium einen großen Aufführungsabend mit Chor, Orchester, Tanzgruppen und Theatereinlagen veranstaltet. Es war ein warmer Sommerabend. Zwar fiel mir unter den Gästen, die mit mir zur Tribüne der Mehrzweckhalle strömten, sonst kein Barfüßiger ins Auge. Doch in der Halle waren die mit Vorbereitungen Beschäftigten oder sonst herumwuselnden Akteure zu einem großen Teil barfuß. Und so blieb es den ganzen Abend.

Vor allem die Tanzgruppen, die zu Vivaldis Jahreszeiten und später zum toll gelungenen Finale mit Chor und Orchester eine anmutige Choreografie zeigten, verzichteten ganz überwiegend auf Schuhe. Mädels aus der Unterstufe tanzten in grünen Tops und orangefarbenen Röcken das Erwachen der Tiere im Frühling. Auch sonst wuselten diese fröhlichen Kinder immer wieder auf lautlosen Sohlen irgendwo herum. Nur ganz wenige davon trugen Balettschlappen, was zeigt, dass Barfüßigkeit keinesfalls vorgeschrieben, sondern von den meisten freiwillig bevorzugt wurde. Eine andere barfüßige Gruppe in roten T-Shirts und schwarzen Sporthosen zeigte Diabolo- und Jongliereinlagen. Die Oberstufenschülerinnen tanzten Menuett, wobei entsprechend dem Rollenklischee diejenigen barfuß waren, die den weiblichen Part tanzten. Ausgerechnet meine eigene Tochter, die zu diesen schönen Darbietungen begleitende Texte vortrug, trat allerdings mit Pumps ans Mikrofon. Aber wie gesagt, es war ja alles freiwillig )
Und zum Ausgleich geht sie sehr viel barfuß.

Es gab auch Szenen, in den barfuß nicht ging, z.B. bei der Bandgymnastik mit fluoreszierenden Bändern im Dunkeln. Da mussten die Akteure schwarze Kleidung und schwarze Schuhe tragen, um weitgehend unsichtbar zu sein. Das galt auch für die Stelzengänger, die imposant die Krähen im Winter darstellten. Und die Mädeln vom Oberstufenchor traten wie die Supermodels in sexy Kleidern und mit Pumps auf (so kam auch meine Tochter zu diesem Outfit). Zur Abwechslung war es aber auch ganz schön zu sehen, dass unsere Mädels auch in der Welt des Glamour ganz locker mithalten können!

Zu erwähnen sind noch die Theatergruppen, die überwiegend barfuß spielten, auch das Sketch aus dem Schulalltag. Und auch im Orchester und den Chören waren nicht wenige Unbeschuhte zu sehen. Naturlich waren auch in der Pause jede Menge nackter Füße im Foyer und auf dem Vorplatz zu sehen. So manche der Choristinnen verzichtete da gerne auf die glamourösen Fußfesseln und bewies, dass barfuß zum Cocktailkleid auch ganz toll aussieht. Und es war schön zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Oberbayerns Jugend auch heute noch barfuß bewegt.

Wen dieses Programm interessiert: es wird heute in der Penzberger Mehrzweckhalle am Wellenbad wiederholt.

Barfüßige Grüße von Lorenz

Gesundes Leben auf freiem Fuß