Maipresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Tuesday, 27.06.2006, 11:27 (vor 6729 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt jetzt der Maipresse zweiter und letzter Teil:

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Feiner Sand, Palmen und Maisbrei im Filmsaal
Backnang Die Abschlussprüfungen der Hauptschüler beinhalten die so genannte Projektprüfung. Die Bewertung fließt zu einem großen Teil in die Abschlussnote mit ein. [...]
Endlich ist der Tag da, auf den die vier Neuntklässlerinnen so lange hingearbeitet haben: Die Projektprüfung steht an. Den Filmsaal der Mörikeschule haben Miriam Lang, Angelina Sakal, Cinzia Vizziello und Lara Vogel in ein afrikanisches Paradies verwandelt. Feiner Sand, Palmen, kenianische Stoffe, Souvenirs und mehr haben sie in das oberste Stockwerk der Schule geschleppt. Sogar Ugali, der traditionelle Maisbrei, und kenianischer Tee werden angeboten. Große Plakate und eine Fotopräsentation informieren über Land und Leute. Die vier Prüflinge begrüßen ihre Gäste in kenianische Tücher gehüllt, die Haare haben sie zu kleinen Zöpfchen geflochten. Barfuß tanzen sie zur Eröffnung der Präsentation und begrüßen ihre Gäste in der Landessprache. Klassenlehrer Thomas Krämer ist begeistert: "Was die vier auf die Beine gestellt haben, ist supertoll. Und es ist sicher nicht repräsentativ."
Schon in den Osterferien hatten die Mädchen begonnen, sich über das Thema zu informieren. [...] Ordner, Grafiken und Protokolle wurden erstellt und besprochen. Spannend fanden es alle vier, über ein Land zu recherchieren, dass sie nicht kannten. Viele Infos haben sie schockiert, erstaunt und beeindruckt. Etwa, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Aids, Tuberkulose oder Malaria betroffen ist, oder das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich. Auch dass der Teeanbau eine der Haupteinnahmequellen des Landes ist und aus Weizen und Honig Bier gebraut wird, wusste keiner. Besonders witzig fanden sie, dass man in Kenia zur Begrüßung nach den Kühen fragt, nicht nach den Menschen. "Wir haben gelernt, dass es sich lohnt, sich als Tourist über sein Reiseland zu informieren", erzählt Sakal. Und dass Kenianer in der Regel hilfsbereit und freundlich sind. [...]
[Backnanger Kreiszeitung, 16. 05. 2006]

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Zimt in der Sohle [...]
Wer seine Füße tagein, tagaus in enges, luftdicht verschlossenes Schuhwerk zwängt, darf sich natürlich nicht wundern, wenn sie irgendwann unangenehme Gerüche verströmen: Der Schweiß kann schließlich nicht verdunsten. Wenig frische Luft und hohe Temperaturen sind aber nicht immer Ursache von Schweißfüßen: Körperliche Anstrengung, scharfe und fette Speisen, viel Kaffee- und Alkoholgenuss wirken genauso schweißtreibend wie Nervosität, Stress und Angst. Auch Übergewicht, die hormonelle Umstellung während Menstruation, Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahre oder hormonelle Erkrankungen können die Schweißsekretion kräftig ankurbeln. [...]
Ansonsten ist Schwitzen gesund und lebenswichtig, es spielt eine wichtige Rolle bei der Wärme- und Temperaturregulation des Organismus: als körpereigene Klimaanlage. Über den ganzen Körper verteilt sorgen zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen dafür, dass unser Körper nicht überhitzt; die auf der Haut verdunstende klare Flüssigkeit kühlt den Körper ab. Besonders viele Schweißdrüsen befinden sich auf Stirn, Handteller und Fußsohlen. Normalerweise schwitzen wir täglich einen halben Liter des durchsichtigen, flüssigen Sekrets aus, das zu 99 Prozent aus Wasser besteht.
Schweiß ist zunächst geruchlos; erst wenn die Bakterien, die auf unserer Haut siedeln, den Schweiß zersetzten, entsteht der unangenehme Geruch. Kinder riechen noch nicht nach Schweiß, weil die Drüsen erst in der Pubertät aktiv werden. Männer leiden häufiger unter dem penetranten Fußgeruch als Frauen. Und wer stark unter den Fußsohlen schwitzt, neigt häufiger zu Fußpilz, da sich Pilze in feucht-warmem Klima leichter ansiedeln. Schweißfüße müssen allerdings kein lebenslanges Schicksal sein:
Abreiben Von zu häufigem Waschen ist abzuraten. Besser ist es, die verschwitzten Füße zwischendurch mit einem feuchten Tuch abzureiben, gut abzutrocknen und danach frische Socken anzuziehen. [...]
Barfuß Nicht nur im Sommer sollte man so oft wie möglich barfuß laufen, mindestens eine Stunde täglich. Gegen penetranten Fußgeruch helfen auch Deos, Puder und spezielle Fußbäder mit schweiß- und geruchshemmender Wirkung. [...]
Zimt Auf ein vietnamesisches Hausmittel schwört Jean Pütz: Zimtsohlen, die er während der Dreharbeiten im heißen Mekongdelta in seine Turnschuhe gelegt hatte - mit Erfolg: "Keine Spur mehr von Schweißfüßen! Über die Zimtsohlen werden ätherische Pflanzenöle in die Fußsohlen geschleust. Das Zimtpulver bewirkt eine außerordentlich sanfte und permanente Desinfektion, so dass die den Gestank verursachenden und den Schweiß zersetzenden Bakterien keine Chance haben."
[Kölner Stadt-Anzeiger, 17. 05. 2006]

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Barfuß-Training auf Sardinien - 21 Spieler dabei
Pula (dpa) - Der deutsche WM-Kader hat seine erste gemeinsame Einheit im Rahmen des Regenerations-Trainingslagers auf Sardinien absolviert. An der rund einstündigen Einheit nahmen alle 21 mitgereisten Nationalspieler teil.
Die Rekonvaleszenten Sebastian Kehl und Christoph Metzelder waren also ebenso dabei wie der leicht erkältete Kapitän Michael Ballack. Bis auf Angreifer Gerald Asamoah, der weiße Stutzen trug, absolvierten die Akteure die Lauf- und Koordinationsübungen mit den US-Fitnesstrainern barfuß. [...]
Trainingsunterschiede bei den Einheiten rühren auch aus den Ergebnissen der Fitness-Tests. «Das Ziel ist es, alle Spieler in etwa auf dem gleiche Ausgangsniveau zu haben», sagte Assistenz-Coach Joachim Löw. Auf dieser Grundlage soll die Mannschaft dann beim Trainingslager in Genf in WM-Form gebracht werden. [...]
[Stuttgarter Nachrichten, 18. 05. 2006]
Die Fußball - WM zog heran ... Hier noch ein weiterer Artikel dazu:
Frank Sinatra, der Papst und der Rechtsaußen
Alcides Edgardo Ghiggia, Rechtsaußen Uruguays und Schütze des entscheidendes Treffers zum 2:1 gegen Brasilien, viele Jahre nach der WM: "Nur drei Menschen haben es geschafft, das Maracanã mit einer einzigen Aktion ruhig zu stellen: Frank Sinatra, Papst Johannes Paul II. und ich."
Die Geschichte der Qualifikationsspiele ist eine Geschichte der Absagen. [...]
In Indien und in Burma wurde nur barfuß gespielt. Nach dem Eingang eines Fifa-Schreibens, in dem erklärt wurde, dass nur mit Schuhen gespielt werden darf, sagten beide Länder ab. Nach dem auch noch Argentinien, Peru und Ecuador ihr Interesse verloren, platzte der Fifa der Kragen. Es wurde beschlossen, künftig jedes Team, das seine Anmeldung zurückzieht oder nicht antritt, aus dem Weltverband auszuschließen.[...]
[Frankfurter Neue Presse, 18. 05. 2006]

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Radfahren um den Attersee
ATTERSEE. Hoffentlich hält das Wetter, was die Meteorologen versprechen. Am Sonntag wird zum 12. Mal die Straße rund um den Attersee für Motorisierte gesperrt. Ab 10 Uhr heißt es: Rauf aufs Rad!
Es war schon heiß wie im Hochsommer und es hat auch schon wie aus Kannen geschüttet. Aber Radfahrer kennen kein schlechtes Wetter. Also egal, wie die Wetterprognosen für diesen Sonntag noch werden: Von 10 bis 17 Uhr gehören die B151 und B152 den Radfahrern und wer sich sonst noch ohne Motor bewegt - vom Inlineskater bis zum Wanderer. [...]
Damit die Radfahrer nicht so schnell wieder vom See abreisen, gibt es in allen Gemeinden Rast- und Labestellen. [...]
Klettereinlage
In Steinbach lädt der Sportverein zu einer längeren Rast ein. Raus aus den Radschuhen und barfuß die Kletterwand in der Freizeitanlage Seefeld hinauf. [...]
[OÖNachrichten, 18. 05. 2006]

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BARFUSS IM MARKT
Wilson darf nicht ohne Schuhe shoppen
Seine lässige und charmante Art macht ihn unwiderstehlich.
Besonders das weibliche Geschlecht liegt dem blonden Hallodri zu Füßen. Doch nicht jeder fällt auf Owen Wilsons Masche herein - was ein kleiner Vorfall in einem texanischen Supermarkt beweist.
Gemeinsam mit seinem Bruder Luke machte sich Owen zum nächsten Supermarkt auf, um einige Besorgungen zu erledigen. Doch bevor er sich versah wurde er auch schon aus dem Laden geworfen. Der Grund: Der Mime hatte das Geschäft barfuss betreten, was aber ausdrücklich untersagt ist.
Ein gewiefter Sicherheitsangestellter verfolgte Wilson, der flüchtend durch die Regalgänge flitzte. Doch schließlich ging der Blondschopf dem Ladenmanager ins Netz und wurde kurzerhand auf die Straße gesetzt.
Retter in der Not
Der Comedy-Star versuchte noch, auf die Männer einzureden, doch die blieben hart. Zum Glück bekam ein Fan des Schauspielers das Gespräch mit und eilte dem Hollywood-Star zu Hilfe. Der gute Mann zog kurzerhand seine Flip-Flops aus und gab sie Wilson. [...]
[Gameshop, 20. 05. 2006]
Ein Beitrag aus der Abteilung "gleiches Unrecht für alle!"

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Sharon barfuß in der Albertina
US-Schauspielerin Sharon Stone, die für den Life Ball nach Wien gekommen war, besuchte am späten Sonntag Abend die Wiener Albertina. Dafür wurden eigens Kostbarkeiten aus den Depots geholt und dem Star in den Prunkräumen gezeigt. Zwei Stunden dauerte die Führung von Vize-Direktor Alfred Weidinger. Vor allem von den Zeichnungen und Gouachen Egon Schieles, von dem sie selbst ein Werk besitzt, sei Stone so überwältigt gewesen, dass sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, so eine Aussendung des Museums.
Nach Angelina Jolie und Brad Pitt war Stone innerhalb weniger Monate der zweite prominente Filmstar, der in der Albertina eine Sonderführung bekam. "Unser Haus ist sogar in Hollywood bekannt", freute sich Stefan Musil, Sprecher des Hauses. Stone habe ihren Besuch "ganz kurzfristig" angekündigt, gemeinsam mit drei Freundinnen, einem Vertreter des Life Balls und ihren Bodyguards ließ sie sich durch die Räume führen.
Der umjubelte Filmstar hatte einen Tag nach seinem Auftritt beim Life-Ball um eine Führung außerhalb der Öffnungszeiten und ganz ohne Öffentlichkeit gebeten, um die ihr gezeigten Objekte in Ruhe studieren zu können. Auch von den prachtvollen Prunkräumen der Albertina war die Schauspielerin tief beeindruckt, besonders von den wertvollen Intarsienböden: Um die sonst durch dicke Teppiche geschützten Kostbarkeiten nicht zu beschädigen, zog sie sich die Schuhe aus und fühlte mit bloßen Füßen begeistert die alten, kunstvoll gefertigten Holzböden.
Sharon Stone ist selbst eine begeisterte Kunstsammlerin. [...]
[Vorarlberg Online, 22. 05. 2006]

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Radwander- , Inliner- und Gourmetangebote - Fremdenverkehrsprogramm Rhön
22.05.06 - Rhön - Die Rhön ist ein Wander- und Radwanderparadies. Naturfreunde können auf zahlreichen gut ausgebauten Wegen den abwechslungsreichen Kulturraum im Herzen Deutschlands erkunden. Radwanderpauschalen, Mountainbike-, Inliner- und Gourmetangebote für Urlauber und Tagesgäste hat jetzt der Fremdenverkehrsverband Rhön zusammengestellt.
Aktiv zu Fuß und mit dem Rad [...]
Da allerdings hat man die Qual der Wahl: Von der Tagestour für die ganze Familie über den Rad’l-Spaß am Wochenende bis hin zur Radwanderwoche mit Gepäcktransfer ist alles zu haben. Ein kleines Abenteuer verspricht beispielsweise der erst 2003 eröffnete Milseburgradweg, der auf der alten Eisenbahntrasse von Hilders nach Fulda und als Höhepunkt durch den 1.172 m langen Milseburgtunnel führt. Bucht man für 120 € die Wochenendpauschale "Rad’l-Spaß", ist für ein Leihfahrrad, 2 Ü/HP und freien Eintritt ins Erlebnisbad Ulsterwelle gesorgt. Als viertägiges Arrangement mit 3 Ü/F, einem Abendessen, zwei Freibadbesuchen und zwei natürlichen Fußreflexzonenmassagen auf dem Barfuß-Erlebnispfad wird die Tour über den Milseburgradweg mit der "Ochsentour" kombiniert, die Wissenswertes über den Rhöner Weideochsen vermittelt [...]
[Osthessen News, 22. 05. 2006]
Und eine weitere Barfußeinrichtung kommt in der Rhön dazu:

Eröffnung Rhöner Barfuß-Panoramaweg
FRANKENHEIM. Am 26.05.2006 wird ein neues touristisches Highlight in der Rhön eröffnet: der Rhöner Barfuß-Panoramaweg in Frankenheim (Landkreis Schmalkalden-Meiningen / Thüringen) - dem höchsten Ort der Rhön. Als prominentester Gast wird zur Eröffnung der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus erwartet.
Der Rhöner Barfuß-Panoramaweg, der sich unmittelbar am Frankenheimer "Heilpflanzengarten" befindet, bietet auf 2,92 km Strecke herrliche Aussicht vom Frankenheimer Hochplateau. Die abwechslungsreiche Strecke bietet ein Erlebnis für alle Sinne und tut auch der Gesundheit gut. Barfuß wandern verbessert u. a. nicht nur die Blutzirkulation, sondern kräftigt auch Muskeln und Gelenke. Zur Eröffnung um 14 Uhr wird es neben Grußworten des Bürgermeisters Manfred Abe, des Ministerpräsidenten Dieter Althaus und des Landrates Ralf Luther u. a. musikalische Unterhaltung geben.
Der Rhöner Barfuß-Panoramaweg wurde mit Mitteln des Förderprogramms LEADER+ gefördert und ist Teil des Projektes "Gesundes Dorf" (Schwerpunkt im Regionalen Entwicklungskonzept Thüringer Rhön - REK). [...]
[Osthessen New, 24. 05. 2006]

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Mit Turnschuhen oder barfuss
Der Gleitigscht Oberhasler und Jugendkilometer in Meiringen
Aufgewärmt, motiviert und mit vielleicht etwas feuchten Füssen starteten vergangenen Samstag Jugendliche zum Gleitigschten Oberhasler und zum Jugendkilometer in Meiringen [...]
Wetterfeste Turnschuhe oder dann halt barfuss - teilnehmen durfte am Laufsporttag in Meiringen jeder Jugendliche. Vom kühlen und feuchten Wetter liessen sich Sprinter und Organisatoren des (Damen-) Turnvereins Meiringen nicht entmutigen. Auf der Pfrundmatte banden sich Läufer ihre Startnummer um, wärmten sich auf und holten die letzten Tipps vom Nachbarn. Die Startposition eingenommen, einen ermunternden Blick der Zuschauer eingefangen und dann der Knall. Flinke Füsse bewegten sich über 60 und 80 Meter bis ins Ziel. Mit einem hohen Puls und Freude im Gesicht nahmen so rund 170 junge Sportler am Lauf teil. Schon vor rund 30 Jahren fand der Gleitigschte Oberhasler hier statt und erfreut sich noch heute grosssen Andrangs der Schulkinder. [...]
[Jungfrau Zeitung, 23. 05. 2006]

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Rückkehr einer alten Krankheit
Die Lungenkrankheit Tuberkulose breitet sich aus - Vor allem in Osteuropa steigt die Zahl der Infizierten [...]
Bukarest. Irina Strambu richtet sich hustend in ihrem Bett auf. "Jeden Tag muss ich 10 Pillen schlucken", sagt die 40-jährige Ärztin. "Die lösen immer wieder heftigen Brechreiz aus." Zusätzlich erhält sie täglich eine Injektion. Im vergangenen Herbst hat sie sich mit Tuberkulose (TBC) infiziert und musste ins Spital von Bukarest eingeliefert werden. Noch 19 Monate muss sie sich behandeln lassen - wenn sie ihre Krankheit überlebt. Denn Irina Strambu leidet an multiresistenter Tuberkulose, der schlimmsten Form dieser Infektionskrankheit. Die Erreger sind gegen die meisten existierenden Medikamente resistent.
Irina Strambu ist kein Einzelfall: 15 Millionen Menschen erkranken weltweit an Tuberkulose. Die Lungenkrankheit fordert jährlich zwei Millionen Menschenleben, mehr als jede andere Infektionskrankheit. Die in den Medien weitaus häufiger auftauchenden Krankheiten wie Sars, Ebola oder die Vogelgrippe fordern bei weitem weniger Opfer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in den kommenden zehn Jahren 30 Millionen Menschen an Tuberkulose sterben werden.
Fast 98 Prozent der Opfer stammen aus Entwicklungsländern. Denn dort können sich nur die wenigsten Menschen die langwierigen Behandlungen gegen Tuberkulose leisten. Die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen nimmt daher ständig zu. Auch in Osteuropa hat sich die Tuberkulose durch den Niedergang des Gesundheitswesens in den vergangenen Jahren wieder dramatisch ausbreiten können. Besonders hoch ist die Zahl der Tuberkulosefälle in Russland, der Ukraine, Rumänien und Kasachstan.
Für die WHO ist Tuberkulose deshalb eine der größten Gefahren für die Menschheit [...]
Doch auch die Ärzte und Regierungen müssen besser über Tuberkulose aufgeklärt werden. "Unter den Medizinern gibt es viele falsche Meinungen", sagt Lucica Ditiu, der als Arzt bei der WHO für Europa zuständig ist. "Einige meiner Kollegen in Rumänien glauben etwa, dass man sich anstecken kann, wenn man barfuß durchs feuchte Gras geht."
[Wiener Zeitung, 24. 05. 2006]

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Ein Sieg für den Kleiderschrank [...]
Memmingen - In bunten T-Shirts, kurzen Sporthosen und barfuß flitzen die 27 Schüler des Bernhard-Strigel-Gymnasiums über den Turnhallenboden. Und auch ohne ihre charakteristische Verkleidung kann der Betrachter erkennen, was die Mädchen der Tanzgruppe darstellen: einen "venezianischen Rattentanz". Dieser Tanz brachte den Schülern heuer auf bayerischer Ebene einen Sieg und viel Lob ein.
"Es ist Abend und die Ratten kriechen überall aus ihren Löchern. Freund und Feind begegnen sich, wenn die Menschen gemütlich in ihren Häusern sitzen." So beschreibt Helena Jochem das Thema dieses Tanzes.
Mit kleinen Tippelschritten, die Hände vor den Körper haltend, sprangen und hüpften die Schülerinnen ins Bezirks- und sogar Landesfinale in der Kategorie "Künstlerischer Tanz" und wurden zum zweiten Mal bayerischer Meister. [...]
Und was hat sie am meisten am Erfolg gefreut? Das beste am Gewinnen, da sind sich die Schülerinnen einig, ist der Pulli, den Tänzer der ersten drei Gruppen zusätzlich zu einer Urkunde und Medaille gewinnen. "Sechs der Mädchen besitzen sogar vier davon", erzählt Reuter und nennt ihre Tänzerinnen liebevoll "Pullisammlerinnen". [...]
[all-in.de, 24. 05. 2006]

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Prof. Hademar Bankhofer - Tipps für 'Fitness für die Füsse' im Rahmen des Münchener Fußtags 2006 [...]
Unsere Füße werden das ganze Jahr über enorm strapaziert: Im Beruf, wenn jemand viel stehen und gehen muß, privat im Haushalt und bei Arbeiten im Garten, in der Freizeit beim Sport oder beim Tanzen. Keine Frage: Es gibt in der Bevölkerung viele Probleme mit den Füßen, weil wir uns alle viele zu wenig und viel zu spät um unsere Füße kümmern. Die Forderung wäre daher: Prävention für die Füße. [...]
o Kalte Füße sind bei vielen Menschen sehr verbreitet. Sie müssen gezielt behandelt werden. Denn sie schwächen die Immunkraft. Die beste Maßnahme: Gönnen Sie Ihren Füßen jeden Abend ein lauwarmes Bad: Wasser mit 2 Liter Rosmarin-Tee. 2 Handvoll Rosmarin aus der Apotheke mit 2 Liter kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen. Abkühlen lassen. Übrigens: Wer unentwegt an kalten Füßen leidet, der sollte weniger Bohnenkaffee trinken. Nicht mehr als 3 Tassen pro Tag. Das Koffein verengt die Blutgefäße, vor allem in den Füßen. Studien haben ergeben: Koffeinfreier Kaffee macht keine kalten Füße. [...]
Kann man Fußprobleme wie Platt-, Senk-und Spreiz-Fuß vermeiden?
Rund 70 Prozent aller Deutschen leiden unter Plattfüßen, Senk- oder Spreiz-Füßen. Sie können das Risiko für solche Fußprobleme senken, wenn Sie täglich 5 bis 8 Minuten barfuß umherhüpfen und 30 Minuten aufrecht und stramm gehen. Und so können Sie selbst testen, welches Fußleiden bei Ihnen vorhanden ist: Beim Senk- und beim Platt-Fuß haben Sie Schmerzen auf den Fußsohlen, in den Knien und an der Wirbelsäule. Beim Spreizfuß schmerzt es in den Zehenballen und in den Zehen, ganz besonders in der großen Zehe. Beim Ballenhohlfuß haben die Schmerzen am Rist, am Ballen und in den Zehenspitzen. Wenn diese Schmerzen auftauchen: Gehen Sie sofort zum Orthopäden. Sehr oft kann man das Problem mit Schuheinlagen und mit gezielten Gymnastikübungen lösen.
Wie wichtig ist Barfußlaufen für die Gesundheit?
Wir sollten es einfach öfter tun: Barfußgehen. Draußen im Garten oder in der freien Natur. Aber auch jetzt im Winter zuhause. Barfußgehen ist eine Naturarznei, die viel zu wenig genützt wird.
o Barfuß-Gehen regt das Herz- Kreislauf-System an. Die Durchblutung im ganzen Körper wird gefördert.
o Das Abwehrsystem des Organismus wird gestärkt.
o Barfuß-Laufen stärkt die Venen und schützt vor Krampfadern.
o Die unmittelbare Verbindung der Fußsohlen dem Boden hilft Streß abbauen, wirkt entspannend, baut Geist und Seele auf.
o Barfuß-Gehen wirkt ausgleichend auf den Blutdruck: zu niedriger Blutdruck wird angehoben, erhöhter Blutdruck kann gesenkt werden.
o Wer erschöpft und von der Arbeit ausgelaugt ist, kann beim Barfuß-Gehen neue Energien tanken.Barfuß-Gehen stärkt auch die Konzentration.
o Barfußgehen kräftigt die Wirbelsäule.
o Wer viel barfuß geht, ist selbstbewußter und zeigt mehr Empfinden für die Natur.
o Muskeln und Gelenke der Füße werden gefestigt.
All diese Wirkung für geistige und körperliche Gesundheit kommt nur dann zum Tragen, wenn wir regelmäßig barfußlaufen.
Muß man beim Barfußlaufen etwas Besonderes beachten?

Gehen Sie langsam. Setzen Sie den nackten Fuß senkrecht auf den Boden auf, rollen Sie ihn ab und heben Sie ihn weit genug an. Das ist die richtige Technik. Es ist wichtig, daß der Fußrichtig abrollt und daß das Gewicht auf den Fußballen verlegt wird. Dadurch entsteht eine gute Abfederung. Die Füße müssen beim Gehen gehoben werden. Am gesündesten ist es, bei 20 bis 25 Grad Celsius barfuß zu gehen. Die Füße müssen warm sein.
Nach dem Barfuß-Gehen wäre ein lauwarmes Fußbad ideal. Sie können aber auch nach der Kneipp-Methode in 25 Zentimeter tiefem, kaltem Naß Wassertreten.
Zeigen Sie bereits den Kindern, daß sie Spaß haben, barfuß umherzulaufen. Das ist gesund für die Füße, beugt späteren Deformationen und Geh-Beschwerden vor.
Haben Sie schon einmal nachgedacht, warum Sie sich so wohlfühlen, wenn Sie in der schönen Jahreszeit barfuß über eine Wiese gehen? An Ihren Fußsohlen enden rund 72.000 Nervenbahnen. Sie aktivieren durch den Kontakt mit der Erde und mit dem Gras Energiebahnen, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind und die das positive Denken fördern. Ziehen Sie daher öfter die Schuhe aus und laufen Sie durchs Gras.

Wie wichtig ist regelmäßige Fußgymnastik? Und was für Übungen sollte man regelmäßig durchführen?

Regelmäßige Fußgymnastik stärkt die Fuß-Muskulatur, beugt Haltungs-Schäden vor. Die Füße werden nicht so schnell müde.
Und hier einige wichtige Übungen:
o Laufen Sie auf den Zehenspitzen umher.
o Stellen Sie sich hin und spreizen Sie die Zehen so weit es geht, auseinander.
o Stellen Sie die nackten Füße auf harten Boden und drücken Sie damit ganz fest gegen den Boden. Dann kurz locker lassen und wiederholen. Das festigt das Fußbett.
o Wenn Sie morgens noch im Bett liegen: Beine ausstrecken und die Füße kreisen lassen. Das bringt den Kreislauf schonend in Schwung.
o Ziehen Sie die Zehen wie zu einer "Zehenfaust" an und strecken Sie sie dann wieder aus. Das macht die Füße elastisch, gibt dem Fußgewölbe Kraft.
o Versuchen Sie, mit den Zehen nach Gegenständen zu greifen: nach einem Bleistift, oder nach einem Golfball.

Was alles gehört zu einem Wellness-Programm für unsere Füße?
Ein gesunder Fuß ist die wichtige Voraussetzung für die Gesundheit des ganzen Körpers, speziell der Wirbelsäule und der Gelenke. Ein gesunder Fuß ist auch wichtig für eine gesunde und gute Körperhaltung.
Machen Sie regelmäßig Fuß-Trainings-Übungen. Sie stärken die Wirbelsäule und verhindern eine Reihe von Fußkrankheiten:

o Stehen Sie gerade. Überkreuzen Sie die Beine in den Knien. In dieser Stellung heben und senken Sie die Fersen.
o Beginnen Sie jeden Morgen mit Wassertreten im kalten Wasser in der Bade- oder Duschwanne.
o Wenn Sie am Arbeitsplatz oder beim Freizeitsport die Füße strapaziert haben und unter brennenden, rissigen Fußsohlen leiden, dann helfen Fußbäder mit Kamillentee oder Einreibungen mit Hirschtalgsalbe.
o Wenn die Füße nach einem langen Tag müde und angeschwollen sind, dann gibt es dagegen ein wirksames Naturprogramm: Schuhe und Strümpfe ausziehen, die Beine 30 Minuten hochlagern. Dann ein Fußbad: lauwarmes Wasser mit einer Handvoll Kochsalz, 15 Minuten lang.
Sehr empfehlenswert sind auch Einreibungen mit asiatischem Tigerbalm, Franzbranntwein oder Melissengeist. Sehr erfrischend: Reiben Sie die Füße mit Zitronenscheiben ein.
Eine wichtige Maßnahme: Tragen Sie keine engen Schuhe und nur Socken sowie Strümpfe aus Naturfasern, wechseln Sie die Strümpfe täglich, und bleiben Sie nicht den ganzen Tag mit Ihren Füßen in Turnschuhen oder Gummistiefel. Das fördert Schweißfüße und Fußpilz. [...]

Man kann man oder muß man für die Fuß-Gesundheit der Kinder tun?
Eltern sollten mir ihren Kindern, sobald sie laufen können, alle 6 Monate zum Orthopäden gehen. Im Kindesalter lassen sich nämlich Fußschäden sehr gut beheben. Für Kinder ist es auch so wichtig, daß sie viel barfuß gehen, umherlaufen und umherspringen. Dabei wird die Fuß-Muskulatur gekräftigt. Fuß- und Zehen-Gelenke werden beweglich. Obendrein wird die Immunkraft in der Fußhaut gegen Fußpilz-Erkrankungen gestärkt.
Sehr wichtig ist für Kinder und Erwachsene der Kauf der richtigen Schuhe. Der Schuh muß zwischen dem Fußrücken - auch Sattel genannt - und Ferse fest sitzen. Er darf nicht zu weich sein. Der Zehenraum muß geräumig und hoch sein, damit sich die Zehen uneingeschränkt bewegen können. Die Schuhe müssen lang und schmal sein. Zu kurze Schuhe führen zu einer Krümmung der Zehen. Das wieder fördert die Zehen- und Fußgewölbe-Deformationen. Ähnliche Folgen hat ein zu weiter Schuh. Er gibt dem Fuß zu wenig Halt. Die Zehen krallen sich ständig fest.

Professor Hademar Bankhofer leitet die Münchener TV-Runde "Mehr Bewußtsein für die Füße - der Fuß im Mittelpunkt", die am 1. Juni 2006 anlässlich des Münchner Fußtags 2006 stattfindet. [...]
[openPR.de, 31. 05. 2006]
Ein interessanter Artikel, wenn auch nicht ganz aufmerksam redigiert (Zitat: Wir sollten es einfach öfter tun: Barfußgehen. Draußen im Garten oder in der freien Natur. Aber auch jetzt im Winter zuhause. Barfußgehen ist eine Naturarznei, die viel zu wenig genützt wird.)

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Ein Weg, den man barfuß gehen soll
SPITAL/P. — Der Barfußweg in Oberweng/Spital am Pyhrn (Bez. Kirchdorf) ist nun schon seit fünf Jahren eine Attraktion für Jung und Alt. 20 bis 25 Untergründe gilt es dabei auf einer Länge von 1200 Metern bloßfüßig zu erforschen und erfühlen. Ausgangspunkt ist die Jausenstub'n Singerskogel auf ca. 850 m Seehöhe. Das zwei bis drei Stunden lange Wandererlebnis führt über Stock und Stein, Brücken, zu Bächen und auf Schotter-, Sand- und Wiesenwege. "Schlüsselstellen" sind der Klangspielspielplatz, der Aussichtsturm und ein Ruheplatz [...]
[Neues Volksblatt, 31. 05. 2006]

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Und jetzt noch barfuß auftretende Künstler in Gegenwart und Vergangenheit:
Von Naturaposteln und süßem Gift []...
Spätestens wenn Susana Baca barfuss zu afro-peruanischen Rhythmen förmlich ein paar Millimeter über der Bühne zu schweben scheint und mit ihrer reifen, klaren, melodischen Stimme das Lebensgefühl der Andenbewohner einfängt, kann man sich ihrem Charme nicht mehr entziehen. Erst recht nicht, wenn sie daran erinnert, dass vor der peruanischen Küste bei Lima, woher sie selbst stammt, seit der Zeit der spanischen Großmacht die Nachfahren ehemaliger afrikanischen Sklaven siedeln, die zur Arbeit in den Minen nach Südamerika verschleppt worden waren. In ihrer Familie - Vater Gitarist, Mutter Tänzerin - entdeckte Baca denn auch die musikalischen Wurzeln dieser Menschen, selbst in Peru noch immer weitgehend unerforschte Lieder und Tänze. Und so gründete sie vor rund 15 Jahren in Lima mit ihrem Ehemann Ricardo Pereira das Instituto Negro Continuo mit Bibliothek, Tonarchiv und Studio um ihrer selbst auferlegten Rolle "als Botschafterin der Schwarzen Kultur ihrer Heimat" gerecht zu werden. Indem sie diese Traditionen auch in ihren Liedern aufnimmt, die ansonsten auf afrikanisch geprägten Gesängen aus der Karibik, Nordamerika oder Brasilien basieren, kann Bacas Musik als Forzsetzung der Forschungsarbeit des Instituts mit künstlerischen Mitteln gelten. Die Moderne bleibt dabei nie außer Acht, bei ihren Plattenaufnahmen wird sie regelmäßig von hochkarätigen Jazzmusikern begleitet. Ihr aktuelles Album "Travesías", wo sie ihre Lieder auch in Französisch, Englisch und Portugiesisch präsentiert, strahlt übrigens eine immense Ruhe und Kraft aus, und vermittelt Vertrauen in das Gute im Menschen. Insofern wird ihr heutiges Konzert im feinen Glashaus der Arena Treptow sicher eines der musikalischen Highlights dieser Woche. [...]
[Kulturküche, 22. 05. 2006]

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ZWISCHEN PRAG UND MÜNCHEN
Am Freitagabend hat die Band"Persephone" eins von nur vier Konzerten in diesem Jahr gegeben
Stars der "Szene" zu Gast in Gefrees [...]
Die Kulisse für "Persephone" ist geschaffen. Nur Kraft ihrer Stimme und Instrumente tritt die Band auf. Drei Celli, manchmal auch ein Kontrabass, und die unverwechselbare Stimme von Szenengröße "L'ame immortelle": Sonja Kraushofer. Sie trägt eine Korsage aus schwarzem Samt, an die sich ein langer schwarzer Rock mit einer meterlangen Schleppe anschließt. Ihr einziger Schmuck ist eine schlichte Halskette. Barfuß betritt sie den Raum und singt - mit einer Theatralik, die die Zuhörer die Aussagen der Lieder fast körperlich spüren lässt. Etwa dann, wenn sie sich mit beiden Händen ihre feuerroten langen Haare rauft oder die Hände vor der verzweifelten Brust faltet, flehend. Oder die Arme seitlich ausbreitet, himmelwärts streckt, um in sich zusammen zu sacken vor Elend und Schmerz. Wenn sie hinausklagt, was ihr Herz bedrückt, wenn sie schreit, lacht, droht, verrückt zu werden scheint und mitten im Lied aus dem Raum stürmt . . .
Gesang, Mimik und Gestik, gepaart mit unverhofft einsetzenden Celli, das ist das dramatische Moment von "Persephone". Und die ganze Bühnenshow. Denn da ist keiner, der an den Scheinwerfern regelt, ist keine multimediale Animation, kein Mischpult, sind nicht einmal Mirofon und Lautsprecher. "Persephone" kommt völlig ohne technische Hilfe aus [...]
[Frankenpost, 22. 05. 2006]

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Georgette Dee singt und plaudert an der Bar
Sie ist und bleibt ein Phänomen, fast schon hatte ich die Diva gedanklich auf das Abstellgleis geschoben. Vorbei waren die Zeiten, in denen mich ihre Lieder ergriffen, sie mich mit ihrer Ausstrahlung bezauberte. Ohne jegliche Erwartungen ging ich in das neue Programm "Neben mir: Ich - wie nett! - Bar Lieder". Hatte ich inzwischen doch den ernüchternden Wandel zu einer masukulineren Gestalt, die Veränderungen ihrer Stimme und musikalischer Stile mitvollzogen. Ihre Aura schien immer mehr zu schwinden.
Doch nun im neuen Programm geschieht das für mich erstaunliche: ihre Stimme treibt mir wieder Schauer über den Rücken, sie vermag es erneut mich mit ihren Liedern gänzlich zu ergreifen, mich für kurze Augenblicke in Traumwelten zu entführen. Liegt es an ihrer Tagesform, an meinen nicht vorhandenen Erwartungen oder was ist der Grund für diesen Wandel? Ganz egal, ich hatte einen schönen Abend und habe die Grand Dame des deutschen Chanson wiedergefunden. [...]
Wie immer sind ihre Storys tabufrei ohne jemals schmuddelig zu werden. Es gibt einige neue Songs und Klassiker im veränderten Gewand zu hören. Kleidungsmäßig ist Georgette Dee zum roten Samtkleid zurückgekehrt, ihre Frisur wirkt femininer. Sie wirkt natürlicher als in den letzten Shows, die ich sah. Barfuss betritt sie die Bühne, schwingt sich auf den Barhocker und ist Diva [...]
[bloom, 22. 05. 2006]

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Ikone einer sterbenden Band [...]
Eine wenig befahrene Straße im Sonnenlicht, dunstiger Himmel, vier Herren die einen Zebrastreifen überqueren. Viel mehr gibt es hier auf den ersten Blick nicht zu sehen. Und doch gilt das Foto, das Ian MacMillan am achten August 1969 in der Londoner Abbey Road gegen 10 Uhr morgens aufgenommen hat, als eines der berühmtesten Bilder der Popgeschichte.
Der Fotograf starb, wie erst gestern bekannt wurde, am 8. Mai im Alter von 67 Jahren an Krebs. Für sein Beatles-Bild blieben MacMillan nur zehn Minuten. Auf einer hohen Leiter stehend fotografierte er, die Kamera nach Norden gerichtet, die vier Musiker, wie sie während der Aufnahmen zum gleichnamigen Album den Zebrastreifen vor dem Aufnahmestudio an der Abbey Road auf und ab gingen.
Schauen wir genauer hin, erkennen wir scheinbar absichtsvolle Hinweise auf den desolaten Zustand der Band. Lennon, ganz in Weiß, die Hände in den Hosentaschen, gefolgt von Ringo im komplementären schwarzen Frack, Paul, der als Einziger das rechte Bein vor das linke setzt, zum grauen Anzug keine Schuhe, dafür aber Zigarette trägt - und schließlich George, ganz unfeierlich in Jeanshemd und -hose gewandet. Nur Vollbart, schulterlanges Haar und Mittelscheitel spiegeln den vorauseilenden Lennon. [...]
Viel wichtiger: Auf dem gelben Nummernschild des Käfers las man "LMW 281F". Was, neben einigen anderen, ähnlich obskuren Hinweisen, Tausende von Beatles-Fans davon überzeugte, dass Paul McCartney tot sei - und auf MacMillans Bild ein Double über die Abbey Road spaziere. "Linda MacCartney Weeps" (Pauls Frau weint) übersetzten fantasiebegabte Exegeten das schnöde Schild, 28 Jahre alt wäre McCartney, wenn ("if") er noch am Leben wäre. McCartney sei während der Aufnahmen zu "Sgt. Pepper's" bei einem Verkehrsunfall gestorben, lautete das Credo der "Paul is dead"-Verschwörungstheorie.
Natürlich ist das völlig absurd. Aber dank ihrer Anhänger wurde aus einem Beinahe-Schnappschuss ein allegorisches Gemälde, auf dem John als Jesus doubelt, Ringo als Beerdigungsunternehmer, George als Totengräber und der angeblich falsche Barfuß-Paul - der, obwohl Linkshänder, seine Zigarette in der rechten Hand hält - als schöne Leiche. Zigaretten, so die Verschwörungstheoretiker damals, nenne man schließlich auch "Sargnagel". Immerhin: "Abbey Road" wurde der Schwanengesang der Beatles, und Ian MacMillans Coverfoto zur Ikone einer sterbenden Band.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 30. 05. 2006]

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Belesene Füße
Georg

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