Armer Bruno! (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Martin,
der Bär "Bruno" hatte mit uns Barfüßern einiges gemeinsam: Er war zum einen auch barfuß, aber das ist für Bären nicht unüblich. Zum anderen gehörte er wie wir einer Minderheit an. Er wagte es, sich dort zu bewegen, die nicht für ihn "gedacht" war. Anstatt im "Reservat" (Zoo, Zirkus, Wildnis) zu bleiben, wagte er es, dorthin zu gehen, wo der der kultivierte Mensch "hingehört". Selbst unter den kultivierten Menschen sind die meisten böse, daß man Bruno erschossen hat, nur eine wenige sind froh, daß der Bär nicht mehr lebt.
Wie geht es uns Barfüßern? Auch wir wagen uns, anstatt in Barfußparks und am Strand zu bleiben, in Gebiete, die für fett beschuhte Menschen "gedacht" ist. Auch wenn viele Menschen selber dort nicht barfuß laufen, so sind die Reaktionen doch überwiegend positiv. Diejenigen Schuhträger, die Probleme mit unser Barfüßigkeit haben, sind in der Minderheit. Aber denen ist manchmal so ziemlich jedes Mittel recht, den Barfüßern das Leben schwer zu machen. Es fängt an mit Pöbeleien, Zerschmeißen von Glas und Anrufen bei der Polizei. Zum Glück wird man zumindest in Deutschland oder der Schweiz noch nicht erschossen (und nicht einmal mit einer vierfachen Überzahl an schwerbewaffeneten Schergen aus dem Kaufhaus geführt wie in den USA). Vielleicht deswegen, weil frei laufende barfüßige Bären unter fett beschuhten Menschen eine noch größere Minderheit darstellen als freilaufende barfüßige Menschen?
Nachdenkliche Grüße
Michael aus Zofingen