Erzgebirge mit Leo (Teil 3) - Eigentlich eher Sächsische Schweiz (Hobby? Barfuß! 2)
Am nächsten Morgen fuhren wir dann über die Höhen des Osterzgebirges nach Bad Schandau im Herzen der Sächsischen Schweiz. Durchs Kirnitzschtal mit seiner romantischen Straßenbahnstrecke erreichten wir den Wanderparkplatz am Nassen Grund, von wo wir zu einer Wanderung auf die Affensteine aufbrachen. Der Aufstieg über die Häntzschelstiege war Leo zwar etwas zu luftig, doch er konnte ihn dennoch bewältigen. Die Aussichten von oben entschädigen dann auch für alle Mühen. Andere Barfüßer entdeckten wir nur unter Kletterern am Boden, wobei diese meist nur dabei waren die Schuhe zu wechseln. Abstecher zur Idagrotte und zum Felsentor am Satanskopf konnten gerade noch geschafft werden, bevor der Abstieg zum Beuthenfall folgte. Da Leo pünktlich am Bahnhof sein musste, um wieder nach Hause zu fahren, wählten wir für den Weg zum Nassen Grund die Straßenbahn, die gerade kam, wobei wir allerdings drei Euro pro Person für eine einzige Haltestelle schon recht dreist fanden.
Wir hatten dann aber noch etwas Zeit für ein Stück Kuchen an der Tankstelle, bevor ich ihn zum Bahnhof brachte.
Als er weg war, fuhr ich zurück zum Nassen Grund, um die Grundstraße genauer zu erkunden. Nach meiner Erinnerung war sie asphaltiert und einigermaßen gut begehbar. Tatsächlich existieren aber nur ein paar kurze Asphaltstrecken und ansonsten ist sie geschottert, wobei der Schotter aber so gut gewalzt ist, das meist einigermaßen gut begehbare Fahrspuren bestehen. Den dann gewählten Aufstieg durch die Lorenzlöcher fand ich allerdings nicht. Ein ganzes Stück ging es bergauf, dann war ich in einem Felsenkessel, in dem es nicht weiter ging. Ich kehrte um. Seltsamerweise kamen etwas später ein paar Wanderer genau auf diesem Weg unten heraus, so dass es doch irgendwo einen Durchgang geben muss. Ich stieg dann über den Kleinen Dom auf, wo ein recht bequemer Aufstieg möglich ist. Mein Ziel war der Aussichtspunkt über dem Heringsgrund, von wo ich über die Wilde Hölle wieder hinabstieg. Dort begegnete ich einer Gruppe von Kletterern, die gerade alles zusammengepackt hatten und zum Abstieg aufbrachen. Wir kamen ins Gespräch. Man erzählte mir, dass sie früher auch barfuß geklettert wären, aber schon lange nicht mehr. Den Weg hielt man für viel zu steinig, man machte auch ein paar Scherze, aber es war doch sehr nett. Im steileren oberen Bereich war ich auch noch deutlich schneller, als diese Leute mit ihren festen Schuhen, weiter unten, auf den leicht geschotterten Wegen, konnte ich dann nur noch mithalten.
Anschließend ließ ich noch eine kleine Runde durch Bad Schandau folgen, bevor ich wieder nach Hause fuhr.
Viele Grüße
Ulrich