Erzgebirge mit Leo (Teil 1) (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 26.06.2006, 17:21 (vor 6664 Tagen)

Hallo

Die für den 24. Juni angesetzte Wiedereröffnung der Drahtseilbahn Augustusburg ließ uns zu diesem Termin in Richtung Erzgebirge ziehen. Dazu kam Leo mit dem Nachtzug am Freitag früh morgens in Berlin an, fuhr dann zum Bahnhof Wannsee und traf sich dort mit mir.
Gemeinsam fuhren wir dann in Richtung Greiz, in dessen Nähe er zunächst kurz eine alte Dame besuchen wollte. Von Greiz sahen wir aber leider wenig. Wir suchten ein Quartier für die Nacht, besorgten ein paar Blumen für die zu besuchende Dame, aßen zu Mittag und verschoben eine Stadtbesichtigung auf den Abend.
Da der Besuch wegen Bettlägerigkeit der erwähnten Dame nicht recht klappen sollte, folgte dort noch ein nettes Gespräch mit Nachbarn, das am Rande auch sehr positiv auf unsere Barfüssigkeit einging.
Nach dem Besuch fuhren wir dann nach Zwickau, wo wir uns ansahen, wie die Züge der Vogtlandbahn auf Straßenbahngleisen ins Zentrum gelangen. Auch eine kleine Runde durch die Altstadt, verbunden mit einem kurzen Besuch im Dom, ließen wir uns nicht entgehen. Leider gelang es aber auch den Zwickauern ihren schönsten Platz mit einem WM-Rummel zu verschandeln und den Blick auf Rathaus, Theater und andere Bauten zu verstellen. :-(

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Der Triebwagen der Vogtlandbahn neben einem Zug der Straßenbahn im Zwickauer Zentrum

Anschließend reisten wir in Richtung Oberwiesenthal, wo wir zunächst auf den Fichtelberg fuhren. Dort führt eine Straße bis zum Gipfel, so dass die Seilbahn und die parallel führende Sesselbahn, die beide in Betrieb waren, von uns nicht benötigt wurden. Auf 1214 m Höhe war es aber doch recht kühl. Ich zog daher sogar einen Pullover über. Ein kurzer Rundweg am Gipfel war teilweise ganz gut barfuß begehbar. Die Sicht war durchschnittlich, aber ein Blick in die Tiefe ist nicht möglich, da der Fichtelberg viel zu flache Hänge hat.

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Blick vom Fichtelberg

Als wir wieder unten waren, erreichten wir bald den Bahnhof Oberwiesenthal, um von dort mit der dampfbetriebenen Fichtelbergbahn auf 750-mm-Spur nach Cranzahl und wieder zurück zu fahren. Auf einem offenen Wagen konnten wir bestens die Dampfatmosphäre genießen, während unsere Fußsohlen beim Umherlaufen immer schwärzer wurden. In Cranzahl sahen wir uns noch die Bahnhofsanlagen an, bevor wir wieder zurückfuhren. Da wir auf der Rückfahrt die einzigen Fahrgäste waren, fragte uns sogar der Schaffner in welchem Wagen wir sitzen wollen, da er die anderen abschließen wollte! Wir wählten jetzt einen geschlossenen Wagen, da es mir auf dem offenen durch den Fahrtwind zu kühl wurde. Meinen Pullover hatte ich schließlich noch am Fichtelberg, beim Einsteigen ins Auto, wieder ausgezogen.

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Die Fichtelbergbahn

Von Oberwiesenthal ging es dann zum Schmalspurmuseum in Rittersgrün http://www.schmalspurmuseum.de/. Es war etwa 20:00 Uhr, und völlig klar, dass das Museum geschlossen wäre, aber wir wollten mal sehen, ob es sich lohnt da noch mal hinzufahren. Dort gibt es eine 600-mm-spurige Parkbahn, die über eine Ringstrecke um einen Kinderspielplatz herum, sowie eine längere Strecke verfügte. Recht viel Schotter störte auf dem Gelände ein wenig, konnte aber bewältigt werden. Im Bereich der 750-mm-Spur kam uns dann ein junger Mann entgegen, der uns nicht wie erwartet vom Gelände jagte, sondern uns aufforderte näher zu kommen und alles anzusehen. Dann sah er, dass wir barfuß waren, was auch zu einem netten kleinen Wortwechsel darüber führte, aber keine Probleme bereitete. Wir äußerten dann mit wenig Hoffnung auf Verwirklichung den vorsichtigen Wunsch mal mit einer abgestellten Handhebeldraisine zu fahren, was wir dann auch tatsächlich durften. Der junge Mann fuhr dabei mit, um die Bremse zu bedienen. Wir wechselten dann auf verschiedene Gleise, konnten dadurch auch die verschiedenen Weichenstellmechanismen kennen zu lernen, und hatten einen Riesenspaß. Natürlich spendeten wir nun auch was für das Museum. Selbst in die Werkstatt konnten wir noch hinein und bekamen Prospekte.
Der Aufenthalt in Rittersgrün dauerte dadurch allerdings länger als erwartet, wodurch eine Stadtbesichtigung von Greiz wegen Dunkelheit entfiel. Wir aßen noch in Reichenberg, bevor wir unser Quartier für die Nacht bezogen und schlafen gingen.

Fortsetzung folgt ...


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