Neue Barfusswanderungen im Juni: Sennis (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) ⌂ @, Stammposter, Saturday, 17.06.2006, 17:59 (vor 6739 Tagen)

Eine meiner liebsten Bergwanderungen! Start am Bahnhof Mels um 05.17. Die hohen Felsen, die den Blick auf die dahinter liegenden Berge der Alvierkette verdecken, sind noch tief im Schatten. Durch sie windet sich der Weg nach Palfries empor, den ich vor mir habe. Vorerst geht es durch das Dorf Heiligkreuz, nachher gemächlich auf einem Waldsträsschen aufwärts. Den Beginn des Bergweges darf man nicht verpassen! Von nun an wirds steil, aber durchaus angenehm für Barfüsser. Allerdings sollte man an verschiedenen Stellen schon einigermassen trittsicher sein! Und gefürchtete Raubtiere lauern im Gebüsch auf den mehr oder weniger nackten Wanderer: Zecken. In andern Jahren habe ich es bis 34 dieser Biester gebracht, diesmal blieb es bei etwa einem Dutzend. Impfung gegen Virushirnhautentzündung empfohlen! Von einem Jagdhüttchen aus hat man eine prächtige Aussicht auf das Seeztal und die Flumserberge. Nach einem weitern Anstieg öffnet sich die Alp Palfries, die Alpterasse oberhalb des Absturzes ins Seeztal. Dank Barfüssigkeit kann ich meinen Weg frei wählen. Der Sumpf, der einen Bergschuh mit Wasser füllen würde, schreckt mich nicht ab. Schliesslich erreiche ich die Anhöhe von Strahlrüfi, mit dem alten, nun leider dem Abbruch geweihten Kurhaus. Ich verlasse nun den Wanderweg, der über Älpeli nach Castilun führt, weil ich den gekiesten Alpweg vermeiden will. So geht es wieder steil abwärts, erneut über sumpfige Alpweiden, bis ich schliesslich doch das Strässchen erreiche. Nochmals mogle ich mich aber um das Kiessträsschen herum und erreiche das blumengeschmückte Kurhaus Sennis in seiner romantischen Mulde mit dem Bach und dem lockeren Tannenbestand. Vorerst tut es ein Gruss in Richtung der freundlichen Wirtsleute, denn ich will dem Seelein auf den "Böden" einen Besuch machen. Erneut geht es nun steil aufwärts, teilweise noch über Schnee, bis ich schliesslich auf etwa 1750 m das Seelein erreicht habe, d.h. im Moment ist vom Seelein noch keine Spur zu sehen, es ist viele Meter hoch überdeckt vom Lawinenschnee. Die Amphibien werden noch etwas mit Laichen warten müssen. Bald erreiche ich wieder Sennis und geselle mich zu den andern Gästen, die hier Hunger und Durst stillen. Der weitere Abstieg nach Flums ist nicht mehr sehr angenehm, denn jetzt beginnt die Hitze des Tales. Im Dorf Berschis fragt mich eine junge Frau, ob mir der Teer nicht zu heiss sei. "Gewohnheitssache!" lache ich und sage, vor kurzer Zeit hätten mich die Leute noch gefragt, ob es mir barfuss nicht zu kalt sei. Aber der Teer ist tatsächlich verflixt heiss, doch, wenn man schnell genug geht, spürt man nicht so viel davon.

[image] Mels - Lärchenboden - Palfries - Strahlrüfi - Sennis - Böden - Sennis - Flums


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