Ist der Rigi eine internationale Berühmtheit, so hat es der Margelchopf nur zu lokalen Ehren gebracht. Immerhin, im St. Galler Rheintal und im benachbarten Vorarlberg ist er ein beliebter Wanderberg. Am 15. Juni wollte ich um elf Uhr mit ehemaligen Klassenkameraden auf Alp Malbun zusammentreffen, günstige Gelegenheit also für eine vorherige Barfusswanderung auf den "Margli". Um sechs Uhr kam der Zug in Buchs SG an, um neun Uhr wollte ich auf dem Margelchopf sein. Der gut markierte Weg führt vorerst durch Wälder und Wiesen auf den Buchserberg und auf die Alp Malbun. Nun wird es zunehmend alpin und Alpenblumen jeder Art säumen den Weg. Für Alpenrosen ist es noch zu früh, aber Enziane, Mehlprimel, Soldanellen, Krokusse blühen in Mengen. In Mulden hat es noch Schnee, auch der letzte Anstieg zum Isisizgrat geht über ein Schneefeld. Das letzte Stück auf den Margli ist eine kurze Kletterstelle, gut gesichert mit einem Drahtseil, wo auch Kinder und bergungewohnte Personen hinaufsteigen können. Um neun Uhr bin ich oben, aber es reicht nur für einen kurzen Blick in die Runde und ein paar Worte mit andern Wanderern. Abwärts suche ich möglichst die Schneefelder, denn bei den herrschenden hohen Temperaturen ist der Schnee eine Wohltat für die Füsse. Weil ich zu diesem Zweck den Wanderweg verlasse, muss ich das letzte Stück mühsam durch Sumpf, Erlen, Alpenrosensträucher und steile Halden absteigen. Rechtzeitig erreiche ich Malbun, wo der barfüssige Bergsteiger natürlich mit Hallo begrüsst wird. Dass ich den Rest des Tages, inklusive Mittagessen im Berghaus, barfüssig verbringe, erstaunt hier oben niemand besonders!

Buchs - Margelchopf - Malbun