Hoffnung für die Schweiz ;-) (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf RSK, Stammposter, Wednesday, 07.06.2006, 20:54 (vor 6683 Tagen)

Hallo,

nachdem hier immer mal wieder Horrormeldungen über Barfüßerverfolgungen auf eidgenössischem Boden erscheinen, heute mal ein paar gegenteilige Eindrücke.

Hintergrund: wir wollten die letzte Mai-Woche bis Pfingsten eigentlich zum Wandern ins Allgäu fahren. Nach Abfrage sämtlicher Internet-Wetterdienste am abend vor der Abreise haben wir uns dann aber umentschieden und sind spontan ins Tessin gefahren. Das haben wir auch nie bereut, denn dort war wirklich Sommer!

Auf dem Campingplatz fiel mir gleich auf, dass relativ viele Kinder (schätze so 40-50 %) und auch etliche Erwachsene (~ 10 %) barfuß unterwegs waren. Es waren dort überwiegend Schweizer Familien mit noch nicht schulpflichtigen Kindern. Die meisten liefen mit großer Selbstverständlichkeit barfuß, auch auf den Schotterwegen, offenbar daran gewohnt.

Beim Einkaufen im örtlichen Shopping-Center liefen mir mehrmals Mütter über den Weg, die ihre Kinder ganz selbstverständlich barfuß dabei hatten.

Am letzten Samstag waren wir noch auf dem Straßenkünstler-Festival in Ascona, auch dort sind mir vier Besucher barfuß über den Weg gelaufen. obwohl wir nur kurz dort waren.

Also: es scheint doch Hoffnung für die Eidgenossen zu geben - zumindest südlich der Alpen ;-)

ciao, Ralf

P.S.: Im Selbstversuch habe ich übrigens rausbekommen, dass man die schöne Wanderrroute durch das Val Vezasca von Sonogno bis Lavertezzo prima barfuß zurücklegen kann, sofern man ein bisschen gewohnt ist, mit Steinen und Wurzeln auf dem Weg klarzukommen. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Sand- oder Grasabschnitte.

Auf einer zweiten Wanderung im Centovalli (Corcapolo - Bosind - Rasa - Monti - Dorca - Maia - Remagliasco - Intragna) war barfuß dann allerdings nur streckenweise möglich, vor allem, da die ursprünglich Granitpflasterung der alten Eselpfade zum Teil doch sehr desolat ist und vielfach mit unangenehmen Granitbruch "nachgebessert" ist.

Hoffnung für die Schweiz ;-)

yaga, Friday, 09.06.2006, 12:53 (vor 6682 Tagen) @ Ralf RSK

Ha, witzig dass du das schreibst. Ich bin als Kind eigentlich immer barfuss gegangen in der wärmeren Jahreszeit. Ausser während der Campingsaison. Meine Mutter hat mir eingetrichtert, auf dem Campingplatz nicht barfuss zu gehen, wegen der Scherben und im Boden zurückgelassenen Heringe. Ich hab noch heute eine Abneigung dagegen, mich auf Campingplätzen barfuss zu bewegen - obwohl in der Stadt ja auch Scherben und Nägel rumliegen... Lustig, wie Erziehung einen beeinflussen kann!
Ich campe oft und sehe sehr selten barfüssige Leute auf den Plätzen... ob es wohl am Tessin liegt? :o)

Y ours
Y aga

Hoffnung für die Schweiz ;-)

Ralf RSK, Stammposter, Saturday, 10.06.2006, 17:38 (vor 6680 Tagen) @ yaga

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Hi Yaga,

Meine Mutter hat mir eingetrichtert, auf dem Campingplatz nicht
barfuss zu gehen, wegen der Scherben und im Boden zurückgelassenen
Heringe. Ich hab noch heute eine Abneigung dagegen, mich auf
Campingplätzen barfuss zu bewegen ...

seit 1960 (Bild!) lauf ich barfuß auf Campingplätzen und meine Füße sind beide noch dran ;-)

außerdem gibts ja kaum was ordentlicheres als einen Schweizercampingplatz ;-)

Ich campe oft und sehe sehr selten barfüssige Leute auf den
Plätzen... ob es wohl am Tessin liegt? :o)

Das hat mich ja in der Häufung auch gewundert bzw. positiv überrascht. Es müsste aber weniger am Tessin liegen als an den Kantonen wi die Leute herkamen. Unsere Nachbarn, deren Zwerg von früh bis spät und überall barfuß unterwegs war, kamen z.B. aus Thurgau.

Viele Rüße, Ralf

Hoffnung für die Schweiz ;-)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 09.06.2006, 14:20 (vor 6682 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf,

das Pfingstwochenende war auch nördlich der Alpen gar nicht so schlecht wie ursprünglich angekündigt. Über meine Wanderung durch die Verenaschlucht bei Solothurn und den "besinnlichen Wanderweg" bei Brugg habe ich ja berichtet.

Als ich am Samstag in Richtung Olten unterwegs war und durch die Zofinger Altstadt radelte, hielt in der Altstadt ein Auto an. Fahrer und Beifahrerin stiegen aus, sie war barfuß und war mit Sommerkleid auch sonst nicht gerade hochwinterlich gekleidet. Auch bewegte sie sich auf dem Pflaster so, als wenn es nichts selbstverständlicheres gäbe als barfuß durch die Stadt zu gehen.

In Olten spielten auch zwei Kinder barfuß mitten in der Altstadt, und zwar am Turm, der auch einen Brunnen hat.
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"Im Selbstversuch habe ich übrigens rausbekommen, dass man die schöne Wandererroute durch das Val Vezasca von Sonogno bis Lavertezzo prima barfuß zurücklegen kann, sofern man ein bisschen gewohnt ist, mit Steinen und Wurzeln auf dem Weg klarzukommen. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Sand- oder Grasabschnitte.
Auf einer zweiten Wanderung im Centovalli (Corcapolo - Bosind - Rasa - Monti - Dorca - Maia - Remagliasco - Intragna) war barfuß dann allerdings nur streckenweise möglich, vor allem, da die ursprünglich Granitpflasterung der alten Eselpfade zum Teil doch sehr desolat ist und vielfach mit unangenehmen Granitbruch "nachgebessert" ist. "

Beide Strecken bin ich schon mal vor meiner Barfußzeit gewandert, mit Turnschuhen. Die Folge waren Blasen. Trotzdem fand ich es schön. Barfuß von Intragna zur Ponte Romano
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empfand ich auch als mühsam, wegen der Maronis. Dagegen ist die Strecke entlang der Flüsse von Intragna bis zum Lago Maggiore größtenteils angenehm barfuß begehbar.

Das kommende Wochenende wird wieder sonnig und warm, kein Platz für Schuhe.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

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