Nicht ernst gemein, aber lustig zu lesen.... aus dem WWW... (Hobby? Barfuß! 2)

Jerry2, Monday, 29.05.2006, 18:31 (vor 6692 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

Kaum lachen die ersten Sonnenstrahlen von Himmel, glauben manche Zeitgenossen, es sei wieder Zeit, der Menschheit ihre blanken Flossen zu präsentieren. Nicht, dass der menschliche Fuß ein sexuelles Objekt wäre, wie manche Menschen glauben. Oder ein Gegenstand des Ekels, wie viele, hauptsächlich weibliche Zeitgenossen gerne beteuern, nein.
Aber irgendwann geht es einfach zu weit. Das Grauen kündigt sich mit einem infernalischen "flup-flup-flup-flup” an.
Man ist ja einiges gewöhnt: Männerfüße in Trekking-Sandalen, Frauenfüße in Deichmann-Sandalen, ballonseidene Männerfüße mit Krampfadern in Badelatschen, Frauenfüße mit lackierten Zehen mit wund gescheuerten Fersen in Pumps-Sandalen (oder wie der Kram heißt).
Nicht zu vergessen die schwarzen Füße diverser Hippies in ekligen Leder-Latschen oder die Füße des Lieblings-Penners mit den waffenscheinpflichtigen Zehennägeln, die aus kaputten Schuhen ragen.
Was allerdings überhaupt nicht geht, sind Flip-Flops. Wer sie nicht kennt: Früher nannte man die Dinger "Jesus-Latschen” oder einfach "Badeschlappen”: Eine Sohle, in der Regel aus Kunstoff, die mit einem Bändchen über den Fuß am selbigen gehalten wird. Zwischen dem großen und dem zweiten Zeh ist das Bändchen noch einmal an der Sohle befestigt. Wohl wegen des Komforts, theoretisch. In der Praxis wohl eher gemacht, um hässliche Füße noch hässlicher zu machen.
Nach einer langen Zeit des Nischen-Daseins an Surfer- und Coole-Leute-Füssen haben die Flip-Flops es dank H&M und Heidi Klum im vergangenen Sommer in den Mainstream geschafft. Seitdem flippen, floppen und fluppen schwitzige Fußsohlen an vom Schweiß klebrigen Kunststoff, egal ob in der U-Bahn, im Stadtpark oder in der City. Allein das Geräusch dieser "Fußbekleidung” treibt dem Ästhetiker die Ekeltränen in die Augen. Die akkustische Kulisse einer mit Flip-Flops bekleideten Horde von Studenten erinnert massiv an eine Invasion von Schleimklumpen aus einem Science-Fiction B-Movie aus den Fünfzigern.
Keine unbedingt fernliegende Assoziation, denn Flip-Flop-Träger halten sich in der Regel für besonders peppig, stylisch und interessant. Flip-Flopper sind sowas von stylisch, dass sie mit ihren ekeligen Latschen sogar von jedem Türsteher durchgelassen werden. Der Flip-Flop lässt den Träger aktiv wirken, naturverbunden, ganz nach dem Motto: "Ich ziehe ständig die Schuhe aus und an, um barfuß auf der Hofgarten-Wiese zu jonglieren oder mal eben auf’s Surfbrett zu hopsen, da kann ich keine echten Schuhe tragen.” Interessant, wirklich.
Die Realität sieht anders aus: Flip-Flop-Träger sind in der Regel Menschen, deren sportliche Ambitionen mit dem Stemmen eines Maßkruges voll und ganz befriedigt sind. Dickliche Jungs und Mädels, die diese "Schuhe” auch gerne mal beim Radeln oder Rollerfahren anziehen. Wer jemals ein dickes, schwitzendes Mädchen mit Flip-Flops und knappen Sommerrock auf einem alten Holland-Rad zur Uni hat eilen sehen, glaubt nicht mehr, dass es einen Gott geben könnte. Versprochen. Wenn der Schweiß erst die behaarten Beine und dann die hornige Fußsohle herabläuft, um dann für den richtigen FLUPP-FLUPP-Auftritt zu sorgen. Wenn sie dann absteigt, sorgen die Flip-Flops von ganz allein dafür, dass dicke, kurze Beine noch kürzer und dicker aussehen. Und dann müssen Flip-Flop-Träger auch immer so seltsam breitbeinig dastehen und wie ein Waschweib wanken, ganz so, als wäre ihnen gerade ein ziemlich dickes Malheur in die Hose gegangen.
Und dann die Füße, die in diesen Latschen stecken. Nicht, dass der normale, deutsche Durchschnittsbürger in irgendeiner Form Model-Ambitionen hätte. Ein Bekannter sagte mir einst: "In den Füßen einer Frau kannst Du ihren Charakter erkennen.” Ganz mag das nicht stimmen, doch zumindest sind die Füße als vom ästhetischen Zentrum Gesicht am weitesten entfernten Körperteile gerne auch die ingepflegtesten. Hier vergessen schludrige Zeitgenossen gerne ihre ansonsten perfekte Körperpflege und so kommt es, dass gequälte Augen dank der Flip-Flops immer und wieder auf eingewachsene, ungepflegte Zehennägel, Warzen und meterdicke Hornhaut-Schichten starren müssen.
Schön ist das nicht. Doch die Pflege ist nur ein Aspekt.
Da der Mensch bei seiner Partnerwahl viel zu selten auf die Füße achtet, haben sich selbst die krummsten und fiesesten Fuß-Modelle durch die Jahrhunderte retten können. Da gibt es zum Beispiel den bäuerlichen Langzeh, der über einen dicken Zeh verfügt, der mal eben doppelt so lang ist wie der Rest der Zehen, bei halber Fuß-Breite. Das sieht nur albern, sondern ekelhaft aus, hindert die Flip-Flop-Fraktion aber nicht daran, besonders gerne ihre fiesen Latschen anzuziehen.
Das Gegenstück des bauerlichen Langzehs ist der "griechische Fuߔ. Wer nicht weiß, wie solche Füße aussehen, möge sich den David von Michelangelo ansehen. Perfekte Statuen mit perfekten Füßen, wo der zweite Zeh gleichlang oder länger als der große Zeh ist. Letzterer ist schlanker, wodurch der Fuß "edler” wirkt. Doch Flip-Flops wären keine Flip-Flops, wenn sie nicht auch diese zumindest vom Wuchs her annehmbareren Füße verunstalten würden: Das Mittelbändchen speizt den dicken und die restlichen Zehen auseinander, Unglückliche, die zudem unter Spreiz-Senkfuß leiden, werden von der wenig anatomischen Flip-Flop-Sohle in jedem Moment an ihr Leiden erinnert. Der "Zeigezeh” steht allein da, während sich der dicke Zeh nach innen und die restlichen drei Zehen nach aussen abspalten. BAH!
Auffällig auch: Frauen glauben häufig in einer Art ästhetischer Debilität, ihre Füße seien "süߔ. Um eventuelle anatomische Mäkel zu kaschieren, begehen die das Über-No aller Stil-Sünden und greifen zum Zehennagel-Lack. Der sieht besonders hübsch aus, wenn er rot, halb rausgewachsen und abgeblättert ist. Lecker!
Und dann sind noch die Kandidatinnen, die Hornhaut-Raspeln bestenfalls aus der Küche kennen, um Knoblauch und Zwiebeln zu shreddern.
Männern werden hässliche Füße ja grundsätzlich eher verziehen als der Damenwelt, doch scheinen viele nicht zu Wissen, wo die Grenze liegt. Hier die Antwort: Die Grenze liegt da, wo ein Gesprächspartner ängstlich auf eingewachsene oder schlecht geschnittene Fußnägel starren und ständig die Nase rümpfen. Die wunde Stelle zwischen großen Zeh und zweitem Zeh beim Einsatz billiger Flip-Flops scheint Frauen so weit zu stören, dass sie vom Flip-Flop-Einsatz absehen, sobald es eitert. Männer sind da skrupelloser. Eine Rundschau an einem sonnigen Tag in einem beliebigen Stadtpark offenbart nicht selten Grauenhaftes.
Dabei gibt es durchaus Menschen, bei denen Flip-Flops durchaus ansehnlich sind. Menschen mit schönen Füßen und einem gewissen Stilbewusstsein tragen die Latschen ohne den wankenden Schritt, Hornhaut-Hubbel und Eiterbeulen und wirken darin auch authentisch. Alle anderen sollten bei Turnschuhen bleiben. Man wird es ihnen danken.

Hallo, Allerseits!

Nun, wenn man im Internet nach dem Thema "Männer und Sandalen" googelt, findet man allerlei fußfeindliche Themen. Immer wieder steht da zu lesen, dass vor allem Frauen offene Schuhe jeglicher Art an Männerfüßen absolut gräßlich finden. Weiterhin steht dort beispielsweise geschrieben, wenn ein Mann Chancen bei den Frauen haben will, dürfe er sich niemals, egal wie heiß es gerade ist, in Sandalen zeigen. Na ja, wenn die Frauen halt auf Käsefüße stehen, soll es mir recht sein. Aber so ganz kann das alles ja wohl nicht stimmen. Ich sehe im Sommer unzählige Paare, wo beide mit bloßen Füßen in Sandalen und Flip-Flops umherlaufen. Wenn Frauen wirklich nicht auf Männer mit Sandalen stehen würden, würden sie sich ja kaum mit den Männern auf die Straße wagen, oder?
Nun, für mich ist ein Sommer ohne Flip-Flops und Sandalen an den nackten Füssen absolut undenkbar.Soll doch jeder denken, was er will. Mich kümmert´s nicht die Bohne.

Gruß Jerry2


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