"Abenteuer" Rheinauen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo,
ein Spaziergang auf der Rheininsel Nauas bei Karlsruhe am Wochende bekam durch die Wetterkapriolen der letzten Wochen einen ganz abenteuerlichen Charakter. Teilweise waren die Wege durch Hochwasser überspült (und eigentlich seit dem Tauwetter-Hochwasser Ende März zum ersten Mal wieder begehbar), was natürlich den Barfußläufern zu Gute kommt. Natürlich gibt es auch Wanderer, die sich dann lieber kniehohe Gummistiefel antun...
Und wenn gerade mal kein Wasser da war, dann lagen da noch die Bäume quer, die der Sturm letzte Woche flachgelegt hat.
So entwickelte sich der Feiertags-Spaziergang vor den Toren Karlsruhes zu einem richtigen Dschungel-Feeling, beim abwechselnden Durchwaten von Flüssen und Überklettern von umgestürzten Bäumen. Ein strammer Wind hielt wenigstens die Stechmücken am Boden, die in den Hochwasser-Tümpeln natürlich prächtig gedeihen.
Im Naturfreundehaus direkt am Rhein erzählte uns die Wirtin dann von dramatischen Rettungsaktionen, wenn das Hochwasser schnell kommt und von den gespenstischen Klagerufen des Wildes auf der Flucht vor dem Wasser, das die Auenwälder langsam überflutet.
Und dass das Wasser ganz schnell kommen kann, das musste ein tschechiches Paar erfahren, dass auf einem (weitgehend hochwassersicheren) Zeltplatz ein paar Kilometer weiter seine Unterkunft errichtete. Sie kamen zum Mittagessen mit dem Auto zum Naturfreundehaus zur ebenfalls tschechischen Wirtin. Und als sie ein paar Stunden später wieder zurück fahren wollten, war das Wasser gestiegen und hatte den Zufahrtsweg überspült und unpassierbar gemacht. Der Weg in die andere Richtung war durch einen dicken, quer liegenden Baum versperrt. So mussten sie einige Tage im Naturfreundehaus bleiben und warten, bis das Wasser zurück geht.
Manchmal sind die Rheinauen eben doch noch ein Dschungel, wie vor ein paar hundert Jahren, als der Rhein noch ungebändigt und wild in weiten Kurven seine Bahn durch die Auenniederungen zog und die Fischer wohl ganz selbverständlich im Sommer barfuß unterwegs waren.
Mehr über diesen Lebensraum erfahrt Ihr übrigens in meinem Workshop "Auenwälder und Hochmoore" vom 15.-18.Juni. Mit Oliver Harms habe ich da einen erfahrenen Geo-Ökologen dazu bekommen, der das Biotop Rheinauen bestens kennt und vieles über Flora und Fauna wissenschaftlich fundiert erklären kann. Aber in der Hauptsache geht es natürlich um Fotografie - und dafür bin ich dann selbst zutändig.
Übernachtet wird in Naturfreundehaus, die Wirtin verwöhnt uns auf Wunsch mit böhmischer Küche oder mit den hierzulande gängigen Gerichten, für den Transport zu den Naturhighlights "Taubergießen" und Naturpark Nordschwarzwald ist gesorgt. Mehr Einzelheiten zum Workshop könnt Ihr bei Interesse auf meiner Homepage (siehe Link unten) nachlesen.
Viele Grüße,
Bernd A