Hallo

Gestern fand wieder eine Wanderung der Barfuß-Initiative-Berlin statt, die diesmal von Johannes geplant und organisiert. Wir trafen uns bei strahlendem Sonnenschein um 10:00 am Bahnhof Hennigsdorf. Johannes nahm seine Kinder mit, Antje kam mit ihrer Tochter und schließlich traf auch noch die Frau Viol vom Kulturradio ein, die uns begleiten wollte. Sie brachte auch noch einen Bekannten mit, dessen Namen ich leider vergessen habe, was mir jetzt sehr peinlich ist.
Gleich zu Beginn in Hennigsdorf, zogen auch unsere Medienvertreter ihre Schuhe aus, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Dass diese Erfahrungen dann über 16 km durchgehend gesammelt wurden, muss man deren noch unerfahrenen Füßen als ganz besondere Leistung anrechnen.
Wir folgten dann ab Hennigsdorf dem europäischen Fernwanderweg E10, der sich meist gut barfuß begehen ließ. Bereits das Steinpflaster in Hennigsdorf bot gewisse Unterschiede, hinter dem Ort begannen dann die Sandwege. Am Beginn des besonders weichen sandigen Feuerschutzstreifens neben der Landstraße von Bötzow nach Schönwalde waren nur am Anfang ein paar Brennnesseln zu beachten. Weiter ging es dann durch eine eindrucksvolle aber auch mückenreiche Sumpflandschaft nach Schönwalde. Neben der Kirche fanden wir eine Bank und pausierten dort erst mal.
Frau Viol interviewte uns hier ausgiebig, was uns nicht leicht fiel. Es sollte ja fürs Radio sein, also möglichst ohne irgendein Gestotter. Spontan und flüssig auf Fragen zu antworten, wenn einem jemand ein Mikrofon vor die Nase hält, fällt mir jedenfalls nicht ganz leicht. Johannes konnte das besser. Na, mal sehen, was dabei herauskommt.
Die Töchter von Johannes verabschiedeten sich dann von uns, da sie es vorzogen mit dem Bus nach Hause zu fahren, um nicht "sinnlos durch die Gegend" laufen zu müssen. Leider haben die beiden noch nie Interesse an unseren Wanderungen verspürt. Sie lehnen es auch unverständlicherweise ab auf ihre Schuhe zu verzichten, und sei es auch nur für wenige Schritte, wahrscheinlich aus Trotz ihres Vaters gegenüber. Na ja, sie selbst sind es ja, die auf bestimmte Genüsse dadurch verzichten müssen.
Weiter ging es dann durch Wald bis zur Straße Schönwalde - Pausin, der wir auf einem unglaublich weichen Feuerschutzstreifen folgten. Bei jedem Schritte sackte man vielleicht 10 - 15 cm tief im Sand ein, was auf Dauer allerdings auch recht anstrengend wurde. Kurz vor dem Bahnübergang des Berliner Außenringes bogen wir dann links ab, wanderten durch wunderschöne Heideflächen. Blühende Rapsfelder boten den Kindern Gelegenheiten zum Verstecken. Wir legten noch eine Pause ein und erreichten die Schleuse Schönwalde am Havelkanal. Hier wurde es für ein paar hundert Meter ein wenig steinig. Dennoch hielten auch hier unsere Neulinge durch. Wir unterquerten dann den Berliner Außenring (eine Eisenbahnstrecke) und folgten über 4½ km dem Havelkanal. Hier hatten wir immer wieder sehr auf Brennnesseln achten müssen. Vermutlich wäre es besser gewesen hier einen parallelen Weg zu nutzen, aber das sah Johannes anders.
Bei Alt-Brieselang überquerten wir dann den Havelkanal und es begann auf den letzten vier Kilometern zu regnen. Kurz vorher verspürten wir schon mal dreieinhalb Tropfen. Es ging dann durch Wald, dessen Boden stellenweise auch etwas Splitt aufwies, was unsere Radiomacherin veranlasste ihre müden Füße wieder zu Verpacken. Ihr Begleiter hielt noch ein wenig länger durch. Auf dem letzten Kilometer ging es dann durch Brieselang zum Bahnhof, wo unser Ausflug endete.
Das barfüßige Wandern stieß jedenfalls bei unseren Anfängern auf große Begeisterung, so dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass uns die Frau Viol nicht zum letzten mal begleitet hat. Ihr Begleiter wohnt allerdings in der Nähe von Mainz, so dass er dazu wohl eher wenig Gelegenheit haben dürfte.
Das Wetter hätte zum Schluss etwas besser bleiben dürfen, aber ansonsten war es wiedermal eine wunderschöne Wanderung.

Viele Grüße

Ulrich

Barfuß-Initiative-Berlin