Von Tiefensee nach Falkenberg MOL (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 15.05.2006, 23:38 (vor 6706 Tagen)

Hallo

Am Sonnabend stand wieder mal die halbjährliche Wanderung einer mir bekannten stets Schuhe tragenden Wandergruppe auf dem Programm. Ich hatte ja schon gelegentlich von denen berichtet. Seit Tagen war es trocken, sonnig und warm, aber sollte es so bleiben?
Wir trafen uns gegen 10 Uhr am Bahnhof Grunewald, wobei ich wieder bei jemandem Erstaunen wegen meiner Barfüssigkeit auslöste. Die meisten kannten das nun aber schon, so dass es nicht mehr nennenswert thematisiert wurde. Zwei Prospekte der Barfuß-Initiative-Berlin verteilte ich noch an Interessierte.
Beim Umsteigen in Lichtenberg gab es ein paar erstaunte Blicke von Seiten außenstehender, aber niemand sagte etwas.
Von Tiefensee aus, gingen wir ein Stück auf dem Bahngleis weiter. Die Strecke ist hinter Tiefensee stillgelegt. Die Schwellen waren gut zu begehen. Von einem Bahnübergang ab folgten wir einem Weg nach rechts in Richtung Gamengrund, den wir bereits im letzten Herbst auf unserer Wanderung von Tiefensee nach Petershagen kennen lernten. Im Gamengrund angekommen bogen wir nun aber nach links statt nach rechts ab. Hier fand sich auf einem kurzen Stück ein recht unangenehmer Schotter. Vor den Resten eines Bunkers führte eine angenehm sandige Treppe zu einem kleinen Strand am Ufer des Gamensees hinunter, zu dem man eigentlich Eintritt zahlen sollte. Da aber niemand zum Kassieren da war, konnten wir unbehelligt weiter gehen. Ein paar Badende waren barfuß, aber das wohl auch nur im Wasser.
Ein Stück weiter begegneten uns Leute, die nach dem Weg fragten, ich versuchte (erfolglos) zu helfen, meine Füße schienen aber nicht bemerkt zu werden.
Eine Mitwanderin bezweifelte, dass meine Füße warm sein könnten. Sie durfte daran fühlen, ich hatte warme Füße.
In Leuenberg hatten wir etwas Mühe, den richtigen Weg zu finden. Der ausgeschilderte Weg war nicht erkennbar. In der ungefähren Richtung, wo er hätte sein müssen waren etliche Brennnesseln. Ich war froh, dass die Gruppe da nicht weiter wollte. Statt dessen gingen wir etwa 2 km eine asphaltierte sehr verkehrsarme Straße entlang, deren Oberfläche allerdings recht rau war.
Als wir wieder im Gamengrund waren, führten uns die wunderbaren Sandwege weiter nach Norden. Etwas weiter, an einer Stelle wo der Wald endet und ein Feld zu überqueren ist, begann es dann plötzlich zu gewittern. Hier blieben wir am Waldrand stehen und warteten das Gewitter ab. Auf freiem Feld ist man dabei schließlich nicht gut aufgehoben. Außerdem war hier ohnehin eine Picknickpause vorgesehen, die nun bei strömendem Regen auch stattfand.
Bald ließ der regen aber nach, und wir gingen weiter. Der Weg war nun oberflächlich herrlich nass, aber unter einer dünnen Schicht weiterhin staubtrocken. Stellenweise blieb die feuchte Schicht an der Sohle kleben und zurück blieb ein trockener Umriss eines Fußes.
Als alle Regensachen wieder trocken und wieder verpackt waren, kamen noch mal ein paar Tropfen, aber bei weitem nicht so stark.
Bei Krummenpfahl erreichten wir eine kleine Badestelle am See. Eine kleine Prüfung der Wassertemperatur war nur mir ohne besondere Umstände möglich, so dass auch nur ich feststellte, dass es noch recht kühl war.
Wir folgten weiter unserem Wanderweg am See entlang, bis wir die Forststraße nach Cöthen erreichten. Anfangs war sie ein wenig geschottert, später dann aus ganz weichem Sand bestehend. Meine Mitwanderer vermieden teilweise das Laufen im weichen Sand und zogen festere Bereiche vor, wodurch ein kurzes Gespräch über natürlich Böden aufkam.
Durch das Dorf Cöthen hindurch gingen wir auf angenehmen Bürgersteigen aus Betonsteinen, dann ging es wieder durch Wald zur Karlsburg, einem Ausflugslokal mit phantastischer Aussicht über das Oderbruch. Leider waren die Preise dort auch entsprechend.
Nach einem ausgiebigen Essen auf der Aussichtsterasse, zu dem ich mir meine Regenjacke wieder überzog, da es kühl wurde, gingen wir hinunter nach Falkenberg im Kreis Märkisch Oderland, von wo wir mit dem Zug über Eberswalde wieder zurück nach Berlin gelangten.
Ein herrlicher Tag ging zu Ende. Das Wetter hätte etwas besser sein können, aber die Temperatur war zum Wandern ideal. Die Wege waren fast überall gut barfuß begehbar. Es war richtig keine Schuhe mitzunehmen.

Viele Grüße

Ulrich

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