Fahrt nach Sachsen (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 11.05.2006, 23:53 (vor 6710 Tagen)

Wie jeden Montag musste ich morgens meine Mutter zum Arzt begleiten, da sie etwas wacklig auf den Beinen ist, wo sie eine Spritze bekommt. Ich habe sie gedrängt das diese Woche etwas früher am Morgen zu erledigen, damit ich anschließend noch einen schönen Zwei-Tages-Ausflug beginnen konnte.
Bei ihrem Arzt, der bei Bedarf auch mein Arzt ist, hat übrigens noch nie jemand etwas zu meiner Barfüssigkeit gesagt. Auch der Arzt selbst nicht, als er mir heute meine alljährliche Heuschnupfenspritze gab, doch jetzt schweife ich ab.
Am Montag fuhr ich dann zunächst über die Autobahn nach Grimma, das 2002 von dem Jahrhunderthochwasser der Mulde so schwer beschädigt wurde. Die Stadt ist wunderbar wieder hergerichtet. Nur die historische Pöppelmannbrücke, die im Jahre 2000 denkmalgerecht hergerichtet wurde und 2002 einstürzte wartet noch auf ihren Wiederaufbau.

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Die Pöppelmannbrücke in Grimma

In der Touristeninformation besorgte ich mir ein Prospekt mit einem beschrieben Stadtrundgang, dem ich folgte. Die Stadt ist sehr gut barfuß begehbar. Am Ufer der Mulde, entlang der Stadtmauer, boten die Steine der Uferbefestigung aber teilweise ein recht unebenes Pflaster.
Als nächstes fuhr ich zur Klosterruine Nimbschen, die sich als wenig sehenswert herausstellte. Von Klosterkirche oder Kreuzgang keine Spur mehr, nur von den Nebengebäuden gibt es noch eine Ruine. Barfuß gab es dort keine Probleme.
Anschließend fuhr ich nach Colditz. Die dortige Burg befindet sich zur Zeit hinter zahlreichen Baugerüsten, so dass ein Besuch erst in einiger Zeit zu empfehlen sein dürfte. Das Kopfsteinpflaster war dort aber durchaus sehr angenehm. Vom schönen alten Marktplatz aus hat man auch einen wunderbaren Blick auf die Burg, wenn sie wieder ausgepackt ist. :-)
Mein nächstes Ziel war dann Rochlitz, wo ich zunächst den Bahnhof besichtigte. Ein erschreckendes Bild: Da gibt es Bahnstrecken aus fünf verschiedenen Richtungen und der ganze Bahnhof wächst zu. Alle Strecken sind stillgelegt. Nur ein angetrunkener Mann döste auf einer Bank. Für die Altstadt habe ich mir dort nicht viel Zeit genommen, sie machte keinen übermäßig interessanten Eindruck, nur die alte Brücke über die Zwickauer Mulde inspirierte mich zum fotografieren.
Bei Sörnzig entdeckte ich auf dem weiteren Weg eine wunderschöne alte Fußgänger-Hängebrücke, die geradezu malerisch in die Landschaft passte.
In Wechselburg besuchte ich die Stiftskirche, in der ich der einzige Besucher war. Ich konnte ungestört fotografieren, auch mit Blitzlicht, was ja sonst oft nicht gern gesehen wird. Ich kaufte mir dann noch ein Heftchen über diese sehr sehenswerte Kirche, die auch heute noch einer Gruppe von Benediktinern als Klosterkirche dient. Als ich sie verlies kam mir ein Benediktiner in Mönchskutte entgegen. Ich begrüßte ihn freundlich, aber er hielt es offensichtlich nicht für nötig zurückzugrüßen. Ob das an meiner Barfüssigkeit lag?
Hinter Wechselburg erreichte ich dann den Göhrener Eisenbahnviadukt der Strecke Leipzig - Chemnitz, der dort auf einer eindrucksvollen zweistöckigen steinernen Bogenbrücke in großer Höhe über die Zwickauer Mulde führt. Zahlreiche Fotos aus den verschiedensten Richtungen musste ich unbedingt schießen.

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Eisenbahnbrücke über die Zwickauer Mulde

Nun wurde es auch Zeit ein Quartier für die Nacht zu suchen. Ich steuerte die erstbeste Pension an, die ich fand, die Pension Angela bei Burgstädt (http://www.pensionangela.de/), die ich durchaus empfehlen kann.
Am Abend sah ich mir noch Burgstädt an, ein sehr hübsches Städtchen, dessen Rathaus man auch nur abends im guten Licht fotografieren kann. Kirche mit Saigerturm und Marktplatz bilden ein wunderschönes Ensemble. Schließlich fuhr ich noch zum Taurasteinturm hoch über Burgstädt, der allerdings schon geschlossen war und erst gegen Mittag wieder geöffnet werden sollte. Da würde ich schon weit weg sein. :-(

Fortsetzung folgt ...

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