Besichtigung des Rangierbahnhofs Wustermark (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo
Nun wird es wirklich höchste Zeit, endlich vom Ausflug nach Elstal zu berichten, den ich am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein zusammen mit Johannes und seinem Sohn unternahm. Am dortigen Rangierbahnhof Wustermark, der eigentlich stillgelegt ist, aber von wo noch ein paar Lokomotiven eingesetzt werden, wurde ein Tag der offenen Tür gefeiert. Natürlich waren wir beide barfuß, obwohl alte Eisenbahnanlagen nicht unbedingt ein optimales Barfußgelände sind.
Der Eisenbahnschotter hielt sich aber in Grenzen. Stellenweise lagen neben den Schienen größere Mengen von Bremssand, die ein wirklich angenehm weiches Gefühl ermöglichten. Gelegentlich war es aber auch wichtig auf Brennnesseln und Brombeerranken zu achten.
Eines der ältesten Elektromechanischen Stellwerke konnte besichtigt werden. Die Treppenstufen dort hinauf bestanden aus Gitterrosten die recht unangenehm waren. Aus dem Elbsandsteingebirge kannten wir sowas ja schon.
Der Wasserturm konnte leider nicht bestiegen werden. Um ihn herum lagen einige Scherben, die uns aber nicht wirklich gefährdeten. Wie ich jetzt weiß müssten sie ja ohnehin nach längerer Zeit abgestumpft sein, was wir aber sicherheitshalber nicht näher testeten.
Auch in Nebenräume des stillgelegten Lokschuppens kamen wir hinein, was zwar eigentlich nicht vorgesehen war, aber durch einen Türspalt kamen wir hindurch. Ein Raum war voller Scherben, da gingen wir nicht hinein, ansonsten konnte man aber Scherben vermeiden.
Vor dem Lokschuppen lag ein Brett mit einem etwa 2 cm nach oben stehenden Nagel! Da zeigte sich wieder wie gut es ist, aufzupassen!
Eine Frau fragte mich, ob ich schon barfuß gekommen sei, weil sie bei mir keine Tasche entdecken konnte, in der Schuhe Platz gefunden hätten. Ich erklärte ihr dann die Vorzüge des Barfußlaufens, sie bestätigte den Gesundheitsaspekt, sorgte sich aber dennoch um meine Gesundheit wegen einer angeblichen Verletzungsgefahr.
Im Führerstand einer Lokomotive machte uns ein Lokführer darauf aufmerksam, dass Barfüssigkeit gegen jede Arbeitsschutzvorschrift wäre, worauf wir ihm erklärten, dass wir nicht die Absicht hatten dort zu arbeiten. Es war damit in Ordnung.
Auf eine Mitfahrt im Führerstand einer Dampflok der Baureihe 52 verzichteten wir, da die Warteschlange an die Schlange vor der Dresdener Frauenkirche erinnerte.
Eine abgestellte Dampflok der Baureihe 74 durften wir aber besichtigen, ebenso wie eine seit kurzem museale Diesellok, bei der wir auch in den Motorraum konnten, und eine moderne Elektrolok.
Wir besuchten am Schluss noch eine Ausstellung mit Modellbahnen, Fotos, einem Stand der Sielmannstiftung usw. Es gibt dort sogar einen Dieselmotor von 1907, dessen Papiere noch von Rudolf Diesel persönlich handgeschrieben wurden!
Im Anschluss an diese Besichtigung lud mich Johannes noch zu einem leckeren Gulasch mit Nudeln ein, das er zubereitete, wofür ich mich noch mal bedanken möchte. Etwas später fuhren wir dann noch mal nach Elstal und erforschten dort einen Zugang zur Döberitzer Heide, der über eine neue Fußgängerbrücke über die B5 führt. Die Brücke ist gut begehbar, der Weg von Elstal dorthin allerdings unzumutbar geschottert. Auf dem Rückweg bevorzugten wir daher einen Umweg entlang des Radweges an der B5 und durch Elstal.
Auch die Runde durch die Döberitzer Heide war wieder sehr schön, aber auch recht unspektakulär.
Ein anstrengender, aber sehr schöner Tag ging zu Ende.
Viele Grüße
Ulrich