"Reger Betrieb" im Barfußpark Birsfelden (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 08.05.2006, 13:02 (vor 6714 Tagen)

Samstag, 6.5.2006: Mein barfüßiger Besuch beim 111-jährigen Bestehen der BVB (Basler Verkehrs-Betriebe) war vorbei. Aber meine Barfüßigkeit noch lange nicht. Ich schwang mich aufs Fahrrad und radelte durch das Verkehrsgetümmel über die Dreirosenbrücke, um dann am Voltaplatz nach lins abzubiegen in Richtung Altstadt. Dort schob ich das Fahrrad. Die Platten der Fußgängerzone waren feucht (es hatte während der Zeit, als ich mich in einer Halle befand, ein wenig geregnet. Dabei stellte ich fest, daß der "Mohr", den ich mir beim Wandeln durch das Lager geholt hatte, sich "leider" von den Fußsohlen löste (Zu Hause hätte ich mir die Füße gar nicht waschen brauchen, wohl aber die Hände vom dreckigen Lenkergriff, also kann man mir wenigstens keine Wasserverschwendung vorwerfen.

In der Basler Altstadt fiel meine Barfüßigkeit nicht allzu sehr auf, jedoch mehr als auf dem Tramgelände. Ich radelte über die Mittlere Brücke, um dem Rhein bis zum Kraftwerk Birsfelden zu folgen, wo ich ihn überquerte. Ich setzte mich auf eine Bank, um etwas zu verzehren. Auf dem benachbarten Barfußpark bewegte sich ein Junge im Laufschritt über den Parcour. Dann ging er zu seinem erwachsenen Begleiter (ich vermute sein Opa) und es dauerte nicht lange, da zog auch der Opa Schuhe und Socken aus und benutzte den Parcour. Der Opa hatte eher genug, der Junge drehte noch eine Runde weiter, dann wurde er vom Opa zu den abgestellten Fahrrädern gerufen.

Es dauerte ziemlich lange, bis der Junge auch nur einen Schuh angezogen hatte. Da er in der Lage war, sich ziemlich schnell auf dem Parcour zu bewegen, interpretiere ich das langsame Anziehen nicht als Ungeschicklichkeit, sondern als Trotz. Viel lieber wäre er weiter barfuß über den Parcour gelaufen. Als ich weiterfuhr, und zwar an den abgestellten Fahrrädern vorbei, starrte der Junge auf meine Füße. Ob er neidisch auf mich war, weil ich weiter barfuß sein "durfte"? Sicher wußte er nicht, daß ich noch einen Weg von ca. 50 km vor mir hatte. Ob er sie geschafft hätte? Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher: Wenn er die Strecke mit Schuhen schafft, schafft der sie barfuß auch.

Im Westen waren dunkle Wolken. Würden die mich mit Regen überraschen? Nein! ich kam trocken nach Hause. Nachdem ich den Ortskern von Sissach durchradelt hatte, hupte plötzlich ein Auto hinter mir. Hatte ich mich verkehrswidrig verhalten? Als aber jemand mir durchs offene Verdeck zuwinkte, wußte ich, das das nicht der Grund war. Aber erkennen konnte ich niemanden. In Rümlingen kam mir dasselbe Auto wieder entgegen. Wieder mit Hupen und Winken. Diesmal konnte ich es erkennen. Die Fahrerin war eine Arbeitskollegin, die in Sissach wohnt. Normalerweise erkennt man aus dem Auto ja nicht unbedingt einen Radfahrer, den man überholt. Offensichtlich war ihr meine Aufmachung aufgefallen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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