Versorgung von kleineren Schnittwunden (Hobby? Barfuß! 2)

JohnK, Stammposter, Tuesday, 25.04.2006, 10:10 (vor 6792 Tagen)

Es passiert leider, daß wir Barfüßer uns wegen der "Hinterlassenschaften" schuhetragender Mitbürger (Glas, Dosen, anderer Müll) kleinere Schnittwunden zufügen. Auch der Tritt auf verborgene, scharfkantige Steine im Morast oder unter Blättern eines Weges können dazu führen.

Nach einem solchen "Unfall" sieht sich der Barfüßer folgenden Notwendigkeiten ausgesetzt, mit dem Ziel, unbeschwert und barfuß weiterzuwandern:
1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern
2) Blutung und Schmerz stoppen
3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

Ein normales Heftpflaster erweist sich oft als unzureichend, weil die Klebeflächen sich wegen verschiedener Umstände (unzureichende Säuberung der Umgebung, Nässe) lösen können. Daher habe ich mir im letzten Jahr das "Compeed Flüssigpflaster" besorgt. Hierbei werden mehrere Tropfen einer Flüssigkeit auf ein Stäbchen getropft, um diese auf die Wunde aufzutragen.

Vorteil: Blutung und Schmerz hören sofort auf, ein elastischer Film verschließt die Wunde gegen Staub, Erde etc.
Nachteil: Es kann mittels der vorgegeben Applikationsweise nur ein dünner Film aufgetragen werden, der die Wunden nicht gegen weitere mechanische Belastung schützt. Es könnten mehrere Schichten appliziert werden, was einen längeren Aufenthalt an der "Unfallstelle" mit sich bringen würde.

Ideal wäre ein Flüssigpflaster, welches dickfüssiger ist und die Wunde mit einem dickeren Propf ausfüllt.

Ist euch so etwas bekannt? Wie versorgt ihr kleinere Wunden? Wie säubert ihr Wunde und Umgebung?

Grüße,
Johannes

Versorgung von kleineren Schnittwunden

Leo, Stammposter, Tuesday, 25.04.2006, 11:08 (vor 6792 Tagen) @ JohnK

1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern

Bei sehr kleinen Wunden braucht man das nicht: solange der Splitter drinsteckt, blutet es und spült den Dreck raus, aber sobald man den Splitter erwischt hat, hört es auf:

2) Blutung und Schmerz stoppen

3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

Ich nehme hierzu Sprühpflaster.

... Vorteil: Blutung und Schmerz hören sofort auf, ein elastischer Film verschließt die Wunde gegen Staub, Erde etc.
Nachteil: Es kann mittels der vorgegeben Applikationsweise nur ein dünner Film aufgetragen werden, der die Wunden nicht gegen weitere mechanische Belastung schützt. Es könnten mehrere Schichten appliziert werden, was einen längeren Aufenthalt an der "Unfallstelle" mit sich bringen würde.
Ideal wäre ein Flüssigpflaster, welches dickfüssiger ist und die Wunde mit einem dickeren Propf ausfüllt.
Ist euch so etwas bekannt?

Nein. Je größer die Wunde, desto mehr Schichten sind für die Mechanik leider erforderlich.

sensibel sein hilft, dann einfach den noch nicht ganz eingedrungenen Splitter entfernen. bei keiner oder nur sehr geringer Blutung kann man dann einfach weiterlaufen.
Grüße,
leo

Versorgung von kleineren Schnittwunden

Mark, Tuesday, 25.04.2006, 15:44 (vor 6792 Tagen) @ Leo

Hi, ich hatte dieses Problem in diesem Monat zwei Mal.
Zweimal hat sich ein Steinchen in meine Zehe gebohrt.

nach dem Entfernen des Fremdkörpers habe ich ehrlich gesagt nichts weiteres unternommen. Hatte weder Schuhe noch Pflaster dabei. Also bin ich weiter gelaufen.

und wie ihr seht: ich lebe noch....

Solange es blutet ist es ja gut. Dann kommt der Dreck raus. Und wenn es nicht mehr blutet sollte kein Dreck mehr rein kommen.

Mark

Versorgung von kleineren Schnittwunden

Georg ⌂, Stammposter, Tuesday, 25.04.2006, 17:44 (vor 6792 Tagen) @ JohnK

Nach einem solchen "Unfall" sieht sich der Barfüßer folgenden Notwendigkeiten ausgesetzt, mit dem Ziel, unbeschwert und barfuß weiterzuwandern:
1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern
2) Blutung und Schmerz stoppen
3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

Hallo Johannes,
eine ältere Sammlung entsprechender Hinweise findest Du - und alle Interessierten - unten verlinkt.
Dass es sich dabei - mangels Verletzungen - um "nutzloses Wissen" handeln möge
wünscht Georghandeln

[image] Kleine Wunden an der Sohle - schnelle Heilung

Versorgung von kleineren Schnittwunden

JohnK ⌂, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 00:00 (vor 6792 Tagen) @ Georg

Nach einem solchen "Unfall" sieht sich der Barfüßer folgenden Notwendigkeiten ausgesetzt, mit dem Ziel, unbeschwert und barfuß weiterzuwandern:
1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern
2) Blutung und Schmerz stoppen
3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

Hallo Johannes,
eine ältere Sammlung entsprechender Hinweise findest Du - und alle Interessierten - unten verlinkt.
Dass es sich dabei - mangels Verletzungen - um "nutzloses Wissen" handeln möge
wünscht Georghandeln

Vielen Dank, Georg.

Im aktuellen Fall handelt es sich um 2 Schnitte am Zehenansatz, die ich mir Ostersonntag holte, nachem ich längere Zeit auf nassen Wiesen und dann auf einem grobgeschotterten Weg ging, der stellenweise morastig war. In diesem aufgeweichten Boden befanden sich ebenfalls scharfkantige Steine, die ursprünglich der Befestigung des Weges dienten.

Ich hab mich eine Woche lang nicht um die Wunden gekümmert und bin munter weiter darauf herumgelaufen, was die Heilung extrem verzögert hat. Heute empfahl mir der Apotheker für die Akutversorgung:
Wunde muß nicht sofort gesäubert werden, etwas Sand, Erde etc. ist nicht schlimmm - aber
eine Desinfektionscreme verwenden (PVP-Jod-ratiopharm Salbe, 25 Gramm, € 4,57) auf ein Hansaplast med Universal Pflaster (größere Klebkraft + wasserabweisend, 1 Meter € 2,95)auftragen und damit die Wunde abdecken. Pflaster täglich wechseln. That's all.

Grüße,
Johannes

[image] http://www.gobib.de

Versorgung von kleineren Schnittwunden

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 23:27 (vor 6791 Tagen) @ JohnK

Hallo Johannes

Heute empfahl mir der Apotheker für die Akutversorgung:
Wunde muß nicht sofort gesäubert werden, etwas Sand, Erde etc. ist nicht schlimmm ...

Wie bitte? Der Schmutz kann in der Wunde bleiben? Nach meiner Erfahrung heilt sie dann aber nicht. Gelegentlich habe ich mir natürlich auch schon was eingetreten oder mir einen Kratzer geholt, da ist es wichtig jeden Schmutz aus der Wunde zu entfernen. Es reicht zwar, wenn das zu Hause geschieht, aber ohne diese Maßnahmen suppt es irgendwann aus der Wunde. Erst wenn auch der letzte Krümel raus ist, beginnt die Heilung.

... aber eine Desinfektionscreme verwenden ...

Na ja, der Apotheker will ja auch leben. Wichtig ist die Tetanusimpfung, aber die haben wir ja. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Versorgung von kleineren Schnittwunden

Pedro, Stammposter, Thursday, 27.04.2006, 10:37 (vor 6790 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

... aber eine Desinfektionscreme verwenden ...

Na ja, der Apotheker will ja auch leben. Wichtig ist die Tetanusimpfung, aber die haben wir ja. :-)
Viele Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,

die Tetanusimpfung ist extrem wichtig, aber sie schützt leider nur vor Tetanus. Gegen die anderen Erreger ist eine Wundddesinfektion unabdingbar.

Wenn Du in der Apotheke sparen willst, kannst Du am Pflaster sparen. Offene Wundheilung ist sowieso besser als ein konventionelles Pflaster, solande die Wunde nicht zu groß ist.

Schönen Barfuß-Tag!
Gruß
Pedro

Versorgung von kleineren Schnittwunden: Desinfizieren!

Pedro, Stammposter, Tuesday, 25.04.2006, 20:57 (vor 6792 Tagen) @ JohnK

Hallo Johannes,

1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern
2) Blutung und Schmerz stoppen
3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

So weit, so gut, aber in Deiner Liste fehlt etwas Wichtiges: Desinfizieren, z.B. mit Spray.

Gruß
Pedro

Versorgung von kleineren Schnittwunden: Desinfizieren!

JohnK ⌂, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 00:08 (vor 6792 Tagen) @ Pedro

Hallo Johannes,

1) Wunde und Umgebung von Erde, Lehm etc. UND Fett säubern
2) Blutung und Schmerz stoppen
3) Verletzung gegen Schmutz verschließen
4) Wunde vor dem Eindringen weiterer Gegenstände schützen

So weit, so gut, aber in Deiner Liste fehlt etwas Wichtiges: Desinfizieren, z.B. mit Spray.
Gruß
Pedro

Das empfahl mir der Apotheker heute auch im Zusammenhang mit der Verwendung eines Pflasters. In meinem Fall: PVP-Jod ratiopharm Salbe, 25 g € 4,57

Grüße,
Johannes

[image] http://www.gobib.de

Was kommt in ein Notfallpäckchen ??

bix, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 13:08 (vor 6791 Tagen) @ JohnK

[image] [image]

>[...] Es passiert leider, daß wir Barfüßer uns wegen
[quote]der "Hinterlassenschaften" schuhetragender Mitbürger (Glas, Dosen,
anderer Müll) kleinere Schnittwunden zufügen. [...]
[/quote]

Ich weiss, es war schon sehr oft Thema im Forum, aber ich finde nichts dazu im BestOf und zum Archiv-Durchklicken fehlen mir Zeit und Geduld... Ich laufe nämlich nach wie vor immer ohne Pflaster & Co in der Tasche herum. Was hat man denn nochmal für Notfälle am besten dabei? Reichen da Pflaster und evtl. eine Pinzette? (Nehme auch gerne einen VerweisLink, falls ihn jemand griffbereit hat ;-)

DANKE & Gruß

bix

Was kommt in ein Notfallpäckchen ??

Don Primo, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 13:32 (vor 6791 Tagen) @ bix

Hallo Bix!
zusätzlich könnte was zum Desinfizieren angeraten sein und 30 cm stabiles Tape (Leukotape oder ähnliches). Um nicht eine dicke Rolle mitschleppen zu müssen, habe ich das Tape um eine kleine Kodanflasche (Desinfektionsmittel) gewickelt und das ganze in einem kleinen verschließbaren Beutelchen verstaut, damit es nicht einsaut. Das Tape kann gute Dienste leisten um einen Druckverband zu fixieren (um den Fuß wickeln), wenn man mal in eine große Scherbe treten sollte (Kam zum Glück bei mir noch nie vor). Tempos können auch nicht schaden.

Was kommt in ein Notfallpäckchen ??

bix, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 13:46 (vor 6791 Tagen) @ Don Primo

Hi Pedro, Danke. Etwas Tape abwickeln ist gut, ich hab nämlich auch nicht vor, "kiloweise" Gepäck mit mir herumzutragen... Sonst könnt ich ja gleich den ganzen Verbandskasten aus dem Auto mitnehmen ;-)

Was kommt in ein Notfallpäckchen ??

Leo @, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 18:34 (vor 6791 Tagen) @ bix

Sonst könnt ich ja gleich den ganzen Verbandskasten aus dem Auto mitnehmen ;-)

HAllo,

es gibtauch Mini-Fahrradverbandtschen zu kaufen! ZUsätzlich noch Spr¨¹hpflaster, Pinzette und Desinfektionssalbe (die jede Kleidung einsaut) -fertig! Tape: Heftpflaster gibts in kleinen Röllchen, gut um um die Zehen zu wickeln.
Gruß

Leo

Zecken..... Impfen?

bix, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 14:29 (vor 6791 Tagen) @ Ralf RSK

Danke, Ralf! Zeckenzange...?! Brrr...

Womit Du mich gleich weiter aufs Thema Zecken bringst, meine allergrößte "Angst"... ;-) Sollte man sich in NRW eigentlich dieses Jahr gegen FSME impfen lassen???

Zecken..... Impfen?

Ralf RSK, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 21:39 (vor 6791 Tagen) @ bix

[image] [image]

Hi,

NRW ist kein FSME-Gebiet.

Aktuelle Infos findest du immer unter

http://www.rki.de/ --> aktuelle Links --> FSME

dort gibt's auch eine Karte mit den Verbreitungsgebieten.

Vor Zecken braucht man eigentlich keine Angst zu haben. Borrelliose wird erst nach ca. 12 Stunden übertragen, d. h. wenn man die Zecken rechtzeitig entfernt, droht auch nichts.

Viele Grüße, Ralf

Zecken..... Borreliose

Pedro, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 23:06 (vor 6791 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf!

Vor Zecken braucht man eigentlich keine Angst zu haben. Borrelliose wird erst nach ca. 12 Stunden übertragen, d. h. wenn man die Zecken rechtzeitig entfernt, droht auch nichts.
Viele Grüße, Ralf

Auch wenn man sich regelmäßig von seinem Partner am ganzen Körper nach Zecken absuchen lässt, ist die Vorstellung unrealistisch, man würde jede Zecke rechtzeitig entdecken. Deshalb empfehle ich, sich vor dem barfüßigen Waldspaziergang mit einem Zeckenschutzöl einzureiben (Biogol, Zanzarin etc.). Im Falle einer Rötung der Bissstelle (tritt allerdings nicht immer auf) und bei Gelenkschmerzen ist dringend ein Arztbesuch erforderlich.

Gruß
Pedro

Zecken..... Borreliose

Pedro, Stammposter, Wednesday, 26.04.2006, 23:09 (vor 6791 Tagen) @ Pedro

Und Borreliose ist (anders als FSME) in ganz Deutschland verbreitet. Und gegen Borreliose gibt es (anders als gegen FSME) keine Impfung. Ich kenne einen Förster, der an den Folgen der Borreliose so schwer zu tragen hat, dass er nun Frührentner ist. Und er war im Wald gar nicht barfuß ...
Gruß
Pedro

Zecken..... Borreliose

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 27.04.2006, 13:16 (vor 6790 Tagen) @ Pedro

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Hi,

da ich ja öfters mit Leuten wandern gehe, die nicht oder nur Teilstrecken barfuß wandern, kann ich die anhand dieser zugegebenermaßen etwas dürftigen statistische Basis sowieso sagen, dass beschuhte Wanderer genausoviele Zecken "abbekommen" wie barfüßige ;-) Was ja auch verständlich ist, denn die Zecken sitzen ja nicht am Boden und warten auf vorbeikommende Wirte, sondern auf Halmen und an Büschen.

Borrelliose ist sicher ein Problem, wenn man es nicht rechtzeitig richtig diagnostiziert. Ansonsten lässt sie sich aber in der Regel antibiotisch behandeln. Aber es ist eine ernste Erkrankung!

Wer mehr wissen will:
http://www.rki.de/cln_011/nn_225576/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Rat__LymeBorreliose.html

Ob Repellents gegen Zecken helfen, ist umstritten. Eine richtige Sicherheit ist es nicht, man muss trotzdem nach Zecken suchen. Unser Kater schleppt z. B. immer mal wieder Zecken an, obwohl er standardmäßig mit Frontline, den anerkannt wirksamsten Repellent, behandelt wird.

Aber wir sollten uns den Spaß nicht verderben lassen!

Im übrigen gibt's im Best-Of schon ausführliches Maerial zur "Zecken-Frage":
http://www.hobby-barfuss.de/best_of/gesd_10v.htm

Viele Grüße, Ralf

Zecken..... Borreliose

Pedro, Stammposter, Thursday, 27.04.2006, 14:03 (vor 6790 Tagen) @ Ralf RSK

Hi Ralf!

da ich ja öfters mit Leuten wandern gehe, die nicht oder nur Teilstrecken barfuß wandern, kann ich die anhand dieser zugegebenermaßen etwas dürftigen statistische Basis sowieso sagen, dass beschuhte Wanderer genausoviele Zecken "abbekommen" wie barfüßige ;-) Was ja auch verständlich ist, denn die Zecken sitzen ja nicht am Boden und warten auf vorbeikommende Wirte, sondern auf Halmen und an Büschen.

Ich lebe in einer sehr zeckenreichen Gegend und bin viel in der Natur unterwegs. Und meine persönliche Erfahrung sieht anders aus: Wenn ich barfuß und in kurzen Hosen unterwegs bin, habe ich wesentlich mehr Zecken als mit Schuhen und langen Hosen. Ist ja auch verständlich. Sie leben auf Halmen und Büschen, aber nur bis etwa 1 m Höhe, und lassen sich von dort auf ihr Opfer fallen. Je mehr nackte Haut man ihnen feilbietet, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine anbeißt. Natürlich ist man auch mit Schuhen und langen Hosen nicht völlig geschützt, denn sie lassen sich auch manchmal auf die Kleidung fallen und kriechen dann bis auf die Haut. Aber wir müssen uns einfach eingestehen, dass wir uns barfuß einem höheren Zeckenrisiko aussetzen.

Das ist für mich (und wie ich lese: auch für Dich) aber kein Grund, auf das Vergnügen einer barfüßigen Waldwanderung zu verzichten. Denn schließlich gibt es ja einen Cocktail anderer Maßnahmen:
- Repellent (die Wirkung mag individuell verschieden sein, aber ich habe ausgezeichnete Erfahrungen mit Biogol gemacht)
- Absuchen lassen
- Arztbesuch bei verdächtigen Symptomen (Rötung, Gelenkschmerzen)
- FSME-Impfung, wenn man im Verbreitungsgebiet wohnt.

Barfuß-Gruß
Pedro

Zecken..... Impfen?

Mark, Thursday, 27.04.2006, 15:11 (vor 6790 Tagen) @ bix

In der Schweiz hat das Gesundheitsministerium eine Warnung heraus gegeben, dass sich all jene Leute Impfen lassen sollten, welche a) viel in der freien Natur sind und b) in gefärdeten Gebieten wohnen.

Da für mich beides zutrifft, habe ich mich Impfen lassen.

Es braucht total drei Impfungen verteilt auf ein Jahr. Nach der ersten Impfung muss man nach einem Monat nochmals gehen. Nach der zweiten Impfung muss man nach einem Jahr nochmals gehen. Danach sollte der Schutz 10 Jahre halten. Die Wirkung ist ab der ersten Impfung vorhanden.

Diese Schützt gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Betroffen wir das Nervensystem. Es kann verherende Schäden anrichten (bis zum Tod). Da diese Krankheit NICHT behandelbar ist, kann man sich NUR mit einer Impfung schützen.

Im Gegensatz ist die Lyme-Borreliose-Ansteckung mit Antibiotika behandelbar. Dafür gibt es keinen Impfschutz (es gab mal einen in den USA), welcher aber wieder zurückgezogen wurde.

Zeckensprays und Puder sind zusätzliche Massnahmen zur Impfung. Sie wirken aber nur kurze Zeit und sind allein angewendet zu wenig zuverlässig!

Wenn ihr also unsicher seit geht Euch Impfen. In Österreich müssen sich ALLE Menschen Impfen lassen. In der Schweiz wurde es ausdrücklich empfohlen. Mann kann nicht alles verhindern, aber mann kann gegen das Schlimmste vorbeugen.

Die Kosten für drei Impfungen: 75-90 Euro.

Impfung selber zahlen ???

bix, Stammposter, Thursday, 27.04.2006, 15:15 (vor 6790 Tagen) @ Mark

Die Kosten für drei Impfungen: 75-90 Euro.

Das ist jetzt aber nicht Dein Ernst? Man muss diese Impfung auch dann selbst zahlen, wenn man in einem gefährdeten Gebiet lebt???

Impfung selber zahlen ???

Mark, Thursday, 27.04.2006, 16:17 (vor 6790 Tagen) @ bix

Naja, es kommt auf das Krankenkassen-System an.

Hier in der Schweiz ist es unterschiedlich.
Bei uns werden die Krankenkassenkosten nicht direkt vom Einkommen abgezogen. Jeder muss seine Prämien selber bezahlen. Wie hoch diese ist hängt vom Wohnort, dem Alter, der "Art wie man lebt", der Höhe des Selbstbehaltes und der Krankenkasse ab.

Ich zb. bezahle an meinem Wohnort im Jahr 1400 Franken. Dies ist "günstig". Dafür habe ich einen Selbstbehalt von 2500 Franken im Jahr. Das heisst: Alle laufenden Gesundheitskosten bis zu 2500 Franken muss ich selber bezahlen. Erst dann bezahlt die Kasse. Deswegen muss ich diese Impfung selber bezahlen, da ich sonst keine weiteren Kosten habe. Ich werde (hoffentlich) diese Limite nicht auschöpfen müssen.

Der minimale Selbstkostenbetrag ist 300 Franken. Die ersten 300 Franken der laufenden Jahresgesundheitskosten bezahlt jeder selber. Danach bezahlt die Kasse. Auch in diesem Fall müsste ich selber bezahlen.

Dadurch dass ich einen hohen Selbstbehalt habe spare ich im Jahr 1000 Franken an Prämien.

In Deutschland ist es vielleicht anders. Werden da diese Kosten wie in Nordeuropa direkt dem Einkommen abgezogen?

Mark

Alle 3 Jahre zahlt meist die Kasse

Leo, Stammposter, Thursday, 27.04.2006, 16:19 (vor 6790 Tagen) @ Mark

Hallo,

Nach der zweiten Impfung muss man nach einem Jahr nochmals gehen. Danach sollte der Schutz 10 Jahre halten.

Mir sagte der Arzt: Alle 3 Jahre auffrischen.

Die Kosten für drei Impfungen: 75-90 Euro.

Ich sagte auf Nachfragen, mich oft in kritischen Gebieten aufzuhalten, dann ging es auf Kasse, aber Impfungen nur für den Urlaub muß man selbst zahlen.

gruß Leo

Was kommt in ein Notfallpäckchen ??

sowai, Thursday, 27.04.2006, 19:56 (vor 6790 Tagen) @ bix

tjaaa, also ... hallooo erstmaaal :-)

Meinereiner hat immer ein Mini-Taschenmesser am Schlüsselbund (da ist ne Pinzette, Schere, Messer, Feile (Nagelfeile für eingerissene Nägel :-)) und ein Plastikzahnstocher dabei. Letzterer ganz gut um auch mal evtl. Verschmutzungen aus einer kleine Wunde zu holen; aber auch als PDA-Stift geeignet :-))) )
Ansonsten ein Päckchen Tempos, eine Rolle Leukosilk in der Jackentache; zwei Streifen normales Pflaster in der Brieftasche (ist nicht nur für Barfußlaufen sondern auch generell als Notfallversorgung geeignet - meistens bisher jedoch für andere)

Noch ein kleiner Tip zum Thema Desinfektionsspray: Ist ne feine Sache. Habe auch kodan dabei (alerdings nur dienstlich)Aber da man eigentlich nie so viel davon braucht, hab ich mir einen Mini-Deozerstäuber (Probepackung, gibts immer wieder mal, die Damen haben sicher auch Parfume-Restäuber) damit gefüllt. Reicht völlig für 2 - 3 Anwendungen, und paßt in die kleinste Tasche.

l. G., sowai

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