Barfuss in Dresden - Teil 3 (Hobby? Barfuß! 2)

Martin aus Homburg, Stammposter, Sunday, 16.04.2006, 17:08 (vor 6801 Tagen)

Hallo Leute!

Hier der dritte Teil meines Berichts.
Am nächsten Morgen verließ ich schon um 8:30 Uhr das Hotel und ging wieder in Richtung Bahnhof. Ich hatte die Idee, Dresden früher als geplant zu verlassen, und einen Zwischenstopp in Leipzig einzulegen. Das hat prima geklappt. In Leipzig angekommen, verwahrte ich Gepäck und Schuhe in einem Schließfach und begann meinen Stadtbummel.
Damit mein Bericht nicht noch länger wird, wie er bestimmt schon ist, erwähne ich hier, daß ich mir nur die für mich wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Leipzig angesehen habe. Da waren also der tolle Hauptbahnhof die Nikolaikirche, die Fußgängerzone mit dem Barfüssergässchen (ja, das gibt es), das Gewandhaus, das Theater, das Hochhaus des MDR und vor allem die Thomaskirche mit dem Grab von Johann Sebastian Bach.
Der ganze Bummel hat nicht so lange gedauert, wie ich dachte und auf dem Weg zum Hauptbahnhof geriet ich noch mit einer netten Schmuckhändlerin in ein ausführliches Barfußgespräch. Sie riet mir, bei einer Wiederkehr unbedingt einmal nach Erfurt zu fahren, sei doch diese Stadt ganz wunderbar. Die Dame wusste nicht, was sie mit dieser Bemerkung bei mir angerichtet hatte. Ich begab mich umgehend zum Bahnsteig, und da ich immer noch zwei Stunden Zeit hatte, fuhr ich mit dem nächsten ICE weiter Richtung Heimat, aber nur um einen weiteren Zwischenstopp in Erfurt einzulegen. Dort angekommen begann dieselbe Prozedur wie in Leipzig: Gepäck und Schuhe ins Schließfach und ab in die Altstadt. Das war sehr einfach, fast jede Straßenbahn fährt vom Bahnhof zum Domplatz. Diese Fahrt ersparte mir eine Menge Zeit. Ich muss noch erwähnen, daß auf dem Domplatz eine Art Kirmes stattfand. Diese interessierte mich nicht sehr, wollte ich doch den Dom besichtigen. Den Rückweg nahm ich durch die Hauptgeschäftsstraße, die direkt zum Bahnhof führt. Ich lag sehr gut in der Zeit und konnte noch Erfurts berühmte Krämerbrücke, desweiteren den Anger (großer Platz) und einen Aufstieg auf den Turm der Ägidienkirche mit einplanen.
Wieder im Bahnhof schnappte ich mir mein Gepäck und erreichte überpünktlich meinen endgültigen Zug nach Hause.
Ich nehme hier vorweg, daß uns im Bahnhof von Eisenach auf dem Nachbargleis ein Güterzug entgegen kam, eigentlich nichts besonderes, aber er wurde von zwei Dampfloks gezogen.
Im Zug ab Erfurt hatte ich eine sehr nette Reisebekanntschaft. Eine ältere Dame, die übrigens auch in Homburg ausstieg. Und jetzt das Unglaubliche: diese Dame war sehr tolerant meiner Barfüßigeit gegenüber. Sie stammte aus Dresden und war in der schlimmen Zeit des Bombenangriffs auf Dresden eine Zeitzeugin. Völlig gefesselt und sprachlos lauschte ich ihren Schilderungen. So verging auch die Rückfahrt ganz schnell. Pünktlich erreichte der ICE Homburg und meine Reise nach Dresden war endgültig zu Ende.

Das ist mein Bericht jetzt auch.

Viele liebe Fußgrüße Euer

Martin aus Homburg


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