Barfuss in Dresden - Teil 2 (Hobby? Barfuß! 2)

Martin aus Homburg, Stammposter, Sunday, 16.04.2006, 17:05 (vor 6736 Tagen)

Hallo Leute!

Heute beginnt mein zweiter Tag im wunderschönen Dresden. Gestern Abend war ich ja unplanmäßig zu früh eingeschlafen. Dafür bin ich aber heute richtig fit für neue Unternehmungen.
Nach einem sensationellen Frühstück fuhr ich wieder in die Altstadt. Mein erneutes Ziel war wieder die Frauenkirche und die Kuppel derselben. Obwohl ich als Notlösung meine Flip-Flops , die ich nur in einem Stoffbeutel mitnahm, also nicht trug, war es mir zunächst nicht möglich die Kuppel zu "erklimmen".Aus angeblichen Sicherheitsgründen darf man nur mit festen Schuhen, und schon gar nicht mit Flip-Flops und erst recht nicht barfuß nach oben. Erst nach geschickten Verhandlungen meinerseits und von der Kasssiererin bei mir angebrachten Bändern um Füße und Flip-Flops durfte ich auf die Kuppel. Oben angekommen entledigte ich mich sofort von diesen ohnehin unnötigen "Fesseln", denn der Aufstieg war lange nicht so gefährlich wie von der Aufsicht behauptet. So war ich also wieder barfuß.
Gleich darauf waren wieder Verhandlungen nötig, denn ein Mann vom Aufsichtspersonal hielt auf der Kuppel "Wache" und verlangte, daß ich wieder meine Schuhe ( hahaha, nur Flip-Flops) wieder anziehen solle. Nun, er war immerhin so tolerant, und erlaubte mir so lange barfuß zu bleiben, bis mir ein lieber Mitmensch ein "Barfuß-Beweisfoto" vom mir gemacht hatte.
Diese Aktion erregte die Aufmerksamkeit zweier älterer Damen, von denen die eine um Erlaubnis bat, auch ein Barfußfoto von mir zu machen, was ich natürlich erlaubte. Diese beiden Ladies traf ich später an der Kreuzkiche wieder, ebenso vor der Semper-Oper. Auf dem Weg nach unten in der Kuppel war ich aber wieder "unten ohne". Nun wollte ich eigentlich noch einmal in das Innere der Frauenkirche, aber eine riesige Warteschlange auf dem Vorplatz der Kirche (Neumarkt) schreckte mich doch sehr ab. Also bin ich auf dem direkten Weg zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Dresdens, der berühmten Kreuzkirche gewandert. Nach einer ausführlichen Besichtigung derselben, natürlich barfuß, stieg ich auch noch auf den Turm, um mir die Stadt aus dieser anderen Perspektive zu betrachten, und der Aufstieg hat sich gelohnt. (Schöner Blick zur Frauenkirche!)
Ein aufkommendes Hungergefühl führte mich wieder zur Altmarkt-Galerie, wo ich mir einen leckeren Imbiss und ein gutes Eis gönnte. Jetzt wollte ich unbedingt noch mal zur Semper-Oper, um sie mir von innen zu betrachten, soll sie doch wunderbar aussehen. Ich reihte mich dann auch in die Warteschlange vor der Oper ein. Ich hielt das aber nur etwa eine dreiviertel Stunde aus, aber die Schlange bewegte sich nicht um einen Meter vorwärts. Schweren Herzens gab ich ungeduldig auf. Das Wetter wurde immer besser, meine Laune blieb trotz des freiwillig versäumten Opernbesuches ungetrübt, meine Sohlen waren schön schwarz. Froh gestimmt kam ich wieder zum Neumarkt zurück. Siehe da, die Touristenschlangen waren verschwunden und ich konnte ohne Wartezeit in die Frauenkirche gelangen. Sofort war dieses erneute Glücksgefühl wieder da, als ich wieder barfuß in der Kirche stand.
Der Nachmittag war wie im Fluge vergangen und ich kehrte ins Hotel zurück. Dort angekommen, wollte ich die hauseigene Sauna besuchen. Diese war jedoch ausgerechnet heute, an meinem letzten Abend wegen Wartungsarbeiten geschlossen. So verbrachte ich die Zeit bis zum Abendessen auf meinem Zimmer mit ein paar Anrufen und Fernsehen.
Gegen Abend dachte ich mir, wie es wohl wäre, einmal in die andere Richtung in die Neustadt zu barfüßeln. Das tat ich dann auch. War nicht ganz so interessant, wie ich mir es vorstellte, aber es hatte auch inzwischen angefangen ein wenig zu regen. Trotzdem blieb ich barfuß. Nach dem Abendessen (indisch) ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel. Jetzt hatte ich die Wahl: Entweder fernsehen und früh zu Bett gehen, um für die anstehende Rückreise fit zu sein, oder noch eine Abendtour durch die Altstadt mit Besichtigung der angestrahlten Sehenswürdigkeiten. Ich ließ mir ein Taxi kommen, und machte meinen letzten Barfußrundgang durch das abendliche Dresden. Auf dem Rückweg gönnte ich mir wieder ein Taxi. Der Fahrer war sehr verwundert und neugierig über mein Äußeres. Ich glaube, der hatte noch nie am Abend bei diesen Temperaturen einen barfüßigen Fahrgast. Müde und glücklich ging ich an diesem Abend in die Federn. Damit war Dresden für mich abgeschlossen.
Fortsetzung folgt im dritten Teil

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