Barfuss in Dresden - Teil 1 (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo liebe Mitbarfüßer!
Heute will ich Euch allen von meiner lang geplanten Reise nach Dresden berichten. Schon oft hatte ich den Wunsch, mal dorthin zu fahren. Ein Sonderangebot der Deutschen Bahn, war so verlockend.
Darin war die Hin und Rückfahrt mit dem ICE und zwei Übernachtungen mit Frühstück und der Einzelzimmerzuschlag enthalten.
Ein weiterer Punkt war die Neugier auf die neu wieder aufgebaute Frauenkirche. Am Dienstag dieser Woche ging es mit dem ICE schon früh hier aus Homburg weg. Sechseinhalb Stunden Bahnfahrt standen mir bevor, aber immerhin mußte ich nicht umsteigen. Den Stress mit dem eigenen Auto zu fahren tat ich mir nicht an. Gleich auf den ersten Kilometern verschwanden meine Turnschuhe im Handgepäck. Bahnfahren macht barfuß einfach doppelt Spaß.
Pünktlich kam der ICE im Bahnhof Dresden-Neustadt an. Das Hotel liegt nur ca. einen km vom Bahnhof entfernt. Diese Wegstrecke legte ich natürlich auf nackten Füßen zurück. Lediglich zur Anmeldung zog ich mir noch mal die Schuhe an, von wegen erster Eindruck.
Das Hotel selbst ist trotz seiner vier Sterne sehr familiär und normal geblieben. Kein Vornehmgetue, Anzugzwang oder ähnliche Dinge, die mir nicht gefallen. Barfußlaufen ist hier kein Problem, nur im Speisesaal würde auch ich nicht auf Schuhe verzichten. Essen und Zimmer waren tadellos.
Nach der "Eroberung" meines Zimmers bin ich gleich, diesmal noch mit Schuhen, mit der Straßen bahn in die Altstadt gefahren. (Gruß hier an Michael aus Zofingen und Ulrich aus Berlin.)
Ein paar Meter noch und da stand sie vor mir, die Frauenkirche! (Staun!) Ich bin dann auch gleich hineingegangen, und dann tat ich das, was ich schon lange vorhatte. Ich zog meine Turnschuhe aus und versteckte sie hinter einer Ausgangstür.
Das Innere der Frauenkirche ist wunderschön und dann noch barfuß darin zu laufen ist ein unbeschreibliches Gefühl! Trotz der vielen Leute kamen immer wieder nette und freundliche Reaktionen. Nach ca. 10 min hat mich dann ein junger Mann vom Aufsichtspersonal "erwischt", weil er meine Schuhe gefunden hatte. Aber oh Wunder, er war sehr aufgeschlossen. Er fand mein Barfußlaufen ganz toll, und er sah keinen Grund mir dieses im Gotteshaus zu untersagen. Er wunderte sich nur über die "herrenlosen armen Turnschuhe". Ich glaube, er hat sich mehr um meine Turnschuhe als um meine Füße gesorgt.
Mit einem seiner Kollegen, der mittlerweile herbei gekommen war, fand ein lustiges und langes Gespräch über mein Barfußlaufen statt. Die Beiden vergaßen vor lauter Neugier und Interesse beinahe ihre eigentliche Arbeit. Wir verabschiedeten uns sehr freundlich und ich blieb noch fast eine Stunde in der Kirche. Erst danach setzte ich meinen Stadtbummel mit den Schuhen in der Hand (unecht barfuß??) fort. Über den Altmarkt, bei dem sich auch die berühmte Kreuzkirche befindet, kam ich dann schließlich auf kleinen geplanten Umwegen zur Hofkirche, zum Zwinger und an die Semper-Oper (Radeberger Reklame). Von der sogenannter Brühlschen Terrasse ging ich hinunter zur Elbe.
Das Hochwasser war zum allergrößten Teil weg. Nur an ein paar Stellen stand auf den schlammigen Uferwiesen noch ein wenig Wasser. Da musste ich natürlich drüber laufen bzw. durchlaufen. Mein nächstes Ziel war die Altmarkt- Galerie, eine Art Geschäftszentrum. Während meines Altstadt-Rundgangs war ich vielen positiven Reaktionen und verwunderten Blicken sowohl Einheimischer als auch Touristen ausgesetzt. Die meist gestellte Frage war, die nach der Temperatur. Ach ja, zu Glas und Scherben auf den Wegen muss ich sagen, da kann sich manche Stadt, die ich schon bebarfüßelt habe, an Dresden ein gutes Beispiel nehmen. Ich beschloß meinen ersten Rundgang durch "Elbflorenz" zu beenden und fuhr, mit den Schuhen in einer Einkaufstüte, wieder mit der Straßenbahn zurück zum Hotel. Auf dem Zimmer machte ich mich noch ein wenig frisch und genehmigte mir anschließend ein feudales Abendessen im Hotel. Danach beschloß ich, mich noch ein wenig auf dem Zimmer auszuruhen. Das hätte ich nicht tun sollen, denn so endete mein erster Tag im Bett. Ich schlief sofort ein.
Fortsetzung folgt im zweiten Teil