Von Werneuchen nach Strausberg (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 09.04.2006, 12:57 (vor 6807 Tagen)

Hallo

Gestern fand nun endlich die lang ersehnte zweite Etappe unserer barfüßigen Berlinumrundung statt. Strahlender Sonnenschein bei einer Höchsttemperatur von 15°C und trockenen Wegen ließen unseren Ausflug zu einem vollen Genuss werden.
Am Freitag Abend bekam ich allerdings noch einen Riesenschreck, als ich sicherheitshalber die Fahrzeiten von S-Bahn und Regionalbahn unter www.vbbonline.de überprüfte und feststellen musste, dass die vor etwa zwei Wochen erhaltene Fahrplanauskunft nicht mehr stimmte! Wegen Bauarbeiten wurde der S-Bahn-Verkehr zwischen Ostkreuz und Bln.-Lichtenberg, also genau dort, wo wir entlang fahren wollten, unterbrochen. Dadurch wurde eine Fahrt mit der U-Bahn nach Lichtenberg nötig, was länger dauert und bei planmäßiger Abfahrt uns den Zug nach Werneuchen verpassen lassen müsste. Man hätte also früher als geplant von zu Hause starten müssen. Da ich nicht jeden erreichen konnte, einigte ich mich mit Johannes darauf, die Wanderung um eine Stunde zu verschieben, letzten Endes haben aber alle rechtzeitig von diesem Problem erfahren und niemand musste lange warten.
Als ich am S-Bahnhof Messe-Süd, besser bekannt als Eichkamp, auf den Zug wartete, in dem Johannes fuhr, sprach mich ein Mann an: "Mensch Junge, barfuß! Du holst Dir doch den Tot." Ich sagte ihm, dass das gesund ist, da prophezeite er mir zumindest eine Erkältung.
In der S-Bahn traf ich dann auf Johannes, der alleine kam. Seine Kinder konnten sich dieses mal erfolgreich vor der Wanderung drücken. Am Bahnhof Alexanderplatz sahen wir uns noch ein wenig um gingen dann zur U5 hinunter. Unsere Blicke suchten noch ein wenig nach Timo, aber er war nicht zu sehen. In Lichtenberg gingen wir dann nach oben und auf Gleis 20 stand auch schon ein leuchtend gelber Zug der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft, der uns nach Werneuchen fahren sollte. Darin saß auch schon Timo, unser Freund aus Potsdam, der wohl eine U-Bahn früher bekam. Wir hatten ihn gerade begrüßt, als wir das Patschen nackter Kinderfüße hörten. Die 2½ Jahre alte Tochter von Tanja hatte es gefunden, und ihre Eltern kamen hinterher. Auch sie waren bereits im Zug.
Zweifellos wird auch Katarina, Tanjas Tochter, mal eine begeisterte Barfüßerin werden. Schon jetzt zieht sie sich bei jeder Gelegenheit ihre Schuhe aus. Barfuß im Zug ist für sie kein Problem.
Am Bahnhof Werneuchen begannen wir dann unsere 20 km langen Wanderung. Zunächst ging es nur langsam voran, da ein so kleines Kind wie Tanjas Tochter nicht so schnell kann, aber dann kam sie in eine Tragevorrichtung (Ich weiß jetzt nicht wie das genau heißt) und wurde die restlichen 19½ km getragen. Eine beachtliche Leistung ein solches Gewicht so weit zu schleppen.
In Werneuchen störte noch ein wenig der Splitt, der seit den winterlichen Streuaktionen dort immer noch liegt. Nachdem wir die Altstadt durchquert hatten fanden sich aber meist angenehmere Grünstreifen neben der Straße, auf denen man aber gelegentlich auch auf Scherben achten musste. Die Bebauung zog sich lange hin, bis wir endlich den herrlich sandigen Feldweg nach Wesendahl erreichten. Fünf befreite Fußpaare konnten nun Sonne und Sand genießen. Hinzu kommen allerdings noch die vier ebenfalls schuhlosen Pfoten von Tanjas Hund Rufus.
In Wesendahl kam ein großer LKW aus einer Einfahrt heraus. Wir warteten und wollten ihn vorlassen, aber er winkte und ließ uns gehen. Ob er das wohl tat, um sich genau zu vergewissern, ob wir wirklich barfuß sind?
Ansonsten ist Wesendahl eher unspektakulär. Wir durchquerten den Ort und folgten der Straße hinunter in den Gamengrund zur Wesendahler Mühle.
Nun ging es durch einen sonnendurchfluteten noch kahlen Laubwald am Fängersee entlang. Mehrere Wanderer kamen uns nun entgegen, deren Blicke doch immer wieder auf unsere Füße fielen. Warum nur? Irgendwo sprachen wir dann Leute an, ob sie nicht mal ein Gruppenfoto von uns machen können. Von denen prophezeite uns eine Frau die schlimmsten Krankheiten, andere schienen uns aber eher zu bewundern. Zumindest war aber klar, welche Körperteile besonders wichtig auf dem Foto wären.
Weiter ging es dann an der Spitzmühle vorbei und am Bötzsee entlang. Hier machte Johannes sogar ein paar Schritte im Wasser, das aber doch noch ganz schon kalt war. Ein Stück weiter entdeckten wir sogar letzte Eisreste auf dem See.
Zu Beginn einer Schrebergartenkolonie verließen wir dann des Seeufer und folgten einem Weg an den Schrebergärten entlang, der letztes Jahr noch wunderbar sandig, nun aber mit reichlich Schotter "ausgebessert" war.
Nach einer kleinen Rast folgten wir dann ein Stück dem Mühlenfließ und anschließend dem wunderbar sandigen Forstweg nach Eggersdorf. Dort folgten wir nach links der Straße in Richtung Strausberg. Teilweise gab es dort einen Seitenstreifen aus herrlichstem weichen Moos. Wir erreichten schließlich die Straßenbahnstrecke der Strausberger Eisenbahn an der Haltestelle Landhaus und folgten dem Gleis bis Strausberg, Bahnhof.
Der Gleiskörper war, wie es sich für eine Eisenbahn gehört, ordentlich eingeschottert. Auf den Schwellen ließ es sich aber vorzüglich laufen, da auch ihr Abstand genau richtig war. Der parallele Sandweg ergab aber auch eine gute Alternative. Auch ein Foto einer entgegenkommenden Straßenbahn wurde mir ermöglicht.
Unsere S-Bahn stand dann im Bahnhof bereit. Nach Fahrkartenkauf und etwas Wartezeit fuhr sie schließlich los, natürlich nur bis Lichtenberg, wegen der Bauarbeiten. Wir beschlossen aber nicht erst in Lichtenberg, sondern bereits am Bahnhof Wuhletal zur U5 umzusteigen, da sie dort am gleichen Bahnsteig wie die S-Bahn hält. Mir fiel auf, dass sich der Bahnsteig dort deutlich kühler, als der Fußboden in der S-Bahn anfühlte. Das Bahnsteigdach machte hier viel Schatten, während in Strausberg keines vorhanden ist. In der U-Bahn war der Wagenboden wieder deutlich wärmer.
Am Bahnhof Frankfurter Allee verabschiedeten wir uns dann von Tanja und Rolf, ihrem Freund, die ab hier über die Ringbahn der S-Bahn weiterfuhren.
Am Alexanderplatz verabschiedeten wir uns noch von Timo, der zur Regionalbahn nach Potsdam ging, während ich mit Johannes noch ein wenig plauderte, bevor er sich entschied, dass es mit der Regionalbahn nach Spandau wohl schneller ginge, als mit der S-Bahn nach Spandau, die ich nahm, um wieder nach Eichkamp zu meinem Auto zu kommen.

Ein wunderbarer Tag ging zu Ende. Mein Dank gilt allen Teilnehmern dieser Wanderung, da es alleine nicht halb so schön gewesen wäre.

Viele Grüße

Ulrich

Von Werneuchen nach Strausberg

Tanja, Stammposter, Sunday, 09.04.2006, 21:02 (vor 6807 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Ein wunderbarer Tag ging zu Ende. Mein Dank gilt allen Teilnehmern dieser Wanderung, da es alleine nicht halb so schön gewesen wäre.

Wir bedanken uns auch bei Dir für die Organisation dieser schönen Wanderung!
Wir haben zwar nicht so viel geredet, das heißt aber nicht, daß es uns nicht gefallen hat. Wir brauchen halt immer etwas länger zum warm werden. Und außerdem haben wir uns doch sehr auf die Wanderung an sich konzentriert.

Wir waren dann doch ganz froh, als wir wieder zu Hause waren. So lange Märsche sind wir schon lange nicht mehr gegangen. Wir haben richtig gemerkt, wie sehr wir im Winter zu Stubenhockern wurden.
Und das Barfußwandern ist doch anfangs auch recht anstrengend. Es ist halt doch nicht vergleichbar mit mal ein, zwei Stunden barfuß auf dem Spielplatz, im Garten oder ein halbstündiger Spaziergang.
Ich fand es sehr interessant, wie sich das anfühlte, als sich Muskeln meldeten, die sich sonst eher in den Schuhen ausruhen. Und heute habe ich ein bischen Muskelkater :-).

Es war auch leider ein Fehler, daß ich vor der letzten Ortschaft die Schuhe wieder angezogen habe. Der Dreck, die kleinen Steinchen und der Schweiß, der dazu kam, sorgten dafür, daß ich ein paar kleine Blasen and den Zehen habe. Die Erleichterung der angestrengten Füße, die ich nach Anziehen der Schuhe gemerkt habe, hat auch nur wenige Minuten angehalten, dann fing es an zu scheuern. Fazit: wenn Schuhe, dann nur noch Sandalen oder mit Socken, aber besser noch ganz ohne.

Zweifellos wird auch Katarina, Tanjas Tochter, mal eine begeisterte Barfüßerin werden. Schon jetzt zieht sie sich bei jeder Gelegenheit ihre Schuhe aus. Barfuß im Zug ist für sie kein Problem.

Leider hat sie ja die ganze Zeit unterwegs ihre (sich selbt gewählten) Gummistiefel angehabt. Erst wegen der Kälte beim Schlafen und hinterher, weil sie sie eben anlassen wollte. Wir haben uns aber vorgenommen, sie in keine Richtung zu drängen. Ihr gelegentlicher Spaß an Schuhen wird sicher auch vorbei gehen.

Am Bahnhof Werneuchen begannen wir dann unsere 20 km langen Wanderung. Zunächst ging es nur langsam voran, da ein so kleines Kind wie Tanjas Tochter nicht so schnell kann, aber dann kam sie in eine Tragevorrichtung (Ich weiß jetzt nicht wie das genau heißt) und wurde die restlichen 19½ km getragen. Eine beachtliche Leistung ein solches Gewicht so weit zu schleppen.

Es heißt "Ergo Baby Carrier". Ich war ja jahrelang begeisterte Tragetuchanhängerin, aber der EBC ist um Klassen besser. Er vereinigt die Vorteile eines Tragetuch mit denen von den üblichen Tragehilfen (die aber alle ungeeignet sind,)

Und ich hoffe ja, daß sich Katharina bei der nächsten Wanderung auch mal ein, zwei Stündchen von ihrem Papa tragen läßt, das währe ideal.

Wir freuen uns jedenfalls schon auf die nächste Wanderung!

Gruß,
Tanja

Von Werneuchen nach Strausberg

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 10.04.2006, 22:05 (vor 6806 Tagen) @ Tanja

Hallo Tanja

Wir bedanken uns auch bei Dir für die Organisation dieser schönen Wanderung!

Gern geschehen. :-)

Wir haben zwar nicht so viel geredet, das heißt aber nicht, daß es uns nicht gefallen hat. Wir brauchen halt immer etwas länger zum warm werden. Und außerdem haben wir uns doch sehr auf die Wanderung an sich konzentriert.

Das ist doch völlig OK. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut euch kennen gelernt zu haben.

Wir waren dann doch ganz froh, als wir wieder zu Hause waren. So lange Märsche sind wir schon lange nicht mehr gegangen. Wir haben richtig gemerkt, wie sehr wir im Winter zu Stubenhockern wurden.
Und das Barfußwandern ist doch anfangs auch recht anstrengend. Es ist halt doch nicht vergleichbar mit mal ein, zwei Stunden barfuß auf dem Spielplatz, im Garten oder ein halbstündiger Spaziergang.

Oh ja. Wandern ist aber ganz allgemein recht anstrengend, wenn man ungeübt ist. Ich finde ohne Schuhe geht es leichter als mit.

Ich fand es sehr interessant, wie sich das anfühlte, als sich Muskeln meldeten, die sich sonst eher in den Schuhen ausruhen. Und heute habe ich ein bischen Muskelkater :-).

Ich hatte danach auch Muskelkater in den Füßen. Das dürfte wohl nach der ersten Frühlingswanderung normal sein wenn man längere Zeit nicht viel barfuß war.

Es war auch leider ein Fehler, daß ich vor der letzten Ortschaft die Schuhe wieder angezogen habe. Der Dreck, die kleinen Steinchen und der Schweiß, der dazu kam, sorgten dafür, daß ich ein paar kleine Blasen and den Zehen habe. Die Erleichterung der angestrengten Füße, die ich nach Anziehen der Schuhe gemerkt habe, hat auch nur wenige Minuten angehalten, dann fing es an zu scheuern.

Das tut mir leid.

Fazit: wenn Schuhe, dann nur noch Sandalen oder mit Socken, aber besser noch ganz ohne.

Tja, man merkt immer wieder, dass es ohne Schuhe besser geht. Wunde Stellen oder Blasen kann man nur mit Schuhen bekommen.

Zweifellos wird auch Katarina, Tanjas Tochter, mal eine begeisterte Barfüßerin werden. Schon jetzt zieht sie sich bei jeder Gelegenheit ihre Schuhe aus. Barfuß im Zug ist für sie kein Problem.

Leider hat sie ja die ganze Zeit unterwegs ihre (sich selbt gewählten) Gummistiefel angehabt. Erst wegen der Kälte beim Schlafen und hinterher, weil sie sie eben anlassen wollte. Wir haben uns aber vorgenommen, sie in keine Richtung zu drängen. Ihr gelegentlicher Spaß an Schuhen wird sicher auch vorbei gehen.

Ich finde es gut, dass sich Katarina selbst aussuchen kann, ob sie barfuß sein will oder welche Schuhe sie tragen möchte. Da ich aber selbst keine Kinder und daher keine entsprechende Erfahrung habe, frage ich mich, ob ein Kind mit 2½ Jahren überhaupt schon durch vernünftige Überlegungen entscheiden kann, welche Schuhe es tragen sollte, oder ob diese Entscheidungen nicht eher rein zufällig sind. Allerdings auch wenn diese Entscheidungen rein zufällig sein sollten, hätte Katarina dadurch die Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln, die andere Kinder nicht machen. Auch das ist sicher viel wert.

... eine Tragevorrichtung (Ich weiß jetzt nicht wie das genau heißt) ...

Es heißt "Ergo Baby Carrier". Ich war ja jahrelang begeisterte Tragetuchanhängerin, aber der EBC ist um Klassen besser. Er vereinigt die Vorteile eines Tragetuch mit denen von den üblichen Tragehilfen (die aber alle ungeeignet sind,)

Aha.

Und ich hoffe ja, daß sich Katharina bei der nächsten Wanderung auch mal ein, zwei Stündchen von ihrem Papa tragen läßt, das währe ideal.

Das glaube ich dir! Die ganze Zeit 13 kg auf dem Rücken zu schleppen ist wirklich eine beachtliche Leistung. Ich könnte das nicht.

Wir freuen uns jedenfalls schon auf die nächste Wanderung!

Die wird es sicher auch bald geben. Am liebsten sind mir dabei allerdings spontane Wanderungen, die man plant, sobald man weiß dass schönes Wetter ist. Wenn ihr mal meint, dass ihr an einen Tag mit schönem Wetter Zeit habt und Wandern wollt, dann sagt mir einfach bescheid, dann machen wir was. Meistens kann ich mir dann auch kurzfristig Zeit nehmen.

Viele Grüße

Ulrich

Können Kinder für sich entscheiden?

Tanja, Stammposter, Wednesday, 12.04.2006, 11:54 (vor 6804 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Ich finde es gut, dass sich Katarina selbst aussuchen kann, ob sie barfuß sein will oder welche Schuhe sie tragen möchte. Da ich aber selbst keine Kinder und daher keine entsprechende Erfahrung habe, frage ich mich, ob ein Kind mit 2½ Jahren überhaupt schon durch vernünftige Überlegungen entscheiden kann, welche Schuhe es tragen sollte, oder ob diese Entscheidungen nicht eher rein zufällig sind. Allerdings auch wenn diese Entscheidungen rein zufällig sein sollten, hätte Katarina dadurch die Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln, die andere Kinder nicht machen. Auch das ist sicher viel wert.

Ja, genau. Versuch macht kluch.

Katharina ist da schon ganz kompetent. Letzten Sommer ist sie ja immer barfuß gelaufen. Und im Herbst ist sie, wenn es abends kälter wurde, auch mal von selber rein gegangen und hat sich Schuhe aus dem Regal genommen. Klar, es waren nicht immer die, die am meisten geeignet wären. Hier hat sie nach Vorliebe und Zufall gewählt, ob es jetzt Gummistiefel, Sandalen oder Hausschuhe sind. Aber sie hatte das Bedürfnis, was warmes an die Füße zu ziehen und hat die folgerichtige Entscheidung getroffen. Klar, früher als es noch keine Schuhe gab, hätte sie sich daran gewöhnen müssen, und das wäre dann auch okay für sie gewesen. Aber in dem Fall war das das für sie richtige.

Leider übersehen die meisten Eltern oft, wie gut Kinder über ihre eigenen Bedürfnisse bescheid wissen. Die Kinder werden in dicke Jacken gesteckt, obwohl ihnen nicht kalt ist. Sie müssen den Teller leer essen, ganz besonders das soo gesunde Stück Fleisch, usw. Dabei, wenn man sie läßt, ziehen sie schon ihre Jacke an, wenn es ihnen kalt wird, wer friert schon gerne? Und Kinder hören auf zu essen, wenn sie satt sind, oder wenn sie das, was sie da bekommen, gerade nicht brauchen.

Katharina hat im Winter immer selbst entschieden, ob und wann sie Jacke, Handschuhe und Mütze anzieht, und war nie ernsthaft krank. Sie hat sie auch öfter und eher angehabt als Felix, mein Großer, damals in dem Alter, als wir noch auf ihn einredeten. (Teilweise aus Sorge und auf Druck der potentiellen Blicke...)
Seltsamerweise sind die Kinder, die immer besonders dick angezogen sind, am meisten erkältet. Damit sind wir ja schon fast wieder beim Thema :-). Barfüßer sind ja auch abgehärtet.

Ich wollte Dir jetzt nicht diese Einstellung unterstellen, die ich oben erwähnte. Da war halt mein Statement zum Thema "was können Kinder schon selbst entscheiden?"

Gruß,
Tanja

Können Kinder für sich entscheiden?

Ralf RSK, Stammposter, Wednesday, 12.04.2006, 22:42 (vor 6804 Tagen) @ Tanja

Katharina ist da schon ganz kompetent...

Hallo Tanja,

dazu fällt mir eine lustige Episode aus dem letzten Herbst ein. Wir waren zeitgleich mit einer befreundeten Familie auf einer hier häufiger erwähnten Nordseeinsel (Hallo Kees..). Die Kinder unserer Freunde sind 1-3-5 Jahre alt. Bei unserem ersten gemeinsame Ausflug durch die Dünen ans Meer hat sich der 3-jährige, als er sah, dass ich barfuß war, auf die erstbeste Treppe gesetzt und entschlossen seine Gummistiefel und Socken ausgezogen. Stirnrunzeln bei den Eltern (weil Ende Oktober), aber letztlich wurde das Schuhwerk im Kinderwagen des ganz Kleinen verstaut. Der 3-jährige ist barfuß wie ein Lurmi losgedüst und mit einer Riesenbegeisterung über Wege, Wiesen, Dünen gerannt und hat den Weg zum Strand sicher doppelt zurückgelegt. Er hatte soooo viel Spaß, das war eine Freude, das mitzuerleben. Viel später am Strand, nachdem er noch ewig mit seinem dann auch barfüßigen großen Bruder durch Pfützen und Brandung getobt war, meinte er dann irgendwann, jetzt wolle er die Stiefel mal wieder haben, die Füße täten ihm weh und wären kalt.

Er konnte also offenbar "richtig" entscheiden, und das, obwohl das Barfußlaufen in der Familie nicht gerade brsonders kultiviert wird. Ich denke, Kinder machen intuitiv vieles richtig oder zumindest sinnvoll, wenn man sie nur lässt. Leider ist Erziehung oft aber darauf aus, ihnen gerade diese Fähigkeit zur freien Entscheidung abzugewöhnen ...

Viele Grüße, Ralf

Können Kinder für sich entscheiden?

Tanja, Stammposter, Thursday, 13.04.2006, 08:52 (vor 6803 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf,

danke für diese Geschichte.

Genau so habe ich das gemeint:-).

Gruß,
Tanja

Von Werneuchen nach Strausberg

Tanja, Stammposter, Thursday, 13.04.2006, 09:00 (vor 6803 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Jetzt habe ich mich so auf das andere Thema konzentriert, daß ich ganz vergessen habe, daß ich diesen Satz noch beantworten wollte:

Die wird es sicher auch bald geben. Am liebsten sind mir dabei allerdings spontane Wanderungen, die man plant, sobald man weiß dass schönes Wetter ist. Wenn ihr mal meint, dass ihr an einen Tag mit schönem Wetter Zeit habt und Wandern wollt, dann sagt mir einfach bescheid, dann machen wir was. Meistens kann ich mir dann auch kurzfristig Zeit nehmen.

Das ist schön. Zur Zeit habe ich oft am Wochenende frei, weil wir ganz viele Aushilfen haben, die nur am WE können *freu*.
Deshalb melden wir uns sicher mal, wenn wir aus München wieder da sind.
Und dann ist ja auch bald das Berliner Forumstreffen. Un danach ergeben sich sicher auch einige Möglichkeiten:-).

Gruß,
Tanja

Wandersaison eröffnet ;-)

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Sunday, 09.04.2006, 23:48 (vor 6807 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

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Hallo,

Danke für den tollen Bericht!

Auch hier war das Wetter sehr "wandertauglich" und so nutzten wir am Donnerstag einen 2005er-Resturlaubstag für eine schöne Wanderung durch die Rheinhöhen des Westerwaldes. Als wir losgingen, war in den Schattenstellen der Boden noch gefroren, aber bis mittag war dann wirklich schönstes Frühlingswetter und der Boden überall von angenehmer Temperatur.

Bei der Gelenheit haben wir übrigens auch ein Stück des "neuen" Rheinsteigs getestet (http://www.rheinsteig.de/). Die 'Wegephilosophie' dieses Wanderweges spricht ja durchaus an:

Wegeformat
a. schmale Pfade haben Priorität (Gehspur weniger als 1 m breit)
b. naturbelassene Erdwege haben Priorität (erdig, grasig, federnd)
c. Asphaltstrecken möglichst vermeiden
d. Strecken auf und neben befahrenen Straßen möglichst vermeiden

Der "Test" verlief schon mal recht vielversprechend :-)

Viele Grüße, Ralf

P.S.: wenn jemand sich für die Strecke interessiert: Leutesdorf - Jakobshof - Limes - Römerkastell - Forsthof - Ruine Hammerstein - Bachhof - Leutesdorf.

[image] Hier gibts die Barfuß-T-shirts!

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