Jetzt ist Schluss !!! (Hobby? Barfuß! 2)

Tom, Stammposter, Saturday, 18.03.2006, 23:20 (vor 6765 Tagen)

Ehrlich. Am Montag ist Frühlingsanfang, und heute morgen waren es 2 Grad plus. Ich war heute barfuß Leergut wegbringen, beim Getränkehändler, Tanken und im Aldi. Die Anzahl der blöden Blicke und dummen Bemerkungen habe ich nicht gezählt, aber glaubt mir: Es waren einige.
Mir egal: Ich habe mich wohl gefühlt. Und jetzt wird es endlich Frühling!

Wir barfüßeln den Frühling herbei, und wenn uns die Zehen abfrieren.

Mit trotzigen Grüßen

Tom

Jetzt ist Schluss !!!

Frank, Sunday, 19.03.2006, 12:12 (vor 6764 Tagen) @ Tom

Ehrlich. Am Montag ist Frühlingsanfang, und heute morgen waren es 2 Grad plus. Ich war heute barfuß Leergut wegbringen, beim Getränkehändler, Tanken und im Aldi. Die Anzahl der blöden Blicke und dummen Bemerkungen habe ich nicht gezählt, aber glaubt mir: Es waren einige.
Mir egal: Ich habe mich wohl gefühlt. Und jetzt wird es endlich Frühling!
Wir barfüßeln den Frühling herbei, und wenn uns die Zehen abfrieren.
Mit trotzigen Grüßen
Tom

Hi,

ich frage mich immer, wie Ihr mit den Blicken und den Bemerkungen umgehen könnt. Ich bin im letzten Jahr bei ca. 25 Grad plus mal barfuss in der Straßenbahn gefahren. Ich habe, denke ich zumindest, alle Aufmerksamkeit auf mir gehabt. Die Leute haben schon merkwürdig geschaut, als hätte ich eine Krankheit. Deshalb ziehe ich auch immer meine Flip-Flops an. Wie kann man sich das abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen zu bekommen wenn man barfuss in der Öffentlichkeit läuft.

Gruß
Frank

Jetzt ist Schluss !!!

Jeroen Wenting @, Sunday, 19.03.2006, 13:29 (vor 6764 Tagen) @ Frank

Hi,
ich frage mich immer, wie Ihr mit den Blicken und den Bemerkungen umgehen könnt. Ich bin im letzten Jahr bei ca. 25 Grad plus mal barfuss in der Straßenbahn gefahren. Ich habe, denke ich zumindest, alle Aufmerksamkeit auf mir gehabt. Die Leute haben schon merkwürdig geschaut, als hätte ich eine Krankheit. Deshalb ziehe ich auch immer meine Flip-Flops an. Wie kann man sich das abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen zu bekommen wenn man barfuss in der Öffentlichkeit läuft.
Gruß
Frank

Hat mir rund 20 Jahren gekostet dies zu realisieren...
1) Die grossteil der Menschheit denkt nicht, die grossteil diejenigen die denken denkt nur an sich selber.
2) die meiste Leute sehen dich darum gar nicht, und wenn schon denken nichts davon.

Flipflops sind da nicht anderes als barfuss. Auch da gibt's Leute die das nicht akzeptieren (meine Eltern zum beispiel), und viel mehr Leute die das nur im Sommer akzeptieren und eben dan nur bei Frauen.

Jetzt ist Schluss !!!

Vesa Local @, Stammposter, Sunday, 19.03.2006, 15:29 (vor 6764 Tagen) @ Frank

Hi, Frank!

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.

Anfangs habe ich mich an meinem Schlüsselbund oder Handy "festgehalten". Dann war ich beschäftigt und mußte mich nicht um die Leute und deren Blicke kümmern. Es gab immer wieder "blöde" Situationen.
Und jedesmal, wenn ich so eine "blöde" Situation überstanden hatte, ging ich der nächsten "blöden" entspannter entgegen. Die Entspannung wiederum hat vielleicht dafür gesort, daß es nicht so vielen Leuten auffiel, daß ich barfuß unterwegs war oder ich habe einen "kompeteneteren" Eindruck gemacht. Wenn die Leute merken (oder denken), daß Du Routine in einer Sache hast, ist die Hemmung viel größer, diese Kompetenz in Frage zu stellen, als wenn sie Unsicherheit spüren.

Am Anfang waren die Blicke wirklich nicht so einfach wegzustecken.
Dann wurde ich sicherer und ruhiger, ich "muß" den Eindruck erweckt haben, daß ich schon "ewig" barfuß laufe.
Im Laufe der Zeit haben mich die (vielen) Blicke und (wenigen) Bemerkungen immer weniger berührt; mittlerweile gehen manchmal Sprüche postwendend zurück (wenn es die Situation erlaubt).

Der langsame Herbst- und Wintereinbruch im vergangenen Jahr haben mir geholfen, nicht wie im Jahr davor aufgeben zu müssen. (Ich erinnere mich noch genau, wie ich an einem trüben Herbsttag auf dem Weg zum Wochenmarkt war und auf dem Hinweg in einer stillen Ecke traurig meine mitgenommenen Sandalen anzog. Mir war es nicht zu kalt, aber die Problematik mit den "Blicken" war da noch nicht zufriedenstellend gelöst gewesen.)

Mittlerweile habe ich eine so große Gleichgültigkeit (den Blicken und Sprüchen gegenüber) aufgebaut, daß ich Ende letzter Woche sogar barfuß mit den "Öffentlichen Verkehrsmitteln" unterwegs war. Und das sowohl mit Begleitung als auch ohne! :-)
Gut, es gibt einige, denen ich (noch) nicht über den Weg laufen möchte. Aber das hat sich auch irgendwann erledigt. Aber dadurch lasse ich mir nichts vermiesen, denn Gründe gerade nicht jetzt und nicht hier und nicht heute barfuß zu laufen gibt es genügend.
Nur irgendwann muß sich jeder darüber klar werden, inwieweit das eigene Leben von anderen gesteuert werden soll oder ab man nicht lieber selbst das Ruder in die Hand nimmt und selbstbestimmt handelt. (Was nicht heißen soll, daß alle Schuhträger fremdgesteuert sind!)

Diese Erkenntnis kommt nicht von heute auf morgen. Aber wenn der Grundstein gelegt ist, kommt alles andere auch recht schnell.
Es ist alles eine Sache der Gewöhnung. (Das schreibt sich jetzt so leicht... Meine Güte! Was habe ich mir für einen Kopf gemacht. Bis ich hier anfing zu lesen und mir immer deutlicher vor Augen geführt wurde, daß das gar nicht nötig ist. Die Folge: Immer weniger "Kopf" und immer mehr barfuß.

Schlechtes Gewissen? Warum denn. Machst Du etwas verbotenes?
"Unangenehm": Ja, ok. DAS verstehe ich. Aber das geht vorüber, wenn man konsequent handelt und sich nicht von anderen beeinflussen läßt (s.o.). (Darum starten wohl so viele dort, wo sie niemand kennt!?)

Wenn Du das nächste mal mit der Straßenbahn, dem Bus oder anderen "Öffentlichen" fährst, nehme Dir was zu lesen mit. Dann kannst Du Dich darin vertiefen. Dann bist Du sinnvoll beschäftigt, und die "anderen" verschwenden ihre Zeit.

Fazit: Laufe barfuß wo und wann Du es willst, vergiß in dem Moment die "anderen" um Dich herum und mache das, was gut für Dich ist.

Viele Grüße
Vesa Local (, der seit Juni 2004 in seiner Freizeit immer besser drauf ist.)

die Blicke der Anderen

Jens aus dem Elsass, Stammposter, Sunday, 19.03.2006, 19:08 (vor 6764 Tagen) @ Frank

Hallo Frank,

manchmal frage ich mich, ob ich, ob Du, ob wir uns diese Blicke nicht einfach nur einbilden.
Meine durchgehende Erfahrung ist:
In Geschäften wurde ich immer freundlich bedient. Die wollen ja auch Geld verdienen. Meistens wurde meine Frau nach meiner barfüssigkeit befragt, wenn ich gerade nicht zugegen war.

Mein Eindruck: Wenn die anderen das Gefühl haben, dass ich ein Mensch wie sie bin, stört die barfüssigkeit nicht. Und das vermittle ich ihnen durch mein natürliches Auftreten.

In unserem Dorf weiss ich, dass ich von manchen schlichtweg als Spinner angesehen werde. Wurde aber von denen nie darauf angesprochen. Was ich (offiziell) nicht weiss, macht mich nicht heiss.

Am Arbeitsplatz: Nie barfuss. Hier bin ich im Angestelltenverhältnis mit viel Kundenkontakt und bin zur Loyalität gegenüber meinem Arbeitgeber verpflichtet. Nicht umsonst heisst unser Forum: Hobby barfuss. Ausserdem hätte ich mir ohne Schuhe schon zweimal während der Arbeit wirklich böse Quetschungen geholt

Barfuss im Winter: Seither merke ich wie sehr ich ein Stubenhocker bin. Nur einmal war ich mehr als eine Stunde spazieren (schäm) und da es da wirklich stramm kalt war, hatte ich natürlich Schuhe an. Bis zu einer halben Stunde ist es auch bei -5 Grad barfuss kein Problem, wenn der Boden trocken ist. Bei Raureif jedoch habe ich mir binnen kürzester Zeit Blasen an allen Zehen geholt. Also alles mit Massen.

Gruss aus dem Elsass

die Blicke der Anderen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 20.03.2006, 12:43 (vor 6763 Tagen) @ Jens aus dem Elsass

Hallo Jens,

Jens:
manchmal frage ich mich, ob ich, ob Du, ob wir uns diese Blicke nicht einfach nur einbilden.
Meine durchgehende Erfahrung ist:
In Geschäften wurde ich immer freundlich bedient. Die wollen ja auch Geld verdienen.

Michael:
Sicher bildet man sich einiges ein. Wenn man Gelächter hört, glaubt man, es gelte den nackten Füßen. Desgleichen, wenn jemand den Blick nach unten richtet. Vielleicht gilt der Blick nur dem Hundedreck, in den der andere (auch mit Schuhen) nicht reintreten möchte. Oder der roten Schnecke, die er nicht zertreten möchte. In Geschäften wurde ich in der Regel auch nicht anders behandelt. Aber daß sich die anderen absolut keine Gedanken machen, stimmt auch wieder nicht. Ansonsten würde es keine Polizeikontrollen lediglich aufgrund von Äußerlichkeiten, die nicht verboten sind und niemanden schaden (z.B. Barfußlaufen, Tragen von kurzen Hosen, Nichttragen von Mützen usw. geben).

Jens:
Meistens wurde meine Frau nach meiner barfüssigkeit befragt, wenn ich gerade nicht zugegen war.

Michael:
Da kann ich mangels Frau nicht mitreden. Vermutlich mögen die Leute nicht fragen, während Du dabei bist. Noch schlimmer wäre es, wenn ein unbekannter in Deiner Gegenwart gleich Deine Frau anstatt fragt mit den Worten: "Wieso läuft ER barfuß?" anstatt daß er Dich fragt: "Wieso läufst du (bzw. laufen Sie) barfuß?" Ein Fremder, der so fragt, deutet damit an, daß er in einem Barfüßer einen "minderwertigen" Menschen sieht. Mir ist ein solcher Fall nicht bekannt, wohl aber ein ähnlich gelagerter. Ein Arbeitskollege wurde mal an den Knien operiert und konnte 3 Wochen nur an Krücken gehen, und auch das die erste Zeit mehr schlecht als recht. Wenn er dann mit seiner Frau unterwegs war, etwa beim Einkaufen, dann wurde der Mann einfach ignoriert, immer wurde die Frau angesprochen. Offensichtlich glaubte man, daß der Mann aufgrund seiner Krücken auch geistig minderbemittelt war.

Jens:
Mein Eindruck: Wenn die anderen das Gefühl haben, dass ich ein Mensch wie sie bin, stört die barfüssigkeit nicht. Und das vermittle ich ihnen durch mein natürliches Auftreten.

Michael:
Das ist wahr. Darum ist mir es manchmal peinlich, wenn ausgerechnet dort Scherben liegen oder sonst wie der Untergrund mich zum langsameren Bewegen zwingt, wenn dadurch andere behindert werden.

Jens:
Barfuss im Winter: Seither merke ich wie sehr ich ein Stubenhocker bin. Nur einmal war ich mehr als eine Stunde spazieren (schäm) und da es da wirklich stramm kalt war, hatte ich natürlich Schuhe an. Bis zu einer halben Stunde ist es auch bei -5 Grad barfuss kein Problem, wenn der Boden trocken ist. Bei Raureif jedoch habe ich mir binnen kürzester Zeit Blasen an allen Zehen geholt. Also alles mit Massen.

Michael:
Seitdem ich barfuß bin, haben sich meine Angewohnheiten etwas geändert. Früher bin ich bei +1°C stundenlang mit Schuhen Fahrrad gefahren, barfuß würde ich das Radfahren bei der Temperatur nicht durchstehen (außer ein kurzer Weg zum Bahnhof). Da ich aber bei der Temperatur barfuß ohne Probleme zu Fuß gehen kann, gehe ich halt mehr zu Fuß.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

die Blicke der Anderen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 20.03.2006, 21:40 (vor 6763 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Michael:
Vermutlich mögen die Leute nicht fragen, während Du dabei bist. Noch schlimmer wäre es, wenn ein unbekannter in Deiner Gegenwart gleich Deine Frau anstatt fragt mit den Worten: "Wieso läuft ER barfuß?" anstatt daß er Dich fragt: "Wieso läufst du (bzw. laufen Sie) barfuß?" Ein Fremder, der so fragt, deutet damit an, daß er in einem Barfüßer einen "minderwertigen" Menschen sieht.

Ulrich:
Das sehe ich etwas anders. Ich glaube aus einer Unkenntnis der Situation heraus traut sich mancher nicht den betreffenden selbst anzusprechen und fragt daher lieber jemand eher unbeteiligtes. Wie oft habe ich schon Kinder ihre Eltern fragen hören: "Mama (oder Papa), warum ist der Mann barfuß?" Für die Kinder ist man nicht minderwertig. Die können das nur einfach nicht einordnen und fragen eine Person ihres Vertrauens, dass diese Person sich dann oft irgendeinen Schwachsinn ausdenkt ist wieder was anderes.

Michael:
Mir ist ein solcher Fall nicht bekannt, wohl aber ein ähnlich gelagerter. Ein Arbeitskollege wurde mal an den Knien operiert und konnte 3 Wochen nur an Krücken gehen, und auch das die erste Zeit mehr schlecht als recht. Wenn er dann mit seiner Frau unterwegs war, etwa beim Einkaufen, dann wurde der Mann einfach ignoriert, immer wurde die Frau angesprochen. Offensichtlich glaubte man, daß der Mann aufgrund seiner Krücken auch geistig minderbemittelt war.

Ulrich:
Auch hier würde ich eher annehmen, jemand möchte den Kranken nicht unnötig an sein Leid erinnern und fragt daher jemand anderes. Schließlich weiß man ja nicht wie groß das Leid ist, ob eine bleibende Behinderung vorliegt oder alles wieder gut wird.
Es ist doch immer leichter über jemanden als mit jemandem zu reden, so ärgerlich es auch für den Betroffenen sein mag. Kein vernünftiger Mensch wird wohl ernsthaft vermuten, das Krücken (pardon: Gehhilfen) ein Zeichen von geistiger Minderwertigkeit sind.

Viele Grüße

Ulrich

die Blicke der Anderen

Jens aus dem Elsass, Stammposter, Tuesday, 21.03.2006, 12:13 (vor 6762 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,
zu Deinen Bemerkungen noch ein paar Anmerkungen meinerseits:

Michael:
Aber daß sich die anderen absolut keine Gedanken machen, stimmt auch wieder nicht. Ansonsten würde es keine Polizeikontrollen lediglich aufgrund von Äußerlichkeiten, die nicht verboten sind und niemanden schaden (z.B. Barfußlaufen, Tragen von kurzen Hosen, Nichttragen von Mützen usw.) geben.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, warum Du regelmässig in Polizeikontrollen kommst, selbst in meiner Heimatstadt Karlsruhe (auch die örtliche Zeitung berichtete von Dir), ich aber auch in Karlsruhe nie Schwierigkeiten hatte.
Ich glaube es liegt nicht an Deinen nackten Sohlen, sondern daran dass Du zusätzlich kurze Hosen im Winter trägst und wenn ich mich recht erinnere, Dir ein T-Shirt genügt. Ich glaube die Summe der Abweichungen von der statistischen Norm führt zur Verunsicherung und damit zum Rufen der Polizei, nicht die nackten Sohlen allein.

Gut, ich bin auch nicht ganz in der Norm: Ohne Stirnband und Handschuhe geht bei mir im Winter gar ganz nichts; erst recht nicht wenn ich barfuss bin. Ich hasse kalte Hände und Ohren.

Jens:
Meistens wurde meine Frau nach meiner barfüssigkeit befragt, wenn ich gerade nicht zugegen war.
Michael:
Da kann ich mangels Frau nicht mitreden. Vermutlich mögen die Leute nicht fragen, während Du dabei bist. Noch schlimmer wäre es, wenn ein unbekannter in Deiner Gegenwart gleich Deine Frau anstatt fragt mit den Worten: "Wieso läuft ER barfuß?" anstatt daß er Dich fragt: "Wieso läufst du (bzw. laufen Sie) barfuß?" Ein Fremder, der so fragt, deutet damit an, daß er in einem Barfüßer einen "minderwertigen" Menschen sieht.

Also, das glaube ich nicht. Sie trauen sich einfach nicht, mich direkt zu fragen. In meiner Anwesenheit wurde meine Frau im Gespräch durchaus auch, aber nicht ausschliesslich, angesprochen. Sie lebt ja mit mir. Da ist schon das Interesse der anderen gesteigert, ob es da Besonderheiten gibt.

Sie bemerkt übirgens mehr Blicke der anderen als ich und stört sich nicht daran. Sie lebt mit meiner 'statistischen Abweichung' ganz gut, mittlerweile.

Schöne Grüße
Jens aus dem Elsass

Jetzt ist Schluss !!!

Manfred (Ten), Monday, 20.03.2006, 08:44 (vor 6763 Tagen) @ Frank

Hi,
ich frage mich immer, wie Ihr mit den Blicken und den Bemerkungen umgehen könnt. Ich bin im letzten Jahr bei ca. 25 Grad plus mal barfuss in der Straßenbahn gefahren. Ich habe, denke ich zumindest, alle Aufmerksamkeit auf mir gehabt. Die Leute haben schon merkwürdig geschaut, als hätte ich eine Krankheit. Deshalb ziehe ich auch immer meine Flip-Flops an. Wie kann man sich das abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen zu bekommen wenn man barfuss in der Öffentlichkeit läuft.
Gruß
Frank

Hi Frank,
Ich mache mir immer klar:
1. Ich beeinträchtige niemandes Freiheit damit !
2. Die ANDEREN haben ein Problem, nicht ich !
Und ich glaube tatsächlich, dass man sich viele "Blicke" aus der eigenen Unsicherheit heraus auch einbildet. Wenn es aber ganz offensichtlich ist frage ich auch schon mal ob er/sie ein Bld von mir möchte.
Hier im Raum Freiburg ist mir das aber noch nie passiert, ist hier völlig problemlos.
Und einem weiteren viel gebrachtem Argument kann ich nur beipflichten: Wenn man ansonsten ordentlich daher kommt und ganz selbstverständlich damit umgeht wird man garnicht weiter beachtet
Grüssle
Manfred

Jetzt ist Schluss !!!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 20.03.2006, 13:29 (vor 6763 Tagen) @ Frank

"ich frage mich immer, wie Ihr mit den Blicken und den Bemerkungen umgehen könnt. Ich bin im letzten Jahr bei ca. 25 Grad plus mal barfuss in der Straßenbahn gefahren. Ich habe, denke ich zumindest, alle Aufmerksamkeit auf mir gehabt. Die Leute haben schon merkwürdig geschaut, als hätte ich eine Krankheit. Deshalb ziehe ich auch immer meine Flip-Flops an. Wie kann man sich das abgewöhnen, ein schlechtes Gewissen zu bekommen wenn man barfuss in der Öffentlichkeit läuft."

Hallo Frank,

Wenn man ein schlechtes Gewissen hat, besteht die Gefahr, daß man Dinge überinterpretiert. Jeder Blick, der zufällig auf Dich gerichtet ist, wird so interpretiert, als halten die anderen es für eine Krankheit. Das kann Barfüßigkeit sein, oder eine ungeputzte Brille, oder eine Schnittverletzung durchs Rasieren, oder ein Kaffeefleck auf der Kleidung.

Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du barfuß mit der Straßenbahn fährst., weder im Sommer, noch im Winter. Es ist nicht verboten. Was macht es für einen Unterschied, ob man Flipflops trägt oder barfuß läuft. Es gibt Menschen, die sich auch daran stören. Manche Leute sind nämlich der Meinung, daß nur Frauen Flipflops (oder überhaupt Sandalen ohne Socken) tragen "dürfen", während ein Mann dazu verdammt ist, auch im Hochsommer geschlossene Schuhe und Socken tragen muß, selbst in Kombination mit kurzen Hosen, nicht nur in Kombination mit Anzug und Krawatte.

Eines ist aber leider der Fall: Wenn man schon barfuß ist, dann besteht die Gefahr, daß "echte" Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten schneller abdeckt werden. Wer etwa besoffen Motorrad fährt und Helm sowie Motorradkombi und Schuhe trägt, wird vermutlich nicht unbedingt kontrolliert, solange er keine anderen Verkehrsregeln übertritt. Wer aber gleichzeitig barfuß Motorrad fährt (oder vielleicht auch nur in T-Shirt und kurzen oder langen Jeans) wird eher kontrolliert und muß den Alkoholtest machen, weil manch ein Polizist die Meinung hat, daß nur einer, der besoffen ist, sich ohne reguläre Motorradkombi auf seine Maschine setzt. Dabei ist lediglich das Tragen eines Helms Pflicht, jegliche andere Kleidung, die man als Fußgänger auf der Straße tragen darf, darf man auch auf dem Motorrad tragen. Trotzdem würde ich niemandem raten, barfuß und nur in T-Shirt und kurzen Hosen Töff zu fahren.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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