Das ist wirklich Übungssache. Mittlerweile empfinde ich gefrorenen Boden nicht mehr als unangenehm. Extreme Temperaturreize führen ebenso wie rauher Untergrund zur Bildung einer unempfindlichen Lederhaut. Man darf sich nicht entmutigen lassen, nur weil es beim ersten mal etwas unangenehm ist. Ich habe es diesen Winter so gemacht, daß ich die abendliche Gassirunde mit dem Hund grundsätzlich barfuß unternommen habe (und noch unternehme) egal wie das Wetter ist. Das sind zwischen fünf und zehn Minuten jeden Tag barfuß draußen. Das hat ausgereicht, um eine ziemliche Unempfindlichkeit zu entwickeln. Meine längste Strecke durch Schnee und Eis dauerte vielleicht eine halbe Stunde.

Hallo Frank,

ich bin ein Sommerbarfüßer. Bei Temperaturen unter 15 Grad friert es mich an die Zehen.

Meine untere Barfuß-Grenze war übrigens früher ein paar Grad höher. Aber das war eine soziale Grenze. Ich fühlte bei kühleren Tagen einfach mehr blöde Blicke auf mir und habe mich nicht getraut, barfuß zu laufen. Das ist nun schon seit einiger Zeit vorbei. Jetzt bin ich mit den etwa 15 Grad bei meiner natürlichen Wohlfühlgrenze angelangt.

Aber wenn's warm ist, bin ich gewiss 95% der Zeit barfuß. Auch in der Arbeit - ich weiß, ich hab' Glück. Nur für einige Feierstunden (beruflich oder privat) und einige gefährliche Arbeiten (z.B. Rasenmähen) trage ich Schuhe.

An den heißen Asphalt muss man sich langsam gewöhnen, abwechselnd barfuß und in Flip-Flops. Aber ich bin diesen Winter auf einen Trick gekommen. Nach dem Duschen drehe ich das Wasser ganz heiß und ziele mit der Brause oberhalb meines Standpunkts auf den Boden, so dass das heiße Wasser unter meinen Sohlen durchläuft. Ich habe damit schon gute Fortschritte gemacht, und meine Sohlen halten es schon viel länger aus als am Anfang. Falls ich dadurch im Sommer tatsächlich weniger Schwierigkeiten mit den heißen Untergründen habe, teile ich es Euch mit. Ich finde es nämlich schon lästig, wenn ich wegen des heißen Asphalts Notschuhe mitnehmen muss.

Hierzu noch eine kleine Episode, die etwa 15 Jahre zurückliegt. Ich war mitten im deutschen Winter 4 Tage im heißen Rio. Natürlich verließ ich das Hotel am Morgen des ersten Tages barfuß, und weil ja in Rio die Kriminalität sehr hoch ist, hatte ich keinerlei Gepäck dabei, auch keine Notschuhe. Um die Mittagszeit wurde aber der Asphalt so unerträglich heiß, dass ich mir Flip-Flops gekauft habe. Damals gab es in Deutschland noch kaum Flip-Flops, und es waren die ersten Flip-Flops meines Lebens. Nach ein paar Stunden war die Stelle zwischen den ersten beiden Zehen blutig gescheuert. Zum Glück war der Asphalt inzwischen so weit abgekühlt, dass ich wieder barfuß gehen konnte. Ich ließ meine neuerworbenen Flip-Flops einfach am Straßenrand stehen. Wird sie schon jemand gefunden haben, der sie brauchen konnte. An den nächsten Tagen hatte ich eine kleine Stofftasche dabei, in der ich meine Sandalen hatte, die ich dann um die Mittagszeit anzog. Am 4. Tag hatte ich meine Stofftasche zwar noch dabei, aber ich habe meine Sandalen gar nicht mehr gebraucht. So schnell hatten sich meine Sohlen an den heißen Asphalt gewöhnt. Ich glaube allerdings, dass die Sohlen von Jahr zu Jahr lernen, sich immer schneller an die Hitze zu gewöhnen.

Barfuß-Grüße
Pedro

Hallo, ich frage mich immer wie ihr das hinbekommt. Läufst du wirklich auch im Winter wenn Schnee liegt den ganzen Tag barfuß draußen rum?? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich habe mal versucht von der Haustür zum Mülleimer ca. 100 Meter im Schnee zu laufen. Da habe ich aber ganz schön kalte Füße bekommen und im Sommer habe ich mir mal die Fußsohlen halb verbrannt weil ich eine halbe Stunde barfuß auf einem Gehweg rumgelaufen bin. Also ich schaffe das nicht und habe deswegen meist doch meine Flip-Flops mit.

naja, selbst wenn es tausend sind, dann sind das bezogen auf die Bevölkerung nur 0,0013%. Da ist die Wahrscheinlichkeit einem über den Weg zu laufen, eher gering.

ja ja seit drei Jahren nur noch Barfuss.....wers glaubt.
Hier sagen so viele Leute sie seien seit Jahren nur Barfuss unterwegs...wo seit ihr bloss? Ich sehe ja nie einen. Da müssten doch hunderte rumlaufen. Vor allem in den Wintermonaten habe ich wirklich noch nie eine barfüssige Person gesehen. Und ich bin wirklich extrem viel unterwegs.

Mal sehen. Es gibt hier Leute nich nur aus Deutschland aber ganz Europa.
Das heisst rund 500 millionen Leute verbreitet auf rund 9000 quadrat Kilometer.
Von denen sind einige Hunderte hier im Forum aktif.
Von denen sagt ein kleiner Teil immer Barfuss unterwegs zu sein, so vielleicht 90 total.
Das heisst rund 1 je 100 Quadratkilometer.
Nicht so unwarscheinlich die niemals zu treffen...

Hi, Marco!

"Nur" barfuß ist m.E. äußerst selten realisierbar.
In der Freizeit ist es schon möglich aber auch nicht immer machbar.
Bei entsprechender Wetterlage komme ich nicht um Sandalen herum, und im 'schlimmsten Fall' auch um Socken. Oder ich gehe nicht raus.

Auf der anderen Seite: Warum soll es nicht Personen geben, die die Möglichkeit haben, das ganze Leben barfuß zu verbringen, weil der Chef mitspielt (oder man sein eigener ist) und man es sich aussuchen kann, ob man bei 'schlechtem' Wetter vor die Tür geht oder nicht?

Ich denke, daß 'wir' es schnell herausfinden, ob sich Äußerungen um eine Übertreibung handeln oder nicht.
Vielleicht fehlt manchmal auch nur der Zusatz "in meiner Freizeit"? So verhält es sich zumindest bei mir: 'Immer' wäre übertrieben, aber 'immer öfter' trifft die Sache ganz gut.
Am donnerstag- und freitagabend habe ich neue Gegenden erobert, und den frühsamstäglichen Einkauf kann ich mir mit Schuhen überhaupt nicht mehr vorstellen. :-O

Viele Grüße
Vesa Local

Hallo Marco,

wie schon von anderen geschrieben, so wären 100 Leute, die "nur barfuß" laufen, verteilt auf den deutschsprachigen Raum, erschreckend wenig. Zweifellos sind die Barfüßer nicht gleichmäßig verteilt. Dort, wo es Sandstrände gibt, findet man sicher häufiger Barfüßer als auf dem Matterhorn oder im Fichtelgebirge.

Wer aus beruflichen Gründen nicht an Schuhe gefesselt ist und auch sonst keine "formalen Verpflichtungen", der kann, wenn er in einer Großstadt lebt, durchaus ohne Schuhe auskommen. Im Winter geht man einfach nicht weiter weg, vielleicht zum Auto, zur Tramhaltestelle usw. Kurze Strecken barfuß sind auch im Winter möglich. Pech ist nur, wenn das Auto im Winter stehen. In den USA erfrieren jährlich hunderte von Menschen im Auto, weil ihnen unterwegs das Benzin ausgeht. Und das, obwohl sie Schuhe tragen. Die nützen einem da nämlich auch nichts, vielleicht erfriert man mit Schuhen eine halbe Stunde später als barfuß.

Mir selbst ist noch nie im Winter ZUFÄLLIG ein Barfüßer mitten in der Stadt begegnet. Und ähnliches haben mir auch andere erzählt.

Einzige Ausnahme: Den Fährmann der Münsterfähre in Basel habe ich in der Adventszeit einmal barfuß gesehen, während die Fahrgäste teilweise Handschuhe und Mütze trugen. Damals lief ich noch nicht barfuß, konnte mir auch nicht vorstellen, daß man im Winter barfuß laufen kann. Ich war fest davon überzeugt, daß der Fährmann seine Schuhe im Boot hatte und "nur aus Gag" seine Schuhe ausgezogen hatte.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen