Wallander - barfüßige Täter (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Georg,
auch von meiner Seite herzlichen Dank für das mühsame Zusammenkramen von barfußspezifischen Presseartikeln. Wie Du schon geantwortet hast, so ist man nicht gezwungen, alle Artikel zu lesen. Mich persönlich interessieren etwa Artikel, die von irgendwelchen orientalischen Tänzen, die barfuß ausgeführt werden weniger. Mich interessieren mehr "rekordverdächtige" Barfußaktivitäten, etwa bei tiefer Temperatur, auf extremem Untergrund usw. Aber auch Geschichten, in denen Barfüßer Ärger bekommen mit irgendwelchen Vertretern der "Obrigkeit", vom einfachen Türsteher vor der Diskothek oder Lidl über irgendeinen Museumsheini bis hinauf zum obersten Polizeipräsidenten machen mich neugierig, so auch dieser Artikel:
"Nur im Roman gibt es einsame Helden"
Ein Berliner Kommissar über seine Liebe zu Kriminalgeschichten
Mit Wallander in Schweden, mit Ikmen in Istanbul und mit Brunetti in Venedig. Christof Lehmkühler (37) ist viel gereist. Er sieht die Welt mit den Augen eines Kommissars. Beruflich wie privat. Der Tatortmann der 5. Mordkommission beschreibt, entdeckt und wertet Spuren. Und er liest Krimis, wann immer er kann [...]
Was nervt Sie an Krimis?
Sprachliche Ungenauigkeiten wie das Wort "Fußabdruck". Das klingt, als seien die Täter barfuß unterwegs. Sie tragen meistens Schuhe. Wir unterscheiden übrigens zwischen Eindrücken in Sand und Abdrücken auf hartem Untergrund. Bei uns gibt es kein Verhör, sondern Befragungen und Vernehmungen. Und eine Festnahme ist etwas anderes als eine Verhaftung. [...]
[Berliner Morgenpost, 19. 01. 2006]
Hast Du mit diesem Satz
"Zitat: Das klingt, als seien die Täter barfuß unterwegs. Sie tragen meistens Schuhe.’ Welch beruhigende Kunde ..."
unter anderem an mich gedacht? Wobei der Berliner Kommissar nicht gesagt hat, ob er mit "meistens" die Zeit, während der Täter seiner "Arbeit" nachgeht, meint oder auch die Freizeit. Vielleicht tragen auch Berufsverbrecher während der Arbeitszeit eine Art "Dienstkleidung", zu der etwa geschlossene Schuhe, Handschuhe und eine Mütze mit Sehschlitzen gehört. Und in der Freizeit trägt der Täter, was einem gerade paßt. Denn auch einen Gangsterboß geht es einen feuchten Kehricht an, was seine "Mitarbeitenden" in der Freizeit tragen. Im Gegensatz zu einem Bankboß dürfte ein Gangsterboß deutlich weniger Interesse dran haben, daß seine Mitarbeitenden in der Freizeit möglichst ähnlich gekleidet sind wie bei der Arbeit.
Zum Thema "Wallander" aus dem schwedischen Städtchen Ystad:
http://www.the-exit.net/Images/mankell/buchladen
Vor Jahren sah ich im Fernsehen (es war um die Weihnachtszeit, als ich meine Eltern besuchte, selber besitze ich keinen Fernseher) einen mehrteiligen Wallander-Krimi "Die falsche Fährte"
In diesem Film läuft der Täter während der Tat barfuß, aber nicht in der "Freizeit". Als der Film im ZDF übertragen wurden, kannte ich dieses Forum noch nicht, auch lief ich damals außerhalb von Strand, Bett und Badewanne niemals barfuß. Trotzdem habe ich noch den Satz im Ohr, wie Wallander im Kreis seiner Mitarbeiter die Frage stellt: "Aber warum läuft er barfuß?"
Meiner Mutter (die eigentlich keine Krimis mag) fiel auf, daß die Mutter des Täters immer die gleiche Kleidung trug, einfach und für die Jahreszeit zu leicht. Sie war zwar nicht barfuß, trug aber nie Strümpfe und nur ein leichtes Sommerkleid, während alle anderen Darsteller zur gleichen Zeit dicke Jacken trugen.
Meinem Vater fiel auf, daß der Täter (ich schreibe nicht "Mörder" wie in vermutlich allen Wallander-Krimis vom Täter keine unschuldigen Menschen getötet werden, sondern "nur" Leute, die selber Dreck am Stecken haben) bei seinem letzten Verbrechen Schuhe trug.
Was meine Mutter am meisten an dem Krimi aufregte, daß auch Bilder von Menschen gezeigt wurden, deren "Kleidung" off-topic war, um es einmal "forumskonform" auszudrücken.
Nicht-kriminelle Grüße
Michael aus Zofingen