Morgendliche Kneipp-Kur mit Schneeschaufel (Hobby? Barfuß! 2)

Leo @, Stammposter, Saturday, 11.02.2006, 14:52 (vor 6800 Tagen)

Hallo,

aus gegebenem (Neujahrs)-Anlaß und viel Schnee im Oberland südlich von München beschränken sich meine Barfußaktivitäten z.Z. normalerweise auf den Gang zur Mülltonne. Für Schneeräumen ist bei uns eigentlich der Hausmeister zuständig; durch den vielen Schnee und starken Wind ist aber jetzt jeden Morgen folgender barfüßiger Kneipp-Frühsport fällig:

Meine Wohnung geht über 2 Etagen, Keller und Erdgeschoß. Neuerdings bleibt es unten am Morgen immer stockefinster, weil die Schneemassen von ca. 20 cm, heute sogar 30, auf dem Lichtschacht jeglichen Licht- und bei geöffnetem Fenster auch Lufteintritt verhindern. Daher gehe ich barfuß, mit kurzer Sport-Hose, Jogginganzug-Oberteil über dem T-Shirt, aber mit Mütze aus dem Haus. (Heute gab es nach langer Zeit doch mal wieder einen gequälten Kommentar: "Sie werden sich doch noch mal erkälten!") Vorne an der Haustür bewaffne ich mich mit der dort stehenden Schneeschaufel und gehe ums Haus rum. Von hinten geht es normalerweise ebenerdig auf die Terrasse, aber zur Zeit muß man durch ca. 30-50 cm Schnee waten.

Heute war sogar dieser leichte Einstieg schon ein Ganz-Bein-Kneipp-Erlebnis und führte zu Schneeresten oben auf der Turnhose. Der Kältereiz am unerfahrenen Bein war so groß, dass die Kältemeldung der Füße glatt unterging, sie waren gar nicht zu spüren. Das änderte sich dann aber nach 3 Schritten schlagartig, als ich auf einen vom Schnee total zugedeckten Strauch trat, der diese Mißhandlung durch ein Pieken von etwas Spitzem in meine Fußsohlen quittierte. (Die sind z.Z. wesentlich dünner als normal, nachdem sich die schöne Lederhaut nach meinem zu ausgedehnten Neujahrsspaziergang unter den ehemaligen Frostblasen in Streifen ablöste.) Nun begann der anstrengende Teil: Mit der Schaufel legte ich die bis zum Boden reichenden Klapp- und Rolläden an den 3 Terrassentüren (anstelle von Fenstern) genauso vom Schnee frei wie die Roste über dem Bodenschächten. Der pappige schwere Schnee verstopfte die Löcher im Rost, so dass ich mit dem Schraubenzieher zumindest so ca. 30 luftdurchlässig machte.

Mittlerweile meldeten meine Füße nun doch, dass ihnen allmählich kalt sei; da ich nur so ca. 5-10 cm und auf dem frei geräumten metallischen Rost gar nicht im Schnee stand, waren meine Beine in der Sonne gar nicht mehr kalt. Vom ersten zum 2. Rost (beide hinten, von der Haustür aus gesehen) ging es nur durch ca. 20 cm Schnee, vom 2. (hinten) zum 3. (an der linken Seite) war es dann schon etwas mehr.

Danach kam dann die Krönung des intervallmäßigen Kalt- (durch Schnee) bzw. Warm- (gesteigerte Durchblutung und Sonne) Reizes meiner morgendlichen Kneippkur: Der kürzeste (normalerweise bis auf einen kleinen Sprung über einen winzigen Busch ebene) Weg zur Haustüre führt über einen durch Schneepflug und Wind aufgetürmten Schneeberg von über einem Meter Höhe. Ich versank bis fast zum Bauchanfang im Schnee, vom Busch war nichts zu spüren, der muße noch tiefer unter meinen Füßen sein: Füße, Bein und andere empfindliche Off-Topic-Körperteile meldeten laut und einvernehmlich starke Kälte trotz der läppischen -3 Grad. Glücklicherweise war die versprochene wasserabweisende Eigenschaft meiner Turnhose wirklich vorhanden und galt auch für "Wasser" in Form von Schnee.

Ich stellte die Schneeschaufel vor der Haustür ab und öffnete unten die Fenster; der Fußboden fühlte sich plötzlich viel wärmer an als normal, obwohl die Temperatur genau die üblichen 13-14 Grad war. Danach kam ich schon hellwach am Frühstückstisch an, noch bevor ich die erste Tasse Kaffe Kaffee trank. Meine Füße glühten angesichts der 21 Grad und Fußbodenheizung nun geradezu!

Bei dieser schönen Kneipp-Kur stört mich das kurze Schaufeln gar nicht.

Nach dem Frühstück ging ich dann barfuß ums Haus, um die Schneemassen zu fotografieren. Danach ging es mit Schuhen in den am Mittwoch wegen Einsturzgefahr gesperrten Supermarkt, der die Gefahr durch Abstützen und Schnee-vom-Dach-Räumen gebannt hat. Mein Frage, ob es heute auch noch den 20%-igen "Nicht-Einsturz-Rabatt" gebe, wurde gequält bejaht (offiziell hieß es Wiedereröffnungs-Ranbatt).

Jetzt mache ich aber Schluß und gehe Langlaufen, das ist bei den derzeitigen Schneemassen die beste Fortbewegungsart.

Gruß

Leo


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