Gestern im TV (Hobby? Barfuß! 2)

samy, Tuesday, 07.02.2006, 11:47 (vor 6804 Tagen)

Diese Sendung kam gestern Abend im bayrischen Fernsehen:

Lebenslinien
"Ein Waldschrat und seine Huskies" leben im Bayerischen Wald: Thomas Gut hat auf seinem Hof rund 50 Hunde, einige Schweine und Schafe und verdient sein Geld mit Seminaren.
Eine verschneite Lichtung im Bayerischen Wald. Mehrstimmiges Hundegebell. Ein Mann mit wallendem Rauschebart, mit Holzfällerhemd und Geierfeder am Filzhut lenkt in wilder Fahrt ein Huskie-Schlittengespann: Thomas Gut, der "Waldschrat" von Frauenau im Bayerischen Wald. Gut, gebürtiger Schwabe, kam 1961 im Alter von einem Jahr nach Kösching in der Holledau, wo die Eltern eine kleine Metzgerei eröffneten. Sie arbeiteten hart, um Thomas und dem jüngeren Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen. Thomas wird ein richtiger Holledauer Bub, der jede freie Minute an der frischen Luft in der Natur verbringt und eine große Tierliebe verspürt. Doch als er von der Oma einen Chemiebaukasten bekommt, gerät das zunächst in Vergessenheit. Thomas baut sein Zimmer zum "Labor" um.

Logische Konsequenz: Er studiert später Chemie. Mit dem Diplom in der Hand bekommt er zur Freude der stolzen Eltern schnell eine Stelle bei einer Automobil-Zulieferfirma, die Armaturen für deutsche Nobelkarossen herstellt. Doch schon während des Studiums holt ihn seine Naturverbundenheit wieder ein. Bei einer Wanderung in Chamonix bekommt er furchtbare Blasen durch sein Schuhwerk und beschließt, von nun an nur noch barfuß durchs Leben zu gehen. Nur in der Chemie-Firma trägt er zwangsweise noch Schuhe, sowie ein letztes Mal am Tag seiner Hochzeit. 1989 verliebt er sich in eine aufregende Frau - und in ihren Huskie. Beide haben ähnliche Träume, sind vernarrt in Tiere, wollen auf dem Land leben und dort gemeinsam Kinder haben. Sie ziehen mit den ersten sechs Huskies in die Nähe von Zwiesel und leben "fast wie vor hundert Jahren" ohne Heizung, ohne Fernseher. Der Arbeitstag hat achtzehn Stunden, Urlaub oder Wochenenden kennen sie nicht: "Doch wenn es nur ein Jahr lang gelingt, meinen Traum zu leben, ist das doch besser, als es nie versucht zu haben."

Daraus werden 12 Jahre, bis seine Ehefrau ihn verlässt. Seither versorgt Thomas Gut allein den Hof mit zirka fünfzig Huskiehunden und etlichen Schweinen, Schafen und Gänsen. Geld verdient er mit Seminaren: Schlittenhundefahren, Goldwaschen und das Überleben im selbstgebauten Iglu können gestresste Städter vom "Waldschrat" lernen. Manchmal wächst ihm alles über den Kopf. Für einen allein ist der Hof zu groß. Doch packen ihn Zweifel, wandert der "Waldschrat" mit seinen Lieblingshunden einige Stunden barfuß durch den Bayerischen Wald. "Die Landschaft hier und meine Hunderl, die geben mir Kraft, die machen die Seele auf."

http://www.br-online.de/kultur-szene/film/tv/0512/05605/


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