Barfuß gestern und heute (Hobby? Barfuß! 2)

Vesa Local @, Stammposter, Monday, 23.01.2006, 15:40 (vor 6819 Tagen)

Hi, @all!

Heute barfuß? Also gut: Ich habe meine momentane Grenze gefunden.
Sockenlos ja, aber zu weniger konnte ich mich noch nicht durchringen - meine Hände haben mir zu verstehen gegeben, daß es vielleicht(!) nicht das richtige für mich sei.
Im Vergleich zu den Berliner Temperaturen (und wahrschienlich auch mit denen dín den Bergen) ist es hier ja fast noch als 'warm' zu bezeichnen: Hamburg: -6,7°C. Lächerlich! Berlin: ca. -13°C (nur als Beispiel - andere Orte (in Deutschland (anderswo sowieso)) mögen noch viel kälter sein).

Mich würde einmal die 'gefühlte Temperatur' gestern und heute interessieren.
Heute schneidet die feuchte(?) Luft im Gesicht und in die Finger, durch drei Schichten mitteldicke Pullover pfeift er durch, so daß mir beinahe regelrecht kalt geworden ist.
Wunderbar: Meine sockenlosen Füße fingen in ihren Sandalen nicht an auszukühlen - und trotzdem wollte ich durch die Begleitumstände nicht antesten, wie sich die Gehwege anfühlen.

Gestern hingegen hat das Thermometer so um die -5°C angezeigt.
Bei dem Sonnenschein mußte ein Spaziergang sein.
'Mutig' packte ich die Sandalen erst einmal in den Rucksack, weil ich 'nichts unversucht' lassen wollte, zu Hause lassen wollte ich diese Notausrüstung aber auch nicht.

Durch die aufgetragene Fettschicht hatte die Kälte von oben keine Chance, und um von unten durchzukühlen hat es auch nicht gereicht. Nicht auf der kurzen Strecke zur Bahn.
In der Bahn selbst war es dann 'sommerlich warm' - zu warm für mein Empfinden.

Am Ziel angekommen erwarteten uns zunächst vereiste Wege. Klar war es zunächst erst einmal kalt; die Füße haben schnellsten reagiert und die Gesamtwärmeproduktion in die Höhe schnellen lassen.
Der 'Schnee', der noch lag kann eigentlich schon nicht mehr als solcher bezeichnet werden, weil er total gefroren (Ich habe einmal einen Finger versucht hineinzuboren - keine Chance!) aber dabei noch weiß war.

Ich hatte 'alle Füße voll zu tun', um auf dem Weg nicht wegzurutschen bzw. (noch schlimmer) wegzurutschen: Die Spurrillen vergangener Radfahrer waren im Matsch 'steckengeblieben', und es wäre bestimmt äußerst unangenehm gewesen, mit der Sohle über einen solchen 'Bergkamm' ins 'Tal' zu rutschen und dann durch die nächste Erhebung gebremst zu werden...

Und doch mußte eine glatte zugefrorene Pfütze als 'Schlidderbahn' herhalten: Zwei kleine und vorsichtig gesetzte 'Schrittchen' ließen mich einen knappen Meter über das Eis rutschen. (Wie gut, daß das sonst niemand gesehen hat. Die Betreffenden würden wahrscheinlich mit offenem Mund angefroren sein... (Und meine Frau ist so einen 'Blödsinn' schon von mir gewohnt.))

Insgesamt kann ich sagen, daß ich einen sicheren Auftritt hatte als mit Schuhen. ICH habe mich nicht hingesetzt! ;-)

Dann kamen sonnige Abschnitte; die Wege waren abgetaut und größtenteils trocken. Nur ein kleines Stück war schon aufgetaut und ein wenig matschig.

Eine 'Nordic-Walkerin' kam uns entgegen, sah mich und meinte 'ungläubig' lächelnd: "Mein Gott!"
Ich habe die Anrede so stehenlassen und ihre einen "Guten Morgen!" gewünscht ("Mahlzeit" wäre passender gewesen. Egal.). Irgendwie hatte ich keinen Nerv auf eine längere Unterhaltung. (Habe ich mir etwas Sorgen gemacht, daß es bei längerem Stillstehen doch empflindlich kalt hätte werden können?)

Irgendjemand aus einer Wandergruppe muß meine Barfüßigkeit bemerkt haben. Spät aber immerhin. Hinter uns ging plötzlich ein recht lautes 'Geplapper' los. Auch darum habe ich mich nicht weiter gekümmert.

Und das war es auch schon an akustisch wahrgenommenen Äußerungen 'der anderen'. Wer weiß, was ich alles nicht mitbekommen habe.

Ich hatte meinen 'Positions-Berechner' dabei und so mußten wir nicht den gleichen Weg zurück, sondern konnten eine andere Bahnstation als Ziel anpeilen. Gut, daß der Weg als Wanderweg gekennzeichnet war - wären wir der Luftlinie gefolgt, hätten wir wesentlich mehr 'Straße' zu gehen gehabt! So war der Weg zwar deutlich weiter, aber wir hatte ja Zeit. :-)

Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl wirklich festzufrieren: Die Sohlen waren wohl etwas abgekühlt, so daß es zwar mit Hilfe des Drucks ausreichte, das Eis ein wenig anzuschmelzen, es aber immer ein nicht zu beschreibendes Geräusch gab, wenn ich den Fuß langsam und horchend abhob.
Nein, ich habe keine Hautfetzen zurückgelassen!

Die letzten paar hundert Meter waren dann 'glatte' (nicht vereiste) Waschbeton, die nach den knapp acht Kilometern äußerst angenehm waren und nur noch von den Fliesen im Bahnhof getopt wurden.
Das absolut tollste war jedoch der warme Kunststoffbodenbelag in der Bahn! :-)

Die letzte Strecke bis nach Hause hatte ich dann wieder kühleren Boden unter den Füßen, zu Hause dann wieder warmen.
Also, wenn ich mich nach dieser ausgiebigen Kneipp-Tour erkälten sollte, weiß ich auch nicht mehr weiter. ;-)

Wenn ich daran denke, daß ich heute noch ein paarmal raus muß... *bibber*
Wie können zwei hintereinanderliegende Tage nur dermaßen unterschiedlich warm sein!?!

Aber ich 'grolle' nicht, denn meine 'Barfuß-Saison' ist erst heute richtig zuende gegangen: Am Donnerstag und Freitag (und die Tage davor) war ich in meiner Freizeit schließlich ebenso ohne Schuhe unterwegs.
Und im Vergleich mit den 'unendlich vielen' Monaten des 'Schuhetragens' der vergangenen Jahre habe ich in diesem Winter keinen Grund zur Klage! :-D

Viele Grüße
Vesa Local

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