Einfluss von Schuhwerk auf seelische Probleme (Hobby? Barfuß! 2)

Jan Es, Stammposter, Monday, 16.01.2006, 07:45 (vor 6827 Tagen)

Der Schwede Dr. Jarl Flensmark weist anhand von Statistiken nach, daß "Wo immer die Schuhproduktion empor schnellte, folgte ihr fast auf dem Fuß ein ebenso drastischer Anstieg der Neuerkrankungen an Schizophrenie."

Ein Bericht dazu:

"Schizophren durch hohe Absätze?"

Schweden. Für J. Flensmark gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Verbreitung absatzbestückter Schuhe und der rapiden Zunahme der Schizophrenie in industrialisierten Staaten. Wo immer die Schuhproduktion empor schnellte, folgte ihr fast auf dem Fuß ein ebenso drastischer Anstieg der Neuerkrankungen an Schizophrenie. Flensmark demonstriert dies an einschlägigen Statistiken aus Massachusetts, England und Wales, Baden und Schweden. In der genannten Reihenfolge verbreitete sich nicht nur die Schuhproduktion in der Welt, auch der Sprunghafte Anstieg von Neuaufnahmen in Nervenanstalten folgte dem Siegeszug der Schuhindustrie.

Der Einfluss von Schuhwerk auf seelische Probleme scheint kein reines Phänomen der Neuzeit zu sein. So waren Veränderungen der Schuhmode immer auch gekoppelt mit Phänomenen, die auf das Vorhandensein oder die Zunahme seelischer Erkrankungen rückschließen lassen. Bereits die erste Beschreibung eines absatzbestückten Schuhes betrifft bezeichnenderweise ein Land und eine Zeit (Mesopotamien), in der sich auch die ersten Beschreibungen von Einrichtungen für Geisteskranke finden. Flensmark sieht es nicht als Zufall an, dass die ersten europäischen Nervenanstalten in einer Epoche errichtet wurden, in der sich zuvor Schuhe mit erhöhtem Absatz verbreitet hatten. Deren Vorbild stammt aus dem mittleren Osten, wo es schon Jahrhunderte zuvor Krankenhäuser mit Abteilungen für psychisch Kranke gab.

Und noch ein weiteres Phänomen bemüht Flensmark, um seine These zu untermauern, dass hohes Schuhwerk die Entwicklung einer Schizophrenie begünstigt: Auswanderer aus Entwicklungsländern, in denen überwiegend barfuss gelaufen wird, entwickeln in der neuen industrialisierten Heimat, wo sie und ihre Kinder durchweg Schuhe tragen, auffällig häufiger Schizophrenien (die Kindern sogar öfter als ihre Eltern). Schließlich verweist der Autor noch auf die Beobachtung, dass im Winter geborene Kinder häufiger an Schizophrenie erkranken. Wenn sie dann ein Jahr später laufen lernen (also meist erneut im Winter!), werden sie dies meist in Schuhen tun.

Flensmark glaubt, den von ihm vermuteten Zusammenhang erklären zu können. Er verweist darauf, dass die Aktivierung von Mechanorezeptoren in den unteren Extremitäten das Kleinhirn und die mit ihm verbundenen Erregungsschleifen stimuliert. Erhöhte Absätze reduzieren das Bewegungsausmaß der Wadenmuskulatur, was sich in einer verringerten Kleinhirnstimulation und damit letztlich in ungünstigen Effekten auf das dopaminerge System niederschlägt. Als Beleg für den behaupteten Zusammenhang führt er zweierlei an: 1. Fahrradfahren, das typischerweise die Wadenmuskulatur dehnt, kann sich günstig auf Depressionen Schizophrenie-Kranker auswirken. 2. Wenn man mittels Elektroden gezielt diejenigen Erregungsschleifen stimuliert, die sonst durch Mechanorezeptoren der unteren Extremität aktiviert werden, bessert sich das Befinden Schizophrenie-Kranker.

Flensmark glaubt, dass vor allem eine dauerhafte "falsche" Kleinhirnstimulation Schizophrenien begünstigt. Das Leiden manifestiere erst sich in der Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter, weil viele Erregungsschleifen des Gehirns vorher noch nicht endgültig ausgereift sind.

J. Flensmark: Is there an association between the use of heeled footwear and schizophrenia? Medical Hypothesis 2004 (63) 740-747

Quelle:
http://www.dr-mueck.de/HM_Selbsthilfe/Gesundheitstipps/Schizophrenie/Schizophrenie_Hohe_Absaetze.htm

ein weiterer Bericht in Deutsch:
http://www.modeurop.de/php/mod.php?mod=userpage&menu=170501&page_id=92

Berichte in Englisch:
http://www.libertarian.to/NewsDta/templates/news1.php?art=art946
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15325026

Originaltext der Studie in Englisch (ganz unten, fast am Ende der Seite):
http://www.univie.ac.at/cga/art/footwear.html

viel Spaß beim Lesen ;-)

Barfgruß,
Jan

Einfluss der Störche auf die Zahl der Neugeborenen

Markus (ME), Stammposter, Monday, 16.01.2006, 17:27 (vor 6826 Tagen) @ Jan Es

Einer Statistik zufolge kommen dort, wo besonders viele Störche leben, auch besonders viele Kinderlein auf die Welt. Daß da statistisch betrachtet ein klarer Zusammenhang bestehen muß sagt in der Praxis allerdings gar nichts aus ...

Glaub' keiner Statistik......

Lorenz ⌂, Stammposter, Tuesday, 17.01.2006, 16:54 (vor 6825 Tagen) @ Markus (ME)

Glaub' keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Nehmen wir mal an, dass die zitierte Statistik korrekt ist, dann bleiben immer noch verschiedene Interpretationen. Z.B. könnte die Bereitschaft von Frauen, sich mit hohen Absätzen herumzuquälen, schon das erste Anzeichen geistiger Umnachtung sein.....

Trotzdem glaube ich, dass die regelmäßige Sinneserfahrung beim Barfußgehen gut für das seelische Gleichgewicht ist. Auf mich selbst trifft das mit Sicherheit zu und aus vielen Beobachtungen und Äußerungen schließe ich, dass das auch für andere Menschen gilt. Warum macht man denn im Rahmen von Suchtpräventionsprojekten so gerne Sinnespfade?

Barfüßige Grüße von Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Glaub' keiner Statistik......

Gerd, Tuesday, 17.01.2006, 17:58 (vor 6825 Tagen) @ Lorenz

Glaub' keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

Dieses Zitat wird dem Engländer Sir Winston Churchill zugeordnet, ist aber trotzdem falsch.
Statistiken werden werden selten gefälscht, das wäre mit Fakten leicht nachweisbar.
Statistiken werden oft falsch interpretiert, das ist viel gefährlicher!
Das nicht immer so leicht erkennbar wie mit den Störchen und den Babies.

Liebe Grüße
Gerd

PS:
Ich habe jetzt bei einem kürzeren Spaziergang (Flip-Flopp's ohne Strümpfe) bei knapp -.5°C eben das schon öfters beschriebene Taubheitsgefühl verspürt, aber nur in der Großzehe rechts.
Seltsam, da nur einseitig.

Einfluss von Schuhwerk auf seelische Probleme

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Monday, 16.01.2006, 18:44 (vor 6826 Tagen) @ Jan Es

Hi,

der Originaltext ist schon im Sommer 2004 erschienen, aber irgendeine deutsche Presseagentur hat ihn anscheinend jetzt entdeckt. Wobei man dazu sagen muss, dass er in einer wissenschaftlichen Zeitschrift für Hypothesen veröffentlicht wurde, also inhaltlich denkbar, aber nicht bewiesen ist. Ich z. B. frage mich, warum es dann auch soviele schizophrene Männer gibt. Aber ich bin ja kein Wissenschaftler ;-)

Gruß, Ralf

Mit u.a. Link kann man den Originalartikel finden (Vol. 63, Issue 4, S. 740ff) und für 30 $ herunterladen. Den abstract kann man aber gratis lesen ;-)

[image] abstract des Originalartikels

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