arte-Reportage über barfüßige Rikschakulis (Hobby? Barfuß! 2)

Mark, Friday, 06.01.2006, 16:13 (vor 6836 Tagen)

Hallo,

auf arte kam gestern in der Serie Wunderwelten ein Bericht über barfüßige Rikschakulis auf Madagaskar. Diese Menschen sind ein gutes Beispiel gegen jene These, wonach Barfußlaufen auf "Nicht-Naturboden" schädlich sein soll - die laufen da täglich weite Strecken auf harten Straßen. Mir kam dabei eine wissenschaftliche Untersuchung aus England in den Sinn, wonach die Füße von untersuchten Rikschakulis durchweg sehr gesund und kräftig und ohne all die Zivilisationskrankheiten sind, von denen viele andere (beschuhte) Menschen geplagt werden. Auffällig sei nur die oft extreme Hornhaut, was ja aber verständlich ist... in dem Film ist z.Bsp. gut zu sehen, wie einer im Trab seine 250 Kilo! schwere Fuhre zieht und dabei nur mit Ballen und Zehen auftritt - das sich bei solchen Belastungen eine entsprechende Schutzschicht bildet, ist ja logisch.
Der Beitrag wird laut tvtv.de am 12.01. um 18:10 wiederholt, aber bei tv-today.de und arte selbst ist für diese Zeit ein anderer Beitrag aus der Wunderwelten-Reihe eingetragen. Hm.

Grüße
Mark

Barfuss ist nicht gleich barfuss

FrankX, Stammposter, Wednesday, 11.01.2006, 08:16 (vor 6832 Tagen) @ jerry

Hi,
Madagaskar scheint auch so eine Art "Barfußparadies" zu sein. Man werfe einen Blick in folgende Fotoalben:
http://community.webshots.com/album/199464976UuGYmO/0
Gruß,
Jerry

Hallo Jerry,

Für uns mag es wie ein Paradies aussehen, für die Einheimischen ist es vielleicht mehr ein Zwang, da man sich Schuhe schlicht nicht leisten kann, da Madagaskar zu den 10 ärmsten Ländern der Welt gehört. Mehr als 70% leben in Armut. Rund 60% der Gesamtbevölkerung in extremer Armut. Rund 42% der Kinder unzureichend ernährt. Akute Unterernährung betrifft 9% der Kinder.

Das man keine Geld für Schuhe ausgibt ist nachvollziehbar, auch wenn dabei die Gefahr durch verseuchtes Wasser an Bilharziose zu erkranken steigt. Wenn ich dort ein Einheimischer wäre würde ich als zweites in Bildung investieren, da auch die Schule teuer ist (Uniform, Bücher, Schreibutensilien). 26% der Männer und 40% der Frauen sind Analphabeten.

Dem allem zum Trotz scheinen die Leute glücklicher als hier zu sein.

Gruss,

Frank

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