... und sein dickes Ende: Ich hab’s mal wieder kräftig übertrieben! (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Tuesday, 03.01.2006, 19:49 (vor 6862 Tagen)

(Fortsetzung)

Ich zog mich zum Schwimmen um und setzte mich auf eine Bank, um meine Füße in Ruhe langsam aufzutauen, die dabei leicht schmerzten. Nach 10 Minuten ließ der Schmerz nicht wie sonst üblich nach, sondern wurde sogar noch stärker! Wie im Zeitraffer lief (jetzt erst!) links und rechts je eine riesige Blase voll, und zwar nicht mit der normalerweise farblosen Blasen-Flüssigkeit, sondern mit einem Mischmasch von dieser und Blut (oder was das Rote sonst immer sein sollte). Ich hatte es also mal wieder übertrieben, und den Mund mit den "warmen Füßen" offensichtlich kräftig zu voll genommen. Dabei hatte ich doch immer darauf geachtet, auch ja den Splitt noch zu spüren! Ja, ja, genauso wie letztes Jahr bin ich dann HINTERHER auch noch auf Georg’s Warnung von 1998 vor Erfrierungen im Best-of gestoßen: "Wenn man was merkt, ist es zu spät!" Nun, ich hatte nichts gemerkt (oder war das etwas unangenehme Kältegefühl in den letzten 10 Minuten etwa schon alles, was man merkt, wenn’s eh schon zu spät ist?) - aber nun war es auf jeden Fall zu spät.

Ich taute mich dann noch weiter unter der nur mäßig warmen Dusche auf, sah dabei eine halbe Minute lang Sternchen während mein Puls plötzlich raste. Doch der Spuk war schnell wieder vorbei, und ich ging schließlich 45 Minuten Schwimmen. Nach dem Anziehen humpelte ich dann in 13 (statt normal gemütlich 10) Minuten zur U-Bahn, glücklicherweise konnte ich die vorsichtshalber mitgenommenen Sandalen vorne sehr weit einstellen. Nach dem Essen zu Hause hab ich jetzt die mit Blut angereicherte Blasenflüssigkeit wie von Georg empfohlen mit mäßigem Erfolg zum geringen Teil entfernt: Bei den winzigen Blasen an den beiden dicken Zehen mit vollem Erfolg; danach war der Druck weg und die Schmerzempfindlichkeit gegen Berührungen auch. Die beiden Riesenblasen an beiden Füßen unter fast den kompletten Ballen vom großen Zeh (1.) bis fast zum 4. (am Finger wär’s der Ringfinger) waren zwar was austretende Blasenflüssigkeit angeht sehr ergiebig, aber kurze Zeit später baute sich der Druck erneut auf.

Belastung auf den Ballen tut höllisch weh, ich gehe jetzt nur noch auf den Außenkanten und meine Knie schmerzen davon auch nach ca. 20 Metern, weil sie jetzt plötzlich das Belastungsmuster von O-Beinen ertragen müssen, anstelle des bei meinen X-Beinen üblichen. Eine Recherche im Internet machte mir so richtig Mut: Beim Aufwärmen erfrorener Gliedmaßen könne es durch das plötzliche in den Kreislauf gelangene Blut zu einem Schock kommen. Ich schluckte etwas, nachdem mir jetzt klar wurde, was die Sternchen zu bedeuten hatten. Bis die Blasen verheilt seien, dauere es lange, besonders bei blutigen Blasen. Therapie: Chirurgische Eröffnung und Entfernung der Blasendecke und Wundbehandlung. Bei Beeinträchtigung von arteriellen Gefäßen wird Thrombose-Prophylaxe mit z.B. ASS (Aspirin) empfohlen.

Gestern Morgen habe ich mich dann ins Büro gequält: Normalerweise sind es von mir zu Hause bis zum Bahnhof und dann vom Bahnhof ins Büro jeweils höchstens 5 Minuten Fußweg - gestern morgen brauchte ich schon jeweils 11. Den Weg zur Kantine hab ich mir verkniffen und der Weg zum Klo war mir auch schon lästig. Ein erneuter Versuch der Linderung des starken Druckschmerzes brachte zwar nochmals je nach Stelle mehr oder weniger rote Blasenflüssigkeit zu Tage, aber dann schlossen sich die Löcher wieder, und der Druck baute sich erneut auf. Am Abend wurde es mir richtig kalt im Büro (normal ist mir immer zu warm) und ich ging früher heim als geplant. Ich benötigte jetzt sogar jeweils 14 Minuten für die Fußwege. Wegen des vielen Schnees konnte ich die Sandalen nicht sauber aufsetzen und so kam es immer wieder zum schmerzenden Druck auf die Blasen.

Heute morgen war der Druck erträglich, so lange ich nicht gehen musste. Der Schnee war noch höher, wie üblich war schlecht geräumt, und so beschloß ich, zu Hause zu bleiben. Da man jetzt auch bei 1 oder 2 Tagen schon eine Krankschreibung braucht, musste ich also zum Arzt. Mein verständnisvoller und taktvoller Hausarzt (der mich auch schon öfters barfuß gesehen hat) ist in Urlaub. Fachlich hätte sich auch ein Orthopäde angeboten, der seine Praxis ganz bei mir in der Nähe hat, im selben Haus wie das Fitnessstudio: "Orthopädische und Chirurgische Gemeinschaftspraxis" Unter diesen Umständen musste ich wohl erst recht mit der im Internet empfohlenen chirurgischen Therapie rechnen, und so bin ich lieber die lächerlichen 1,5 km mit dem Taxi (welch Verschwendung!) zur Vertretung meines Hausarztes gefahren, die mich zunächst auch zum Chirurgen weiterschicken wollten (Mann und Frau kümmerten sich gemeinsam um mich Exoten). Sie hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg: "Ich hab mal den Messner im Vortrag gesehen, der hat auch so was gehabt, der ist auch so ein Verrückter! Manche Leute müssen ja auch durchs Eiswasser schwimmen!" Da ich mich standhaft weigerte, zum Chirurgen zu gehen, erhielt ich Krankschreibung, Verbandsmaterial und ein Rezept über ein Desinfektionsmittel zur Verhütung einer Infektion (falls sich die Blase öffnet). Außerdem gab es noch den Rat, die Beine hochzulegen (wo ich auch schon selber drauf gekommen war) und statt ASS lieber das auch noch entzündungshemmende Ibuprofen zu nehmen: Thrombosegefahr besteht nicht, und wenn das Blut durch ASS verdünnt wird, ist es eher schlechter für die Blase.

Als sie dann meinte, sie hätte sich selbst erst mal eine Verbrennung zugezogen, aber bei der Abkühlung dann noch zusätzlich eine Erfrierung des umliegenden Gewebes in Eiswasser ohne überhaupt etwas zu spüren, dachte ich schon, ein gewisses Verständnis heraus zu hören. Zum Abschied wurde sie dann aber noch mal deutlich: "So einen Blödsinn machen Sie aber wohl nie wieder!" Ich zog es vor, ihr lieber nichts von meinem Wintererlebnis des letzten Jahres zu erzählen, und humpelte durch die Tür, die sie mir mit immerhin mitleidsvollem Blick aufhielt.

Gruß

Leo

P.S.

Hallo Ihr erfahrenen Winter-Barfüßer:

Gibt es denn wirklich gar keine brauchbare Vorwarnung?? Ich hab doch immer alles gespürt!

Mir würde jetzt höchstens einfallen, einen Winterausflug eher so zu gestalten wie Michaels Basel-Besuch an Heiligabend: Nicht alles an einem Stück, sondern Füße zwischendurch immer wieder komplett aufwärmen.

Frostblasen

Markus U., Stammposter, Tuesday, 03.01.2006, 22:36 (vor 6862 Tagen) @ Leo

Hi Leo!

Schmerzhafte Bekanntschaft mit Frostblasen hatte ich auch schon gemacht, weil ich am Feldberg im Schwarzwald bei -6° C stundenlang an einer Stelle gestanden und auf den Bus gewartet hatte (ich hatte mich zwar rechtzeitig nach den Abfahrtszeiten erkundigt, aber was hilft das, wenn die Busse schon vollbesetzt sind und daher einfach an der Haltestelle vorüberrasen?). Bei mir zeigten sich die Blasen am Abend, und zwar an allen Zehen; sie waren riesengroß und ganz weiß und mit einer nahezu klaren, wäßrigen Flüssigkeit (also nicht mit Blut) gefüllt. An der rechten zweiten Zehe waren die Schmerzen besonders unerträglich; ich stach die Blase mit einer Nadel auf, damit die Flüssigkeit abfließen konnte, aber es bildete sich ständig neue Flüssigkeit, so daß ich einen Hautarzt aufsuchte, der die Blasen fachmännisch aufstach, mir Salbe verschrieb und einen Verband anlegte. Die nächsten vier Wochen trug ich schwarze Sokken in Sandalen (geschlossene Schuhe hätten viel zu sehr geschmerzt), und barfuß war ich in der Zeit nur in der Badewanne (im Bette trug ich Sokken). Salbe und Verband wurden regelmäßig erneuert. Nach etwa vier Wochen waren meine Füße wiederhergestellt und die Lust am Barfußlaufen ebenfalls. Ich laufe auch heute bei Temperaturen bis zu -5" C barfuß, aber nicht in Gegenden, die "fernab der Zivilisation" sind; ich bin sowieso lieber in der Stadt unterwegs. Ob es "Warnzeichen" gibt, kann ich trotz eigener Erfahrung mit Frostblasen nicht sagen; an der Bushaltestelle hatte ich jämmerlich gefroren; alarmiert war ich aber erst, als meine Füße im Warmen höllisch zu schmerzen anfingen.
Was den Arzt betrifft, würde ich mich in einem solchen Falle keinem Chirurgen anvertrauen; es betrifft das Fachgebiet eines Hautarztes. Ich hatte dem Arzt erzählt, daß ich bei -6° C barfuß gelaufen (bzw. herumgestanden) war; und er hatte mit dem Kopf geschüttelt, aber das war mir egal; ich wollte nur, daß er mich behandelte, und außerdem unterliegt er ja der ärztlichen Schweigepflicht.

Gute Besserung wünscht

Markus U.

... und sein dickes Ende: Ich hab’s mal wieder kräftig übertrieben!

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 05:22 (vor 6862 Tagen) @ Leo

Hallo Leo!

Meine Güte, Du Armer, ich hoffe, dass schnell wieder alles gut wird, das ist ja schrecklich, grauenvoll! :-(
Als ich rote Punkte unter den Füßen, in den Fußwölbungen hatte, die in den darauf folgenden Tagen zu eine Fläche zusammen liefen, verschrieb mir mein Hausarzt auch Aspirin, ich glaube Aspirin 500 hießen sie.
Es waren die kleinen Tabletten, nicht die übliche Größe. Man soll z.B. bei Schmerzen keine Aspirin nehmen, da sie das Blut verdünnen, aber hier hielt mein Hausarzt das für genau das Richtige.
Nach kurzer Zeit verschwanden dann auch diese roten Flecken wieder, die ja, wie geschrieben, schon zu Flächen geworden waren.

Er meinte auch, ebenso, wie eine Fußpflegerin und Kosmetikerin und eine weitere Bekannte, es seien Kälteverbrennungen. Ich kann bis heute noch nicht sagen, ob es durch die Kälte dazu kam oder ob es an dem sich auflösenden Streusalz lag, auf das ich einen Abend zuvor und am selben Tag erneut, kurze Zeit vor dem Auftreten dieser Probleme, getreten bin.
Zwar meinte der Arzt, es käme nicht durch das Streusalz, da diese roten Flecken innerlich waren, während Salz die Haut ja auch äußerlich reizen würde, aber ich bin mir da garnicht so sicher, denn dazu war es vielleicht nicht lange genug. Ich habe das Salz nämlich sofort von meinen Füßen entfernt, indem ich schnell am Rand des Feldweges in Neuschnee getreten bin und die Füße darin gerieben habe.

Ich bin eigentlich auch noch kein erfahrener Winterbarfüßer, denn ich habe es Anfang 2005 zum ersten Mal gemacht, aber ich merkte auch nichts, außer in dem Moment, in dem ich auf das Streusalz trat, es wahnsinnig kalt wurde und auch brannte!
Ich denke, häufigere Aufwärmephasen, wie Michael aus Zofingen es geschrieben hat, sind sehr empfehlenswert, denn so fing ich auch an, bevor ich mal ca. 5 km in trockenem Schnee und ohne Aufwärmen gehen, sogar einige Minuten darin stehen und mich mit Neugierigen unterhalten konnte.

Ein leichtes Taubheitsgefühl, aber wirklich nur minimal und gar nicht unangenehm, hatte ich allerding immer während dessen und ich denke, es wird wohl leider kein rechtes und zuverlässiges Warnsignal geben! :-/
Diese Ärztin übrigens, die Dir besorgt die Tür offen hielt, schüttelte zwar den Kopf und sagte, dass sie es für verrückt hält, doch ich denke, sie bezog das eher auf ein so dermaßen großes Ausdehnen von Barfüßigkeit bei Kälte, als auf die Tatsache selbst, dass Du das überhaupt getan hast!

Mit vielen Grüßen, eine gute und schnelle Besserung

wünscht Dir Andi!

Bei Frostblasen ist ASS besser als Ibuprofen

Leo, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 13:40 (vor 6861 Tagen) @ Andi35

Als ich rote Punkte unter den Füßen, in den Fußwölbungen hatte, die in den darauf folgenden Tagen zu eine Fläche zusammen liefen, verschrieb mir mein Hausarzt auch Aspirin, ich glaube Aspirin 500 hießen sie.
Es waren die kleinen Tabletten, nicht die übliche Größe. Man soll z.B. bei Schmerzen keine Aspirin nehmen, da sie das Blut verdünnen, aber hier hielt mein Hausarzt das für genau das Richtige.

Hallo Andi,

danke für die Genesungsswünsche. Ich antworte erst jetzt, nachdem ich Ergebnisse meines Selbstversuchs habe:

Ich hatte zunächst 2 Mal am Tag 200mg ASS genommen, (2 kleine Tabletten ASS100, 100 mg ist die zur dauernden Blutverflüssigung ausreichende Dosis, zur Schmerzbekämpfung sind statt 100mg aber 500mg üblich, große Tablette). Wie vom Arzt empfohlen, nahm ich stattdessen vorgestern Ibuprofen, und zwar 800 mg am Morgen und Abend. Einerseits hat die entzündungshemmende Wirkung sehr geholfen und zur Schmerzfreiheit geführt, andererseits hatte ich gestern morgen unangenehm prall gefüllten Blasen, die sich von der Fläche her sogar noch leicht vergrößert hatten, und auch sonstigen Wassereinlagerungen, besonders in den Füßen. Genau dieser Effekt wird aber als Nebenwirkung von Ibuprofen geschildert!

Nach dem Motto "Viel hilft viel" habe ich gestern morgens und abends anstelle der Ibuprofen je 500mg ASS genommen, und zwar mit durchschlagendem Erfolg: Bereits am Nachmittag waren die Wasseransammlungen außerhalb der Blasen fast verschwunden und der unangenehme Druck in den Blasen total verschwunden! Ich kann zwar noch nicht normal auftreten, aber dieses übertriebene Aufsetzen nur auf den Außenkanten (was die Knie sehr irritiert) ist nicht mehr nötig.

Gruß

Leo

... und sein dickes Ende: Ich hab’s mal wieder kräftig übertrieben!

Vesa Local @, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 07:28 (vor 6862 Tagen) @ Leo

Hi, Leo!

Wenn ich von solchen unschönen Dingen (Frostblasen u.ä.) lese, bin ich immer wieder froh darüber, daß mir soetwas bisher erspart geblieben ist!!

Wie das kommt? Ich weiß es nicht!
Liegt es an der Schneetemperaur und/oder am Wassergehalt?
Ich habe doch auch Hautkontakt mit diesem kaltem Material.
Kälteempfinden ist eine Sache und bei allen unterschiedlich - physikalische Gesetze hingegen gelten für alle.
(Versteht das nicht falsch: Ich bin wirklich nicht scharf auf solche Erfahrungen, sondern nur neugierig, warum ich diese Probleme nicht habe!)

Gute und schnelle Besserung!
Vesa Local

Durchblutung?

Leo, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 15:33 (vor 6862 Tagen) @ Vesa Local

Hallo Vesa Local,

ich vermute mal, das hängt auch irgendwie mit der Durchblutung zusammen: Solange der Kreislauf die Füße voll durchblutet (und den Körper kühlt) gibt's keine Probleme. Irgendwann wird dann im Extremfall die Peripherie ganz vom Kreislauf abgehangen. Ich vermute mal, dass Deine Durchblutung auch auf Dauer besser bleibt, oder?

Ich kann ja auch gerne deutlich früher aufhören, als z.B. Du - aber wie merke ich nur VORHER, wennes zu viel wird???

Gruß

Leo

Hi, Leo!
Wenn ich von solchen unschönen Dingen (Frostblasen u.ä.) lese, bin ich immer wieder froh darüber, daß mir soetwas bisher erspart geblieben ist!!
Wie das kommt? Ich weiß es nicht!
Liegt es an der Schneetemperaur und/oder am Wassergehalt?
Ich habe doch auch Hautkontakt mit diesem kaltem Material.
Kälteempfinden ist eine Sache und bei allen unterschiedlich - physikalische Gesetze hingegen gelten für alle.
(Versteht das nicht falsch: Ich bin wirklich nicht scharf auf solche Erfahrungen, sondern nur neugierig, warum ich diese Probleme nicht habe!)
Gute und schnelle Besserung!
Vesa Local

Durchblutung?

Vesa Local @, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 08:08 (vor 6861 Tagen) @ Leo

Hi, Leo!

Nun ja, ich "gebe zu", daß ich nicht so luftig wie Michael-aZ bekleidet bin, sondern barfuß eher "ein T-Shirt mehr" anhabe als in vergangenen Wintern, um eben die "unten" nötige Wärme "oben" besser zu halten.
Ich meine, es nicht extra erwähnen zu müssen, daß Schwitzen besser ist als frieren? Bisher habe ich aber noch immer intuitiv (instinktiv?) die richtige Kombination aus verschiedenen Materialien gefunden, die mich zwar schön warm gehalten haben, mich aber nicht "völlig durchnäßt" nach Hause kommen ließen.

Ich habe über Jahre meine Füße "kühl" gehalten. Soll heißen: Nach Möglichkeit in Sandalen ohne Socken, zu Hause grundsätzlich barfuß, "Bettdecke auf Fuß" ist mir seit mindestens acht Jahren ein Greul und wenige Schritte in den Schnee auf dem Balkon habe ich schon vor ewigen Zeiten gewagt. Letzteres befinde ich im Allgemeinen nicht für erwähnenswert, an dieser Stelle allerdings schon, weil es eine Erklärung ist, warum ich mit den Temperaturen "unterhalb der Fußknöchel" nicht so große Probleme habe: Die Fußrücken kannten "Winter" schon, und die Sohlen haben es auch ganz gut gepackt.
War ich im Sommer noch unheimlich stolz auf mich die 11°C-Marke erreicht und dann die oberen einstelligen Gradzahlen erobert zu haben, so geht es jetzt immer öfter auch beim Gefrierpunkt barfuß raus.

Bei Temperaturen wie z.B. im Mittelgebirge würde ich höchstwahrscheinlich nach ein paar Metern passen, bei der "Milde" hier im Norden kann ich mich an die langsam fallenden Temperaturen gewühnen oder bekomme (hoffentlich mit harmlosen Folgen) meine jetzige Grenze gezeigt.
Und Temperatur ist ja bekanntermaßen nicht dem Stand des Quecksilbers gleichzusetzen: Sonnenschein, Wind, Luftfeuchtigkeit und eingene Tagesform sind nur einige Aspekte, die einen Tag "brauchbar oder unbrauchbar" machen.

...Durchblutung auch auf Dauer besser...

Als ich Anfang der Woche wieder mit dem Rad gefahren bin und Sandalen anhatte, wurden die Füße erst kalt (Kein Wunder: Wurden sie doch bewegungslos durch den Fahrtwind gezogen.) und dann "so was von warm".

Sicherlich habe auch ich das reversible leichte Taubheitsgefühl kennengelernt. Dagegen hilft eine kurze Greifbewegung mit den Zehen bei jedem Schritt wenn der Fuß gerade vorne ist. Und das testweise schon bevor die Zehen taub werden, denn wenn es schmerzhaft ist oder man das Gefühl hat, die Bewegung sei unkontrolliert, ist es (höchste) Zeit, die Durchblutung (wieder) auf Touren zu bringen!
Aber das sind persönliche Erfahrungen - jede(r) sollte sich eine eigene Strategie erarbeiten, mit den Wetterverhältnissen möglichst unbeschadet zurechtzukommen. Und wenn es mit Schuhen ist.

Ich hoffe, daß ich niemals anfangen werde, "Jetzt ist es mir aber zu kalt!"-Barfüßer zu "belächeln", nur weil ich es "so weit" geschafft habe. Ich stand auch einmal "ganz am Anfang" und hoffe, daß ich diese Momente niemals vergessen werde! :-)

Viele Grüße
Vesa Local

... und sein dickes Ende: Ich habs mal wieder kräftig übertrieben!

Martin, Wednesday, 04.01.2006, 10:42 (vor 6862 Tagen) @ Leo

Hallo!
Ich gehe im Sommer auch gerne barfuß, nicht zuletzt um meinen Füßen etwas Gutes zu tun, aber bei dem, was manche hier schreiben, kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln. Allein Formulierungen wie

Nach 10 Minuten ließ der Schmerz nicht wie sonst üblich nach

oder

und zwar nicht mit der normalerweise farblosen Blasen-Flüssigkeit

müssen doch bei jedem, der das liest, Zweifel am Geisteszustand des Verfassers aufkommen lassen. Habe ich da etwas falsch verstanden, oder will uns "Leo" hier allen Ernstes mitteilen, für ihn seien 10 Minuten lange Schmerzen "üblich" und Blasen mit farbloser Flüssigkeit "normal"? Sorry, aber ich gehe barfuß, weil (und insbesondere wenn) es mir Spaß macht.

Doch wahrscheinlich gibt es überhaupt gar keinen "Leo", und es handelt es sich hier wieder mal um einen Spaßvogel, denn so genußsüchtig nach den herrlich nachlassenden Schmerzen mit wunderbar farbloser Blasen-Flüssigkeit kann man doch wohl wirklich nicht sein...

Gruß

Martin

Bitte nicht in diesem Ton!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 12:56 (vor 6862 Tagen) @ Martin

Hallo Martin!

"Ich gehe im Sommer auch gerne barfuß, nicht zuletzt um meinen Füßen etwas Gutes zu tun, aber bei dem, was manche hier schreiben, kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln. Allein Formulierungen wie

Nach 10 Minuten ließ der Schmerz nicht wie sonst üblich nach

oder

und zwar nicht mit der normalerweise farblosen Blasen-Flüssigkeit

müssen doch bei jedem, der das liest, Zweifel am Geisteszustand des Verfassers aufkommen lassen. Habe ich da etwas falsch verstanden, oder will uns "Leo" hier allen Ernstes mitteilen, für ihn seien 10 Minuten lange Schmerzen "üblich" und Blasen mit farbloser Flüssigkeit "normal"? Sorry, aber ich gehe barfuß, weil (und insbesondere wenn) es mir Spaß macht."

Die meisten in diesem Forum laufen barfuß, weil es ihnen Spaß macht. Und sollte es ihnen aus irgendwelchen Gründen (zu kalt, zu heiß, zu eklig, zu dornig, zu "heilig") keinen Spaß machen, dann lassen sie es bleiben. Wo der Spaß beginnt bzw. aufhört, kann und darf jeder selber entscheiden. Beim einen liegt die Spaßgrenze bei +15°C, beim anderen bei 0°C. Durch Training kann man sicher die Grenzen verschieben, aber nicht immer schafft man das was andere vielleicht schaffen. Durch Training kann ja auch jeder seine sportliche Leistung verbessern, aber das ist noch lange kein Garant für einen Medaillenplatz bei den olympischen Spielen.

In einem früheren Beitrag (ich glaube es war Barpfotenbär) hieß es mal: "Barfußlaufen bringt Spaß! Das bedeutet aber nicht, daß jeder einzelne Schritt Spaß macht". Genau so ist es! Auf das GESAMTE kommt es an. Die ersten "lausigen 10 Minuten" verursachen zwar Schmerzen, aber danach geht es gut. Außerdem: Du weiß ja nicht, welche Schmerzen Leo empfunden hätte, wenn er Schuhe angehabt hätte. Werden wir überhaupt gefragt, ob das Schuhe Tragen Spaß macht? Wenn nein, warum tun das dann so viele auch dort, wo es eigentlich nicht notwendig ist?

Wenn Du bei tiefen Temperaturen lieber Schuhe trägst, dann ist es Deine Entscheidung. Das rechtfertigt Dich aber noch lange nicht, den Geisteszustand eines anderen anzuzweifeln aufgrund der Tatsache, weil er es bei tieferen Temperaturen barfuß aushält. Dann müßte man ja auch den Geisteszustand eines Hochleistungssportlers anzweifeln, der quasi bis zum Umfallen kämpft. Oder den Bergsteiger, der erstmalig einen bestimmten Berg besteigen will. Oder, falls schon andere oben waren, erstmalig ohne Sauerstoffgerät, barfuß oder sonst wie. Jeder, der etwas macht, geht ein gewisses Risiko ein. Auch derjenige, der sich "nur" ans Steuer eines Autos setzt. Zweifelst Du auch dessen Geisteszustand an.

Ausgerechnet Du fühlst Dich befähigt, die Grenze zwischen "normal" und "geisteskrank" zu ziehen? Ausgerechnet Du? Was würdest Du tun, wenn Dir plötzlich im Winter ein Barfüßer begegnet? Womöglich einer mit dicker Winterjacke, Handschuhen, Mütze und langen Hosen? Oder einer mit dünner Sommerjacke, ohne Handschuhe, ohne Mütze und in kurzen Hosen? Die Polizei rufen? Und im "sicheren" Versteck beobachten, wie die Polizei mit dem "Geistesgestörten" umgeht? Und dann, wenn die Polizei ihn laufen läßt, sofort die Beamten Vorwürfe machen wegen ihres "Fehlverhaltens". Solche "Petzer" sind mir zuwider.

"Doch wahrscheinlich gibt es überhaupt gar keinen "Leo", und es handelt es sich hier wieder mal um einen Spaßvogel, denn so genußsüchtig nach den herrlich nachlassenden Schmerzen mit wunderbar farbloser Blasen-Flüssigkeit kann man doch wohl wirklich nicht sein..."

Es gibt etwas, was Trolle hassen wie der Teufel das Weihwasser: sich registrieren lassen. Da Leo sich registrieren ließ, sehe ich keinen Grund, weshalb er "unecht" sein sollte.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Bitte nicht in diesem Ton!

Martin, Wednesday, 04.01.2006, 14:05 (vor 6862 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Außerdem: Du weiß ja nicht, welche Schmerzen Leo empfunden hätte, wenn er Schuhe angehabt hätte.

Ich gebe Dir vollkommen Recht, das weiß ich nicht. Aber ich vermute stark, daß er sich nicht mit dem Taxi zum Arzt hätte hinkutschieren und krankschreiben lassen müssen. Krankschreibungen wegen "drückender Schuhe" o.ä. halte ich doch für unwahrscheinlicher als Krankschreibungen wegen Erfrierungen.

Wenn Du bei tiefen Temperaturen lieber Schuhe trägst, dann ist es Deine Entscheidung. Das rechtfertigt Dich aber noch lange nicht, den Geisteszustand eines anderen anzuzweifeln aufgrund der Tatsache, weil er es bei tieferen Temperaturen barfuß aushält.

Was heißt hier "aushält", ich denke er ist zum Arzt gehumpelt, gerade weil er es nicht mehr aushielt.

Ausgerechnet Du fühlst Dich befähigt, die Grenze zwischen "normal" und "geisteskrank" zu ziehen? Ausgerechnet Du?

Ich habe ihn nicht für "geisteskrank" erklärt, ich habe nur Zweifel an seinem Geisteszustand erklärt. Wenn jemand Vergnügen daran findet, sich selbst Schmerzen zuzufügen, dann halte ich das auch für berechtigt (Stichwort: "Normalerweise sind die Schmerzen immer schon nach 10 Minuten weg").

Was würdest Du tun, wenn Dir plötzlich im Winter ein Barfüßer begegnet?

Vermutlich gar nichts. Ich will doch auch niemandem verbieten, im Winter barfuß zu laufen. Jeder kann mit seinem Körper tun und lassen, was er selbst möchte. Allerdings darf ich es doch "sonderbar" halten, wenn jemand seinem Körper freiwillig solche Schäden zufügt.

Gegenfrage: Was würdest Du tun, wenn Du jemanden siehst, der gerade dabei ist, sich selbst ständig mit einem Hammer auf den Kopf zu schlagen, oder der sich mit kochend heißem Wasser übergießt? Würdest Du das auch alles für normale Verhaltensweisen halten? Soll doch jeder seinen eigenen Körper ruinieren, wie er will? Ist es diese Gleichgültigkeit, die Dir als Idealzustand vorschwebt?

Solche "Petzer" sind mir zuwider.

Und mir sind Leute zuwider, die die Antwort schon zu kennen glauben, ohne überhaupt die Frage zu Ende gestellt zu haben...
Ich bin bestimmt kein "Petzer", aber "barfuß laufen um jeden Preis" kann doch auch nicht das Wahre sein.

Viele Grüße

Martin

P.S.: An "Leo", sofern es ihn überhaupt gibt, was ich immer noch nicht glauben kann, gute Genesung!

Bitte nicht in diesem Ton!

Leo, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 15:03 (vor 6862 Tagen) @ Martin

Hallo Martin und Michael (vielen Dank für die Verteidigung),

was sucht jemand, der beim Tourengehen in einer Lawine umkommt, den Tod? Genauso wenig hab ich den Schmerz gesucht!

Und wo beginnt die Schwelle zur Geisteskrankheit? Nicht auch schon im Sommer, wenn z.B. Du Martin in eine Dicke Scherbe trittst, oder im Wald in eine scharfe Spitze vom Ast, die Du nicht gesehen hast und Dir dann die Hornhaut perforiert? Und wenn Du dannnoch erst in Hundescheiße und dann gleich in eine Scherne trittst, suchtest Du dann die Infektion?

Was ist normal:

Man macht einen Barfuß-Spaziergang im Schnne, und danach kribbelt es nur etwas. Das ist laut medizinischer Definition bereits die mildeste Form einer Erfrierung 1. Grades und somit schon nicht mehr normal! Die juckt einen normal aber kaum.
Wenn man es übertrieben hat, kribbelt es nicht nur, sondern die Füße schmerzen etwas, das hört aber nach 10 Minuten auf. Das ist natürlich nicht normal an sich, ABER DIE NORMALE REAKTION FÜR DEN FALL DAS MAN ES UNBEABSICHTIGT DOCH ÜBERTRIEBEN HAT. die Schmerzen sind natürlich nicht erwünscht, aber manchmal merkt man es HINTERHER, dass man besser früher aufgehört hätte. Daher meine Frage im P.S.: Gibt es sowas wie eine Erfrierungswarnstufe?

Wenn Du Martn, Dich nie in die verschneite Winterlandschaft begibst, läufst Du auch nie Gefahr, von einer Lawine verschüttet zu werden. Aber die Verschütteten dann auch noch als gesisteskrank zu bezeichnen ist ziemlich unfair! Bei hoher Lawinenwarnstufe als leichtsinnig, OK - aber wo ist hier die Erfrierungs-Warnstufe?

Es gibt mich tatsächlich, wenn mich bisher auch nur einer vom Forum persönlich kennengelernt hat, nämlich Lorenz, den ich bei seinen Barfußparks auf den beiden Münchner Street-Life-Festivals traf.

Solche Häme gibt es schon genug von Nicht-Barfüßern, da kann ich hier durchaus drauf verzichten!

Danke für die Genesungswünsche!

Gruß

Leo

Wenn jemand Vergnügen daran findet, sich selbst Schmerzen zuzufügen, dann halte ich das auch für berechtigt (Stichwort: "Normalerweise sind die Schmerzen immer schon nach 10 Minuten weg").


P.S.: An "Leo", sofern es ihn überhaupt gibt, was ich immer noch nicht glauben kann, gute Genesung!

Bitte nicht in diesem Ton!

Mike S, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 18:58 (vor 6862 Tagen) @ Leo

Hallo Martin und Michael (vielen Dank für die Verteidigung),
was sucht jemand, der beim Tourengehen in einer Lawine umkommt, den Tod? Genauso wenig hab ich den Schmerz gesucht!
Und wo beginnt die Schwelle zur Geisteskrankheit? Nicht auch schon im Sommer, wenn z.B. Du Martin in eine Dicke Scherbe trittst, oder im Wald in eine scharfe Spitze vom Ast, die Du nicht gesehen hast und Dir dann die Hornhaut perforiert? Und wenn Du dannnoch erst in Hundescheiße und dann gleich in eine Scherne trittst, suchtest Du dann die Infektion?
Was ist normal:
Man macht einen Barfuß-Spaziergang im Schnne, und danach kribbelt es nur etwas. Das ist laut medizinischer Definition bereits die mildeste Form einer Erfrierung 1. Grades und somit schon nicht mehr normal! Die juckt einen normal aber kaum.
Wenn man es übertrieben hat, kribbelt es nicht nur, sondern die Füße schmerzen etwas, das hört aber nach 10 Minuten auf. Das ist natürlich nicht normal an sich, ABER DIE NORMALE REAKTION FÜR DEN FALL DAS MAN ES UNBEABSICHTIGT DOCH ÜBERTRIEBEN HAT. die Schmerzen sind natürlich nicht erwünscht, aber manchmal merkt man es HINTERHER, dass man besser früher aufgehört hätte. Daher meine Frage im P.S.: Gibt es sowas wie eine Erfrierungswarnstufe?
Wenn Du Martn, Dich nie in die verschneite Winterlandschaft begibst, läufst Du auch nie Gefahr, von einer Lawine verschüttet zu werden. Aber die Verschütteten dann auch noch als gesisteskrank zu bezeichnen ist ziemlich unfair! Bei hoher Lawinenwarnstufe als leichtsinnig, OK - aber wo ist hier die Erfrierungs-Warnstufe?
Es gibt mich tatsächlich, wenn mich bisher auch nur einer vom Forum persönlich kennengelernt hat, nämlich Lorenz, den ich bei seinen Barfußparks auf den beiden Münchner Street-Life-Festivals traf.
Solche Häme gibt es schon genug von Nicht-Barfüßern, da kann ich hier durchaus drauf verzichten!
Danke für die Genesungswünsche!
Gruß
Leo

Wenn jemand Vergnügen daran findet, sich selbst Schmerzen zuzufügen, dann halte ich das auch für berechtigt (Stichwort: "Normalerweise sind die Schmerzen immer schon nach 10 Minuten weg").


P.S.: An "Leo", sofern es ihn überhaupt gibt, was ich immer noch nicht glauben kann, gute Genesung!

Hallo Leo

Reg dich nicht darüber auf. Es wird immer ein paar "Spezialisten" geben, welche meinen, nur ihr tun sei das Richtige, und das andere sei nicht "normal".
Gruss
Mike

Aufjaulen

John Lupus, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 08:37 (vor 6861 Tagen) @ Mike S

Ach herrje...

Da schüttelt mal einer verbal den Kopf darüber, daß jemand sich mit seinem Barfußlaufen schindet, bis er massive Gesundheitsprobleme bekommen hat, und schon wird er als Nestbeschmutzer verunglimpft.

Ich muß sagen, daß ich - das ist ja kein Geheimnis - Martins Einwände sehr gut nachvollziehen kann.

Ich dachte bisher, hier gehe es ums Barfußlaufen als Element des Wohlfühlens, als Element der gesteigerten Lebensqualität.

Und dazu soll gehören, daß man aus einem "Leistungsgedanken" heraus den Körper bis zur Arbeitsunfähigkeit treibt und quält???

Genau das ist es ja, was ich hier schon lange kritisiere: Daß ständig der eine den anderen mit "Durchhalteparolen" und ähnlichem vorantreibt.
Allerorten sind hier Äußerungen zu lesen wie "Das wirst du auch noch schaffen!" und "Tolle Leistung! Den Rest kriegst du auch noch hin!" usw. usw.

Das hat doch mit Wohlfühlen und Lebensqualität nichts mehr zu tun.

Martin hat nichts anderes getan als (im Wortsinne!) den Finger in die Wunde zu legen.
Er hat dies kritisch getan, aber er hat doch nirgends den Pfad der Angemessenheit verlassen.
Das schmeckzt nicht jedem, aber daß ihn dafür anzubellen, er habe sich eines anderen Tons zu bedienen, ist ja nun völlig daneben. Wo er die Grenzen des "guten Tons" überschritten haben soll, müßte man erst einmal belegen.
Aber so ist es ja öfters: Sobald jemand etwas unbequemes schreibt, wirft man ihm Unverschämtheit vor.

Nun, es gibt halt auch andere Beiträge, als daß jemand zu jedem Einkaufsgang drei Reiseberichte schreibt und nach jedem Gang um den Block jede einelne Reaktion eines jeden einzelnen Passanten beschreibt.

Über dem ganzen Forum hier schwebt ständig in riesigen Lettern das Wort "TOLERANZ".
Aber eben diese "Toleranz" erschöpft sich meist darin, sich gegenseitig ständig auf die Schultern zu klopfen. Und sobald kritische Stimmen auftauchen, setzt das Aufjaulen ein.

Um nicht falsch verstanden zu werden:
Ich habe diesen Winter noch nicht ein einziges mal Schuhe angehabt, und ich bewege mich (bis jetzt) ausschließlich barfuß.
Weil ich mich so wohlfühle. Sobald das nicht mehr gegeben ist, ziehe ich Schuhe an. Punkt.
Mir ist nicht ganz klar, wie man einerseits den Anspruch erheben kann, daß die eigene Barfüßigkeit von der Mitwelt als "normal" akzeptiert und aus der Ecke der "Spinnerei" entlassen wird, und wie man andererseits ständig kreischend hier durchs Forum tobt und sich selbst wegen seiner "Leistungen" und Erfahrungen beweihräuchert und wohl am liebsten sein eigenes barfüßiges Leben per mobiler Webcam live ins Forum stellen würde.

Irgendetwas paßt da nicht.

Entweder es ist "normal". Dann ist es unspektakulär.
Oder es ist so bemerkenswert, daß es des ständigen Berichtes bedarf.

Ich bevorzuge ersteres.
Und ich bevorzuge, nicht aufzujaulen, weil sich mal eine kritische Stimme äußert.

Grüße

John

Aufjaulen

Leo @, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 13:33 (vor 6861 Tagen) @ John Lupus

Genau das ist es ja, was ich hier schon lange kritisiere: Daß ständig der eine den anderen mit "Durchhalteparolen" und ähnlichem vorantreibt.

Über dem ganzen Forum hier schwebt ständig in riesigen Lettern das Wort "TOLERANZ".
Aber eben diese "Toleranz" erschöpft sich meist darin, sich gegenseitig ständig auf die Schultern zu klopfen. Und sobald kritische Stimmen auftauchen, setzt das Aufjaulen ein.

Entweder es ist "normal". Dann ist es unspektakulär.
Oder es ist so bemerkenswert, daß es des ständigen Berichtes bedarf.
Ich bevorzuge ersteres.

Pedro: Ich glaube, dass die individuellen Wohlfühltemperaturen stark genetisch bedingt sind und jeder sein Wärmeempfinden nur bis zu seiner genetisch bedingten Grenze trainieren kann. (Ich meine die Grenze, bis zu der man sich wohl fühlt, nicht die, bis zu der man es noch irgendwie aushält.)

Hallo, insbesondere John Lupus, Martin (und Pedro)

Ich habe meinen ausgedehnten Neujahrsspaziergung, zu dem mich keiner hier im Forum angetrieben hatte, nur bis zum Wohlfühlen ausgedehnt und ihn bei aufkommendem Kältegefühl ja auch sofort abgebrochen obwohl ich noch das Gefühl hatte, es locker weiter aushalten zu können. Da war mir aber immer noch nicht unwohl, nur kam das unbestimmte Gefühl, es reiche jetzt auch ohne die eigentlich noch geplante Extra-Runde durch den Olympiapark. Meine Wohlfühlschwelle wurde erst in dem Moment überschritten, als das medizinisch eigentlich schon unnormale, aber noch nicht zu Unwohlsein führende Kribbeln in den Füßen nicht einem wohligen Wärmegefühl wie "normal" (d.h. wie sonst früher, wenn es denn schon zu dem Kribbeln gekommen war, medizinisch: mildeste Form der Erfrierung 1. Grades) Platz machte, sondern einem stechenden Schmerz (1. unbeabsichtigte Unwohl-Stufe, medizinisch: schwerere Form der Erfrierung 1. Grades). "Normalerweise" (d.h. in früheren Fällen, als es leider ohne Überschreiten der Unwohl-Schwelle dann NACHHER doch zu den Schmerzen kam) ließen die Schmerzen sonst immer nach, nur jetzt kamen plötzlich Blasen (medizinisch: Erfrierung 2. Grades). In früheren Fällen, in denen ich (natürlich unbeabsichtigt!) Blasen an Händen oder Füßen bekam, waren diese immer mit farbloser Flüssigkeit gefüllt: Es ist selbstverständlich nicht normal an sich, überhaupt Blasen zu bekommen, ab er wenn doch, dann ist deren Flüssigkeit demnach in diesem Sinne "normalerweise" immer weiß.

Nach meiner (jetzt hoffentlich hinreichend präzisierten) ursprünglich missverständlichen / missverstandenen Formulierung "normal" erhielt ich dann Martins Kommentar:

Ich gehe im Sommer auch gerne barfuß, nicht zuletzt um meinen Füßen etwas Gutes zu tun, aber bei dem, was manche hier schreiben, kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln. Allein Formulierungen wie

Nach 10 Minuten ließ der Schmerz nicht wie sonst üblich nach

oder

und zwar nicht mit der normalerweise farblosen Blasen-Flüssigkeit

müssen doch bei jedem, der das liest, Zweifel am Geisteszustand des Verfassers aufkommen lassen. Habe ich da etwas falsch verstanden, oder will uns "Leo" hier allen Ernstes mitteilen, für ihn seien 10 Minuten lange Schmerzen "üblich" und Blasen mit farbloser Flüssigkeit "normal"? Sorry, aber ich gehe barfuß, weil (und insbesondere wenn) es mir Spaß macht.

Hierbei hat mich der barsche Ton (den ich mit einer ebensolch "freundlichen" Antwort parierte, womit wir dann tonmäßig quitt waren, Martin) aber viel weniger gestört, als exakt die gleiche Intoleranz, die wir sonst immer von Schuhträgern erleiden müssen: Wer die eigene (Wohlfühl-, oder was auch immer)-Schwelle (Schuhträger: immer mit Schuhen gehen bzw. Martin: im Winter immer mit Schuhen gehen) überschreitet, wird nicht etwa toleriert, sondern erntet gerade im Fall eines Missgeschicks intolerante Kommentare der Art: "Wenn auch man so bekloppt ist überhaupt (für übervorsichtige Sommerbarfüßer statt überhaupt: im Winter / so weit / mit nassen Füssen / bei Dunkelheit / bei unklarer Bodenbeschaffenheit) ohne Schuhe zu gehen (laufen) ...!" Mein Beispiel mit dem Ast für ein Sommerbarfüßer-Mißgeschick ist übrigens leider nicht erfunden, sondern passierte mir letztes Jahr, als ich mit nach langem Schwimmen aufgeweichten Fußsohlen auf einem Waldweg zur Bushaltestelle lief. Auch da endete mein Wohlgefühl ungeplant jäh und schmerzhaft. Für intolerante Kommentare würde z.B. aus obigem Katalog die Kombination "mit nassen Füßen bei unklarer Bodenbeschaffenheit laufen" gut zutreffen...

Habe ich das richtig verstanden, John Lupus?: Wir sollen hier so tolerant sein, exakt die intoleranten Kommentare wie die sonst von Schuhträgern üblichen, nur mit leicht verschobener Toleranz-Schwelle, zu tolerieren??? Wozu brauchen wir denn dann dieses Forum, wenn wir doch anderswo schon genug Kommentare kriegen wie bekloppt wir seien, barfuß zu laufen (Details wie überhaupt / im Winter / zu lange ... sind da eher unwichtig)? Ich finde, solch ein Forum ist in Europa wichtig, damit wir merken, dass wir doch nicht die einzigen "Bekloppten" sind, die sich mal lieber schnellstens der "normalen" Allgemeinheit anpassen sollten! Wer ein total dickes Fell hat (und zwar so dick, dass er anscheinend gar nicht merkt, wie er anderen auf die Bar-Füße tritt), der braucht das Forum tatsächlich nicht mehr, um seine Barfüssigkeit immer weiter auszudehnen: Erst kurz zur Mülltonne, dann in einer fremden Stadt, dann bei guten Freunden, dann bei Bekannten, dann in der Nachbarschaft, zuletzt auf der Arbeit. (Den letzten Schritt hab ich außerhalb meines Büros auch noch nicht geschafft.) Und wenn es gesellschaftlich allgemein akzeptiert wäre, barfuß zu laufen, bräuchten wir dieses Forum tatsächlich gar nicht mehr. Aber soweit sind wir noch lange nicht.

Gruß

Leo

Aufjaulen oder gegenseitiges zerfleischen

Bully @, Thursday, 05.01.2006, 13:55 (vor 6861 Tagen) @ Leo

Hallo zusammen

Schönes Thema! Da kann man sich stundenlang darüber auslassen. Ich Frage mich nur, warum man sich hier unter Freunden gegenseitig "zerfleischt"

Wir haben doch alle das gleiche Bedürfniss barfuss durch die Welt zu gehen. Die einen nur im Sommer die andern rund um die Uhr und wieder andere auch im Winter. Anstatt nun ein Problem welches von Leo sehr gut geschildert wurde sachlich zu diskutieren und auch Hilfestellung zu geben wird ein solches Posting zerrissen und es entfacht sich ein Hickhack über Sinn und Unsinn, über Geisteszustände u.s.w.

Die "Hardcore Barfüsser" müssen einsehen, dass es auch "Weicheier" gibt. Die "Winterfesten" unter uns müssen einsehen das es auch die "Sommerbarfüsser" gibt.

Man muss für sich die Grenzen finden, bis wohin man barfuss gehen will und ab wann die so "verhassten" Schuhe zu Einsatz kommen. Das man bei dieser Grenzfindung mal über's Ziel hinausschiesst ist auch normal, man kann nur daraus lernen.

Grüsse aus der Schweiz

Bully

Aufjaulen

Martin, Thursday, 05.01.2006, 14:41 (vor 6861 Tagen) @ Leo

Also abschließend dazu folgendes: Mit dem größten Bedauern nehme ich meine für Leo verletztenden Äußerungen zurück. Dies heißt allerdings noch lange nicht, daß ich für seine Verhaltensweise auch nur das geringste Verständnis hätte.

Ich sehe es in der Tat genau so wie "John Lupus", für mich hat Barfußlaufen etwas mit gesteigerter Lebensqualität zu tun. Außerdem möchte ich, wie gesagt, ja meinen Füßen auch etwas Gutes tun. Daß Leo dies mit seinem Verhalten getan hat, möchte ich aber sehr bezweifeln.

Ich - als Sommerbarfüßer - war bis jetzt nur Mitleser in diesem Forum, und dabei werde ich es nun wohl auch belassen. Vermutlich gehört man hier erst richtig dazu, wenn man sich schon mindestens einmal Erfrierungen oder sonstige schwerere Verletzungen beim Barfußlaufen zugezogen hat. Da kann und will ich nicht mithalten. Daß sich hier so wenige Frauen zu Wort melden (scharfsinnig bemerkt, Lorenz), wird aber doch vermutlich weniger an mir liegen (schließlich habe ich bis jetzt nur einmal vorher etwas gepostet), sondern eher an den "Helden" hier, die stolz mit jeder "Kriegsverletzung" beim Kampf für die Barfüßigkeit prahlen müssen. So etwas wirkt ja sogar auf mich als "bekennenden Barfußläufer" abstoßend!

An Leo nochmals alles Gute!

Wie Frauen mit den nackten Fersen abstimmen....

Lorenz ⌂, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 14:59 (vor 6861 Tagen) @ Martin

Hallo Martin,

.....Daß sich hier so wenige Frauen zu Wort melden (scharfsinnig bemerkt, Lorenz), wird aber doch vermutlich weniger an mir liegen (schließlich habe ich bis jetzt nur einmal vorher etwas gepostet), sondern eher an den "Helden" hier, die stolz mit jeder "Kriegsverletzung" beim Kampf für die Barfüßigkeit prahlen müssen.

Ich finde nicht, dass Leo geprahlt hat, er hat seine schlechte Erfahrung weitergegeben. Es wäre doch fatal, wenn hier die Unwahrheit verbreitet würde, dass alle Barfußextreme ganz harmlos sind.

Vor wenigen Tagen schrieb Bix, die hier längere Zeit sehr intererssant mitgeschrieben hat:

"Wie auch immer - da hier seit einiger Zeit beinahe nur noch Streitigkeiten und Rechthabereien ausgetauscht werden, verabschiede ich mich - zunächst bis zum nächsten Frühling - von dieser Kampf-Arena."

Das gesamte Posting von Bix findet sich im angegebenen Link, die dauerende Prinzipienreiterei geht eben einfach auf den Senkel. Es ist übrigens total überzeichnet, die Forumsteilnehmer alle in die Kategorie der "Barfuß-Kriegshelden" einzuordnen. Für einige Leute mag das ein ganz gut treffender Vergleich sein, aber die meisten Interessenten am Barfußgehen haben Wohlbefinden, Spaß, Entspannung und Gesundheit als Motive und nichts anderes.

Mach's gut und (ab Frühling) unbeschuht, Lorenz

[image] Posting von Bix

Aufjaulen

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 06.01.2006, 15:12 (vor 6860 Tagen) @ Martin

Ich - als Sommerbarfüßer - war bis jetzt nur Mitleser in diesem Forum, und dabei werde ich es nun wohl auch belassen. Vermutlich gehört man hier erst richtig dazu, wenn man sich schon mindestens einmal Erfrierungen oder sonstige schwerere Verletzungen beim Barfußlaufen zugezogen hat.

Ach was, man muß sich als "Sommerbarfüßer" hier nicht vertreiben lassen. Ich zähle mich selber zu der Gattung da sich auch meine barfüßigen Wintererfahrungen auf wenige Minuten im Schnee beschränken und ich im Winter Salz, Splitt, Supermärkte etc. auf bloßen Füßen meide. Trotzdem lese ich nach wie vor gerne in diesem Forum und würde auch gerne mal wieder was schreiben. Leider fehlt mir die Zeit dazu, ich bin schon froh, wenn ich mit dem Lesen nachkomme.

So etwas wirkt ja sogar auf mich als "bekennenden Barfußläufer" abstoßend!

Ich glaube man muß unterscheiden zwischen der Wirkung mancher Berichte hier auf die "Community" und auf Personen von außen. Während ich als Barfußläufer Leos Bericht sehr interessant finde und er mich im meiner Meinung, das Barfußlaufen im Winter lieber stark einzuschränken, bestätigt, bekommen Außenstehende durchaus den Eindruck, daß es sich bei den Barfüßern um Spinner handelt. Wenn wir zwei als Barfußläufer schon nicht den Sinn erkennen können, sich bis zur ärtzlichen Behandlung zu schinden ("Barfußlaufen bis der Arzt kommt."), wievielmehr soll das ein Außenstehender nachvollziehen können, der Barfußlaufen in der Öffenlichkeit an sich schon als "spinnert" ansieht? Ich habe mit der Referenz dieses Forums bei Nicht-Barfüßern im Bekanntenkreis eher schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb ich dieses nicht mehr groß erwähne. Lieber verweise ich auf Homepages a la Lorenz' um für das Barfußlaufen zu werben.

Es interessiert sich i.d.R. ja auch kein Sportmuffel für ein Radsportforum. Ich halte daher auch die hier manchmal geäußerte Hoffnung, dieses Forum diene der Verbreitung des Barfußlaufens, für falsch. Es ist ein reines Austauschforum innerhalb von Barfüßern, allerdings mit der Möglichkeit der Beobachtung auch durch Nicht-Barfüßer. Dessen sollte man sich immer bewußt sein.

Serfuß,
Jörg

Du siehst das falsch!!!!

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 07.01.2006, 22:06 (vor 6858 Tagen) @ Martin

Hallo Martin!

Martin:

Also abschließend dazu folgendes: Mit dem größten Bedauern nehme ich meine für Leo verletztenden Äußerungen zurück. Dies heißt allerdings noch lange nicht, daß ich für seine Verhaltensweise auch nur das geringste Verständnis hätte.

Andi:
Das Erste finde ich gut, aber das Zweite eher bedauerlich, denn er konnte das doch vorher nicht ahnen, da es sich in keiner Weise angekündigt hat! Es gab kein Warnsignal des Körpers, sodass er dem entsprechend hätte handeln können (Stichwort und Vergleich Sonnenbrand), das muss man doch einfach einsehen!
Sicher muss man wissen, dass ein großer Barfußgang bei Kälte oder ein langer Aufenthalt in der Sonne zu Problemen führen kann, so weit ist das Recht ja noch auf Deiner Seite, aber, wenn er sich doch noch wohl gefühlt hat dabei und nicht das Gefühl hatte, dass es kritisch für ihn werden könnte, dann kann man es meiner Meinung nach durchaus damit entschuldigen.

Martin:

Ich sehe es in der Tat genau so wie "John Lupus", für mich hat Barfußlaufen etwas mit gesteigerter Lebensqualität zu tun. Außerdem möchte ich, wie gesagt, ja meinen Füßen auch etwas Gutes tun. Daß Leo dies mit seinem Verhalten getan hat, möchte ich aber sehr bezweifeln.

Andi:
Ja, stimmt, aber hast Du mal daran gedacht, dass er auch bloß genau das wollte? Für ihn ist es gewiss auch eine "Lebensqualität" und es machte ihm eben Spaß, barfuß durch den Schnee zu gehen und etwas Schlechtes wollte er sich sicher auch nicht tun damit!
Ich glaube nicht, dass ihm der Anblick und die Schmerzen seiner Füße in diesem Zustand gefallen!
Er hat Andere ja auch gewarnt, dass sie nicht den selben Fehler machen, aber man sollte darum, trotz allem Unverständnis, nicht auf ihm herum hacken!

Er hat sicher zurzeit Probleme genug damit und wenn Andere lesen, wie jemand, der einen Fehler gemacht hat und darüber berichtet, angegriffen und fertig gemacht wird, kann es dazu führen, dass der Nächste dies vielleicht unterlässt!
Somit gibt es im Forum eine Warnung und eine vielleicht wichtige Erkenntnis weniger!
Es ist ja in Ordnung, wenn Du Deine Meinung dazu äußerst, dass Du es nicht billigen kannst, aber was in Frage gestellt wurde, ist ja auch nur die Art des Schreibens, die meiner Meinung nach einfach zu scharf war! Auch John Lupos, ohne ihn jetzt angreifen zu wollen, zieht meiner Meinung nach viel zu hart "ins Gericht", wenn er etwas für nicht richtig hält!

Auch ich neige dazu, mein Recht in Diskussionen gelegentlich sehr hartnäckig zu behaupten, das nervt sicher auch so Manchen, aber ich versuche immer, nicht verletzend zu werden oder eine Antwort zu "beißend" zu schreiben!
Das tue ich höchstens, wenn ich der Meinung bin, dass jemand gewaltig über die Strenge geschlagen hat, das kam aber eigentlich so gut wie nicht vor.

Martin:

Ich - als Sommerbarfüßer - war bis jetzt nur Mitleser in diesem Forum, und dabei werde ich es nun wohl auch belassen.

Andi:
Das musst Du natürlich selbst wissen, aber, dass Dein erster Beitrag (oder einer der Ersten) direkt so scharf war, gibt mir schon zu denken, vielleicht ist es dann auch besser so!
Das ist allerdings nur meine Ansicht und das zu entscheiden, steht mir bei Weitem nicht zu.
Man kann es aber nicht von der Hand weisen, dass nicht nur ich mich darüber etwas aufgeregt habe, sondern auch so einige Andere, was die Diskussion ja beweist!
Sicher, auch eine Mehrzahl kann sich mal irren und eine einzige Person kann Recht haben, aber ich denke, Du vertritts, zumindest in diesem Fall, einen nicht ganz richtigen Anschauungspunkt, eben die "Äpfel und Birnen", von denen ich gestern Nacht schrieb!

Martin:
Vermutlich gehört man hier erst richtig dazu, wenn man sich schon mindestens einmal Erfrierungen oder sonstige schwerere Verletzungen beim Barfußlaufen zugezogen hat. Da kann und will ich nicht mithalten.

Andi:
Nein, das ist doch Unsinn und das weißt Du auch, aber die Empörung oder das Unverständnis vieler Teilnehmer entstand aus der Art heraus, wie Du Leo entgegnet bist und es war nicht Deine Meinung als Solches, die das bewirkte!
Ich habe übrigens heute eine weitere Bestätigung bekommen, dass er real ist, denn ich habe gut 2 Stunden mit ihm telefoniert und es war ein sehr nettes Gespräch vom Barfußgehen bis hin zur Politik!

Martin:
Daß sich hier so wenige Frauen zu Wort melden (scharfsinnig bemerkt, Lorenz), wird aber doch vermutlich weniger an mir liegen (schließlich habe ich bis jetzt nur einmal vorher etwas gepostet), sondern eher an den "Helden" hier, die stolz mit jeder "Kriegsverletzung" beim Kampf für die Barfüßigkeit prahlen müssen. So etwas wirkt ja sogar auf mich als "bekennenden Barfußläufer" abstoßend!

Andi:
Nein, da liegst Du eindeutig falsch! Ich teile Dir mit, woran das meiner Meinung nach liegt und kopiere dazu einen Ausschnitt aus meinem Artikel über Füße, den ich geschrieben habe, hier ein:
----------------------------------------

Barfußgehen bei Frau und Mann:

Wie weiter oben beiläufig erwähnt, musste ich schon sehr oft beobachten, dass an Orten, an denen es nicht üblich ist barfuß zu gehen, man es aber doch gelegentlich mal sieht, es meist Frauen sind.
Vermutlich hängt es damit zusammen, dass Frauen meist gefühlsbetonter denken und handeln als Männer, während Männer sich darüber mehr den Kopf zerbrechen.
Wenn eine Frau es tun will, dann tut sie es einfach und denkt meist nicht darüber nach, was andere Leute wohl denken, Barfußgehen ist also auch sehr viel "Kopfsache".

Einer Frau wird es auch eher zugestanden, da man anhand ihrer oft unbequemen Schuhe davon ausgeht, dass ihr die Füße schmerzen, auch wenn das nicht immer der Fall ist.
Wenn man eine Frau darauf anspricht, sind die drückenden Schuhe und die dadurch schmerzenden Füße zwar meist die Antwort darauf, doch ich denke, dass es oft auch nicht tatsächlich so ist.
Es ist wohl häufig auch eine kleine "Notlüge", da sie vielleicht Negativreaktionen befürchten und darum die drückenden Schuhe als Grund vorgeschoben werden. ....................

............ Auch wenn Frauen sich meist sicher nicht so den Kopf darüber zerbrechen wie Männer, so befürchten wohl auch sie Einwände von anderen Personen und schieben die Schuhe als Grund vor, da es ein recht bekanntes Problem bei Frauen ist. ..................

............. Eine Frau kann das Vergnügen, barfuß zu gehen, also viel besser ausleben, da es bei Frauen viel eher akzeptiert wird.
------------------------------------------------------------------

Und genau darum, Martin, haben sie auch nicht so das Bedürfnis, sich hier darüber auszutauschen, während wir hier in diesem Forum ein "Ersatz" suchen, da es bei Männern oft anders gesehen wird!
Es gibt natürlich noch einige Aspekte mehr, die ich in diesem Artikel auch geschrieben habe, aber meine Antwort sprengt ja so schon den Rahmen dessen, was die Meisten wohl lesen wollen!

Was hatte ich da nicht auch schon Diskussionen mit Leuten im Forum, die das anders sehen, aber ich habe diese Meinung und weiche davon auch nicht ab: einer Frau wird es einfach leichter gemacht, ob in der Disco beim tanzen, in der Stadt oder sonstwo! Vermutlich auch, weil man ihre Füße lieber betrachtet, als Die eines Mannes, was sich auch durchaus in der Auswahl der Schuhmode offener Schuhe widerspiegelt!
Frauen haben also demnach einfach nicht so den Drang oder das Bedürfnis, sich in einem Forum wie diesem darüber auszutauschen, es ist für sie einfach verständlicher, was aus den oben genannten Gründen ja auch nur zu logisch ist!

Ich halte nichts von Kritik

Lorenz ⌂, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 14:42 (vor 6861 Tagen) @ John Lupus

Hallo John,

Aber eben diese "Toleranz" erschöpft sich meist darin, sich gegenseitig ständig auf die Schultern zu klopfen. Und sobald kritische Stimmen auftauchen, setzt das Aufjaulen ein.

Ich jaule nicht auf, aber ich halte nichts von Kritik. Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich in 55 Jahren meines Lebens noch nie irgendetwas mit Kritik erreicht habe. Die Effizienz der Kritik ist einfach gleich null. Mein Chef hat mit seinem dauernden Kritisieren nur erreicht, dass ich mir während der Arbeitszeit neue Kapitel für meine Webseiten ausdenke, die ich dann nachts ausarbeite. Schlecht für die Firma, aber gut für Naturismus und Barfußlaufen!

An meiner Homepage-Bastelei ist zu einem großen Teil Georg schuld, der mich von Anfang an für meine Webprojekte gelobt hat. Und genau da haben wir das Mittel, mit dem man etwas erreicht!!! Lob ist die Form von positiver Energie, mit der man die Welt verändern kann. Natürlich muss man sich genau überlegen, was man lobt und worüber man den Mantel des barmherzeigen Schweigens breiten soll. Kritik hat ja leider auch den Nachteil, Aufmerksamkeit auf die schlechte Sache zu lenken und dadurch geradezu Werbung zu machen.....

Ich möchte Leo dafür loben, dass er sein Missgeschick nicht schamhaft verschwiegen hat, sondern uns darüber informiert hat. Das zeigt uns, dass wir beim barfüßigen Schneevergnügen doch recht vorsichtig sein müssen, auch wenn sich der kalte Pulverschnee ganz toll anfühlt. Doch die Gefahr liegt hier in einer örtlichen Betäubung, die bei Minusgraden im federweichen Material fast unmerklich eintreten kann.

Ich habe diesen Winter noch nicht ein einziges mal Schuhe angehabt, und ich bewege mich (bis jetzt) ausschließlich barfuß.

Ich bin seit eineinhalb Monaten fast nicht mehr barfuß gelaufen -- und nun habe ich eine Blasenentzündung :-((
In diesem Falle wäre jetzt wirklich eine kritische Stimme von Interesse, die mir sagt, was ich falsch gemacht habe. Meine Frau meint, ich sitze nachts zu lange am Computer......

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Aufjaulen

Vesa Local @, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 19:48 (vor 6860 Tagen) @ John Lupus

Hi, John!
Hi, @all!

...das ist es ja, was ich hier schon lange kritisiere: Daß ständig der eine den anderen mit "Durchhalteparolen" und ähnlichem vorantreibt.
Allerorten sind hier Äußerungen zu lesen wie "Das wirst du auch noch schaffen!" und "Tolle Leistung! Den Rest kriegst du auch noch hin!" usw. usw.

Ich unterscheide da hauptsächlich zwei "Zweifel"-Quellen, die mit "Durchhalteparolen" bekämpft werden können:

1) "Die Salzwasserpfütze schaffst Du noch..."
--> Fatal, wer sich darauf einläßt. Auch hier gilt der berühmte Vergleich: "Und wenn Dir jemand sagt, Du sollst vom Hochhaus springen..."

Da gebe ich Dir, John, absolut recht: Jede(r) muß sich selber herantasten und möglichst für den Notfall gerüstet sein. Passieren kann immer was. Seien es partielle Erfrierungen im Winter oder Schnittverletzungen das ganze Jahr über.
Im Straßenverkehr gilt es genauso: Es können Die noch so viele Leute schon völlig genervt sagen, daß "frei ist". DU mußt Dich selber von der Verkehrssituation überzeugen und ggf. langsam und vorsichtig "in die Straße tasten". Wenn Du das nicht machst, und es knallt, trägst Du die Verantwortung und Konsequenzen - nicht diejenigen, die Dir sagten es sei frei.

2) "Was denken die anderen?"
--> Hätte ich hier nicht positive Mutmacher gefunden, die mich mit "Das schaffst Du auch noch!"-Parolen immer wieder angespornt hätten, wüßte ich nicht, ob ich heute wieder einmal ohne Schuhe an den Füßen nach Hause gekommen wäre!

Ich weiß, John, Du brauchtest solche Anstöße nicht. Jeder verwirklichst seine eigenen Träume und Wünsche auf seinen eigenen Weg - keiner davon ist verkehrt. Wichtig ist nur das Erreichen der eigenen(!) Ziele.

Manchmal ändern sie sich innerhalb kürzester Zeit oder werden als Wunsch verdrängt, weil einfach der Mut fehlt.
Nun habe ich den Winter doch "gepackt", obwohl ich es vor einigen Monaten überhaupt noch nicht wollte.
Oder wollte ich es schon, habe es aber nur verdrängt, weil mir der Mut fehlte? Wahrscheinlich.

Kritik kann viel Gutes bewirken - jedoch nur, wenn sie selbst gut ist.

Viele Grüße
Vesa Local

Erfrierungswarnstufe

Lorenz, Stammposter, Wednesday, 04.01.2006, 23:02 (vor 6861 Tagen) @ Leo

Hallo Leo,

Daher meine Frage im P.S.: Gibt es sowas wie eine Erfrierungswarnstufe?

für mich passt die empirische Formel: 10 min geteilt durch die Minusgrade gibt die maximale Zeit, die ich unbeschadet barfuß laufen kann. Bei längeren Versuchen habe ich mir auch schon leichte, aber nicht behandlungsbedürftige Frostblasen an den Zehenspitzen zugezogen. Diese Versuche waren aber nicht verrückt, sondern notwendig, um eine vernünftige Risikogrenze für Kneipp'sches Schneetreten angeben zu können. Die Tücke dabei ist allerdings, dass der Schnee bei klarem Wetter erheblich kälter sein kann, als das Thermometer an der Hauswand zeigt. Kalter Pulverschnee fühlt sich ganz toll an, ist aber heimtückisch, weil er die Schmerzempfindung sehr schnell betäubt.

Es gibt mich tatsächlich, wenn mich bisher auch nur einer vom Forum persönlich kennengelernt hat, nämlich Lorenz, den ich bei seinen Barfußparks auf den beiden Münchner Street-Life-Festivals traf.

Danke für den Hinweis! Jetzt kann ich dich zuordnen und auch ganz klar bezeugen, dass dein Geisteszustand erheblich besser ist, als der von Leuten, die dieses Forum zur Befriedigung ihrer Streitsucht missbrauchen......

Solche Häme gibt es schon genug von Nicht-Barfüßern, da kann ich hier durchaus drauf verzichten!

Das muss man ignorieren -- fällt unter Risiken und Nebenwirkungen eines frei zugänglichen Forums. Schade nur, dass dadurch immer wieder interessante Diskussionsteilnehmer und ganz besonders die Frauen verprellt werden :-(((

Barfüßige Grüße von Lorenz

Es gibt den Leo!!!!!!!!!!! :-()

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 07.01.2006, 03:36 (vor 6859 Tagen) @ Martin

Also, wenn ich mal etwas äußern darf:

Mir erscheint Dein Verhalten, was ich nun so gelesen habe, auch nicht ganz korrekt!
Eines schon mal vorweg: Leo ist real, sonst würde ich ihn nicht fast täglich online in meiner Buddy-Liste sehen und oft mit ihm telen!
Michael aus Zofingen hat völlig Recht: ein Störer hasst das Registrieren und >genau< darum halte ich das übrigens auch im Stammtisch-Forum für besser, auch wenn dann weniger los ist, dafür aber auch weniger Müll!
Michael hat meine Meinung zum Stammtisch-Forum also indirekt bestätigt!

Was die "Selbstzerstümmelung" angeht, die Du erwähntest, muss ich Leo Recht geben, denn wenn man gerne im Schnee barfuß geht und keine Probleme hat, dann tut man es eben!
Die Probleme, die eigentlich immer erst später auftreten, konnte man also demnach nicht vorhersehen, genau wie beim Sonnenbrand, übrigens ein sehr gutes Beispiel von Leo! Es ist demnach also ein Schaden, den man sich unbewusst zufügt, wovon man bei Deinen Beispielen ja wohl nicht sprechen kann!

Dein Beispiel, sich mit kochend heißem Wasser zu übergießen oder sich mit einem Hammer auf den Kopf zu schlagen, ist Selbszerstümmelung, das stimmt, aber es gibt dabei einen Riesenunterschied, denn es ist offensichtlich, weil es Punkt A: ganz sicher keinen Spaß macht, sich kochend heißes Wasser über zu schütten oder mit einem Hammer auf den Kopf, die Finger etc. zu schlagen, das Barfußgehen im Schnee dagegen aber Spaß machen kann und Punkt B: die Folgen sofort zu spüren sind. Beim Barfußgehen, zumindest bei Kälte, aber eben nicht und auch nicht, wenn man in der Sonne arbeitet und abends merkt, dass man sich einen Sonnenbrand zugefügt hat!

Dein Vergleich hinkt also ganz gewaltig, denn ich kann einen schönen Barfußspaziergang bei großer Kälte oder Hitze, durch die sich vielleicht Probleme einschleichen, nicht mit einer ganz offensichtlichen und unnötigen Peinigung wie das Hammerschlagen und Verbrühen vergleichen!
Äpfel sind nun mal keine Birnen, auch wenn beide am Baum wachsen!

... und sein dickes Ende: Ich hab’s mal wieder kräftig übertrieben!

RainerL @, Stammposter, Thursday, 05.01.2006, 19:41 (vor 6861 Tagen) @ Leo

Hallo Leo,

Als ob ich es geahnt hätte ;-( Wieder mal Jemand mit Frostbeulen! Erst mal gute Besserung von einem "Ex-Profi". Habe auch mal im Winter vor 3? Jahren meine Grenzen ausgetestet und bei einer halben Stunde bei -11 Grad Frostbeulen geholt. Aus meiner Erfahrung kann ich zu deiner Frage:

Gibt es denn wirklich gar keine brauchbare Vorwarnung?? Ich hab doch immer alles gespürt!

nur sagen: Nein, definitiv nein. Außer daß es etwas kühler war wie sonst auf meinen regelmäßigen Runden habe ich erst wie Du im Warmen ein Brennen gespürt das nicht mehr wegging. Die Blasen habe ich dann auch aufgestochen und bin in die Apotheke. Dort haben sie extra wegen mir in diversen Unterlagen nachgeforscht und eine Salbe gefunden die speziell für "Frostschäden und Frostbeulen" so steht es auf der Verpackung ist:

Pernionin-Salbe

100g enthalten arzneilich wirksame Bestandteile

Methylsalicylat 10g
griech. Salbeiöl 1g

Mir hat es geholfen. Gedauert hat es ca. 3 Wochen bis Alles wieder normal war. Aus diesen und aus anderen (zeitlichen) Gründen nehme ich barfußtechnisch eine Winterpause. Bin zwar fast den ganzen Tag barfuß jedoch nur in geschlossenen Räumen.

Alles Gute und gute Besserung
Rainer

Erfrierungen, Sonnenbrände und Brandblasen

Pedro, Stammposter, Friday, 06.01.2006, 23:21 (vor 6859 Tagen) @ Leo

Hallo, insbesondere John Lupus, Martin (und Pedro)

Hallo Leo!

Nachdem Du mich mit Deinen beiden schärfsten Kritikern in einer Zeile genannt hast, hoffe ich doch, dass Du mich nicht mit ihnen in einen Topf wirfst.

Aber nun zur Sache: Die Winterbarfüßer sagen, dass es keine Vorwarnung für Erfrierungen gibt. So etwas ist nicht ungewöhnlich beim menschlichen Körper. Es gibt keine Vorwarnung für Muskelkater. Es gibt keine Vorwarnung für Sonnenbrand: Wenn die Haut schmerzt, rot wird oder sich heiß anfühlt, ist es schon zu spät. Man muss rein nach der Uhr gehen: Wie lange kann ich in der Sonne bleiben in Abhängigkeit von Vorbräunung, Strahlungsenergie und Sonnencreme. Wie lange warst Du denn an dem verhängnisvollen Tag barfuß draußen? Bleib bei Deinem nächsten Winterbarfußausflug (selbe Kälte vorausgesetzt) einfach mal nur ein Viertel so lang draußen. Dann wird's schon gutgehen.

Wenn sich auch meine Erfahrungen barfuß im Schnee auf 30 Sekunden im Garten beschränken, so habe ich doch mehr Erfahrung barfuß auf heißen Untergründen. Das unterscheidet sich von barfuß im Schnee in zweierlei Hinsicht: Erstens, es gibt eine Vorwarnung: Wenn man das Gefühl hat, dass man die Hitze nicht mehr aushält, sollte man auch wirklich Schuhe anziehen oder in den Schatten gehen, sonst gibt's Brandblasen. Zweitens, man gewöhnt sich rasch dran. In einer Woche gewöhne ich mich bei vorsichtigem aber konsequentem Training an sonnenbeschienenen Asphalt bei einer Schattentemperatur von 35 Grad. Ich habe aber dunkel in Erinnerung, dass dies in meiner Barfußanfängerzeit länger dauerte. Irgendwie scheinen sich die Sohlen daran zu erinnern, dass sie immer wieder hitzeresistent werden müssen.

Nochmals gute Besserung
und viele Grüße
Pedro

Verständnis für Sonnenbrand und Erfrierung

Leo @, Stammposter, Saturday, 07.01.2006, 15:51 (vor 6859 Tagen) @ Pedro

Hallo,

Hallo, insbesondere John Lupus, Martin (und Pedro)

Hallo Leo!
Nachdem Du mich mit Deinen beiden schärfsten Kritikern in einer Zeile genannt hast, hoffe ich doch, dass Du mich nicht mit ihnen in einen Topf wirfst.

Nein, Pedro, ich habe im Rahmen der Antwort an Martin und John Lupus nur zusätzlich noch betont, dass ich stets innerhalb meiner Wohlfühlgrenzen geblieben bin, so wie von Dir im Rahmen der Diskussion "Kleidung im Winter" empfohlen.

Es gibt keine Vorwarnung für Sonnenbrand.

Pedro, vielen Dank für diesen tollen Vergleich, der den Nagel genau auf den Kopf trifft!

Nochmals gute Besserung

Danke!

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr nachtarocken, aber nach Pedros SUPER-Vorlage kann ich mir folgende abschließende Bemerkung jetzt doch nicht verkneifen:

Martin und John Lupus, Ihr hattet doch hoffentlich auch schon mal einen Sonnenbrand! ;-) Nein, ich bin gar nicht gehässig, aber dann kommt die Message besser rüber:

Stellt Euch doch mal vor, Ihr könnt dann vor Schmerzen abends nicht mehr auf dem Rücken liegen und kassiert zum Trost dann exakt dieselben Kommentare wie ich von Martin!

Nach der Entschuldigung für den Ton

Also abschließend dazu folgendes: Mit dem größten Bedauern nehme ich meine für Leo verletztenden Äußerungen zurück.

(Ist schon OK; ich hab ja vorher auch schon entsprechend zurückgebläfft)

blieb aber doch noch ein gewisses Unverständnis zurück:

Dies heißt allerdings noch lange nicht, daß ich für seine Verhaltensweise auch nur das geringste Verständnis hätte.

An Leo nochmals alles Gute!

(Bei dieser Gelegenheit danke für die Wünsche!)

In der Hoffnung, dass sich Euer Verständnis nun spätestens nach Eurem nächsten Sonnenbrand nun doch noch einstellt, verbleibe ich mit abschließenden verständnisvollen Grüßen an alle Sonnenbrand-, Erfrierungs-, Brandblasen- und sonstige Opfer, die unbeabsichtigt und erst im Nachhinein feststellbar ihre Wohlfühlgrenzen überschreiten!

Leo

Füsse sogar beim Snowboarden erfroren

Marc, Sunday, 08.01.2006, 18:37 (vor 6858 Tagen) @ Pedro

Ich bewundere ja wirklich die Winterbarfuss Abenteuer, und dass es keine Vorwarnung für Erfrirungen gibt,kann ich bestätigen, ist mir sogar mal beim Snowboarden an einem eiskalten Tag passiert:

plötzlich hatte ich an beiden Füssen kein Gefühl mehr im großen und zweiten Zeh, ist auch nicht durch heftiges Aufstampfen etc. wiedergekommen. Habe dann ziemlich Angst um meine Füsse bekommen und Panik geschoben, das mir noch die kompletten Zehen abfallen könnten, als Ergebnis vom Snowboardfahren zehenlose Füsse! Im Hotel waren meine Zehen dann doch noch alle dran und sind in der Badewanne langsam wieder aufgetaut, hat höllisch weh getan und später sind mit ganze Hautfetzen von den Zehen abgefallen. Möchte ich nicht nochmal erleben.

Also vielleicht doch lieber weniger barfuss im Winter, wäre doch schade, wenn ein wegen so etwas ein Barfussfreund im Sommer keine Zehen mehr hätte ;-)

Der sommer kommt bestimt,

Marc

Hallo, insbesondere John Lupus, Martin (und Pedro)

Hallo Leo!
Nachdem Du mich mit Deinen beiden schärfsten Kritikern in einer Zeile genannt hast, hoffe ich doch, dass Du mich nicht mit ihnen in einen Topf wirfst.
Aber nun zur Sache: Die Winterbarfüßer sagen, dass es keine Vorwarnung für Erfrierungen gibt. So etwas ist nicht ungewöhnlich beim menschlichen Körper. Es gibt keine Vorwarnung für Muskelkater. Es gibt keine Vorwarnung für Sonnenbrand: Wenn die Haut schmerzt, rot wird oder sich heiß anfühlt, ist es schon zu spät. Man muss rein nach der Uhr gehen: Wie lange kann ich in der Sonne bleiben in Abhängigkeit von Vorbräunung, Strahlungsenergie und Sonnencreme. Wie lange warst Du denn an dem verhängnisvollen Tag barfuß draußen? Bleib bei Deinem nächsten Winterbarfußausflug (selbe Kälte vorausgesetzt) einfach mal nur ein Viertel so lang draußen. Dann wird's schon gutgehen.
Wenn sich auch meine Erfahrungen barfuß im Schnee auf 30 Sekunden im Garten beschränken, so habe ich doch mehr Erfahrung barfuß auf heißen Untergründen. Das unterscheidet sich von barfuß im Schnee in zweierlei Hinsicht: Erstens, es gibt eine Vorwarnung: Wenn man das Gefühl hat, dass man die Hitze nicht mehr aushält, sollte man auch wirklich Schuhe anziehen oder in den Schatten gehen, sonst gibt's Brandblasen. Zweitens, man gewöhnt sich rasch dran. In einer Woche gewöhne ich mich bei vorsichtigem aber konsequentem Training an sonnenbeschienenen Asphalt bei einer Schattentemperatur von 35 Grad. Ich habe aber dunkel in Erinnerung, dass dies in meiner Barfußanfängerzeit länger dauerte. Irgendwie scheinen sich die Sohlen daran zu erinnern, dass sie immer wieder hitzeresistent werden müssen.
Nochmals gute Besserung
und viele Grüße
Pedro

... und sein dickes Ende: Ich hab’s mal wieder kräftig übertrieben!

Xanadu ⌂, Stammposter, Thursday, 12.01.2006, 08:16 (vor 6854 Tagen) @ Leo

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Hi Leo ich wünsche Dir natürlich auch alles gute und beim nächsten Mal einfach früher rein.
Ich hatte heute früh draussen gestreut und danach hatte ich zumindest das berühmte kribbelige Gefühl.

Aber bei Dir das war schon heftig, das wird aber wieder. Und lass Dir nix vermiesen.

Viele Grüsse

Jürgen Ph.
The BarefeetXanadu

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