Barfuß radfahren am Silverster (Hobby? Barfuß! 2)
Silvester 2005: Unterschiedlicher konnte das Wetter gegenüber dem Vortag wohl nicht sein. Am Vortag stieg die Temperatur tagsüber nicht über -6°C, gegen 20 Uhr setzten heftige Schneefälle ein. Irgendwann im Laufe der Nacht ging der Schnee in Regen über, am Morgen waren die Schneepflüge im Einsatz und verstreuten irrsinnige Mengen an Streusalz. Gegen 14 Uhr war es +6°C und kurzzeitig trocken. Die Straßen waren naß, überall Flotsch.
Unter den Bedingungen barfuß laufen? Nein! Dafür wollte ich aber einmal barfuß radfahren. Die Füße kühlten relativ schnell ab, was durch das Spritzwasser bedingt war. Ursprünglich wollte ich an die Aare bei Rothrist fahren. Ich kam aber nur bis dort, wo der Asphalt aufhörte. Der folgende Feldweg war ein einziger Flotsch, also kehrte ich um und radelte nach Aarburg. Wegen einer Baustelle gab es einige Kuhlen im Asphalt, dort hatte sich das Wasser angesammelt. Im Sommer wäre ich schnell durchgefahren, damit es nur so spritzt, jetzt aber fuhr ich langsamer.
Hinter Aarburg benutzte ich weniger stark befahrenere Straßen, weil dort die Gefahr geringer ist, einer "Bullenschleuder" zu begegnen. Aber wärmer wurden die Füße dadurch auch nicht. So entschloß ich mich, wieder nach Hause zu radeln, wobei ich auch durch die Altstadt fahren wollte. Das Kopfsteinpflaster enthielt noch eine festgefahrene Schneedecke (besser: Eisdecke). Einen Sturz mußte ich unbedingt vermeiden. Obwohl recht viele Fußgänger in der Stadt waren, registrierte ich keine erstaunten Blicke. Lag es daran, daß die Fußgänger in erster Linie vor ihre eigenen selbstverständlich fett beschuhten) Füße blickten, um nicht auszurutschen und somit keine Zeit hatten, ihre Augen auf die Pedalen eines vorbeifahrenden Radfahrers zu richten? Oder lag es auch daran, daß ich derart konzentriert fahren mußte, daß ich nicht in die Gesichter der Fußgänger blicken konnte, um zu erkennen, ob die Gesichter normale Augen oder große Glotzaugen hatten?
Ich war froh, als ich wieder zu Hause war (und nicht nur wegen des einsetzenden Regens). Als ich durch die Wohnung ging, hatte ich ein taubes Gefühl in den Füßen. Aber nach einer Viertelstunde ging es gut. Etwa eine Stunde war ich draußen gewesen, sicher nicht viel. Aber besser als gar nicht. Blieb zu hoffen, daß ich an den folgenden arbeitsfreien Tagen mehr Glück hatte (und das hatte ich).
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen