bedauerlicherweise ist das nicht die einzige Schule, die so eine Schulordnung hat;

meine Antwort bezieht sich nicht nur auf die Schule, sondern auf alle Lebenslagen - und nicht nur auf barfuß sondern generell Bekleidungsvorschriften und die unsägliche Frechheit, anderen vorzuschreiben wie man sich anziehen darf, auch im Berufsleben
ich stelle mir das ungefähr so vor:
sich über Zwangsgesellschaftler in aller Öffentlichkeit lustig machen - sie als die letzten Hinterwäldler hinstellen, und mit dem Wort "antiliberal" polemisieren.
(sicher wäre es auch sinnvoll, wenn Prominente das machen würden, in Talkshows zum Beispiel)
Dies könnte mittel- oder langfristig eine Veränderung bewirken. Glaubt ihr das nicht auch ?
Einfach nur zu argumentieren oder um Erlaubnis fragen halte ich nicht für sinnvoll, weil ich das in höchstem Maße erniedrigend finde,
und weil es außerdem sowieso nichts bringt. unliberal ist unliberal, da helfen keine Argumente. Und demütig-kriecherisches Verhalten, das geht einfach nicht, nein.

Hallo Joshy

Ich habe das Gefühl, du polemierst etwas zu einseitig. Warum sollte denn liberal gut und antiliberal schlecht sein?
Es sind verschiedene Weltanschauungen und Richtungen, und ich glaube kaum, dass man die eine oder die andere als gut oder schlecht beurteilen kann. Abgesehen davon können gewisse Kleidervorschriften, wenn sie begründet sind, auch Sinn machen.
Gruss
Mike S

Hallo Joshy!

Ich muss Mike da Recht geben, es hat jeder eine andere Ansicht dazu, was angebracht und was unangebracht ist, aber dennoch unterwirft man sich doch nicht immer der gesellschaftlichen Norm.
Klar, beim Barfußgehen ist das ganz besonders der Fall, da es eben ungewöhnlich ist, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man es nicht machen darf oder kann!
Das ist eben "Kopfsache", es liegt alles an einem selbst, ob man über der Meinung und den Reaktionen der Leute steht oder nicht.
Unsere Gesellschaft tendiert ja eher in die Richtung, dass sehr vieles lockerer wird und auch schon zu einem großen Teil geworden ist.

Das bedeutet entweder, dass eine größere Toleranz vorhanden/entstanden ist oder aber, dass diese scheinbare Toleranz bloß auf völlige Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber zurück zu führen ist.
Letzteres wäre natürlich nicht so gut, auch wenn das Ergebnis letztendlich vielleicht fast das Gleiche ist.
In vielerlei Hinsicht begrüße ich eine Lockerung, aber es gibt eben auch Dinge, bei denen ich es nicht für gut heiße.
Aber selbst >da< hat wiederum jeder eine andere Ansicht und solange man keine andere Person gefährdet oder verärgert und sich im Großen und Ganzen vernünftig an Gesetze und Ordnungen hält, ist es doch okay!

Was die Bekleidung im Berufsleben angeht muss ich sagen, dass Mike Recht hat, denn z.B. Unfallschuhe sind in handwerklichen Berufen einfach sehr wichtig!
Ich glaube nicht, dass sich ein Leher in einer Schule um Kleidung kümmert, bei Barfüßigkeit wäre es zu testen.
Zu meiner Schulzeit (bin Jahrgang 68) war alles noch wesentlich strenger, wenn auch die Prügelstrafe als Beispiel zum Glück abgeschafft war.
Ich bin aber der Meinung, dass sich die Schüler heutzutage in der Regel nicht mehr zu beschweren brauchen und die Lehrer durch die konsumverdorbenen Kinder und Jugendlichen keinen leichten Stand mehr haben!
Früher hätte höchstens mal ein Vater die Hand gegen einen Lehrer gehoben, wenn es zu doll geworden wäre, aber heute kommen Schüler mit Waffen und Drogen in die Schule und ein Lehrer muss, da es jetzt leider umgekehrt ist, unter Umständen mit Prügel rechnen, wo leben wir denn?

Wo sind Zucht und Ordnung und ein gesunder Respekt? Junge Menschen pöbeln auch nicht selten und >hauptsächlich< ungerechterweise gegen Erwachsene, der Respekt ist im Eimer, Dank der zu lockeren und konsumreichen Erziehung.
Diese ist selbst, wenn ein Kind gut, aber nicht zu streng erzogen wird, leider auch oft "für die Katz", weil das Umfeld, die anderen konsumverdorbenen und verwöhnten "Früchtchen", alles wieder zunichte machen können!
Denk´ mal über das von mir Geschriebene nach!

Solltest Du Dich weiter darüber austauschen wollen, wechseln wir mit diesem Thema ins Stammtisch-Forum, dafür ist es ja auch eigentlich da und wird dann wenigstens mal sinnvoll und ohne Faker genutzt, was bislang leider überwiegend nicht der Fall war!
Du kannst ja dann hier im Forum auf den Wechsel hinweisen, damit es jeder, der sich weiter mit Dir darüber austauschen möchte, lesen kann und somit die Möglichkeit hat, an diesem Thema Teil zu nehmen!

Liebe Füße von Andi!

sich über Zwangsgesellschaftler in aller Öffentlichkeit lustig machen - sie als die letzten Hinterwäldler hinstellen, und mit dem Wort "antiliberal" polemisieren.

Polemisieren bringt nichts, und unter liberal kann man alles Mögliche und auch Unmögliche verstehen (z.B. auch die Unternehmenpolitik eines Josef Ackermann -- igitt). Wenn Leute stur an dem festhalten, was früher mal richtig war, sind sie halt ganz einfach nicht zukunftsfähig.

Bleiben wir aber beim Thema, ich will Georg bei seiner guten und engagierten Forumsadministration nicht in den Rücken fallen. Es war vor einem halben Jahrhundert ganz wichtig, bei der Arbeit (48-Std.-Woche) gute Schuhe zu tragen. Im Bergwerk, beim Ackerpflügen mit dem Ochsengespann, beim Wiederaufbau der zerstörten Landes......
Wer keine Schuhe hatte, konnte daran nicht teilhaben.

Heute ist körperliche Arbeit zu einem großen Teil in Billiglohnländer ausgelagert, man hat viel mehr Freizeit, fast jeder macht ausgiebig Urlaub -- und das die meiste Zeit barfuß oder allenfalls mit Flipflops. Und die meisten arbeiten am Computer, dazu braucht man keine Sicherheitsschuhe. Dafür muss man etwas gegen die Rückenschäden tun, die man sich beim dauernden Sitzen zuzieht. Und dagegen gibt es nichts besseres als Barfußgehen.

Fortschrittliche Menschen definieren Bekleidungsrichtlinien nach den aktuellen Bedarf. Und wir werden's noch erleben, dass zukunftsfähige Firmen Barfußpfade für die Gesunderhaltung der Belegschaft anlegen!

In Zukunft wird Energieeffizienz immer wichtiger. Man wird sich nicht mehr leisten können, Energie in die Klimaanlagen zu pumpen, damit es die Leute im Hochsommer mit Anzug und geschlossenen Schuhen aushalten. Man wird stattdessen die Temperatur auf 28 Grad stellen und den Leuten sagen, dass sie mit T-Shirt, Bermudas und Flipflops zur Arbeit kommen sollen. Und wenn einer barfuß kommt, wird sich auch keiner aufregen, weil der Dresscode des letzten Jahrhunderts beim Lösen künftiger Aufgaben rein gar nichts hilft.

Wie gesagt -- ich halte nichts vom Polemisieren, aber einige Leute (die gerne "in historischen Kostümen" gehen und mit spritfressenden Oldtimern fahren) muss man davor warnen, den Anschluss an die Zukunft zu verpassen. Wer barfuß geht, hat aber zumindest eine gute Wahrnehmung der Gegenwart -- und wird den Schwenk in die Zukunft leicht schaffen )

Barfüßige Grüße von Lorenz

Natur und Fortschritt