Kurzer Schnee/Split-Spaziergang und erneuter Frust beim Sport (Hobby? Barfuß! 2)
Hi, Leo!
Schön, daß Du es immer wieder versuchst!
Anscheinend sind einige Köpfe doch ziemlich eingerostet. Schade...
Aber:
Wenn Du etwas speziell für Deinen Rücken machen möchtest, gibt es ungezählte Möglichkeiten, die auch ohne High-Tech-Maschinen beste Ergebnisse für den Rücken erzielen.
Eine Kombination aus Krankengymanstik (zahlt zwar nicht mehr die gesetzliche Krankenkasse, ist aber günstiger als Kraftmaschine und kann auch zu Hause ausgeübt werden) und einem anderen Vereinssport.
Und ich hoffe, es gibt noch genügend gesundheitsbewußte Vereine, die sich nicht ins Hemd pissen, nur weil das Risiko besteht, daß sich jemand ohne Schuhe den Fußknöchel bricht, so daß die Knochenenden durch die Haut schauen.
Klar: Das kann mit Schuhen genauso passieren.
Aber: Dann ist wenigstens alles schön verpackt und kundenfreundlich steril; erst die Ärzte sehen den Schlamassel...
Guten Rutsch!
Vesa Local
Hallo,
letzten Dienstag war ich beim Zahnarzt, um mir den Vorsorgestempel abzuholen. Draußen war es recht schön und ca. -5 Grad. Bisher hatte ich mir wegen einem langwierigen Grippalen Infekt (ich stecke mich leider nicht seltener an als vorher, bevor ich barfuß lief) das Barfußlaufen im doch recht kalten München und Umgebung bis auf kurze Wege zur Mülltonne oder winzige Runden auf dem verschneiten Rasen verkniffen. Mittlerweile hat der normale Rest-Schnupfen aber einem leichten Heuschnupfen Platz gemacht (einige Haseln blühen schon). Als ich beim Zahnarzt raus kam, steckte ich daher noch im Flur Schuhe und Strümpfe in meinen Rucksack.
Der ca. 400m lange Weg zur U-Bahn in München-Giesing war sehr angenehm erfrischend und gar nicht kalt. In der U2 und beim Warten am Scheidplatz auf die U3 gab es zwar einige erstaunte Blicke, aber keine Kommentare. In der U3 starrten mich 2 Kinder an, und dann erst recht beim Aussteigen an der Endstation Olympiazentrum. (Aber keine Kommentare - so wie ein anderes Mal: "Mama, der hat ja nur Füße!") Die öffentliche Toilette am nördlichen Ausgang Richtung Olympiadorf war für Münchner Verhältnisse extrem sauber und daher ohne Ekel oder Überwindung barfuß-geeignet, aber ich erstickte fast an dem Qualm von einigen anscheinend Obdachlosen, die sich vor der Kälte da rein geflüchtet hatten.
Leicht benebelt startete ich meinen Spaziergang durch das Olympische Dorf und den Olympiapark zur Olympiaschwimmhalle. Den Weg gehe ich sonst oft ab +5 Grad barfuß zur Schwimmhalle oder zum Eisstadion. Dann liegt zwar meist kein Schnee aber der reichlich gestreute Splitt wird nach dem ersten Kilometer doch sehr nervig. (Insgesamt dürfte der Weg so 2km lang sein oder etwas länger.) Diesmal nervten Split und / oder Schnee: In der Mitte war besser geräumt und mehr Split gestreut worden, aber es fühlte sich nicht so kalt an. An den Rändern lag noch mehr Schnee aber weniger Split. Der Schnee war nach einiger Zeit aber doch sehr kalt, besonders auf dem Rasen. So gab es halt ein Wechselbad zwischen eiskaltem lockeren Neuschnee ganz ohne Splitt und anscheinend "wärmeren" Schneeresten mit viel Split. Nach meiner folgenreichen Wanderung vom Anfang 2005 nahm ich das unangenehme Gefühl des Splitts dann aber dann doch als willkommene Kontrolle, dass meine Füße noch nicht so taub sind, dass die Gefahr besteht, mich wieder zu verletzen, ohne es überhaupt zu merken. Als ich nach ca. ½ Stunde in der Schwimmhalle ankam, schmerzten meine Füße aber dann doch schon etwas beim Auftauen.
Hier kann man auch an Aerobic- Gymnastik- etc. -Stunden teilnehmen und an Kraftmaschinen trainieren. Letzteres find ich zwar eigentlich ziemlich doof aber seit sich bei mir im fortgeschrittenen Alter manchmal der Rücken meldet, hab ich mich in bei einem wie berichtet barfuß-feindlichen Sportstudio angemeldet, von wo aus ich es nur 5 Minuten nach Hause habe anstelle von 1 Stunde oder mehr von der Olympiaschwimmhalle, wo ich früher im Winter noch öfter war. Der Boden in den Gymnastikräumen ist aber extrem hart; wenn man die Barfuß-Technik nicht richtig beherrscht, oder noch ungeübt ist, muss man aufpassen. Ich bin dort daher nicht immer barfuß, aber immer öfter.
Bisher gab es mit Barfuß keine Probleme, aber diesmal sagte der Vorturner am Ende der Stunde, dass barfuß nicht erwünscht sei; er hätte wohl vorher nichts gesagt weil er merkt, das ich es nicht zum ersten Mal mache. Andere Trainer wären da nicht so großzügig und würden mich gleich rauswerfen, insbesondere aus dem Kraftraum würde ich achtkantig rausfliegen, da nach der Ordnung da Schuhe vorgeschrieben seien. Und so kam es dann auch leider:
Am Eingang zum Kraftraum hing ein großes Plakat mit den Bestimmungen, insbesondere: "Die Teilnahme ist nur in Sportkleidung gestattet" Ich hatte Sport-Hemd und -Hose an und fühlte mich daher ordnungsgemäß bekleidet. Aber kaum hatte ich an der ersten Maschine Platz genommen, kam auch schon der Übungsleiter an: Aus Versicherungsgründen müsse hier jeder Turnschuhe tragen (die ich nicht dabei hatte, da ich die Olympiaschwimmhalle bisher als un-spießig eingestuft hatte). Er ließ sich auf keine Sachdiskussion ein und wollte auch keine schriftliche Erklärung akzeptieren, dass ich auf eigenes Risiko trainiere: "Wenn Dir hier tatsächlich barfuß was passiert, zahlt die Versicherung nicht, und dann hab ich nen Haufen Ärger am Hals, weil ich Dich ohne die vorgeschriebenen Schuhe hab trainieren lassen!" Bei dem Handtuch wär er ja noch kulant ("Aus Hygienegründen ist beim Trainieren ein Handtuch unterzulegen" - oder so ähnlich), aber so (barfuß) wär ihm dass zu heikel. Fazit: Hygienie nicht ganz so wichtig, aber panische Angst vor evtl. Haftung.
Entnervt hab ich mich wieder getrollt, ohne meinem Rücken was Gutes zu tun und hab dann noch an "Powergymnastik" teilgenommen. Hier gab es dann keine Probleme, weder Blicke oder irgendwelche Kommentare.
Zum Schluß war ich dann noch etwas Schwimmen - dieser Sport ist wenigstens noch barfuß erlaubt!Gruß und Guten Rutsch
Leo