Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht (Hobby? Barfuß! 2)

Leo @, Saturday, 17.12.2005, 13:48 (vor 6919 Tagen)

In Reklame und Web-Site fast nur Barfüsser, aber barfuß im Fitness-Studio unerwünscht

Hallo allseits,

ich bin seit gut 3 Wochen Mitglied bei einem Fitnessstudio ganz bei mir in der Nähe, die auch Krankengymnastik und Rehabilitationsmaßnahmen durchführen - und denen somit die Vorteile des Barfußlaufens wohl hinlänglich bekannt sein dürften. Auf deren Web-Site

http://www.ruppsmedifit.de

und Reklamebroschüren sind nur barfüssige Leute abgebildet, genau so wie auf der persönliche Chipkarte, die zur automatischen Einstellung der Geräte dient.

Als mein Trainingsplan aufgestellt wurde, fiel mir auf, dass im Saal gerade ein Entspannungs-Kurs lief und die Trainerin barfuß vorturnte. Ich kam dann ab dem 3. Mal natürlich auch barfuß. Beim Warmlaufen auf dem Laufband meinte meine Trainerin, dass Laufschuhe wohl angebracht wären und ich den Fuß abrollen sollte. Ich sagte, das geht auch auch ohne Schuhe und erklärte ihr, warum ich barfuß nicht auf der Ferse aufknalle, sondern sanft mit dem Vorderfuß aufsetze. Das akzeptierte sie dann auch und nahm die Haltung meiner Zehen zum Schluß dann sogar als Indiz für eine Verkrampfung bei der Dehnungsübung, die ansonsten gar nicht erkennbar gewesen wäre.

Vorigen Sonntag fiel den Trainer beim Spinning meine Barfüfigkeit natürlich sofort auf: "Barfuß auf dem SPINNING-Rad? Geht das denn?" Wie sich herausstellte, ging es. Zum Schluß fragte mich der Trainer, ob ich denn auch auf dem normalen Rad barfuß fahre (ja) oder beim Mountainbiken (nein, weil steil bergauf die Kraft sehr groß wird und man dann den Druck auf den Fuß besser von einer Sandalensohle etwas gleichmäßiger verteilen lässt).

Das Barfuß-Trainieren ging dann gut 2 Wochen gut, bis dann eine Trainerin plötzlich meinte, nach Rücksprache mit dem Chef müsste ich Schuhe tragen. In fast allen Studios müsste man den Bestimmungen nach ohnehin Schuhe tragen. Stimmt das? Wie Sind so Eure Erfahrungen? Kurze Zeit später setzte sich jemand an die Maschine neben mich, starrte auf meine Füße und knurrte verächtlich: "Barfuß!"

Ich habe dann die Angelegenheit mit dem Inhaber besprochen. Warum der Einwand erst jetzt? Mein Barfuß-Laufen sei halt vorher nicht aufgefallen. (soso! Siehe Details oben.) Es kamen dann die üblichen Argumente "Hygiene" und "Unfallverhütung". Barfuß in der Reklame - ja das ist doch nur Reklame! Die neuesten Nike-Schuhe zum Fast-Barfußlaufen: Ja aber nur fast! Trainer barfuß - ja in Einzelfällen! An den Kursen könne ich ja barfuß teilnehmen, sofern der Trainer nichts dagegen hat - aber auf der Trainingfläche (d.h. an den Maschinen) doch bitte mit Schuhen. Wenn ich schon keine Schuhe anziehen wolle, dann wenigstens Strümpfe. Mein Einwand: Aber das ist bei dem glatten Parkett doch wohl besonders unfallträchtig - und sein Anliegen mit der angeblichen Unfallverhütung damit ja wohl total unvereinbar! (Wer in meiner Schule früher seine Turnschuhe vergessen hatte, musste sogar barfuß turnen, weil es auf Socken zu gefährlich war! Das fiel mir bei der Diskussion aber leider nicht ein.) Das Lächeln des Inhabers wurde immer gequälter und seine Argumente gipfelten schließlich nur noch in: "Wir sehen Barfuß halt nicht gerne auf der Fläche."

Irgendwie sehe ich hier Parallelen zu meinen Erlebnissen auf dem Schiff Anfang Oktober: Dem Zuständigen ist es eigentlich ziemlich egal, aber sobald sich irgendein Spießer bei ihm über die angebliche Unhygiene beschwert, geht er den Weg des geringsten Widerstands und verbietet dem Barfüßer als vermeintlichem Auslöser des Ärgers das Barfußlaufen.

Wie sind so Eure Erfahrungen in diese Richtung?

Gruß

Leo

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Rolf (F) @, Stammposter, Saturday, 17.12.2005, 14:53 (vor 6919 Tagen) @ Leo

In Reklame und Web-Site fast nur Barfüsser, aber barfuß im Fitness-Studio unerwünscht

Hallo allseits,
ich bin seit gut 3 Wochen Mitglied bei einem Fitnessstudio ganz bei mir in der Nähe, die auch Krankengymnastik und Rehabilitationsmaßnahmen durchführen - und denen somit die Vorteile des Barfußlaufens wohl hinlänglich bekannt sein dürften. Auf deren Web-Site
http://www.ruppsmedifit.de
und Reklamebroschüren sind nur barfüssige Leute abgebildet, genau so wie auf der persönliche Chipkarte, die zur automatischen Einstellung der Geräte dient.
Als mein Trainingsplan aufgestellt wurde, fiel mir auf, dass im Saal gerade ein Entspannungs-Kurs lief und die Trainerin barfuß vorturnte. Ich kam dann ab dem 3. Mal natürlich auch barfuß. Beim Warmlaufen auf dem Laufband meinte meine Trainerin, dass Laufschuhe wohl angebracht wären und ich den Fuß abrollen sollte. Ich sagte, das geht auch auch ohne Schuhe und erklärte ihr, warum ich barfuß nicht auf der Ferse aufknalle, sondern sanft mit dem Vorderfuß aufsetze. Das akzeptierte sie dann auch und nahm die Haltung meiner Zehen zum Schluß dann sogar als Indiz für eine Verkrampfung bei der Dehnungsübung, die ansonsten gar nicht erkennbar gewesen wäre.
Vorigen Sonntag fiel den Trainer beim Spinning meine Barfüfigkeit natürlich sofort auf: "Barfuß auf dem SPINNING-Rad? Geht das denn?" Wie sich herausstellte, ging es. Zum Schluß fragte mich der Trainer, ob ich denn auch auf dem normalen Rad barfuß fahre (ja) oder beim Mountainbiken (nein, weil steil bergauf die Kraft sehr groß wird und man dann den Druck auf den Fuß besser von einer Sandalensohle etwas gleichmäßiger verteilen lässt).
Das Barfuß-Trainieren ging dann gut 2 Wochen gut, bis dann eine Trainerin plötzlich meinte, nach Rücksprache mit dem Chef müsste ich Schuhe tragen. In fast allen Studios müsste man den Bestimmungen nach ohnehin Schuhe tragen. Stimmt das? Wie Sind so Eure Erfahrungen? Kurze Zeit später setzte sich jemand an die Maschine neben mich, starrte auf meine Füße und knurrte verächtlich: "Barfuß!"
Ich habe dann die Angelegenheit mit dem Inhaber besprochen. Warum der Einwand erst jetzt? Mein Barfuß-Laufen sei halt vorher nicht aufgefallen. (soso! Siehe Details oben.) Es kamen dann die üblichen Argumente "Hygiene" und "Unfallverhütung". Barfuß in der Reklame - ja das ist doch nur Reklame! Die neuesten Nike-Schuhe zum Fast-Barfußlaufen: Ja aber nur fast! Trainer barfuß - ja in Einzelfällen! An den Kursen könne ich ja barfuß teilnehmen, sofern der Trainer nichts dagegen hat - aber auf der Trainingfläche (d.h. an den Maschinen) doch bitte mit Schuhen. Wenn ich schon keine Schuhe anziehen wolle, dann wenigstens Strümpfe. Mein Einwand: Aber das ist bei dem glatten Parkett doch wohl besonders unfallträchtig - und sein Anliegen mit der angeblichen Unfallverhütung damit ja wohl total unvereinbar! (Wer in meiner Schule früher seine Turnschuhe vergessen hatte, musste sogar barfuß turnen, weil es auf Socken zu gefährlich war! Das fiel mir bei der Diskussion aber leider nicht ein.) Das Lächeln des Inhabers wurde immer gequälter und seine Argumente gipfelten schließlich nur noch in: "Wir sehen Barfuß halt nicht gerne auf der Fläche."
Irgendwie sehe ich hier Parallelen zu meinen Erlebnissen auf dem Schiff Anfang Oktober: Dem Zuständigen ist es eigentlich ziemlich egal, aber sobald sich irgendein Spießer bei ihm über die angebliche Unhygiene beschwert, geht er den Weg des geringsten Widerstands und verbietet dem Barfüßer als vermeintlichem Auslöser des Ärgers das Barfußlaufen.
Wie sind so Eure Erfahrungen in diese Richtung?
Gruß
Leo

Hallo Leo,

versuch doch einfach mal, die barfüßige Teilnahme durchzusetzen unter Hinweis auf die Prospekthaftung, d.h. dass in der Werbung gemachte Versprechungen auch einklagbar sind. Das gilt zwar eher für den Finanzsektor, aber vielleicht lässt sich das Muskelvolk damit bluffen.
Solche dummen Verbote reizen mich jedenfalls immer zu einem "jetzt erst recht!"

Gruß,
Rolf (F)

DEIN Vorteil!

Barpfotenbaer, Stammposter, Saturday, 17.12.2005, 22:24 (vor 6918 Tagen) @ Rolf (F)

Hallo Leo,
versuch doch einfach mal, die barfüßige Teilnahme durchzusetzen unter Hinweis auf die Prospekthaftung, d.h. dass in der Werbung gemachte Versprechungen auch einklagbar sind. Das gilt zwar eher für den Finanzsektor, aber vielleicht lässt sich das Muskelvolk damit bluffen.
Solche dummen Verbote reizen mich jedenfalls immer zu einem "jetzt erst recht!"
Gruß,
Rolf (F)

Mich bringt ja so schnell keiner in diese Etablissements, aber ich denke, es sollte uns eine Lehre sein, daß wir, wenn wir schon meinen, unbedingt in ein Fitnesstudio, einen Sportverein oder wenn's denn sein muß, in einen Massageclub eintreten zu müssen, dann unbedingt VOR der Unterschrift unseren Beitritt von der Erlaubnis abhängig machen, die Tätigkeit barfuß ausüben zu dürfen.

Rolf bringt es mit der Prospekthaftung doch auf den Punkt. Wenn Dir an diesem Studio nichts gelegen ist, würde ich die Gelegenheit nutzen und so schnell wie möglich und OHNE finanzielle Verluste, wie Vesa Local bemerkt, dort austreten.

DEIN Vorteil!

Leo @, Sunday, 18.12.2005, 15:39 (vor 6918 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo an alle die mich hier aufmuntern,

Rolf bringt es mit der Prospekthaftung doch auf den Punkt. Wenn Dir an diesem Studio nichts gelegen ist,

blöderweise muss ich nur 5 Minuten zu Fuß dahin gehen - ich war gerade wieder da, um mich nach dem Langlaufen in der schönen Sauna aufzuwärmen. Das ist barfuß übrigens gar kein Problem, im Gegenteil: Man muß die evtl. Badeschlappen sogar vor der Sauna stehenlassen...
Andere Studiod sind weiter..

würde ich die Gelegenheit nutzen und so schnell wie möglich und OHNE finanzielle Verluste, wie Vesa Local bemerkt, dort austreten.

Vielleicht "vergesse" ich jetzt mal nicht immer, aber immer öfter die Sportschuhe und schaue, was passiert...

Gruß

Leo

NEIN, NEIN, NEIN!!!!! Keine Kompromisse!!!

Vesa Local @, Stammposter, Monday, 19.12.2005, 08:11 (vor 6917 Tagen) @ Leo

Hi, Leo!

Ich weiß: Nichts läßt sich so einfach lösen wie die Probleme von anderen.

Aber:

Bleibe konsequent - lasse Deine Sportschuhe zu Hause.

Und gehe ggf. mit einer Zeugin / einem Zeugen zum Studio und schaue, ob entsprechende "No shoes, no service"-Schilder zu sehen sind. Handschriftliche Notiz mit Namen, Datum, Unterschriften nicht vergessen! Gut möglich, daß JETZT solche Teile angebaut werden; eine zuverlässige Aussage läßt sich mit so einem Papier glaubhaft untermauern.

Und nocheinmal: Dir sind doch mit Sicherheit nicht die AGB vorgelegt worden? Und sie waren doch bestimmt auch nciht einzusehen?
Und wenn doch: JETZT ein Exemplar mitnehmen (oder von einer anderen Person mitnehmen lassen). Am besten noch mit Datum, Stempel und Unterschrift eines Studio-Mitarbeiters aufwerten.

Wenn die beiden Sachen (Aushänge "amerikanischer" Vorschriften und AGB) kein barfuß-Verbot erwähnen, ist es Dein gutes Recht entweder dort weiterhin barfuß zu trainieren oder einen anderen Weg einzuschlagen.
Im BGB sind so viele schöne Möglichkeiten beschrieben. (Ich denke da auch (Es wurde ja schon erwähnt.) gerade an den "Schadensersatz statt Leistung" (§281BGB) Nur eines ist immer wieder absolut wichtig: Die stichhaltige Beweisbarkeit!

Bist Du rechtsschutzversichert? Wenn ja, brauchst Du Dir ja wirklich keine größeren Gedanken zu machen! Gehe weiter barfuß Deinem Training nach - der Betreiber ist im Zugzwang!
Sollte die ganze Sache wirklich in einem Rechtsstreit eskalieren: Innerhalb der Widerrufsfrist war "barfuß" kein Problem. (Schade, daß Du es Dir nur mündlich und nicht schriftlich hast bestätigen lassen...)

Lasse Dich nicht einschüchtern mit Äußerungen a la: "Das ist in Fitneß-Studios allgemein so üblich."
Woher sollst Du das wissen? Entweder ist es Dein erster Vertrag mit einem FS oder es war "bisher nie ein Thema". (Aus welchem Grund es bisher kein Thema war, steht hier ja noch nicht zur Debatte.)

Meiner Ansicht bleiben Dir genau zwei Möglichkeiten, damit der Betreiber keine Bestätigung seines "Unsinns" erfährt:

1) Du bestehst auf einer sofortigen Kündigung des Vertrages mit tagegenauer Abrechnung bzw. einer Kündigung zum nächsten Monatswechsel (Praktischerweise auch ein Kalenderjahreswechsel.) mit dann tagegenauer Abrechnung. Lasse Dir keine Rückerstattungslisten vorlegen und akzeptiere deren Anwendung auf keinen Fall! Und bis zum letzten Tag erscheinst Du dort doch barfuß, oder? :-)
Wenn ein solcher Vertrag aufgesetzt wird, dann selbstverständlich NUR unter Nennung des Kündigungsgrundes und des nicht nachweisbaren barfuß-Verbots!! ("Nur wegen angestrebter Schadenserstzansprüche statt Leistung gem. §281BGB...")

2) Du bestehst schlicht und einfach auf Vertragserfüllung.

Solltest Du nocheinmal diesbezüglich angesprochen werden, biete diese beiden Alternativen an. Wenn Du den ersten Punkt genauso "aufschäumst" wie ich hier (Und lasse Dich nicht unterbrechen! Fange immer wieder ganz von vorne an - spätestens nach der dritten Unterbrechung mit "Sprung in der Schallplatte"-Taktik wird Dir Dein Gegenüber bis zum Ende zuhören), erscheint die zweite Alternative das allereinfachste für alle Vertragspartner zu sein.

Und - schwupps - schon wieder befindest nicht Du Dich im Zugzwang.

Sollte kommen "Es haben sich Mitglieder beschwert...", dann frage nach, wer sich beschwert habe. "Jaaaa..., die möchten anonym bleiben" ist kein Beweis für wirklich hervorgebrachte Beschwerden. Außerdem kann denen dann ja nicht so wichtig sein. "Demnach... na, Sie kennen ja mein Angebot!"
Und wenn sich tatsächlich welche persönlich bei Dir melden, kannst Du sich mit den folgenden Gedanken konfrontieren:

"Mich schüttelt es, wenn ich daran denke, wie die verschmutzten Sportschuhe ungereinigt in der Tasche verschwinden und sich die Sohlen an den Innenseiten reinigen. Die Tasche wiederum läßt ihren unerwünschten Dreck beim nächsten Trainingsgang ihrerseits an den frischen Sportklamotten, die dann vielleicht etwas davon an die schweißgeöffneten Poren der Haut abgeben können. Und was nicht zu mir zurückkommt, bleibt an den Sachen der Nachfolgenden hängen.
Echt lecker diese Hygienevorschriften!! *würg*"

Um hier noch einmal auf die an einer anderen Stelle gestellte Frage "Barfuß um jeden Preis?" zurückzukommen:
Bei diesem Verhalten seitens des Geldempfängers auf jeden Fall "Ja!"

Um die "Juristerei" auf die Spitze zu treiben, kommt heir noch einmal meine Interpretation des BGB:

Damit Du den §281 anwenden kannst, muß der §280 erfüllt sein (Ist, weil der Schuldner die Pflichtverletzung zu vertreten hat: Der Betreiber gesteht Dir nicht Deine vertraglichen Rechte zu.).
§280III verlangt die Erfüllung des §281, §282 oder §283.
Ich ziehe §283 hinzu, der auch die Erfüllung des "§275 Abs. 1 bis 3" verlangt.
Ich beziehe mich auf §275III: Die Leistung ist persönlich zu erbringen (Zur Verfügungstellung der Trainigsräume und -geräte.) und und die "unter Abwägung des seiner Leistung entgegenstehenden Hindernisse mit dem Leistungsinteresse des Gläubigers nicht" ihm nicht zugemutet werden können.

Damit ist §275 erfüllt und damit §283 der wiederum Voraussetzung für §281 war.

Nun kannst Du Dir §281 zunutze machen. Interessant für Dich dürften - ist es schon so weit gekommen - die Absätze II und V sein.
Du bekommst Deinen Schadensersatz und der Betreiber den taggenau abgerechneten Beitrag.

Wenn Du ein Hausverbot erteilt bekommst, lasse Dir auch das mit Stempel, Unterschrift und auf jeden Fall mit Datum geben!!

Nein, ich bin kein Jurist, und es ist durchaus möglich, daß mir ein(e) "Studierte(r)" meine Abhandlung um die Ohren haut, aber ein "Alleine das fällt mir ohne großes Nachforschen als Nicht-Jurist zu Ihrem Verhalten ein..." gegenüber dem "Chef" sollte ihm eigentlich die Schweißperlen auf die Stirn treiben. ;-)

Viel Erfolg und
viele Grüße
Vesa Local

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Ralf (BN), Stammposter, Saturday, 17.12.2005, 15:10 (vor 6919 Tagen) @ Leo

Hallo, Leo,

man sieht mal wieder, daß die meisten Argumente "contra barfuss" einfach nur vorgeschoben sind. Unfallverhütung durch Socken? Da lachen ja die Hühner! Hyghieneprobleme? Wir waschen ja wohl unsere Füße mindestens einmal täglich.
Wie oft werden dagegen Schuhe gewaschen, in deren schweißnassen Klima unzählige Keime ausgebrütet werden und üble Gerüche entstehen ?
Ist wohl alles nur ein Frage des Prinzips.
Uns war früher im Turnuntericht das tragen von Fussbekeidung freigestellt. Geht doch!
Ich würde nochmal das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen, und notfalls halt die Konsequenzen ziehen. Diese Reklame grenzt ja schon an arglistige Täuschung!

Viele Grüße

Ralf(BN)

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Vesa Local @, Stammposter, Saturday, 17.12.2005, 18:06 (vor 6919 Tagen) @ Leo

Hi, Leo!

Deine letzten Worte in dem Laden zum Inhaber sollten ganz schnell sein:
"Mein Geld sehen Sie wohl auf nicht gerne auf dem Konto? Und tschüß..."

Und sollte sich diese "gequälte Natur" nicht in der Lage sehen, eine entsprechende Vorschrift in den ABG (Sind sie Dir bei Vertragsabschluß überhaupt zur Verfügung gestellt worden?) zu zeigen, fordere entweder ein, daß Du barfuß weitertrainieren darfst (stressig) oder verlange ohne "wenn und aber" ein sofortiges Sonderkündigungsrecht ohne finanzielle Einbußen Deinerseits.

Es tut mir furchtbar leid, aber bei solchen Dingen bin ich extrem emotionslos und lasse mein (in Schuhen) verdienstes Geld lieber dort, wo ich mich wohlfühlen darf (oder ich von mir aus einen Kompromiß geschlossen habe)!

Viele Grüße
Vesa Local

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Leo @, Sunday, 18.12.2005, 15:31 (vor 6918 Tagen) @ Vesa Local

fordere entweder ein, daß Du barfuß weitertrainieren darfst (stressig) oder verlange ohne "wenn und aber" ein sofortiges Sonderkündigungsrecht ohne finanzielle Einbußen Deinerseits.

Hallo,

jetzt geht mir auch ein Licht auf, wieso sie es wahrscheinlich angeblich nicht bemerkten: Bis vor einer Woche hätte ich noch probllemlos aus dem Vertrag aussteigen können!

Gruß

Leo

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John Lupus, Stammposter, Sunday, 18.12.2005, 16:33 (vor 6918 Tagen) @ Leo

jetzt geht mir auch ein Licht auf, wieso sie es wahrscheinlich angeblich nicht bemerkten: Bis vor einer Woche hätte ich noch probllemlos aus dem Vertrag aussteigen können!

Hallo, Leo,

ich bin zwar alles andere als eib Jurist, aber der Fall scheint mir absolut eindeutig:

Natürlich kannst du immer noch aus dem Vertrag aussteigen.
Denn der Betreiber hat einseitig die Vertragsbedingungen geändert.
Natürlich mußt du anteilig die bereits inanspruchgenommenen Leistungen bezahlen. Aber für den Rest kannst du dein Geld zurückfordern.

Die Sache mit der "Prospekthaftung" kannst du mal vergessen. Das bezieht sich auf völlig andere Sachverhalte (da geht es um Geldanlagen und solches Zeug). Nur weil das Wort "Prospekt" drin vorkommt, hat das mit einem der üblichen Prospekte gar nichts zu tun.

Aber:
Erstens müssen solche Bedingungenwie das Vorschreiben bestimmter Fußbekleidung im Vertrag stehen oder zumindest Bestandteil der (jederzeit einsehbaren) Allgemeinen Gschäftsbedingungen sein.

Selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß nicht alles, was einen Ausschluß bedingen kann, wörtlich notiert wird:
Spätestens dadurch, daß man die wochenlang das Nutzen der Einrichtungen barfuß gestattet hat, ist eben dies dadurch zu einem Vertragsbestandteil geworden. Und wenn dann noch hinzukommt, daß selbst Trainer barfuß ihren Job erledigen, hat der Betreiber absolut Null Handhabe gegen dich.

Ich würde es darauf ankommen lassen. Und zwar derart:
Es ist der Betreiber, der eine Vertragsverletzung begeht. Und da kann er sich nicht mehr darauf berufen, daß er sich seine Kundschaft schließlich aussuchen kann. Das geht nur vorher.
Also hast du einen Anspruch auf Vertragserfüllung. Barfuß natürlich. Und wenn er sich weigert, hast du selbstverständlich Anspruch auf Schadenersatz.
Wenn du also deswegen ein weiter entferntes Fitneßstudio aufsuchen mußt, um zu deiner Ertüchtigung zu kommen, dann kannst du ihm natürlich die Mehraufwendungen wie Fahrtkosten umd auch z.B. einen höheren Preis dort aufs Auge drücken.
Inwieweit es sich lohnen würde, das wirklich durchzuziehen, ist natürlich die eine Frage.
Aber ich würde ihn erst einmal damit konfrontieren. Sag, du warst bei deinem Anwalt, und der hat es dir so geraten. Bis jetzt ist das kostenlos. Wenn er erst einmal ein entsprechendes Schreiben bekommt, dann wird's teuer. Mal sehen, was er dann sagt...

Verlieren kannst du dabei ja nichts.

Aber bitte noch mal: das ist das, was ICH machen würde. Jeder hat ein anderes Naturell, und nicht jedem liegt eine solche Vorgehensweise. Wenn du einfach nur deine Freude am Trainieren haben willst und es dir weniger um die Sache an sich geht, dann laß es lieber bleiben.

Ich bin halt ein ziemlicher "Rechthaber", was es mir nicht immer einfach macht.

Grüße

John

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Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 18.12.2005, 18:30 (vor 6918 Tagen) @ Leo

Hallo Leo

fordere entweder ein, daß Du barfuß weitertrainieren darfst (stressig) oder verlange ohne "wenn und aber" ein sofortiges Sonderkündigungsrecht ohne finanzielle Einbußen Deinerseits.


jetzt geht mir auch ein Licht auf, wieso sie es wahrscheinlich angeblich nicht bemerkten: Bis vor einer Woche hätte ich noch probllemlos aus dem Vertrag aussteigen können!

Wenn die dich wirklich deshalb so lange barfuß trainieren ließen, dann wollen sich dich offensichtlich als Kunden unbedingt behalten. Das ist schonmal eine gute Voraussetzung, um sich durchzusetzen. Von der Nutzung eines Sonderkündigungsrechtes für dich halte ich auch nichts, da Du ja gerade in diesem, für dich so nahe gelegenen Studio trainieren willst.
Was wäre nun aber, wenn Du die Bitte Schuhe zu tragen einfach beharrlich ignorierst? Entweder sie schlucken es irgendwann, oder das Studio wird vertragsbrüchig! Die können ja wohl nicht einfach von Dir Geld nehmen und Dir dann Hausverbot erteilen, wenn Du gegen keine Dir vor Vertragsabschluss bekannte Regel verstoßen hast. Dann müssten sie zumindest Schadensersatz leisten.
Über ein Sonderkündigungsrecht für dich müsstest Du Dir jedenfalls keine Gedanken machen. Gehe einfach weiter barfuß dahin und warte ab was passiert. Ein anderes Studio kannst Du dir immernoch suchen.
Ich vermute aber mal, die haben einfach nur gehofft, dass es dir nicht soviel ausmachen wird Schuhe zu tragen und sie dadurch keine Probleme mit Dir bekommen, sondern nur Probleme mit anderen Kunden, die sich über dich beklagt haben, los werden können.

Viele Grüße

Ulrich

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sommerwind, Tuesday, 20.12.2005, 11:34 (vor 6916 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi zusammen,

ich bin Jurist und von einem Mitleser hierhergelotst worden. Ist ein ganz interessanter Fall, aber leider nicht so klar, wie ihr euch das vorstellt.

Wenn die dich wirklich deshalb so lange barfuß trainieren ließen, dann wollen sich dich offensichtlich als Kunden unbedingt behalten.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das ist ein größerer Betrieb mit mehreren Angestellten, die so etwas nicht entscheiden können. Wenn eine Putzfrau, eine Praktikantin oder eine Trainerin nichts sagen, hat das noch lange keine juristische Bedeutung.
Vor Gericht würde das Argument nur durchschlagen, wenn eine Person die barfüßigkeit toleriert hätte, die für das Unternehmen Verträge abschließen kann, also etwa ein Geschäftsführer oder sein Assistent. Falls das geschehen ist, liegt eine konkludente Vertragsänderung vor - durch das faktische Barfußlaufen wurde eine Vertragsänderung angeboten, eine abschlussfähige Person hat durch ihr Dulden zugestimmt, und somit wäre der Vertrag geändert. Dass aber wirklich eine abschlussfähige Person beteiligt war, ergibt sich nicht aus dem Sachverhalt.

Die Frage ist also jetzt: Was steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen? Ist dort Barfußlaufen offiziell verboten, oder, was wahrscheinlicher ist, kann dieser Geschäftsführer sich auf die Hygienepunkte der AGB berufen? (Das müsste man dann juristisch auslegen, was ich natürlich nicht kann, ohne die AGB gesehen zu haben). Immer wieder gibt es Unternehmen, die wegen Rechtsunkenntnis versäumen, den Kunden die AGB einsehbar zu machen. Vielleicht ist es hier so - die Impressumsseite der Homepage enthält einigen juristischen Unsinn - ggf wurden die Leute nicht oder nur schlecht beraten.
Weiters wäre wichtig, ob es öffentlich-rechtliche Hygienevorschriften gibt, die Barfußgehen im Fitnesscenter generell verbieten - gibt es so etwas, bringt alles nichts.

Dann gibt es noch einen Punkt: Konntest du die AGB einsehen? Es geht nicht darum, ob du es wirklich gemacht hast, sondern, ob du die Möglichkeit dazu hattest - hängen sie zB im Schaukasten aus oder wurdest du speziell darauf hingewiesen? Wenn nicht, dann wurden die AGB nicht Inhalt des Vertrags. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht - in diesem Falle wird einfach Vertragsinhalt, was üblich ist. Wenn es allgemein üblich ist, in Fitnessstudios nicht barfuß rumzulaufen, stehen wir wieder am Anfang.

Was wäre nun aber, wenn Du die Bitte Schuhe zu tragen einfach beharrlich ignorierst? Entweder sie schlucken es irgendwann, oder das Studio wird vertragsbrüchig! Die können ja wohl nicht einfach von Dir Geld nehmen und Dir dann Hausverbot erteilen, wenn Du gegen keine Dir vor Vertragsabschluss bekannte Regel verstoßen hast. Dann müssten sie zumindest Schadensersatz leisten.

So leicht ist das alles nicht für die Juristen - der Fall ist hochgradig unklar. Es ist nicht wichtig, ob die Regel bekannt war, sondern ob sie existiert und ob es die Möglichkeit zur Einsicht gab. Und falls das so ist, ob es zu einer konkludenten Vertragsänderung durch stillschweigende Duldung des Barfußlaufens durch eine kontraktfähige Person gab.

Sollte keiner der von mir angeführten Punkte zutreffen, würde Leo also den Vertrag verletzen, wenn er weiterhin barfuß rumliefe. Ich als Jurist rate deshalb davon ab, das wird nur unnötig teuer.

sommerwind

PS: Das ist ein unentgeltlich erteilter juristischer Ratschlag, ich weise ausdrücklich noch einmal darauf hin, den Sachverhalt nicht ausreichend zu kennen. Für allfällige Fehlentscheidungen, die aus diesem Ratschlag folgen, übernehme ich keine Haftung; vielmehr empfehle ich, falls Leo gedenkt, das auszufechten, einen Anwalt heranzuziehen.

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Vesa Local ⌂ @, Stammposter, Tuesday, 20.12.2005, 13:33 (vor 6916 Tagen) @ sommerwind

Hi, sommerwind!

Meine Frage beruht zwar auf einer Aussage von Dir hinsichtlich "barfuß im Fitneß-Studio", ist jedoch OT.
Ich werde meine Frage im Stammtisch-Forum (http://www.f50.parsimony.net/forum201922/) stellen; wir können dort weiter darüber "diskutieren".

Viele Grüße
Vesa Local

[image] Zum OT-Forum

@sommerwind: Doch hier - das andere "muckt" rum

Vesa Local @, Stammposter, Tuesday, 20.12.2005, 13:44 (vor 6916 Tagen) @ sommerwind

Hi, sommerwind!

Wenn nicht, dann wurden die AGB nicht Inhalt des Vertrags. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht - in diesem Falle wird einfach Vertragsinhalt, was üblich ist. Wenn es allgemein üblich ist, in Fitnessstudios nicht barfuß rumzulaufen, stehen wir wieder am Anfang.

*fassungslos den Kopf schüttel*
Wie ist denn das begründet?
Dem Vertrag fehlt ja nichts: Er ist mit seinen Bestandteilen rechtsgültig.
Warum sollte plötzlich irgendetwas dazukommen?

Ich bin kein Jurist, muß mich aber noch eine gewisse Zeit mit diesem unerschöpflichen Themengebiet beschäftigt und interessiere mich auch ansonsten "ein wenig" dafür.

Viele Grüße
Vesa Local

@sommerwind: Doch hier - das andere "muckt" rum

sommerwind, Tuesday, 20.12.2005, 15:29 (vor 6916 Tagen) @ Vesa Local

Hi

Wenn nicht, dann wurden die AGB nicht Inhalt des Vertrags. Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht - in diesem Falle wird einfach Vertragsinhalt, was üblich ist. Wenn es allgemein üblich ist, in Fitnessstudios nicht barfuß rumzulaufen, stehen wir wieder am Anfang.

*fassungslos den Kopf schüttel*
Wie ist denn das begründet?

*g* Jetzt wird es wirklich kompliziert:

Also, für einen Vertrag braucht es zwei korrespondierende Willenserklärungen. Der Fitnessheini sagt, ich biete dir, Leo, einen Fitnessvertrag um x Euro an, und Leo antwortet, ja. Da haben wir zwei übereinstimmende Willenserklärungen, dadurch wird der Vertrag "perfekt".

Jetzt hat ein Vertrag essentialia negotii, also einen Mindestinhalt. Bei einem Kaufvertrag ist das 1. Einigung über den Kaufgegenstand, und 2. Entgeltlichkeit. Der Preis zB ist kein Teil des Mindestinhaltes - wenn der nicht bestimmt wird bei der Einigung, dann gilt ein "üblicher" Preis. In unserem Fall also, was üblicherweise für so eine Fitnessclubmitgliedschaft bezahlt wird.

Es gibt extrem viele Nebenpunkte eines Vertrags, über die Nichtjuristen nie diskutieren. Kündigungsrechte, Gewährleistungsrechte, Rechtsstand. Wenn so etwas nicht ausdrücklich geregelt wird, dann gelten die allgemeinen Regeln des Bürgerlichen Rechts, die genau für diesen Wald- und Wiesenfall gedacht sind. Was die Parteien nicht regeln, obwohl sie es regeln könnten, regelt das Gesetz für sie, damit man auch bei Problemen, die vorher nicht bedacht wurden, entscheiden kann.

Okay. Hier haben wir einen juristischen Spezialfall, der allerdings extrem üblich ist: Allgemeine Geschäftsbedingungen. In diesem Fall legt die eine Vertragspartei Bedingungen vor, denen der andere zustimmen muss, damit der Vertrag perfekt wird.

Werden diese AGB nicht vorgelegt bzw besteht keine Einsichtnahmemöglichkeit, was leider bei kleinen Unternehmen öfters der Fall ist (weil sich die zu oft den Juristen sparen wollen), dann werden diese AGB NICHT Teil des Vertrags. Vielmehr gelten die allgemeinen Regeln des BGB und anderer Gesetze, die diese Materie regeln. Wenn irgendwo steht, dass auf Fußhygiene in irgendeiner Form besondere Rücksicht zu nehmen ist oder wenn es auch nur genereller Habitus in Fitnesscentern ist (kenne mich da nicht aus), dass Barfußbetätigung nicht erlaubt ist, dann ist das Teil des Vertrags hier. Da wird es jetzt langsam kompliziert mit konkludenten Vertragsteilen. Hier sind wir auch wieder in einem Bereich, in dem ein Richter in die eine oder andere richtung entscheiden könnte, je nachdem, wessen Anwalt die besseren Argumente hat.

Dem Vertrag fehlt ja nichts: Er ist mit seinen Bestandteilen rechtsgültig.

Eben nicht; falls Leo nichts von den AGB wusste (was eine bloße Hypothese von mir ist), dann wurden sie nicht Teil des Vertrags, da kann noch so viel drinstehen.

Ich bin kein Jurist,

Sei froh.

muß mich aber noch eine gewisse Zeit mit diesem unerschöpflichen Themengebiet beschäftigt und interessiere mich auch ansonsten "ein wenig" dafür.

Es ist für einen Laien nicht anrüchig, den Vertragsschluss nicht hundertprozentig zu durchschauen - das ist ein unendlich komplexes Thema, hier muss man auch eine Menge Kasuistik kennen und im kleinen Finger haben.

sommerwind

@sommerwind: Doch hier - das andere "muckt" rum

Pedro, Stammposter, Tuesday, 20.12.2005, 16:08 (vor 6916 Tagen) @ sommerwind

Hi Sommerwind,

Werden diese AGB nicht vorgelegt bzw besteht keine Einsichtnahmemöglichkeit, was leider bei kleinen Unternehmen öfters der Fall ist (weil sich die zu oft den Juristen sparen wollen), dann werden diese AGB NICHT Teil des Vertrags. Vielmehr gelten die allgemeinen Regeln des BGB und anderer Gesetze, die diese Materie regeln.

AGB und BGB, das leuchtet mir ja noch ein.

Wenn irgendwo steht, dass auf Fußhygiene in irgendeiner Form besondere Rücksicht zu nehmen ist

Leuchtet mir auch ein, wollte allerdings behaupten, dass Füße, die immer bar sind, außerordentlich unanfällig für ansteckende Fußkrankheiten (Fußpilz) sind.

oder wenn es auch nur genereller Habitus in Fitnesscentern ist (kenne mich da nicht aus), dass Barfußbetätigung nicht erlaubt ist, dann ist das Teil des Vertrags hier.

Aber da komme ich als Nicht-Jurist aus dem Staunen nicht heraus: Alles was genereller Habitus in Fitness-Centern ist, ist schwuppdiwupp Bestandteil meines Vertrages mit dem Fitness-Center?? Mit anderen Worten: Ich muss immer das machen, was die anderen auch machen??

Staunende Grüße
Pedro

@sommerwind: Doch hier - das andere "muckt" rum

John Lupus, Stammposter, Tuesday, 20.12.2005, 16:46 (vor 6916 Tagen) @ Pedro

Alles was genereller Habitus in Fitness-Centern ist, ist schwuppdiwupp Bestandteil meines Vertrages mit dem Fitness-Center?? Mit anderen Worten: Ich muss immer das machen, was die anderen auch machen??

Na ja, Pedro, auch wenn man sich dabei Sachen zurechtdenken kann, wo das Verständnis schwerfällt, im Grundsatz leuchtet das schon ein. Mal ein anderes Beispiel, das mir so einfällt:

Nirgendwo steht, daß man in einem Kino (während des Films) nicht singen und grölen darf. Aber es ist allgemein so üblich, das zu unterlassen (aus gutem Grund), und darum fliegst du raus, wenn du es tust, obwohl es eben nicht ausdrücklich untersagt ist.

Allerdings denke ich (als Laie), daß ein beanstandetes Verhalten schon ziemlich in den "Usus" eines solchen Betriebs eingreifen muß, um beanstandet zu werden. So ist es auch keineswegs üblich, einen roten und einen blauen Socken zu tragen, egal wo. Und doch wird man niemand deswegen rausexpedieren dürfen.

Und ob Barfüßigkeit sich so weit aus der Norm bewegt, daß sie zu Sanktionen führen darf, ist ja eben hier umstritten.

Grüße

John

@sommerwind: Doch hier - das andere "muckt" rum

sommerwind, Tuesday, 20.12.2005, 19:33 (vor 6915 Tagen) @ John Lupus

Nirgendwo steht, daß man in einem Kino (während des Films) nicht singen und grölen darf. Aber es ist allgemein so üblich, das zu unterlassen (aus gutem Grund), und darum fliegst du raus, wenn du es tust, obwohl es eben nicht ausdrücklich untersagt ist.

Stimmt, gute Analogie. Es gibt eben Verhaltensregeln, denen man konkludent zustimmt. Etwa, dass man im Fitnessclub nicht im Stringtanga rumläuft. Oder oder oder.

Allerdings denke ich (als Laie), daß ein beanstandetes Verhalten schon ziemlich in den "Usus" eines solchen Betriebs eingreifen muß, um beanstandet zu werden. So ist es auch keineswegs üblich, einen roten und einen blauen Socken zu tragen, egal wo. Und doch wird man niemand deswegen rausexpedieren dürfen.

Also in einem feinen Yachtclub könnte das durchaus möglich sein oder bei den Rotariern. Der Vater meiner früheren Lebensgefährtin wurde zB aus dem Club ausgeschlossen, weil er in Badebekleidung in den Hafen einlief - was zwar grob gegen den "seemännische Verhaltenskodex verstößt", aber natürlich nirgends offiziell festgeschrieben wird. Je nach Ambiente ist es durchaus möglich, jemandem wegen habituell unterschiedlichen Socken rauszuwerfen. Da muss man halt den Einzelfall betrachten.

Und ob Barfüßigkeit sich so weit aus der Norm bewegt, daß sie zu Sanktionen führen darf, ist ja eben hier umstritten.

Stimmt genau, das ist hier die große Frage. Das hätte in diesem Fall ein Richter zu entscheiden - der kann, je nach Argumenten, in beide Richtungen urteilen, Prognose ist keine möglich. Aber wie gesagt - wenn es Leo nicht ums Prinzip geht und er eine gut gefüllte Kriegskasse hat, würde ich dringend abraten.

sommerwind

Vertragsbruch

Jittoku Kai (VS), Stammposter, Tuesday, 20.12.2005, 23:42 (vor 6915 Tagen) @ sommerwind

Nehmen wir also an, Leo habe den Vertrag gebrochen. Was dann? Vermutlich ist die andere Partei dann zu einer fristlosen Kündigung berechtigt. Leo wäre damit einverstanden. Der Fitnessstudio-Betreiber möchte das aber eigentlich nicht, sondern lieber Leos Geld. In einem Vertrag, den ich einmal durchgesehen habe, wurde es dem Benutzer sehr erschwert (lange Kündigungsfrist, Nachzahlungen), aus dem Vertrag vorzeitig auszusteigen. Der Rauswurf war dort nicht vorgesehen.
Für Leo wäre es das Schlimmste, nicht das Studio benutzen zu können, aber trotzdem zahlen zu müssen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das möglich wäre, oder doch?

Jittoku

Vertragsbruch

sommerwind, Wednesday, 21.12.2005, 11:58 (vor 6915 Tagen) @ Jittoku Kai (VS)

Nehmen wir also an, Leo habe den Vertrag gebrochen. Was dann? Vermutlich ist die andere Partei dann zu einer fristlosen Kündigung berechtigt.

Na ja, so pauschal kann man das nicht sagen - für eine fristlose Kündigung muss es für eine Vertragspartei unzumutbar sein, das Vertragsverhältnis aufrecht zu erhalten. Wenn Leo sich gegen den Vertrag darauf versteift, barfuß rumzulaufen, und das mehrfach tut, dann ist eine fristlose Kündigung sicher möglich - wegen ein- oder zweimal aber noch nicht.

Leo wäre damit einverstanden. Der Fitnessstudio-Betreiber möchte das aber eigentlich nicht, sondern lieber Leos Geld. In einem Vertrag, den ich einmal durchgesehen habe, wurde es dem Benutzer sehr erschwert (lange Kündigungsfrist, Nachzahlungen), aus dem Vertrag vorzeitig auszusteigen. Der Rauswurf war dort nicht vorgesehen.

Für Leo wäre es das Schlimmste, nicht das Studio benutzen zu können, aber trotzdem zahlen zu müssen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das möglich wäre, oder doch?

Nein, natürlich nicht. Wenn der Fitnessclubbetreiber den Vertrag kündigt, dann ist er auch aufgelöst - ihm stehen keine Ansprüche gegen Leo für die Zukunft mehr zu, das ginge nur bei aufrechtem Vertrag. Leo hat also natürlich nur für die Zeit zu bezahlen, in der er das Fitnesscenter tatsächlich nutzen konnte. Allerdings: Leo müsste für einen allfälligen Schaden aufkommen, wenn er schuldhaft (also in diesem Fall vorsätzlich) den Vertrag bricht, hier sind wir bereits im Schadenersatzrecht. So ein Schaden könnte zB eine Rechtsauskunft sein, die sich der Fitnesscenterbetreiber zur Rechtmäßigkeit von Leos Kündigung einholt. Eventuell könnte für den Vertragsbruch noch eine Konventionalstrafe fällig sein, wenn die in den AGB vorgesehen und üblich sein sollte.
Wenn der Fitnesscenterbetreiber aber vernünftig ist, wird er den Vertrag nicht kündigen, sondern Leo im Extremfall eher bei aufrechtem Vertragsverhältnis auf dem Klagsweg zwingen, nicht barfuß rumzulaufen.

Wie gesagt - mir fehlen einfach viel zu viele Informationen, um diesen Fall zu bewerten.

Allerdings gibt es auch für Leo eine Möglichkeit der Vertragsauflösung, und zwar über die Irrtumsanfechtung (peinlich, dass mir das erst jetzt einfällt, das kommt davon, wenn man nicht das Gesetzbuch zur Hand nimmt). Immerhin wurde die Tatsache, dass Leo in für ihn wichtigen Punkten im Vertrag irrte, durch Gehilfen des Geschäftsführers verursacht. Andererseits wäre es aber auch für ihn zumutbar gewesen, Informationen über das Barfußlaufen in diesem Fitnesscenter einzuholen, wenn das für ihn so wichtig ist. Wieder eine problematische Frage und ggf Richtersache, aber hier würde ich eigentlich die besten Chancen sehen.

http://ruessmann.jura.uni-saarland.de/bvr2003/Vorlesung/irrtum.htm

sommerwind

Vertragsbruch / off topic ...

Georg ⌂, Stammposter, Wednesday, 21.12.2005, 16:09 (vor 6915 Tagen) @ sommerwind

Hallo Sommerwind,
vielen Dank für die Mühe, die du dir machst - aber mit unserem Thema hier hat das inzwischen nur noch seeeeeeeeeeeehr bedingt zu tun. Deshalb empfiehlt sich die Fortsetzung im

[image] off topic - Forum!

Vertragsbruch / off topic ...

sommerwind, Wednesday, 21.12.2005, 17:06 (vor 6915 Tagen) @ Georg

vielen Dank für die Mühe, die du dir machst - aber mit unserem Thema hier hat das inzwischen nur noch seeeeeeeeeeeehr bedingt zu tun. Deshalb empfiehlt sich die Fortsetzung im

*g* Sorry, aber ich antworte dort, wo man mich fragt - als Nichtbarfüßler, der nur von einem Bekannten hierhergelotst wurde, kenne ich die allgemeinen Gepflogenheiten und die Abgrenzungskriterien bzgl "Offtopic-Beiträgen" nicht, und es macht für mich keinen Sinn, diese zu erlernen - ich habe ja nichts mit der Grundthematik hier am Hut.

Insofern wäre deine Anregung sicher zielführender an die Stammposter und Insider hier gerichtet - ich antworte, wo immer man mich fragt und will die hiesigen Regeln nicht besser kennen als die Einheimischen.

sommerwind

Vertragsbruch / off topic ...

John Lupus, Stammposter, Wednesday, 21.12.2005, 18:23 (vor 6915 Tagen) @ Georg

Hallo, Georg,

diese "Diskussion" hatten wir ja schon mal.

Nimm es mir, bitte, nicht übel, wenn ich diese deine Stringenz schlicht lächerlich finde.

Es kann doch wohl nicht sein, daß sofort, wenn mal ein aus dem eigentlichen Topic resultierende Nebengedanken und teils durchaus wichtige Nebenthemen (wie z.B. hier der juristische Aspekt) sofort abgewürgt werden.

Der Verweis auf das "Off Topic"-Forum ist da alles andere als hilfreich. Denn wie soll denn das funktionieren, wenn ein Thema mal eine Volte schlägt, um dann (wie ja auch mehrfach gehabt) wieder zurückzukehren?

Und selbst wenn auch nicht: In den seltensten Fällen ist eine klare Trennung erkennbar, ab wann und wo ein Thema nicht mehr direkt und unmittelbar mit der Barfüßigkeit zu tun hat.

Zum dritten:
Selbst wenn man das abschweifende Thema gut abtrennen könnte, für die Mehrzahl der User wäre es verloren, da sie nie auf die Idee kämen, eigens im anderen Forum zu suchen, ob es denn da nicht noch etwas Weiterführendes zum Thema und darüber hinaus gibt.

So war es ja auch bei "Fips Asmussen und Klaus Kinski":
Ja, du meine Güte, was war denn da schon dabei, wenn der Thread, der thematisch halbwegs erschöpft war, nun über zwei oder drei Postings zum Ende hin noch eine nette Pirouette drehte? Von anderen Usern weiß ich, daß es sie erstens interessiert und zweitens amüsiert hat.

Aber was passierte? RUMMS - da war der Schlußstein.

Niemand will ausufernde Diskussionen, daß vom Forums-Thema nichts mehr übrigbleibt.

Aber wenn etwas Interessantes so abgehackt wird, ist das eine eklatante Verarmung des Forums. Und das ist schade, und es verärgert.

Oder sieht dein Idealposting so aus? : "Ich heiße John und laufe gern barfuß. Und ich traue mich jetzt schon barfuß zum Briefkasten. Gut, gell?"

Tut mir leid, aber an so einem armen Forum würde ich mich nicht mehr beteiligen.

Ich weiß, nicht viele würden mir nachtrauern.

Grüße

John

Vertragsbruch / off topic ...

Georg, Stammposter, Wednesday, 21.12.2005, 19:21 (vor 6914 Tagen) @ John Lupus

Hallo, Georg,
diese "Diskussion" hatten wir ja schon mal.

Richtig

Tut mir leid, aber an so einem armen Forum würde ich mich nicht mehr beteiligen.

Das wäre deine Entscheidung. Wenn du dich mit der Handhabung der Regeln nicht identifizieren kannst, wäre das jedenfalls konsequent.
Wir sind mit dem Verbleiben "on topic" jedenfalls gut gefahren. Und für mich ist das ein wesentliches Kriterium für die Fortsetzung der Tätigkeit als Administrator.

Ich weiß, nicht viele würden mir nachtrauern.

Das will ich nicht kommentieren.

Grüße
John

ebensolche
Georg

Vertragsbruch / off topic ...

Jittoku Kai (VS), Stammposter, Wednesday, 21.12.2005, 22:39 (vor 6914 Tagen) @ Georg

Hallo, Georg,
deine Moderation in allen Ehren, aber ich finde das "Vertragsbruch"-Thema sehr on Topic. Wir überlegen, was in letzter Konsequenz passiert, wenn Barfüßler-Leo sich weigert, zu gehorchen. Ich bin sehr froh, von "Sommerwind" endlich mal eine handfeste jusristische Aussage zu bekommen, wo wir vorher nur herumspekuliert hatten. Ich finde auch, das Ergebnis ist ziemlich zufriedenstellen.

Gruß, Kai (VS)

Vertragsbruch / off topic ...

Georg, Stammposter, Thursday, 22.12.2005, 09:02 (vor 6914 Tagen) @ Jittoku Kai (VS)

Hallo, Georg,
deine Moderation in allen Ehren, aber ich finde das "Vertragsbruch"-Thema sehr on Topic. Wir überlegen, was in letzter Konsequenz passiert, wenn Barfüßler-Leo sich weigert, zu gehorchen. Ich bin sehr froh, von "Sommerwind" endlich mal eine handfeste jusristische Aussage zu bekommen, wo wir vorher nur herumspekuliert hatten. Ich finde auch, das Ergebnis ist ziemlich zufriedenstellen.
Gruß, Kai (VS)

Hallo Kai,
finde ich auch.
Aber juristische Spitzfindigkeiten, garniert mit der regelmäßigen Aussage "Dazu weiß ich über den Fall zu wenig", sind dann doch off topic.
Und bis es dahin kam, ist die Diskussion ja auch gelaufen!
Georg

Vertragsbruch / off topic ...

sommerwind, Thursday, 22.12.2005, 12:11 (vor 6914 Tagen) @ Georg

Hallo Kai,
finde ich auch.
Aber juristische Spitzfindigkeiten, garniert mit der regelmäßigen Aussage "Dazu weiß ich über den Fall zu wenig", sind dann doch off topic.
Und bis es dahin kam, ist die Diskussion ja auch gelaufen!
Georg

[image] Sorry, aber seid ihr immer so drauf?

Ich kann mir nicht helfen, aber wenn im offtopic-Forum im Header steht, dass das nur für Threads ist, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben, dann gehört der fragliche Thread sicher hier her. Wenn es nicht so ist, dann müssen entsprechende Auslegungskriterien formuliert werden, anhand derer ein Außenstehender wie meinereiner bewerten kann, wohin das jetzt gehört. Einen Gast von der Seite anzumachen, weil er sich nicht an ungeschriebene Regeln hält (wobei ich den Verdacht habe, dass es hier nicht mal ungeschriebene Regeln gibt, sondern bloße FM-Willkür), verstößt mal wenigstens gegen die allgemeine Nettiquette und gegen die generellen Verhaltensweisen von Menschen in der westlichen Zivilisation, die nicht von Wölfen großgezogen wurden.

Im Übrigen, und das ist das Beste, ist das offtopic-Forum nur für Stammposter offen - was ich natürlich definitv nicht werde.

Na gut, die Diskussion dürfte jetzt ohnehin durch sein. Machts gut,
sommerwind

Vertragsbruch / off topic ...

Jörg (Hanna), Stammposter, Thursday, 22.12.2005, 19:48 (vor 6913 Tagen) @ sommerwind

...verstößt mal wenigstens gegen die allgemeine Nettiquette und gegen die generellen Verhaltensweisen von Menschen in der westlichen Zivilisation, die nicht von Wölfen großgezogen wurden.

Genau das hören wir manchmal im Zusammenhang mit dem Barfußlaufen jenseits der dafür eingerichteten Reservate wie Strand, Schwimmbad oder Barfußpfad.

Da das Off-Topic-Forum nur noch für registrierte User offen ist, ist es aber in der Tat unbrauchbar für den genannten Zweck geworden.

Serfuß,
Jörg

Abschluß und Aufruf

Vesa Local @, Stammposter, Friday, 23.12.2005, 06:47 (vor 6913 Tagen) @ sommerwind

Hi, sommerwind!

Ich habe keine Lust, mich mit in die Diskussion einzuklinken, inwieweit dieses Theme ofTopic oder onTopic ist.

Georg hat es in einem anderen T. angekündigt, daß das OT-Forum evtl. wieder "zugänglicher" gemacht werden soll - ich ahne auf der anderen Seite nur, was das für Mehrarbeit bedeutet...
Auf der anderen Seite sparen die Mods aber diese Zeit hier ein, weil nicht oaf "OT" hingewiesen werden "muß". (Nein, bitte keine Diskussion an dieser Stelle, ob und wann ein solcher Verweis angebracht ist!)

Sommerwind, ich würde mich freuen, wenn Du diesem (OT?)-Forum nicht ganz verloren gehen würdest. Das "Blaue" (also das OT-Forum) wurde hier schon als Müllkippe bezeichnet. Das sehe ich überhaupt nicht so.
Auch wenn ich ganz genau weiß, daß Deine Beiträge hier alle "ohne Gewähr" sind, haben sie mir neue Ansätze geliefert und Dir hoffentlich eine nützliche "Stoffwiederholung", so daß ein gegenseitiger Nutzen vorhanden ist. (Ich kenne es aus meiner eigenen Erfahrung, daß "Außenstehende" oder "Neulinge" auf Ideen kommen, die die alten Hasen schon lange "intus" haben und "darüber" nur mit dem Kopf schütteln können.)

Schaue doch immer mal wieder rein - vielleicht ergeben sich im OTF Gesprächs- und Diskussionsgelegenheiten - wenn Du Interesse und Zeit hast.

An dieser Stelle auch an Dich einen "Herzlichen Dank!" :-)

Vesa Local

Abschluß und Aufruf

sommerwind, Friday, 23.12.2005, 13:02 (vor 6913 Tagen) @ Vesa Local

Ich habe keine Lust, mich mit in die Diskussion einzuklinken, inwieweit dieses Theme ofTopic oder onTopic ist.
Georg hat es in einem anderen T. angekündigt, daß das OT-Forum evtl. wieder "zugänglicher" gemacht werden soll - ich ahne auf der anderen Seite nur, was das für Mehrarbeit bedeutet...
Auf der anderen Seite sparen die Mods aber diese Zeit hier ein, weil nicht oaf "OT" hingewiesen werden "muß".

Ich schätze, du hast nie ein Forum moderiert. Ich hab das schon zweimal gemacht, eines davon war in den oberen Parsi-Top100, und es ging alles so nebenbei. NichtFMs überschätzen den Adminjob gewaltig, weil wir immer so viel jammern. ;-)

Mir geht's halt auf die Nerven, so von der Seite angemacht zu werden. Da meine Schulzeit und der Bund vorbei ist, habe ich keine Freude mit solchen Lehrer- und Unteroffizierspersönlichkeiten.

Sommerwind, ich würde mich freuen, wenn Du diesem (OT?)-Forum nicht ganz verloren gehen würdest. Das "Blaue" (also das OT-Forum) wurde hier schon als Müllkippe bezeichnet. Das sehe ich überhaupt nicht so.

Einer meiner Bekannten liest hier regelmäßig mir, er wird mich anmailen, wenn ich gebraucht werde. ;-) Aber mit dem Grundthema hab ich eigentlich nichts zu tun, ich trage sogar am Baggersee Schuhe und hab ein schlechtes Gewissen, dass meine Katze barfuß durch den Schnee stapfen muss.

Auch wenn ich ganz genau weiß, daß Deine Beiträge hier alle "ohne Gewähr" sind, haben sie mir neue Ansätze geliefert und Dir hoffentlich eine nützliche "Stoffwiederholung", so daß ein gegenseitiger Nutzen vorhanden ist.

Allerdings, ist immer nett, Fälle aus dem konkreten Leben zu kriegen, wenn man sich wie ich eigentlich nur noch mit Kartellrecht, Lauterkeitsrecht uns so abstraktem Mist rumschlagen muss.

Bis denne,
sommerwind

Vertragsbruch / off topic ...

John Lupus, Stammposter, Thursday, 22.12.2005, 12:50 (vor 6914 Tagen) @ Georg

>>Tut mir leid, aber an so einem armen Forum würde ich mich nicht mehr beteiligen.
[quote]Das wäre deine Entscheidung. Wenn du dich mit der Handhabung der Regeln nicht identifizieren kannst, wäre das jedenfalls konsequent.
[/quote]

Wie du ganz richtig bemerkt hast, bewegen wir uns im Konjunktiv.

Wir sind mit dem Verbleiben "on topic" jedenfalls gut gefahren.

Na fein.
DAS ist deutsch bis zum Abwinken:
"Das haben wir immer so gemacht, und so machen wir das also auch konsequent weiter.!"
Daß sich die Erde um die Sonne dreht, merkt halt nicht jeder.

Grüße

John

Vertragsbruch / off topic ...

der Joe @, Stammposter, Thursday, 22.12.2005, 01:17 (vor 6914 Tagen) @ John Lupus

Ich weiß, nicht viele würden mir nachtrauern.

Doch, ich würde dir ganz bestimmt nachtrauern.
Anfangs war ich mir ja nicht sicher, ob ich dich mag. Aber inzwischen habe ich beschlossen, dich lieb zu haben. Und das funktioniert recht gut.

Herzliche Grüße vom
JOE

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Jörg (Hanna) ⌂, Stammposter, Saturday, 17.12.2005, 19:09 (vor 6918 Tagen) @ Leo

Wie sind so Eure Erfahrungen in diese Richtung?

Ich war Anfang November 10 Tage in einem 4-Sterne Hotel auf Zypern, in dem am Abend "angemessene" Kleidung erwünscht war. Also Hemd, lange Hose und Schuhe. Morgens bin ich barfuß mit kurzem Hemd oder T-Shirt aber langer Hose zum Frühstück (man konnte um 9 Uhr sogar schon in kurzen Klamotten am Pool in der Sonne frühstücken). Nach vier Tagen kam die Restaurantchefin auf mich zu und bat mich sehr höflich doch Schuhe anzuziehen. Auf meine Nachfrage nach dem warum sagte sie, ich könne mich verletzen. Die Art wie sie es sagte legte nahe, daß sie den Schwachsinn selber nicht glaubte. Vom Boden des Restaurants/Frühstückraums hätte man essen können und im Poolbereich, der an den Frühstücksraum grenzte und in dem wir morgens zum Frühstücken schon draußen saßen, liefen 2 Stunden später zig andere Gäste barfuß. Es hatte sich wahrscheinlich ein Gast beschwert. Der Jahreszeit entsprechend waren vor allem englische und auch ein paar deutsche Rentner im Hotel. Des lieben Frieden wegens habe ich die letzten 5 Tage dann auch morgens Schuhe angezogen, wenngleich das vollkommen albern war.

In den diversen Hotels und Unterkünften während der Tour-Transalp (Rennradrennen) im Juni hatte ich übrigens nie Probleme mit meinen nackten Füßen beim Frühstück, weder in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder in Italien. Kein Wunder, bringen doch 1000 Rennfahrer + Organisatorenpersonal im Sommer ordentlich Geld in die Kasse der überwiegend als Skiorte bekannten Gemeinden. So waren morgens immer viele Rennfahrer in Rennradkleidung und barfuß (oder auf Socken) beim Frühstücken, um die Rennschuhe zu schonen bzw. nicht auszurutschen. Da hätten die wenigen Nicht-Radler mit Protesten wohl kaum eine Chance gehabt.

Was lernen wir daraus? Geld regiert die Welt. Blöd, aber wahr.

Serfuß,
Jörg

[image] Tour-Transalp

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 18.12.2005, 13:30 (vor 6918 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Jörg!

Du hast völlig Recht, da wird eine Ausnahme gemacht, selbst wenn die Ausnahme 50 Mann stark ist oder, gerade weil sie 50 Mann stark ist?
Ja, genau darum!
Geld regiert die Welt, das stimmt leider!

Liebe und nachdenkliche Grüße von Andi!

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 18.12.2005, 14:20 (vor 6918 Tagen) @ Leo

Hallo Leo!

Ich kann Vesa Local da nur zustimmen: sieh´ zu, dass Du Dich von dort weg schaffst!
Aha, soso, die Trainerin darf barfuß sein, klar, sie ist ja auch eine Frau! Eine Frau unter den Teilnehmern dürfte das vermutlich auch, weil sie eben eine Frau ist, da findet man das meist nicht schlimm und keine Diskussionen dazu (liebe Frauen im Forum!!!!!!!!!) ich werde nicht mehr darauf eingehen, egal was kommt, denn es ist so!

Wenn Du das nicht darfst, anhand ihrer halt- und sinnlosen Argumente, dann darf sie das bitteschön auch nicht, denn auch die Teilnehmer könnten es ja unhygienisch finden, wenn ihre Trainerin barfuß ist, aber nein, stimmt, ich vergaß: es ist ja eine Frau, deren Füße sieht man ja gerne, das findet man dann komischerweise auch nicht mehr unhygienisch, das gibt es ja nur bei Männern!

Was die Werbung des Studios angeht:

In diesem Fall denke ich anders, weil die Werbung keine Barfüßigen in den dortigen Räumlichkeiten zeigt, sondern lediglich Gymnasten auf einem Fels oder etwas ähnlichem. Daher denke ich, kannst Du sie darauf nicht festnageln, auch wenn mir das natürlich gefallen würde!

Der Bewegungsapparat ist barfuß viel besser: das richtige Abrollen der Füße, die Stärkung der Fuß- und Wadenmuskulatur u.s.w., also kann es auch auf dem Laufband nur ein Vorteil sein und die Hygieneargumente sind natürlich absoluter Quatsch!

Gut, zugegeben, wenn es jeder tun würde, da ja jeder in Schuhen, also somit in "Pilzträgern" erscheint, könnte es schon bedenklich sein, wenn so Mancher diese "Dinger" auszieht, zumindest bei den Füßen mancher Leute, aber beim Kampfsport fragt ja auch niemand danach und im Schwimmbad auch nicht, also sei es hier auch egal und weniger gefährlich oder bedenklich, als in einer Badeanstalt mit feuchtwarmem Klima!

Mein Tip:
Schaue Dich nach anderen Fitnesstudios um und erkundige Dich nach deren Preisen und ihrer Einstellung zu "barfuß", hast Du etwas gefunden, kündige in dem anderen Studio und unterschreibe in dem Neuen! Lasse es Dir auf jeden Fall schriftlich eintragen und unterschreiben, dass Du barfuß alle Geräte nutzen und an allen Dingen Teil nehmen kannst!

Inwieweit Du Erfolg hast mit einer Kündigung, ohne den Pflichtbeitrag bezahlen zu müssen, kann ich Dir nicht sagen!
Ich habe in einer solchen Situation noch keine Erfahrung gemacht.
Ich kenne ja nicht die "Zahlungsintervalle": jeden Monat, vierteljährlich, jährlich etc.!

Auf jeden Fall würde ich ihnen "stecken", dass ich nicht mehr lange dabei bin!

Liebe Grüße und viel Erfolg

von Andi!

Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht

Manfred @, Thursday, 22.12.2005, 10:17 (vor 6914 Tagen) @ Leo

In Reklame und Web-Site fast nur Barfüsser, aber barfuß im Fitness-Studio unerwünscht

Hallo allseits,
ich bin seit gut 3 Wochen Mitglied bei einem Fitnessstudio ganz bei mir in der Nähe, die auch Krankengymnastik und Rehabilitationsmaßnahmen durchführen - und denen somit die Vorteile des Barfußlaufens wohl hinlänglich bekannt sein dürften. Auf deren Web-Site
http://www.ruppsmedifit.de
und Reklamebroschüren sind nur barfüssige Leute abgebildet, genau so wie auf der persönliche Chipkarte, die zur automatischen Einstellung der Geräte dient.
Als mein Trainingsplan aufgestellt wurde, fiel mir auf, dass im Saal gerade ein Entspannungs-Kurs lief und die Trainerin barfuß vorturnte. Ich kam dann ab dem 3. Mal natürlich auch barfuß. Beim Warmlaufen auf dem Laufband meinte meine Trainerin, dass Laufschuhe wohl angebracht wären und ich den Fuß abrollen sollte. Ich sagte, das geht auch auch ohne Schuhe und erklärte ihr, warum ich barfuß nicht auf der Ferse aufknalle, sondern sanft mit dem Vorderfuß aufsetze. Das akzeptierte sie dann auch und nahm die Haltung meiner Zehen zum Schluß dann sogar als Indiz für eine Verkrampfung bei der Dehnungsübung, die ansonsten gar nicht erkennbar gewesen wäre.
Vorigen Sonntag fiel den Trainer beim Spinning meine Barfüfigkeit natürlich sofort auf: "Barfuß auf dem SPINNING-Rad? Geht das denn?" Wie sich herausstellte, ging es. Zum Schluß fragte mich der Trainer, ob ich denn auch auf dem normalen Rad barfuß fahre (ja) oder beim Mountainbiken (nein, weil steil bergauf die Kraft sehr groß wird und man dann den Druck auf den Fuß besser von einer Sandalensohle etwas gleichmäßiger verteilen lässt).
Das Barfuß-Trainieren ging dann gut 2 Wochen gut, bis dann eine Trainerin plötzlich meinte, nach Rücksprache mit dem Chef müsste ich Schuhe tragen. In fast allen Studios müsste man den Bestimmungen nach ohnehin Schuhe tragen. Stimmt das? Wie Sind so Eure Erfahrungen? Kurze Zeit später setzte sich jemand an die Maschine neben mich, starrte auf meine Füße und knurrte verächtlich: "Barfuß!"
Ich habe dann die Angelegenheit mit dem Inhaber besprochen. Warum der Einwand erst jetzt? Mein Barfuß-Laufen sei halt vorher nicht aufgefallen. (soso! Siehe Details oben.) Es kamen dann die üblichen Argumente "Hygiene" und "Unfallverhütung". Barfuß in der Reklame - ja das ist doch nur Reklame! Die neuesten Nike-Schuhe zum Fast-Barfußlaufen: Ja aber nur fast! Trainer barfuß - ja in Einzelfällen! An den Kursen könne ich ja barfuß teilnehmen, sofern der Trainer nichts dagegen hat - aber auf der Trainingfläche (d.h. an den Maschinen) doch bitte mit Schuhen. Wenn ich schon keine Schuhe anziehen wolle, dann wenigstens Strümpfe. Mein Einwand: Aber das ist bei dem glatten Parkett doch wohl besonders unfallträchtig - und sein Anliegen mit der angeblichen Unfallverhütung damit ja wohl total unvereinbar! (Wer in meiner Schule früher seine Turnschuhe vergessen hatte, musste sogar barfuß turnen, weil es auf Socken zu gefährlich war! Das fiel mir bei der Diskussion aber leider nicht ein.) Das Lächeln des Inhabers wurde immer gequälter und seine Argumente gipfelten schließlich nur noch in: "Wir sehen Barfuß halt nicht gerne auf der Fläche."
Irgendwie sehe ich hier Parallelen zu meinen Erlebnissen auf dem Schiff Anfang Oktober: Dem Zuständigen ist es eigentlich ziemlich egal, aber sobald sich irgendein Spießer bei ihm über die angebliche Unhygiene beschwert, geht er den Weg des geringsten Widerstands und verbietet dem Barfüßer als vermeintlichem Auslöser des Ärgers das Barfußlaufen.
Wie sind so Eure Erfahrungen in diese Richtung?
Gruß
Leo

Hallo Leo,
ich kann Deinen Ärger gut nachvollziehen. Ich finde dahinter steht ein grundsätzliches Problem: auf vielen Werbeplakaten sind barfüßige Menschen abgebildet und diese Menschen, das hat die Werbeindustrie sicher inzwischen herausgefunden, sprechen bestimmte Käuferschichten an: nämlich solche, die bewußt oder unbewußt etwas mit Füßen im Sinn haben und in welcher Form auch immer auf barfüßige Menschen abfahren.
Umso trauriger, daß diese eigentlich schöne Sache in der Realität nur leere Versprechung ist. Hier heißt es dann, nackte Füße sind nicht schön anzuschauen, unhygienisch und unsauber. Da zeigt sich doch eine ziemlich böse Bewußtseinsspaltung. Auch real existierende Füße können die schönste Sache der Welt sein ! Ich glaube wir werden noch eine Weile dran arbeiten müssen, daß dies Botschaft zu möglichst vielen Menschen vordringt. Grüße von Manfred

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