Barfußeinkauf im Dezember (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Andi
Hallo Ulrich!
Ulrich:
Erst kürzlich schrieb ich ja von meinem barfüßigen Einkauf in einem Schreibwarenladen in Klein-Machbow. ... Allerdings tat ich das an einem Ort, wo man mich nicht kennt.
Andi:
Ich tue das inzwischen auch bei uns im Ort und ich pfeife darauf, was die Leute sagen und muss mir Gespräch von Vater, Mutter und zwei Brüdern anhören, die von anderen Leuten auf meine Barfüßigkeit angesprochen werden!
Wenn ich da Hemmungen hätte, könnte ich einpacken und das Ganze wohl vergessen!
Ulrich:
Stimmt. Ich bin ja auch bis Anfang/Mitte November noch barfuß einkaufen gegangen, doch dann vielen die Temperaturen auf unter 5°C und ich bekam kalte Füße. Da fällt es mir dann schwer auf Fragen, ob das nicht zu kalt ist, mit "Nein" zu antworten.
Andi:
Naja, dann sei einfach ehrlich und sage, dass Dir schon etwas kalt sei, der Spaß am Barfußgehen und der Wille, Dich abzuhärten und es so lange wie möglich heraus zu zögern, aber überwiegen würden!
Du kannst ja dann noch hinzu fügen, dass Du schon Socken und Schuhe anziehst, wenn Du der Meinung bist, dass es keinen Spaß mehr macht und vielleicht sogar kritisch wird, dass Du Dir eben keinen Zwang auferlegst!
Andi:
Ich will damit ausdrücken, dass ich mich gegen 4 Familienmitglieder durchsetzen muss und bei Dir ist es Eines: Deine Mutter und diese ist sicher sehr verständnisvoll, wie ich sie nach unserem Emailkontakt einschätze.
Ulrich:
Da schätzt du meine Mutter falsch ein. Verständnis fürs Barfußlaufen hat sie leider gar keins. Sie sagt es wäre ihr peinlich, wenn ich hier barfuß herumlaufe, und die Leute müssten meinen wir könnten uns keine Schuhe leisten.
Andi:
Achso, das wusste ich nicht, na, dann befindest Du Dich ja, abegesehen davon, dass es bei mir gleich 4 Personen sind, in der gleichen Situation! :-/
Ulrich:
Gut, es könnte mir eigentlich egal sein, was meine Mutter dazu sagt, aber das ist es nicht. Wir haben eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander, und da sie schwer krank ist (Krebs) möchte ich auch, das es so bleibt.
Andi:
Ja Ulrich, das kann ich sehr gut verstehen und ich wusste ja per Emailkontakt von ihrer Krankheit, wollte es aber hier nicht erwähnen, das ist eine Sache von Dir und es zu erwähnen steht mir nicht zu, ich will und darf es nicht!
Wenn Deine Mutter es allerdings auch peinlich findet und Du sie nicht noch zusätzlich belasten willst damit, was einen Menschen ja auch kränker machen kann, dann kann ich Dich sehr gut verstehen, dann hast Du damit auch ein Problem!
Aber am Rande: ich habe auch zu allen Familienmitgliedern ein gutes Verhältnis, auch wenn es, wie wohl überall, mal Zoff gibt!
Was den Krebs angeht: meine Mutter hatte Lymphdrüsenkrebs (Non Hotchkin), ich weiß nicht, ob es richtig geschrieben ist und sie hat es zum Glück geschafft mit einer Chemo, die leider dafür andere Dinge im Körper kaputt macht, aber dafür haben wir uns alle noch!
Sie hatte aber vor einem Jahr eine erneute schwere Phase mit dem Herz, sie war auch voller Wasser und zurzeit fängt es wieder an, mit Luftnot beim Treppensteigen, wie es vor einem Jahr war, ich habe Angst um sie! :°-(
Aber bei Deiner Mutter sieht es ja schlimmer aus, doch ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Ihr Euch noch lange habt, meine Güte, ich muss jetzt aufhören! :°-(
Grüße sie unbekannterweise ganz lieb von mir, Du hast ihr ja sicher schon von mir erzählt!
Andi:
In dieser Beziehung ist meine Familie eher intolerant und sie reagieren draußen auch nicht so, wie es eigentlich sein sollte, indem sie zu diesen Leuten sagen:
"Warum erzählen sie mir das? Das interessiert mich nicht, denn es ist Andi´s Leben und ist zudem auch nichts Schlimmes!"
Ulrich:
Ja, eine solche Reaktion wäre das beste, die dürfte allerdings sehr selten sein. Eigentlich wäre das bei Klatsch und Tratsch über andere immer die richtige Reaktion,
Andi:
Ja, genau so sehe ich das auch!
Ulrich:
aber man ist ja auch immer ein bisschen neugierig und wird kaum jemanden, der einem etwas erzählen will, für alle Zeiten daran hindern wollen, in dem man ihm einmal sagt: "Warum erzählen sie mir das? Das interessiert mich nicht!"
Andi:
Ja, damit hast Du nicht Unrecht, aber wenn es darum geht, dass jemand versucht, ein Familienmitglied von mir ins Negative zu ziehen oder eine Tat von ihm in den "Klatsch und Tratsch" zieht, wie Du es so schön und treffend genannt hast, dann reagiere ich eher so wie beim obigen Beispiel und es ist gleich "Feierabend"!
Andi:
Natürlich diskutiere ich mit meiner Mutter gelegentlich darüber, wenn sie mal wieder damit anfängt, aber ich kann es ebenso gut lassen, denn sie weicht von ihrer Meinung, es sei in einem kleinen Ort unpassend und man würde mich für bekloppt hinstellen, nicht ab!
Sie geht sogar so weit, dass sie sagt: "Ich schäme mich vor den Leuten, wenn man durch solch eine verrückte Sache, wie Du sie machst, auffällt! Ich habe euch doch nicht anständig erzogen, dass Du nun so aus der Rolle fällst und uns so blamierst!"
Ulrich:
Da ist meine Mutter ganz ähnlich.
Andi:
Ja, dann hast Du wohl das gleiche Problem (siehe oben) und die schlimme Krankheit Deiner Mutter kommt dann noch erschwerend hinzu, da man seiner Mutter dann nicht so hart entgegen treten will, da sie schon genug zu kämpfen hat, ich verstehe Dich!
Andi:
Du siehst, ich habe es nicht immer leicht, aber mache dennoch weiter und all dieses Gelaber hast Du wohl nicht um die Ohren, also tue es einfach!
Ulrich:
Ich habe es eben auch um die Ohren, aber werde trotzdem, genau wie Du, weitermachen.
Andi:
Ja, nun weiß ich, dass es Dir auch nicht anders geht, aber Du hast Recht, mache weiter und taste Dich langsam auch im Ort vor, versuche, ein Mittelmaß zwischen Rücksicht auf Deine Mutter und Ignoranz der Leute, die tratschen, zu finden!
Viele Grüße
Ulrich
Viele Grüße auch an Dich,
Andi