Hallo,
ihr fleisigen Schreiber, wo jetzt noch barfuß umher laufen könnt.
Ich wohne ja in einem Nest im Lkr WUN, Fichtelgebirge. So auf ca. 500 Meter Seehöhe gelegen...
Mit dem Schnee fing es vorige Woche am Donnerstag abend an! Mal fix 10 cm Pappschnee. Der bis früh zusammen sackte und mehr oder weniger verharschte, von kurzen Sonnenlöchern auf den Südseiten noch weiter schmilzte. Die gesamte Woche über war tagsüber maximal Null bis ein oder zwei Grad. Des nächtens Frost. Immer wieder gab es mal kleinere Schneefälle. Nicht so einen Sturm wie gestern in NRW, wo man prima Winterbilder aus Wuppertal bei www.wetter-online.de betrachten kann. Man haben die dort Probleme mit dem bissel Zeug!
Heute, 14.30 Uhr Feierabend, bin ich fix heim, habe die Utensilien für den Skilanglauf heraus gekramt, mich in Schale geworfen und im Keller die Bretter und Stöcke geholt. 10 km Autofahrt, dann war ich am "Hinteres Buchhaus" nahe dem Epprechtstein. So auf ca. 570 Meter Höhe. Die Felder unterwegs waren gar nicht so sehr winterlich. Der Wind pfiff gar schneidig umher. Lustige Schneeverwehungen gabs! Auf gut 500 Metern beim Dorfe Raumetengrün war es bereis so kriminell, das man die eine Fahrbahnseite hätte sperren müssen. Am Parkplatz am Hinteren Buchhaus dann die Erkenntniss, das ich nicht der einzige "Spinner" war Spuren im Schnee! Nicht barfüßige Fußabdrücke, sondern zwei parallel verlaufende Spuren... Die Spurmaschine, eine umgebaute Pistenraupe, die dem örtlichen Fremdenverkehrsverband gehört, war noch nicht unterwegs. Vielleicht tut sie das morgen früh schon. Aber selbst sind die Leute. Eine Spur zog sich auf der ausgeschilderten Bahn dahin. Juhuu! Seit Ende März diesen Jahres mußte ich auf diesen Moment warten. Endlich wieder Skilanglauf, nordisch klassisch. Forsch ging es den Berg an, hinauf Richtung Bergkopf. Meine Runde war die zu 9,2 km. Im unteren Bereich lagen etwa 20 cm Schnee, bis oben am Kamm auf 876 Meter waren es mindestens 30 cm! Ein im tiefsten Winterschlaf liegender Märchenwald. Traumhast schön. Barfuß, jetzt? Völlig absurd. Ich sauste in der Loipe dahin, genau jenen Weg von der vergangenen Saison. Damals an 30 Tagen 27 mal benutzt. Und im Juli gar einmal komplett barfuß abgewandert! Im Wald liegt ein großer Granitfels neben dem Weg. Hier hatte ich bei der Barfußwanderung damals angehalten, die Augen geschlossen und die Erinnerungen an die vielen Fahrten des vergangenen Märzes hoch kommen lassen. Gleichzeitig ganz fest den Wunsch nach neuen Fahrten im Winter 2005/2006 gedacht. Und dabei spürte ich den Boden mit den Füßen. Den Sommer an diesem Tag. Ruhe im Wald. Nur Insekten. Und das leise Rauschen der Wipfel der Bäume. Und vorhin um 15.35 Uhr? Nur Ruhe, das leichte Rauschen der Wipfel. Und einen leicht wummernden Puls in den Ohren und mein etwas schnellerer Atem! Kann Leben, kann Empfinden schöner sein?
Nach gut einer Stunde und 20 Minuten war ich am Ausgangspunkt zurück. Unterwegs habe ich niemanden getroffen. Normal fährt sich diese Strecke in ca. 50 - 60 Minuten. Aber für das erste mal nach einem sportlosen Sommer will man es ja nicht übertreiben.
Barfuß hier und jetzt? Vielleicht hinterm Haus in der Wiese. Mal zum Mülleimer. Oder die Asche vom Ofen die 30 Meter hinterm Haus zum Loch beim Gebüsch getragen. Aber auf den Bürgersteigen ist schon recht viel Salz

Gruß,
Markus