Oktoberpresse (Rest) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg, Stammposter, Saturday, 19.11.2005, 13:12 (vor 6885 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der noch fehlende Teil der Oktoberpresse:

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Pumuckl Dietmar Mücke - laufend helfen Dass der Oberbayer Dietmar Mücke in diesem Jahr Deutscher Meister im 24-Stunden-Lauf wurde, wissen die wenigsten Lauffans. Auch das Gesicht des 43-Jährigen sagt den wenigsten etwas. Dabei kennen ihn viele in der Marathonszene in seiner Verkleidung als Pumuckl. 14 Marathons hat er so schon barfuss bewältigt und dabei eine ganze Menge Geld für Bedürftige gesammelt.
In Zeiten, in denen das Laufen immer mehr zum Geschäft wird, fällt so ein "Genussläufer" mit sozialer Einstellung noch stärker auf. Während viele Top-Läufer ihre Antrittsgelder sammeln, sind bei Dietmar Mücke schon über 100.000 Euro als Spendengelder, die er für gemeinnützige Zwecke gesammelt hat, aufgelaufen. Jüngst hat er beim München-Marathon mit seinen Kollegen für Horizonte e.V., einem Verein zur Unterstützung obdachloser Kinder in München, Geld gesammelt. Dabei ist er wie so oft barfuss gelaufen.
"Mir macht Laufen einfach Spaß und wenn ich dabei auch noch anderen helfen kann, ist das doch klasse", erzählt er mit einem Lachen im Gesicht. Nebenbei verteilt er auf der Marathonmesse die Flyer zur Spendenaktion. Dabei zeigt sich dass Dietmar Mücke zu den beeindruckendsten Persönlichkeiten in der großen Läuferschar gehört. Marathonläufer und Ultraläufer, die mit ungewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam machen, gibt es eine ganze Reihe, aber kein anderer vermittelt dabei soviel Spaß wie er. Den Wechsel zwischen ernsthaften Wettkämpfen, wie den 24-Stunden-Europameisterschaften und den Läufen im Pumuckl-Kostüm macht er ganz locker.
Bitte ungewöhnlich!
Dass er auch fünf seiner 20 24-Stunden-Läufe barfuss gelaufen ist, zeigt seinen Hang zum Ungewöhnlichen. Der hat ihm auch schon einen Eintrag in das "Guinness Buch der Weltrekorde" eingebracht. 145,869 Kilometer legte er in diesem Sommer barfuss in 24 Stunden auf Asphalt zurück. Mit Schuhen ist er schon 225,481 Kilometer in 24 Stunden gelaufen.
Dietmar Mücke hat den Chiemsee vor der Haustür. Und den hat er zu Trainingszwecken schon 82 mal umrundet, auf Strecken zwischen 56 und 73 Kilometer [...] "Die Begegnungen mit den Menschen sind einfach das, was am meisten zählt", meint er ganz locker. Ein Läufer der in keines der üblichen Schemas passt, einer, der aus dem Rahmen fällt und das im positiver Art und Weise.
[Leichtathletik, 12. 100. 2005]

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Irish Folk in der Muk - zum Mittanzen
Lübeck - Ausgesprochen schöne Füße hat Benny O'Carroll nicht. Dass der Ire stets barfuß auf der Bühne agiert, während seine Kollegen wenigstens die Strümpfe anlassen, hat einen anderen Grund: Irische Folklore spielen, ohne dabei mit den Füßen zu wippen, ist quasi unmöglich. Und ohne Schuhwerk wippt es sich eben befreiter.
Nach wenigen Musikstücken ist das Lübecker Publikum, das sich am Dienstagabend im Foyer der Musik- und Kongreßhalle (Muk) eingefunden hat, bereits von der unbändigen Lebensfreude der Traditional All Ireland Band angesteckt. Wippende Füße, wohin man nur schaut, dazu nickende Köpfe samt strahlenden Gesichtern und klatschende Hände.
Mit der Gründung seiner neunköpfigen Folk-Band hat sich der heimatverbundene Gitarrist Benny O'Carroll seinen Traum erfüllt, die musikalische Tradition der grünen Insel zu bewahren und einem breiten Publikum zu vermitteln. Zu traditionellem Irish Folk gehören natürlich ebensolche Instrumente [...]
[Lübecker Nachrichten, 14. 10. 2005]

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Kita-Kinder zeigten her ihre Füße
Goldstein. In hessischen Kinderschuhen sieht es manchmal recht traurig aus: Experten warnen, dass unpassendes Schuhwerk Platt- und Knickfüße sowie Fehlstellungen des gesamten Bewegungsapparates und Pilzerkrankungen bei Kindern begünstigen. Langfristig kann es zu Rückenschmerzen oder Knie- und Gelenkproblemen kommen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, lud die Neckermann BKK zur Aktion «Kinderfüße auf dem Prüfstand» [...]
17 initiierende Betriebskrankenkassen unterstützen die Aktion, da Erkrankungen des Bewegungsapparates im Gesundheitssystem enorme Kosten verursachen. «Die Fehlstellungen bei Kinderfüßen lassen sich insbesondere vermeiden, wenn Eltern schon frühzeitig beim Kauf darauf bestehen, die Füße ihres Nachwuchses in einem Fachgeschäft richtig ausmessen zu lasen» [...] «Oft ist es schon vorgekommen, dass die Schuhgröße nicht mit den tatsächlichen Maßen korrespondiert, beispielsweise auf Grund von Produktionsfehlern. Da Kinder schmerzunempfindlicher sind, fällt ihnen zunächst gar nicht auf, dass ihnen Füße oder Beine wehtun.»
Die kleinen Kita-Besucher durchliefen daher drei Stationen. Zunächst wurden die Füße und Schuhe vermessen, um die Kinder in einem zweiten Schritt von einer Fachärztin für Orthopädie begutachten zu lassen. An der dritten Station war Wellness angesagt: Eine Podologin massierte den Mädchen und Jungen die Füße und gab Tipps zur Fußpflege. «Wir haben auch schon oft gesehen, dass Eltern die Zehennägel falsch schneiden. Das begünstigt natürlich auch die Entwicklung von Mykosen» [...] Auf dem Aktionstag in der Kita gab es für die Kleinen zusätzlich noch die Möglichkeit, barfuß über Steine, Heu, Tannenzapfen und einen Baumstamm zu laufen, um damit die eigene Wahrnehmung zu schulen. «Barfußlaufen hilft bei der Ausbildung sensibler und motorischer Fähigkeiten», sagt Nitschky. Der Aha-Effekt blieb bei den Kindern nicht aus: Dass man auch ohne Schmerzen über Tannenzapfen laufen konnte, war für viele eine ganz neue Erkenntnis [...]
[Frankfurter Neue Presse, 14. 100. 2005]

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KGS Leeste zeigt Flagge
Auszeichnung als "Umweltschule in Europa 2005 / Fuß-Fühlpfad im Schulgarten angelegt [...]
Ausschlaggebend für die Ehre aber war ein "Fuß-Fühlpfad", den die Realschüler im vergangenen Jahr angelegt hatten.
"Die Idee wurde bei uns im Biologieunterricht geboren", berichteten die drei Schülerinnen. "Da kam uns der Gedanke, dass man bestimmte Dinge in der Natur auch als Natur fühlen müsste." Der Grundgedanke war da und wurde dann im Bereich des Schulgartens umgesetzt. "Die Schüler haben schwer gearbeitet, um diesen Pfad hinzubekommen" [...] Der Pfad muss barfuß betreten werden und mit verbundenen Augen, "sonst hätte das ja keinen Sinn" [...]
Glatte Gegenstände wechseln mit "rauen". "Auf dem Pfad liegen beispielsweise Kastanien, Steine, Äste, Blätter und ähnliches" [...]
Der Pfad ist bereits winterfest gemacht worden, "denn die Kastanien fingen schon an, zu schimmeln und mussten entfernt werden", sagt Uta Jung. Im kommenden Frühjahr wird der fest mit Steinen eingefasste Pfad wieder neu "bestückt" und begehbar gemacht. [...]
[Kreiszeitung Syke, 14. 10. 2005]

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Nackte Füße bei Nacht der Bücher
Deuben. Lesekompetenz stärken. So lautet ein Fazit aus der immer noch wie eine dunkle Wolke über den Klassenzimmern hängenden Pisa-Studie. Die Deubener Grundschule lud deshalb am Donnerstagabend zur langen Lesenacht. Dort weckte der Schriftsteller Jens Reinländer Begeisterung fürs Buch - ohne eine Zeile zu lesen.
Schriftsteller sind ruhige Menschen. Sie setzen sich, rücken die Brille zurecht und lesen. Eigentlich. Jens Reinländer dagegen sitzt nicht und liest nicht, wenn er von seinem Piraten Suppengrün berichtet. Stattdessen schneidet er Fratzen, stemmt imaginäre Säcke - und erntet schreiende Begeisterung beim Publikum aus den ersten beiden Klassen. "Am besten fand ich, wenn der so rumgehüpft ist", sagt Erstklässlerin Vanessa Neumann und strahlt begeistert.
"Wir wollen, dass die Kinder über Freude den Zugang zum Buch finden" [...]
Nach dem Frühstück lesen die Viertklässler den Erstklässlern vor. Nicht ganz so lebendig wie Reinländer, der einen Bund Suppengrün hochhält, während er erklärt, wie der kleine Pirat zu seinem Namen kam. Die Schüler lässt er mitraten - und bietet ihnen die gleiche Wette an, die Suppengrün gewonnen hat. Passt die Welt in eine Papiertüte? Unmöglich! Wetteinsatz: Reinländers Socken (sieben Paar übereinander) gegen die der Kinder. Mit Suppengrüns Trick gewinnt der Autor die Wette. Die Socken gibt er trotzdem zurück. Und jede Menge Lust auf die spannende Welt der Bücher [...]
[Leipziger Volkszeitung, 15. 100. 2005]

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Mehl und Muskelkraft
Gelungene Abendshow des Akrobatikfestivals an der Uni [...]
Turbulent ging es auch bei den vielen exzellenten Akrobatiknummern zu. Duos und Trios demonstrierten ihre erstaunlichen Kräfte und ihre Gelenkigkeit. Barfuß und mehr oder weniger am Boden - schließlich musste immer nur einer mit beiden Beinen auf der Matte stehen, die anderen wurden auf irgendwelchen Körperteilen getragen oder durch die Luft geschwenkt. Es ist schon beachtlich, was sich alles mit sechs Armen und sechs Beinen anstellen lässt und welche interessanten Figuren gebildet werden können, wenn die Menschen mal lässig die Schwerkraft ignorieren und auch die Tatsache, dass Normalsterbliche mit dem Kopf oben und den Füßen unten geplant waren.
Da kam zum Beispiel "1001 Nacht" aus Kiel und begann mit Bauchtanz, was den Mann mit dem Turban nicht sonderlich zu interessieren schien. Als aber die beiden Damen auf ihm herumturnten, wurde der Akrobat lebhaft. Plötzlich lag eine Frau waagerecht über seinen Schultern, die zweite hatte sich über die Füße der ersten gehängt, als wären diese Haken. Derart ineinander verkantet begann das Trio, sich im Kreis zu drehen. Staunende Ausrufe und begeisterter Beifall waren ihnen sicher.
[Verlagsgruppe Kreiszeitung, 17. 100. 2005]

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Dezentes Make-up für den Mohren [...]
Seit einem Jahr sind Restauratoren, Kirchenmaler und Architekten im Freisinger Mariendom damit beschäftigt, dem Deckenfresko seine einstige Pracht zurückzugeben.
Der Teufel hat Fußpilz. Mit medizinischer Sorgfalt tupft die Restauratorin Ute Wehmeyer mit einem Schwamm über seine nackte Sohle, so dass man glauben könnte, der gehörnte Geselle würde gleich zu kichern beginnen. Die Feuchtigkeit in den Höhen des Freisinger Doms hat ihm zugesetzt, Pilzbefall ist keine seltene Krankheit bei den vielen Geschöpfen des Barockmeisters Cosmas Damian Asam. Zumindest die Hölle dürfte jedoch bald geheilt sein. "Ich werde sie richtig vermissen - ich habe mich hier gut eingewöhnt", sagt Wehmeyer mit einem maliziösen Lächeln. [...]
[Merkur Online, 19. 10. 2005]

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Haustiere durch den Winter bringen
Dortmund - Während wir uns im Winter in dicke Mäntel, Boots und Mützen «einpacken» können, sind Hund und Katze Wind und Wetter barfuß ausgesetzt. Einzig das Fell bietet Schutz. Gegen Nässe und die Tücken des winterlichen Alltags reicht das nicht immer.
«Ein Durchschnittshund hat in einem Durchschnittswinter keine Probleme», sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund. Zur Sicherheit empfiehlt der Experte in der dunklen Jahreszeit aber ein Halsband mit Reflektoren. «Dann sehen Autofahrer den Hund leichter.» Schließlich werden der erste und letzte Gassi-Gang des Tages im Winter zu Uhrzeiten fällig, zu denen die Sonne Nachtruhe hält.
Wenn Schnee liegt, kann bei Spaziergängen das Streusalz zum Problem werden: «Salz ist sehr aggressiv für die Pfoten», sagt Kopernik. Sie sollten daher zu Hause warm abgewaschen werden. Folge des Kontaktes mit Salz kann spröde Haut sein, eventuell entstehen Risse, die sich entzünden können. Hilfreich ist es auch, die Zehenballen vor dem Gassigehen einzufetten. Wer Zeit hat, sollte Strecken aussuchen, auf denen nicht gestreut wird. [...]
Langhaarige Rassen, die in der Regel nicht frieren, können mit einer dichten Schneedecke auf Kriegsfuß stehen. «Die haben auch lange Haare zwischen den Zehen», sagt Kopernik vom VDH. «Dort können sich Eisklumpen bilden.» Eventuell müsse der Halter im Winter deshalb die Haare zwischen den Zehen kürzen.
Tiefe Temperaturen sind dagegen kein Problem: «Wenn Hunde bei Kälte in Bewegung sind, passiert nichts», sagt Astrid Behr, Sprecherin des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte in Frankfurt. Wird der Hund aber nass, ist es angebracht, ihn abzutrocknen und mit in die warme Stube zu nehmen.
Spezielle Kleidung an bitterkalten Tagen brauchen nur sehr wenige Rassen: «Das betrifft vor allem kleine Hunde, die eineinhalb bis zwei Kilo wiegen und ein seidendünnes Fell haben», sagt Astrid Behr. «Wenn ein Hund ein normales Fell hat, ist das übertrieben», findet auch Udo Kopernik. Dagegen rät er Haltern, deren Hunde sich im Winter meist draußen aufhalten, die Futterration im Vergleich zum Sommer um rund ein Drittel zu erhöhen: Bello braucht Brennstoff.
Für Katzen mit gelegentlichem Auslauf ist eine Futterumstellung dagegen ebenso wenig Thema wie ein spezielles Winterprogramm für den Halter: Der Lieblingsplatz der Vierbeiner liegt ohnehin meist auf einer warmen Decke vor oder auf der Heizung, wo sie schlafend die Zeit totschlagen. Katzen, die dagegen auch im Winter den größten Teil des Tages an der frischen Luft verbringen, sollten nach Ansicht von Katrin Umlauf vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn Futter mit einem größeren Eiweißanteil als im Sommer bekommen. [...]
[Leipziger Volkszeitung, 20. 10. 2005]
Und jeder ist eingeladen darüber nachzudenken, welche Probleme barfüßige Durchschnittsmenschen im Winter nicht haben ...

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PLAT DU JOUR
Barfuß [...]
VON MARTINA MEISTER
Überleben in der Großstadt heißt, Blicktechniken zu entwickeln. Man darf nicht alles an sich heran lassen. Das Auge muss eine Auswahl treffen [...] Bis heute meidet der Großstadtbewohner den Augenblick. Er hält es für ein Duell, lässt den Blick lieber schweifen, wie unbeabsichtigt. Oft verliert er sich in den Auslagen der Geschäfte. Er leckt Vitrinen, wie der Franzose sagt. Kurze Zeit darf er die Welt für käuflich halten. Wenn er begreift, dass es ein Irrtum ist, blickt er demütig zu Boden.
Leider lauert die Wahrheit auch da. Fußwerk zum Beispiel verrät mitunter mehr über den Träger als der flüchtige Blick in ein fremdes Gesicht. Kurios zum Beispiel, wie viele Menschen sich nicht die Mühe machen, Etiketten und Preisschilder von neuen Schuhen zu entfernen. Sie können nicht allen Ernstes hoffen, sie nach der ersten Blase umtauschen zu wollen. Feines Schuhwerk wie die Damenschuhe des besten aller Pariser Schuhmacher, Christian Louboutin mit Namen, würden ohnehin nie beklebt werden. Man erkennt sie sofort auf dem Trottoir. Rot sind ihre Sohlen. Wer wie Caroline von Monaco auf Louboutins Kunstwerken durchs Leben balanciert, hat sicher keine weiten Wege. Diese Schuhe sind gemacht für Menschen, deren Lebensweg vor allem über den roten Teppich führt.
Immer häufiger auch nackte Füße im Stadtbild. Barefooter nennen sich die Menschen, die barfuß zurück in die Natur wollen und sich nicht daran stören, dass der Weg dornig ist und endlos, dass er über Asphalt, Exkremente und über Zigarettenkippen, aber niemals an sein Ziel führt. [...]
[Frankfurter Rundschau, 22. 10. 2005]

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Auf den Spuren Kneipps
Teschendorfer Kindertagesstätte stellt neues Konzept mit kleinem Fest vor
TESCHENDORF "Alle, die Lust haben: Einfach die Schuhe ausziehen!" Obwohl die Aufforderung [...] eindeutig war, folgten ihr am Freitagabend nur wenige Erwachsene. Dagegen wateten die Mädchen und Jungen reihenweise und barfuß durch die mit Sand, Sägespänen und Gras gefüllten Tomatenkisten. Seit einigen Wochen gehört diese Art der sinnlichen Naturerfahrung für die Kleinen zum Ritual. Nach dem Frühstück geht's ohne Schuhe über die morgendlich nasse Wiese. In Anlehnung an das Kneippsche Wasserbad soll das so genannte Tau-Laufen die Abwehrkräfte stärken. Nach dem Willen der Erzieherinnen und Eltern sollen das naturnahe Erlebnisprogramm und andere Grundsätze von Sebastian Kneipp künftig zum Alltag in der Kita gehören. Mit dem kleinen Fest wurde der symbolische Startschuss für das Vorhaben gegeben, sich vom Kneipp-Bund offiziell anerkennen zu lassen. [...]
[Märkische Allgemeine, 25. 10. 2005]

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"Human Writes" [...]
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die die UN-Generalversammlung 1948 beschlossen hat, ist der Nukleus dieser Installationsperformance von William Forsythe. Gemeinsam mit dem US-Rechtsprofessor Kendall Thomas hat Forsythe wieder die Zeitgeschichte als Folie seiner Kunst genommen und seinen Tänzern dabei selbst Regeln auferlegt, die ihre Bewegungsfreiheit einschränken.
Ein kreischender Sound liegt über der Szene - als wenn die ganze Menschheit jammerte über ihr selbstverschuldetes Elend. Wir betreten den ehemaligen großen Produktionssaal des Schiffbaus, aber wir werden keiner Vorstellung beiwohnen, keiner ausgetüftelten Choreographie, sondern einem Produktionsprozeß. Hier wird tatsächlich etwas hergestellt: Schrift. Die Tänzer - man erkennt sie daran, dass sie barfuß sind - stehen, liegen, krabbeln, winden sich neben und auf rechteckigen Tischen und versuchen zu schreiben, mit mühevollen, ungelenken Bewegungen, Schriftunkundige, die der Hilfe bedürfen.
Die Helfer, das sind natürlich wir, das Publikum. Ich habe im Laufe des Abends mehrere Buchstaben hergestellt, die Teil der Erklärung der Menschenrechte sind, in unterschiedlichen Zungen und in nicht wirklich nachvollziehbaren Textzusammenhängen. Man führt den Tänzern die Hand oder den Fuß, manche, zum Beispiel der Meister selbst, William Forsythe, schreiben auch mit dem Kopf, verreiben den dunklen Staub des Kohlestifts mit Knie oder Ellenbogen und werden dabei immer schmutziger. Zuschauer bewegen Tische an Seilen; ein von einem Tänzer festgehaltener Stift soll, durch koordiniertes Schieben dieser Tische, an den vorgegebenen Strichen und Windungen von Buchstaben entlanggeführt werden. Andere Mitglieder der Company lassen sich von Zuschauern Buchstaben auf den Rücken malen und verdoppeln diese Vorgabe mit der Kohlekreide auf Papier. Einer hat den Stift an einer schweren Flasche befestigt und die Flasche an einem Seil; mit dieser Vorrichtung, die er von oben aufs Papier fallen lässt, produziert er kleine Punkte, die sich zu Punktfeldern verdichten.
Die Mühsal des Schreibens: hier wird eine - von uns mittlerweile automatisierte - Kulturtechnik an ihre Wurzeln zurückgeführt. Schreiben als körperlicher Akt, als Kritzeln, Kratzen, orthodoxes Kreide-Schieben, das unter erschwerten Bedingungen stattfindet: wir wenden uns quasi an den Anfang der schriftlichen Artikulation, also der Kultur zurück, und der Text, der hier ins Gedächtnis der Menschheit geritzt werden soll, zeigt uns nur, dass die Verwirklichung der Menschenrechte in jenem Anfangs-Stadium steckengeblieben ist, in dem diese Tänzer schreiben: es ist alles ungelenk, suchend, voller Anstrengung. [...]
[Deutschlandradio, 27. 10. 2005]

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"Jokeiba spielt sich am besten barfuß"
Beim ausgefallenen Uni-Sport hat Spaß Priorität [...]
Es gibt ihn doch noch - den Sport, bei dem vor allem Spaß, Teamgeist und Fairplay im Vordergrund stehen: der Universitätssport Jokeiba. Noch nie gehört? Macht nichts! So ging es uns auch.
Beim Jokeiba handelt es sich um einen Mannschaftssport. Als Spielball steht der American Football im Mittelpunkt, hier ist der Kontakt zu den Mitspielern allerdings nicht erlaubt.
Gespielt wird auf einem 48 mal 24 Meter großem Feld, auf dem sich zwei 8 mal 8 Meter große Torräume befinden. Diese bestehen wiederum aus vier ineinander verschachtelten Quadraten.
Das Ziel beim Jokeiba ist es, ein Tor zu machen. Um aber Punkten zu können, muss einem Mitspieler der Ball im Sprung zugepasst werden. Landen müssen Spieler und Ball in einem der Quadrate. Je näher er der Mitte des Torraums kommt, umso mehr Punkte gibt es.
Aktive Bewegungen, wie laufen oder springen, sind mit dem Football zwar nicht erlaubt, dennoch ist Jokeiba ein guter Sport, um sich zu verausgaben. Die Braunschweiger Uni-Mannschaft spielt vor allem zum Spaß, trainiert wird trotzdem sehr hart. [...]
Besonders am Jokeiba ist, dass es gemischte Mannschaften gibt. Was den Spielern an dem "Eiersport" so gefällt, erklärt Karin Tonak (27): "Was zählt, ist die Mannschaft. Es macht Spaß, und niemand macht einem Druck. Am schönsten ist es im Sommer. Da spielen wir barfuß auf dem Rasen."
Damit bestätigt die Jokeiba-Spielerin den Erfinder dieser Sportart. So asiatisch der Name auch klingt - ihren Ursprung hat sie in Scheeßel. John Köhler entwickelte Jokeiba als Wettkampfspiel für Kinder. Dabei war ihm vor allem wichtig, dass Kinder, die bereits Fußball oder Basketball spielten, gegenüber anderen keine Vorteile haben. Es sollten also möglichst gleiche Chancen für Mädchen und Jungen vorliegen. Im Mittelpunkt stehen Teamgeist und Spaß. [...]
[newsclick.de, 29. 10. 2005]

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Diabetes und Fußpflege
Soweit die Füße tragen
Als Eva N. (58) vor vier Jahren nach einer Routineuntersuchung von ihrem Hausarzt mit der Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 konfrontiert wurde, bekam sie einen großen Schrecken. Frau N. hatte schon viel von amputierten Gliedmaßen als Folge der Zuckerkrankheit gehört und fürchtete sich nun vor einem Leben im Rollstuhl. Sie war immer eine selbstständige Frau gewesen, die gerne Auto fuhr, verreiste und seit vielen Jahren in der 3. Etage in einem Haus ohne Aufzug lebte. Auf keinen Fall wollte sie ihr selbstständiges Leben aufgeben! Ihr Hausarzt erklärte Frau N. zunächst, dass bei Diabetes mellitus mehr Zucker (Glukose) im Blut zirkuliert als bei gesunden Personen. Im Laufe der Zeit könne der hohe Blutzuckerspiegel die kleinen Blutgefäße und die Nerven im Körper schädigen. Der Hausarzt untersuchte die Hände und Füße von Frau N. eingehend und stellte eine beginnende Neuropathie fest: "Zwar ist die Nervenschädigung bei Ihnen noch nicht weit fortgeschritten, trotzdem müssen Sie sich zukünftig ein bisschen intensiver als früher um Ihre Füße kümmern", mahnte er und schickte Eva N. zu einer Diabetes-Schulung, bei der sie u.a. auch erfuhr, was sie zum Wohle ihrer Füße wissen und tun muss.
Schmerzlose Wunden
"Je besser der Diabetes eingestellt ist, um so geringer ist das Risiko, dass eine Nervenschädigung auftritt," [...] "Bei mehr als der Hälfte der Diabetiker, die ihre Stoffwechselerkrankung schon über zehn Jahre haben, liegen allerdings Schädigungen, so genannte Neuropathien, vor. Diese Patienten verlieren das Gefühl in den Füßen oder Händen. Die Folge: Sie bemerken oft gar nicht mehr, wenn sie sich verletzen. Aus der Praxis kenne ich Fälle, in denen Menschen einen ganzen Tag lang mit einer Reißzwecke im Schuh herumgelaufen sind, ohne dies zu spüren. Auch durch Verbrennungen oder Verbrühungen drohen den Betroffenen Gefahren, wenn sie beispielsweise barfuß auf ‚kochendem’ Asphalt gehen oder zu heiße Wannenbäder nehmen."
Bei diesen Nervenschädigungen treten anfangs häufig keine Symptome auf. Es kann aber auch zu Kribbeln, ‚Ameisenlaufen’, unangenehmem Brennen, einschießenden Schmerzen und später zu einem Gefühlsverlust in Fingern und Zehen kommen. "Die Beschwerden bessern sich meist durch Massieren - aber auch durch Druck" [...] "Ein Grund, warum dann in vielen Fällen oft zu enges oder zu kleines Schuhwerk getragen wird, was natürlich zu Druckstellen führen kann. Und da diese Stellen nicht schmerzen, werden sie spät entdeckt, nicht versorgt und entzünden sich. Manchmal ist es erst der Eitergeruch, der den Patienten auf die Wunde aufmerksam macht."
Verletzungen vorbeugen
Der Schaden, den die Zuckerkrankheit an den kleinen Blutgefäßen anrichtet, kann u.a. dazu führen, dass die Füße nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Etwa 40 Prozent der Diabetiker weisen zusätzlich zur Nervenschädigung auch relevante Durchblutungsstörungen auf. "Daher kann bei ihnen bereits eine Bagatellverletzung zum Notfall werden [...] Ist die Durchblutung im Fuß eingeschränkt, heilen Wunden sehr schlecht. Sie infizieren sich leicht, breiten sich dann rasch weiter aus und können letztendlich sogar zum Verlust der Gliedmaßen führen. Um unbemerkte Verletzungen zu vermeiden, legen wir unseren Patienten mit Nervenschädigungen einige einfache, aber sehr wirkungsvolle Verhaltensregeln nahe."
Tipps aus der Fußambulanz des Elisabeth-Krankenhauses Essen
• Kontrollieren Sie täglich den Zustand Ihrer Füße, verwenden Sie, wenn nötig hierzu einen Spiegel, um die Fußunterseite zu betrachten.
• Stellen Sie Rötungen, Schwellungen, Risse oder Verletzungen in der Haut fest, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt.
• Gehen Sie nicht barfuß! Auch nicht im Haus oder am Strand!
• Tragen Sie adäquat passende, weiche Schuhe - immer mit Socken oder Strümpfen - damit Sie sich keine Blasen laufen. [...]
[RatgeberBox.de, 30. 10. 2005]
In anderen Beiträgen zu dieser Thematik wird - zum Glück - genauer als hier in den unten aufgeführten Tipps differenziert, was das Barfußlaufen von Diabetikern anbelangt.

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Barfuss rund um den Nollen
Wuppenauer Waldverein beschliesst die Erstellung eines Barfussweges [...]
Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich nun mit der Erstellung eines «Barfussweges rund um den Nollen». Dieser wird in Wuppenau beginnen, den «Brügglipfad» entlang führen und unterhalb des Nollen-Skiliftes zum Weiherbiotop. Dann wird er über Welfensberg, Hosenruck, die Waldwies und die Grub wieder in Wuppenau enden. Es handle sich dabei um ein grosses Projekt, für das grössere Investitionen nötig sein würden, weshalb sie in Verhandlungen seien mit Sponsoren, sagte Waldvereins-Präsident Hanspeter Gantenbein. Eine weitere Projektgruppe stellt zurzeit den Prototyp für eine Waldagenda her [...]
[St. Galler Tagblatt, 31. 10. 2005]

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Belesene Füße
Georg


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