Nebliger Novembertag (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 07.11.2005, 07:57 (vor 6962 Tagen)

Sonntag, 6.1.2005: Da der Nebel sich hier um diese Jahreszeit kaum noch auflöst, sind 20°C, wie sie anderswo noch vorkommen kann, eine Illusion. Am Nachmittag, gab es wenigstens einige Lücken in der Hochnebeldecke, so daß ich losradelte. Aber bei Temperaturen um 8°C und Bise benötigte ich doch eine Jacke, aber wenigstens keine Schuhe. Und das ist sicher auch etwas wert. Ich bevorzugte Wege, die teilweise so schmal waren, daß ein mehrspuriges Fahrzeug (also auch ein Polizeiauto) nicht durchkam. In solcher Großwetterlage im November rechne ich nämlich damit, daß einige Leute wegen Barfüßigkeit zum Handy greifen und mich bei der Polizei verpfeifen.

Die Leute, die mir entgegen kamen, auf Fahrrädern, zu Fuß, mit Kinderwagen, mit Hunden usw. trugen teilweise bereits die dicksten Wintermäntel, Handschuhe und Mützen/Hüte. Ab und zu hörte ich ein "Brrrrrrrr!" In Dagmersellen stieg ich kurz ab, dort, wo der Fluß W i g g e r beim Hochwasser im August jede Menge Sand abgelagert hat. Der Sand fühlte sich kalt unter den nackten Füßen an. Ein schöner Sandstrand wird hier leider aber nicht entstehen. Die Brennnessel, über die der Fluß den Sand abgelagert hat, haben meist überlebt und allmählich den Weg in Freie gefunden. Einige Nessel ragten schon aus dem Sand. Im nächsten Jahr wird dort wieder ein unpassierbares Brennnesselfeld sein. Die Natur holt sich alles zurück.

Ich radelte weiter nach Wauwil, dann fuhr ich bei Nebikon an einem Sportplatz vorbei. Einige Zuschauer lästerten über mich, obwohl die Fußballer auf dem Feld zwar Schuhe trugen, aber ansonsten auch nicht gerade übermäßig winterlich angezogen waren. Bei Reiden schob ich mein Rad über einen angenehm begehbaren Grasweg, wodurch meine Füße wieder etwas wärmer wurden. In Wikon kam mir ein Arbeitskollege mit dem Auto entgegen und hupte.

Fast ohne zu überlegen fuhr ich auch noch durch die Zofinger Altstadt. Durch das Radeln über Kopfsteinpflaster werden die Füße kräftig durchgeschüttelt, was auch gut gegen Kälte ist. Sollen doch die Leute in den Gassen große Glotzaugen machen. Und wenn denen die Augen aus den Augenhöhlen fallen sollen, dann ist das DEREN Problem, nicht meins (Ich werde also deren Arztrechnungen NICHT bezahlen).

Am Tannbachgraben gab es wieder einen schönen Weg, der angenehm barfuß begehbar war. Allmählich dämmerte es, ich radelte zurück nach Hause. Kurz vor meiner Wohnung überholte ich eine Familie. Der Vater trug seine Tochter auf den Schultern, diese sagte, während sie fassungslos auf mich starrte: "Barfuß - und kurze Hosen!" Was weiter geschah, bekam ich nicht mehr mit. Später fragten Kinder aus der Nachbarschaft: "Ist das nicht zu kalt?" und ich antwortete: "Es ist noch nicht zu kalt!", sagten sie: "Doch, es ist zu kalt!" Die plärren auch nur das nach, was deren Eltern ihnen eingetrichtert haben.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Nebliger Novembertag

Vesa Local @, Stammposter, Monday, 07.11.2005, 20:21 (vor 6962 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi, Michael!

Später fragten Kinder aus der Nachbarschaft: "Ist das nicht zu kalt?" und ich antwortete: "Es ist noch nicht zu kalt!", sagten sie: "Doch, es ist zu kalt!" Die plärren auch nur das nach, was deren Eltern ihnen eingetrichtert haben.

Die darauf gestellte Frage: "Woher willst DU das denn wissen?" hat schon so manche(n) in "Bedrängnis" gebracht... ;-)

Viele Grüße
Vesa Local

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