Und doch noch einmal! (Hobby? Barfuß! 2)

Vesa Local @, Stammposter, Sunday, 06.11.2005, 18:02 (vor 6963 Tagen)

Hi, @all!

Wie oft habe ich schon in den letzten Wochen gedacht: "Das war wohl mein letztes komplett barfuß verbrachtes Wochenende in diesem Jahr..."
So denke ich auch im Moment schon wieder, und etwas traurig bin ich dann schon darüber. :-(
Ich tröste mich dann immer damit, daß ich ja immer mal zwischendurch die Schuhe "an den Riemen hängen kann" und der nächste Frühling auch kommt - in vier Monaten ist bereits wieder März! :-)

Der vergangene März war hier im Norden ja völlig verrückt: Am Anfang des Monats waren morgens bis zu -12°C, und Mitte März waren es um die +17°C! Dann ginden die Temperaturen noch einmal auf einstellige Pluswerte zurück - gefolgt von einer weiteren "Hitzewelle", die noch einmal Platz machte für den Gefrierpunkt bevor sich die "Wärme" dauerhaft durchgesetzt hatte.

Am Freitag landeten die Sandalen gleich nach Dienstschluß in den Rucksack, und ich machte mich auf den Weg nach Hause und ins Wochenende. Vorher legte ich noch einen Zwischenstop im nahegelegenen EKZ ein und bummelte gemütlich im Inneren über den warmen Boden.

Danach wurde ich beim Bäcker vom Chef höchstpersönlich angesprochen, er könne sich gar nicht daran gewöhnen, daß ich keine Schuhe anhätte. "Und ich kann mich nicht mehr an Schuhe gewöhnen."
Na ja, wenn es gar nicht anders geht - sei es berufs- oder temperaturbedingt - muß ich da durch (bzw. rein).

Dann habe ich noch schnell meine Herzallerliebste eingesammelt, wir haben noch das Nötigste eingekauft, und dann ging es endlich nach Hause.

Später habe ich sie zur Bahn gebracht, weil sie einen Termin hatte. Dort trafen wir einen Nachbarn, der mich fragte, ob ich nie Schuhe trüge. "Doch wenn irgendwann der Schneematsch rumliegt ist 'FlipFlop-Saison'." Es war der Nachbar, der es am 18. September augenscheinlich schon nicht glauben konnte, daß ich barfuß draußen war. "Hm, du mußt ja mit ihm leben", kam als Antwort zu meiner "beseren Hälfte" gewandt, worauf ich mich mit dem "nötigen Respekt" bei ihm bedankt habe.

Am Samstag haben wir uns auf den Weg in den Norden Hamburgs gemacht u.a. um einer Bekannten von mir (Ich kenne sie schon seit wir theoretisch noch im Sandkasten gespielt haben. Praktisch sind wir auf Rollschuhen (...!!!) über die Fußwege des Viertels geflitzt.) einen Kurzbesuch abzustatten.

Aus Bequemlichkeit und weil ich einen Teil der Strecke seit Jahren nicht gefahren bin, haben wir einen etwas weiteren Weg dorthin gewählt. Eine ältere Dame hat mich gefragt, ob mir "das nicht zu kalt" sei. "Gegenfrage", sagte ich freundlich "würde ich es machen, wenn es mir zu kalt wäre?" Sie lachte und hat sich ihre Frage selbst beantwortet. (Woher habe ich bloß diese Erwiderung? ;-))) )
Leider hatte weder unsere Bekannte noch ihre Tochter Zeit für einen kleinen Spaziergang weil gerade das Essen auf dem Herd stand.

Wir sind alleine durch den Wald gegangen und danach zum Teetrinken noch einmal dort eingefallen. Später haben wir die Tochter zu ihrer Oma gebracht, und auf dem Weg dorthin fing sie (die Tochter) an zu fragen, ob ich nicht frieren würde, ob ich auch barfuß in die Bahn steigen würde, ob es nicht eklig sei in etwas ekliges reinzutreten.
"Was meinst Du mit eklig? Hundekacke und so etwas?" "Ja, und Vogelsch***e und Beeren." (Anm.: Sie meinte die Beeren, die auf den Gehwegplatten liegen und dort zertreten werden, so daß es nicht schön aussieht.) "Richtig eklig ist eigentlich nur Hundekacke. Aber stell Dir einmal vor, wir würden jetzt beide in einen Haufen treten. Ich schlurfe ein paarmal über Gras und bin das Zeug los. Was machst du dann mit den tiefen Rillen deines Profils in der Schuhsohle?" "Ich nehme einen Stock, kratze es raus und gehe dann über Rasen." "Und dann ist alles wieder sauber?" "Na ja..." "Und die Reste trägst Du dann mit Dir rum und vielleicht bis auf den Teppich. Vorausgesetzt du bemerkst es überhaupt. Kleine Häufchen bleiben vielleicht unbemerkt. Was ist deiner Meinung nach ekliger?"
Am Ende war es dann nur noch ihr Argument der Kälte, dem ich mich nicht verschließen konnte, denn für Ungeübte ist es ja nun wirklich nicht warm gewesen - ich habe auch den Reißverschluß meiner Jacke geschlossen. (Etwas, was M-aZ seinerseits wohl nicht nachvollziehen kann!? ;-) )

Heute morgen habe ich Brötchen geholt.
Boah! War das kalt an den Füßen! Es waren zwar um die 10°C draußen, aber die Wege waren noch dermaßen kalt! Kein Wunder: Die Sonne hatte die Platten noch nicht wärmen können. Einzig das herumliegende Laub ist wohl immer schön warm. Allerdings habe ich die Laubhaufen gemieden, weil ich gestern einige größere Glasscherben dort habe liegen sehen. Vielen Dank an die Verursacher! :-(((

Als ich um die Mittagszeit noch einmal draußen gewesen bin war das schon eine ganz andere Sache. Es ist unglaublich, wie die Sonne noch Kraft hat! Im Gesicht hat sie gewärmt und auch der Fußweg war angenehm zu begehen.
Im Park hat eine karrenschiebende Mutter zu ihren "Kolleginnen" irgendetwas mit "barfuß" gesagt. Ich habe nicht heraushören können, ob es positiv oder nicht gemeint war, und egal war es mir ohnehin bis auf den kleinen Funken Neugier.

Für den kommenden Freitag bin ich mit einer anderen Bekannten verabredet. Wir wollen gemeinsam über den Wochenmarkt gehen - sie findet "die Reaktionen der anderen Leute absolut spannend". So hat denn jeder etwas von dieser "Aktion". ;-)

Bis dahin muß ich mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt und wie ich drauf bin. Ich hoffe ja, daß nicht auf Schuhsohlen drauf, aber ich mache mir keinen Streß: "Wat mutt dat mutt!" Und 10°C bei Windstille und mit Sonne sind nicht mit der gefühlten Temperatur bei starkem und feuchtem Wind und wolkengrauem Himmel zu vergleichen.

"Barfuß im November... Hättest Du mir vor kurzem prophezeit, ich würde mich physisch und psychisch dabei wohl fühlen - ich hätte Dich ausgelacht!"

Viele Grüße
Vesa Local


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