Hallo Gunnar,

ein wunderschöner Bericht. Und für dieses schöne Erlebnis braucht man keinen Cent dazubezahlen. Mit solchen Erlebnisberichten weckst Du behutsame Neugier auf Ganzkörperbarfußgehen. Es ist einfach ein "Toppen" des Barfußgehen.

So sehe und empfinde ich es und glaube deshalb, dass sich das mit angemessenem Fingerspitzengefühl und vornehmer Zurückhaltung auch hier einbringen lässt.

Ich vermute auch mal, daß unter uns Barfüßern mehr Naturisten sind, als unter Naturisten Barfüßer; wir wollen aber bitte wieder nicht mit Prozentrechnen anfangen.

Im Innenbereich der tollen FKK-Anlage Euronat (und auch anderen) in Frankreich ist der Anteil an barfüßigen Menschen vielleicht ein Prozent. In die Nähe dieser Größenordnung kommen wir auch auf dem Streetlife-Festival in München (Tausende Besucher des Streetlife-Barfußparks sind da nicht mitgerechnet). Deshalb gibt es unter Naturisten (als solche haben sich auch viele Teilnehmer dieses Forums geoutet) einfach noch sehr viele Menschen, die man erst noch auf die Idee bringen muss, dass auch die Füße frei sein dürfen. Und das von mir empfohlene NacktAktivBuch zeigt immerhin schon mal einen wesentlicher höheren Barfüßeranteil als die Gäste der kommerziellen FKK-Anlagen. Das hat hoffentlich Signalwirkung!

Freuen wir uns, daß wir in einer Zeit leben, wo die Toleranz dem Mitbürgern gegenüber immer großzügiger ausgelegt wird.

Was ich von gestern berichtet habe, belastet die Toleranz der Bevölkerung in keiner Weise! Ich habe mich ja, wenn Leute kamen (im Schnitt alle halbe Stunde), schnell bekliedet, so dass sie mich allenfalls nur für Sekundenbruchteile und aus über 100m Entfernung barfuß bis zum Hals gesehen haben. Gerade für FKK-Gegner, die die gemeinsame Nacktheit nicht mögen, ist ein solcher textilfreier Spaziergang (mit komfortabel griffbereiter "Notkleidung") in fast menschenleerer Umgebung eine empfehlenswerte Aktivität! John Lupus lacht sicherlich über solches naturistisches Softcore, aber dafür ist es wirklich für jedermann möglich, der barfußtaugliche einsame Wege kennt.

Übrigens setzt das schnelle Anziehen einer Hose voraus, dass man barfuß ist. Wobei wir wieder ganz on-topic wären.......

Barfüßige Grüße,

Lorenz

Naturismus -- gelebte Harmonie mit der Natur

Hallo Bernd,

.... The best things in life are free.

Absolutely!

Lorenz, ich finde deine Entwicklung vom Barfüßer zum nunmehr bekennenden Naturisten ganz wunderbar, nur warum nennst du's nicht beim Namen und sagst "textilfrei" statt "nackt"?

Das letztere bin ich ja auch seit 30 Jahren, nur wollte ich damit nie aufdringlich sein. Ich benutze aber sehr gerne Begriffe, die den Zusammenhang mit der Freiheit herstellen, denn Freiheit ist für mich eines der höchsten Güter. Darum nenne ich das Barfußlaufen gerne "Leben auf freiem Fuß", und "textilfrei" sagt für mich nichts anderes, als dass etwas wegfällt, was mich meístens stört (es sei denn, es ist richtig kalt).

Barfußlaufen ist ein für jedermann möglicher, sehr schöner Schritt in Richtung Freiheit. Darauf mache ich gerne andere Menschen aufmerksam -- um zu informieren, nicht um zu missionieren. Oft entwickelt sich aus einer neu entdeckten Freiheit ein weitergehender Wunsch, unnütze Fesseln abzulegen. So kann nach der Schuhfreiheit auch die Textilfreiheit interessant werden. Das ist ein möglicher Weg, den Reiz unseres Daseins mit allen Sinnen ganz intensiv zu erfahren, aber gewiss kein Dogma!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Freiheit für die Sinne

Hallo Rainer!

"Das Thema Naturismus/FKK und barfuß hat mich auch schon einige Male hier beschäftigt. Wenn ich die Barfüßigkeit nach oben hin erweitere ("Ganzkörperbarfüßigkeit") sind das auch die schönsten Spaziergänge und ich verstehe immer die Naturisten nicht die zwar nackt aber mit eingesperrten Füßen (oft in geschlossenen Schuhen) herumlaufen."

Ich kann mir vorstellen, daß sie die Schuhe (häufig Turnschuhe) benötigen, um im "Notfall" schnell weglaufen zu können, auch auf schwierigem Untergrund. Das ist manchmal sicher nötig, da Ganzkörperbarfüßigkeit (noch) als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann, was für barfuß alleine nicht der Fall ist, solange das, was man zu barfuß trägt, für sich alleine auch keine Ordnungswidrigkeit darstellt.

"Das einzige Problem sind dabei die erwarteteten negativen Begegnungen mit Spaziergängern."

Die kommen auch bei barfuß alleine. Aber mehr als die Polizei rufen können die nicht. Und die darf dann auch nur kontrollieren, jedoch keine Bußen verteilen, einen nicht einsperren. Gegen "Ganzkörperbarfüßer" kann (und wird) die Polizei in der Regel schärfer durchgreifen, wenn sich etliche Leute beschweren. Da reicht mir die Verlängerung der Barfüßigkeit bis zur Hosenunterkante und gegebenenfalls von der Gürtellinie aufwärts.

"Mit der Hose als Mütze auf dem Kopf würde ich allerdings ebenso wenig herumlaufen wie der "FKK-Jogger" von Freiburg mit Socken in Sportschuhen ansonsten unbekleidet so unterwegs ist. Dann die Kleidung lieber irgendwo deponieren oder Hose in der Hand tragen. Wenn ich Jemand nackt aber mit der Hose auf dem Kopf sehen würde müßte ich mir wohl erst mal das Grinsen verkneifen Aber es ist sicher ungemein praktisch !"

Praktisch ist das sicher. Aber da ich zu denjenigen Leuten gehöre, die Mützen, Hüte, Helme usw. wie die Pest hassen (bezieht sich auf EIGENES Tragen, was andere Leute von Mützen usw. halten, ist mir egal), würde ich mir eine Hose als Mütze auch nicht antun wollen. Da ich im Winter selbst dann noch ohne Mütze auf dem Fahrrad unterwegs bin, wenn es mir barfuß, barhändig und in kurzen Hosen längst zu kalt ist, dann würde ich mich erst recht lächerlich machen, wenn ich eine Hose oder sonst was im Sommer als Mütze trage.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen