Bericht: Barfuß-Wanderung am 23.10.2005 entlang von Agger und Sieg (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Ihr Lieben !
Am Sonntag habe ich es zum ersten Mal geschafft, an einer von Georgs organisierten Wanderungen teilzunehmen. Als Mensch, der die Natur lieber ganz alleine genießt als in einer "organisierten Gruppe", hatte ich so meine Zweifel, aber es gefiel mir ausgesprochen gut !
Aus praktischen Gründen trafen wir uns zunächst am Ziel: in Niederkassel-Mondorf am Fähranleger, ganz in der Nähe der Stelle, an der die Sieg in den Rhein mündet. "Wir", das waren Georg, Eugen, Michael (BN), Ralf (BN), René, Zaph und ich. Die Ersten an der Bushaltestelle waren Ralf (BN) und Michael, die prompt von einem beschuhten Herrn angesprochen wurden, der sich sehr interessiert zeigte. Als dann noch vier ohne Schuhe dazukamen wurde es ihm aber offensichtlich zuviel und er verabschiedete sich freundlich.
René, im Forum (noch nicht bekannt, beschloss, dass barfuß Busfahren für ihn noch nicht in Frage käme, der Rest der Gruppe kletterte natürlich bereits barfuß in den Bus, der uns nach Troisdorf zur Aggerbrücke brachte. Hier stiess dann auch noch Ralf (RSK) zu uns. René zog Schuhe und Socken aus und los ging es entlang der Agger flußabwärts. Es hatte zuvor heftig geregnet und die "Trampelpfade" waren stellenweise sehr schlammig und rutschig, so dass wir, wo wir konnten, auf Gras auswichen, das neben den Wegen wuchs. Ein kleines Stück ging es dann asphaltiert weiter, wobei man auch hier auf die angrenzende Wiese ausweichen konnte, wenn man denn wollte. Hier kam uns eine Frau auf dem Fahrrad entgegen, deren einziger Kommentar ein lautes OGOTT war, als sie unsere Barfüßigkeit bemerkte. Georg rief ihr etwas in Richtung "billige Deichmannschuhen" nach, aber ich denke, das hat sie nicht mehr gehört
Auf Höhe Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte mündet die Agger in die Sieg, die uns bis zum Ende unserer Wanderung begleiten würde. Auch die Siegauen waren vom Regen nass und die Wege teilweise aufgeweicht, aber obwohl der Ein oder Andere manchmal etwas ausrutsche bewältigten wir die Strecke ohne Stürze. Ich für meinen Teil vermutlich nur deswegen, weil ich mich an den anwesenden Herren einfach öfter mal festhielt Der größte Nachteil an den schlammigen Wegen war, finde ich, dass man schon gucken musste, wo man hintritt, und so von der Landschaft nicht all zuviel sah wenn man nicht stehen blieb. Aber auch dafür gab's natürlich eine einfache Lösung - da wir nicht alle das gleiche Gehtempo hatten, hielten wir zwischendurch öfter mal zum "Sammeln"
Am "Eschmarer See" machten wir Rast mit Picknick und Füße baden. Das Wasser war noch (für mich sehr erstaunlich!) ziemlich warm. Ein paar Meterchen weiter probierten wir dann auch noch die Wassertemperatur der Sieg - schon etwas kälter.
Bis hier hin hatte es unterwegs immer mal wieder kleine Schauer gegeben, von nun an schien die Sonne.
Weiter ging es bis zur Siegfähre, die leider für dieses Jahr bereits den Betrieb eingestellt hatte. Einige Herren, die am Wasser standen, waren der Meinung, wir müssten aber die Hosen noch weiter hochkrempeln, so auf 70 cm, wenn wir hinüberwaten wollten... Da wir weder die Flußseite wechseln wollten noch einkehren konnten, da die Gastronomie geschlossen hatte, wanderten wir weiter. Das Ziel unseres Ausfluges war nun nicht mehr allzu weit.
Wir überquerten zwei kleine Holzbrücken, die über alte Siegarme führten und, obwohl sie trocken lagen, irgendwie schön aussahen. Dann waren wir auch schon an der Siegmündung in den Rhein, in Mondorf-Niederkassel. Hier hielt eine Familie, die mit den Rädern unterwegs war, und der Vater sprach uns an "Wo kommen Sie denn her?" Er war interessiert und wirklich freundlich, dennoch klang es ein wenig nach "Wo sind SIE denn entsprungen?"... "Aus dem Wald!" lautete Georgs einfache und sehr richtige Antwort. "Ist denn das nicht zu kalt?", konnte der freundliche Herr sich nicht verkneifen zu fragen. "Nein, noch nicht."
Zum "Füße waschen" gingen wir auch hier wieder ins Wasser, die Rheinkiesel am Ufer waren für mich an der ganzen Wanderung am schwersten zu bewältigen - an diesen Schmerz werde ich mich wohl nie gewöhnen ! Ralf (RSK) half mir hinunter, Georg wieder hinauf, sonst hätte ich mir das letzte Wassertreten glatt gespart...
Wir begaben uns auf die gepflasterten Spazierwege, die gut besucht waren, umrundeten den Mondorfer Hafen und ernteten noch ein paar erstaunte Blicke. Schon waren wir wieder am Parkplatz und somit am Ziel angelangt. Zaph verabschiedete sich, wir anderen gönnten uns im Café noch eine Stärkung. René zog sicherheitshalber seine Schuhe wieder an, gesagt hat aber im Café glaub ich niemand was zu unseren nackten Füßen. Die übrigens sofort losbollerten und mollig warm wurden.
Es war eine wunderschöne Wanderung mit nahezu perfektem Wetter.
Von Georg geschätzte, zurückgelegte Kilometer: 10 bis 12.
Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Georg, der wirklich unermüdlich in der Planung von Wanderungen für uns ist.
Liebe Grüße an alle Leser und Mitwanderer
bix