Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 05:49 (vor 6915 Tagen)

Hallo miteinander!

Am letzten Sonntagmorgen fuhr ich bei uns im Ort an eine Tankstelle, da ich vergaß, mir Zigarettenhülsen zu kaufen, ich bin nun mal leider ein Raucher :-/!
Die Kassiererin kam aus einem Nebenraum und bediente mich, sah auch zunächst nicht meine Barfüßigkeit.
Doch als sie hinter der Theke stand, schaute sie plötzlich verdutzt hinter der Theke hervor auf meine Füße und fragte: "Wie läufst du denn herum?"
Sie meinte, ich würde mich noch wundern, es räche sich vielleicht mal irgendwann und ich bekäme Nieren- und/oder Blasenprobleme, sie hätte diese schon gehabt und ich würde es dann von selbst bleiben lassen.

Ich erwiderte ihr freundlich mit guten Gegenargumenten, die hier im Forum diesbezüglich schon oft besprochen wurden und die sie, was man ihr ansehen konnte, nicht für richtig und diese Sache für unpassend hielt!
Nach einer kurzen Unterhaltung verabschiedete ich mich und fuhr nach Hause.

Gestern Nachmittag, als ich etwas aß und ein Tässchen Kaffee trank, sprach mich mein Vater an und meinte, die Frau an der Tankstelle habe ihn gefragt: "Wie läuft denn ihr Sohn herum?"
Er schämt sich für mich, was mir auch unangenehm ist, aber nur wegen ihm.
Es gab mal wieder eine heftige Diskussion zwischen meinen Eltern und mir und das nach wochenlanger Funkstille in Bezug auf dieses Thema!

Ich dachte, sie hätten es nun endlich kapiert, dass mich die Meinung spießiger Leute einen Sch... interessiert!
Aber nein, das Thema war wieder da, es sei bei uns in der Region nicht üblich, in Bayern, Österreich und dem Schwarzwald z.B., hätten sie das in ihrem Urlaub auch gesehen, sogar ganze Familien, aber nicht bei uns, das sei unnormal, mein Verhalten dazu! Ich fragte sie, ob ich vielleicht z.B. in den Schwarzwald ziehen sollte, nur weil ich Spaß daran habe, barfuß zu gehen um etwas, wenn auch ungewöhnliches, aber doch harmloses ausleben zu können und nur, weil gewisse Leute meinen, sie müssten einem darum einen "Stempel aufdrücken"!
Ich wurde etwas genervt, war auch ein wenig enttäuscht von ihrer Meinung und reagierte ziemlich heftig und verärgert!

UND NUN ERST RECHT!!!!! Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!
Ich lebe mein Leben, es gibt genügend Zwänge, denen wir uns alle unterordnen, ja, ich möchte sogar sagen, unterwerfen müssen!
Es reicht schon, dass man sich selbst privat mit solchen Leuten, die zum Teil sogar verbal angreifend sind, "herumschlagen" muss!
Je mehr Sie alle dagegen reden, umso mehr Wut und Trotz baut und staut sich in mir auf, die ich dann durch meine Barfüßigkeit abbaue und ausgleiche!

ES LEBE HOCH DAS BARFUSSEIN!!!!

AUCH WENN SO MANCHER SAGT "OH NEIN!"

Liebe und "saftige" Fußgrüße,

von Andi! ;-b

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Vesa Local @, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 07:51 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Hi, Andi!

Was normal ist und was nicht - bei einigen Dingen kann man darüber diskutieren...

Normal ist es aber auf jeden Fall nicht, daß Leute ein derart langweiliges Dasein fristen, daß sie überhaupt Zeit haben, sich um die Angelegenheit anderer zu kümmern.

Mir tut die Frau extrem leid, denn sie scheint so dermaßen wenig Selbstwertgefühl zu haben, weil sie es nötig hat, bei Deinem Vater das Verhalten seines "beinahe zweimal" volljährigen Sohnes zu "petzen".

Wenn Du die Zeit und Lust hast, drehe den Spieß einfach um und "petze" beim Verpächter der Tankstelle das geschäftsschädigende Verhalten dieser Person: "Solange diese Angestellte hier an der Kasse sitzt, werde ich hier nichts kaufen - und meine Freunde und Bekannten unterstützen mich dabei."
Vielleicht ist sie ja im Lager ohne Kundenkontakt (deren Pflege sie ja ohnehin nicht beherrscht) besser aufgehoben?
(Manchmal MUSS man sich einfach kurzfristig auf ein und die selbe Stufe stellen...)

Und ich finde es super-toll, daß Du Dich bemühst, das die Normalität anderer Regionen auch in Deiner Gegend einzieht!
Weiterhin viel Erfolg dafür!! :-))

Viele Grüße
Vesa Local

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 08:03 (vor 6914 Tagen) @ Vesa Local

Hi, Andi!

Hi Vesa Local! ;-)

Vesa L.:

Was normal ist und was nicht - bei einigen Dingen kann man darüber diskutieren...
Normal ist es aber auf jeden Fall nicht, daß Leute ein derart langweiliges Dasein fristen, daß sie überhaupt Zeit haben, sich um die Angelegenheit anderer zu kümmern.

Andi:
Ja, da hast Du allerdings Recht, aber vermutlich fiel ihr diese Sache gerade ein, als mein Vater an der Tankstelle auftauchte und sie sagte es ihm.
Aber ist es wirklich notwendig, es ihm dann zu erzählen? Was hat sie davon? Ich "schnalle" es einfach nicht!

Vesa L.:

Mir tut die Frau extrem leid, denn sie scheint so dermaßen wenig Selbstwertgefühl zu haben, weil sie es nötig hat, bei Deinem Vater das Verhalten seines "beinahe zweimal" volljährigen Sohnes zu "petzen".

Andi:
"Petzen", genau, anders kann man es wirklich nicht ausdrücken, das ist nämlich Kindergartengehabe!
Übrigens bin ich sogar schon mehr als "zweimal volljährig", ich bin nun 37 Jahre alt! ;-DD

Vesa L.:

Wenn Du die Zeit und Lust hast, drehe den Spieß einfach um und "petze" beim Verpächter der Tankstelle das geschäftsschädigende Verhalten dieser Person: "Solange diese Angestellte hier an der Kasse sitzt, werde ich hier nichts kaufen - und meine Freunde und Bekannten unterstützen mich dabei."

Andi:
Das kauft er mir nicht ab, denn er kann sich auch denken, dass meine Bekannten das Kaufen dort nicht unterlassen, nur weil Sie meinem Vater etwas von "barfuß" vorgejammert hat!
Er steht voll hinter ihnen und das leider auch, wenn es mal nicht so angebracht ist! Er ist stinkreich und Beschwerden jeglicher Art scheinen ihm sogar noch egal zu sein, solange er keinen finanziellen Einschnitt merkt und das wird leider, selbst wenn mich ein paar "Männchen" unterstützen würden, nicht der Fall sein! :-/

Vesa L.:

Vielleicht ist sie ja im Lager ohne Kundenkontakt (deren Pflege sie ja ohnehin nicht beherrscht) besser aufgehoben?

Andi:
Ja, das denke ich auch, auf jeden Fall, aber das Lager ist nicht so groß und sie wäre dann gleich ganz arbeitslos, denn das machen Die so nebenher!
Der Tankwart hat, soweit ich weiß, außer 2 Tankstellen, 2 Imbisständen vor diesen, einer großen Waschstraße und einem namentlich sehr bekannten Supermarkt, den er bauen ließ und an diesen vermietet hat, soweit ich das hörte, sicher auch noch andere Projekte!

Vesa L.:

(Manchmal MUSS man sich einfach kurzfristig auf ein und die selbe Stufe stellen...)

Und ich finde es super-toll, daß Du Dich bemühst, das die Normalität anderer Regionen auch in Deiner Gegend einzieht!
Weiterhin viel Erfolg dafür!! :-))

Andi:
Danke ;-), ja, das versuche ich, aber das wird wohl nicht gelingen, doch ich mache den Anfang, auch wenn ich es ewig mache und somit auch gleichzeitig das Ende davon darstelle!

Viele Grüße
Vesa Local

Viele Grüße auch an Dich,

von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

John Lupus, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 08:03 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Ich dachte, sie hätten es nun endlich kapiert, dass mich die Meinung spießiger Leute einen Sch... interessiert!

Tut es das?
Offenbar nicht. Sonst würdest du nicht ausgiebig etwas mit ihnen diskutieren und rechtfertigen, was gar nicht zu rechtfertigen ist.
Ich will das jetzt nicht kritisieren!
Es ist ja mehr als verständlich und ehrenhaft, z.B. seinen Eltern gegenüber eine wie auch immer geartete Haltung erklären und "verkaufen" zu wollen. Aber interessiert es sie wirklich?

Es gibt schon einige Rücksichten, die man üben sollte:
Meine Tochter geht z.B. aufs hiesige Gymnasium, und verständlicherweise möchte sie nicht, daß ihre Klassenkameraden sie wegen ihres "verschrobenen" Vaters aufziehen. Das gilt es durchaus zu berücksichtigen. Kinder und Jugendliche können grausam sein.
Darum übe ich mein Passion des "Ganzkörperbarfußwanderns" auch nicht direkt vor den Toren unseres Städtchens aus, sondern fahre immer ein paar Kilometer raus.

Im übrigen hat eben diese Passion dazu geführt, daß meine Eltern und Geschwister mit uns gebrochen haben, weil sie meine Frau und mich einer "perversen und pornographischen Lebensweise" bezichtigen.
Es ist nicht möglich, ihnen auch nur eine Tolerierung unseres Lebens abzuringen. Also lasse ich es.

Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!

Doch. es interessiert dich. Sogar gewaltig.
Sonst würdest du dich nicht sofort selbst gegenüber dem anderen "bekloppten, verrückten Typen" abgrenzen, indem du deine ansonsten "normale und gesittete" Kleidung betonst.
"Ich bin anders, aber so verschroben nun auch wieder nicht. Ich bin ganz normal!!!"
Bist du? In den Augen anderer sicher nicht.

Es reicht schon, dass man sich selbst privat mit solchen Leuten, die zum Teil sogar verbal angreifend sind, "herumschlagen" muss!

Das mußt du doch gar nicht.
Wenn mich jemand freundlich oder auch nur interessiert anspricht, dann rede ich mit ihm. Wenn ich will.
Sonst lasse ich es bleiben.
Und wenn jemand pöbelt, kriegt er eine passende Antwort. Aber keine Diskussion.
Kürzlich prollte mich ein etwa 16jähriges Mädchen wiederholt im Kreise ihrer Kolleginnen an. ("Ey, Alter! Du hast deine Schuhe vergessen! Oder kannst du dir keine leisten?" und ähnlich "intelligentes" Zeug. Da bin ich hin, habe sie angeschaut und nur gemeint: "Siehst du - so hat jeder sein Problem. Ich habe unten nichts - und dafür hast du da oben nichts.", wobei ich auf ihren Kopf deutete. ICH hatte die Lacher.)
Wer oder was hindert dich, so eine ätzende Tankstellentante einfach stehenzulassen? Wenn sie Probleme mit deiner Barfüßigkeit hat - meine Güte, es sind IHRE Probleme, nicht deine.

Den Umstand, daß sie deinen Eltern gegenüber über dich hergezogen ist, würde ich ihr aber schon in den Hals zurückschieben.
Ich nehme an, sie ist dort angestellt - und ihren Chef dürfte es schon interessieren, daß und wie sie mit anderen Leuten über ihre Kundschaft tratscht und herzieht.

Au weia - jetzt habe ich aber viel geschrieben!

Grüße

John

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Vesa Local @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 07:07 (vor 6914 Tagen) @ John Lupus

Hi, John!

Kürzlich prollte mich ein etwa 16jähriges Mädchen wiederholt im Kreise ihrer Kolleginnen an. ("Ey, Alter! Du hast deine Schuhe vergessen! Oder kannst du dir keine leisten?" und ähnlich "intelligentes" Zeug. Da bin ich hin, habe sie angeschaut und nur gemeint: "Siehst du - so hat jeder sein Problem. Ich habe unten nichts - und dafür hast du da oben nichts.", wobei ich auf ihren Kopf deutete. ICH hatte die Lacher.)

*rofl*
SUUUUPER Reaktion! :-)))))
Das merke ich mir!

Grüße
Vesa Local

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 07:17 (vor 6914 Tagen) @ Vesa Local

Hi, John!

Kürzlich prollte mich ein etwa 16jähriges Mädchen wiederholt im Kreise ihrer Kolleginnen an. ("Ey, Alter! Du hast deine Schuhe vergessen! Oder kannst du dir keine leisten?" und ähnlich "intelligentes" Zeug. Da bin ich hin, habe sie angeschaut und nur gemeint: "Siehst du - so hat jeder sein Problem. Ich habe unten nichts - und dafür hast du da oben nichts.", wobei ich auf ihren Kopf deutete. ICH hatte die Lacher.)

*rofl*
SUUUUPER Reaktion! :-)))))
Das merke ich mir!

Hallo Vesa local
Kleiner Tip:
Falls Dir Johns Reaktion in Zusammenhang mit einer Polizeikontrolle einfällt und Du sie auch hier anwenden willst, wäre es sinnvoller, das "Sie" zu gebrauchen. Einen Polizisten duzen wäre "Beamtenbeleidigung".

Grüße
Michael aus Zofingen

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 07:32 (vor 6914 Tagen) @ John Lupus

Hi John!

Andi:

Ich dachte, sie hätten es nun endlich kapiert, dass mich die Meinung spießiger Leute einen Sch... interessiert!

John:

Tut es das?
Offenbar nicht. Sonst würdest du nicht ausgiebig etwas mit ihnen diskutieren und rechtfertigen, was gar nicht zu rechtfertigen ist.
Ich will das jetzt nicht kritisieren!
Es ist ja mehr als verständlich und ehrenhaft, z.B. seinen Eltern gegenüber eine wie auch immer geartete Haltung erklären und "verkaufen" zu wollen. Aber interessiert es sie wirklich?

Andi:
Mit "spießige Leute" meinte ich ja auch nicht meine Eltern, sondern Fremde, die mir nichts bedeuten und >da< ist es mir schon egal! Sicher, man denkt immer über das Gesagte einer Person nach, aber bei Fremden, die einem nichts bedeuten, ist es dann auch schnell wieder vergessen und ich gebe auch das Barfußgehen nicht auf, daher passt das "interessiert mich nicht" doch ganz gut!

John:

Es gibt schon einige Rücksichten, die man üben sollte:
Meine Tochter geht z.B. aufs hiesige Gymnasium, und verständlicherweise möchte sie nicht, daß ihre Klassenkameraden sie wegen ihres "verschrobenen" Vaters aufziehen. Das gilt es durchaus zu berücksichtigen. Kinder und Jugendliche können grausam sein.

Andi:
Ja, aber meine Eltern gehen weder auf eine Schule, noch gefährde ich in irgendeiner Weise einen Posten, sie schämen sich einfach nur, dass ich damit im Ort und der Umgebung auffalle, aber ich sehe nicht ein, es zu unterlassen!
Du tust, bei aller Liebe zu Deiner Tochter und ihren dann intoleranten Schulgenossen, dann aber genau das, was wir nicht tun sollten: Du fügst Dich den Zwängen!

Ich mache das nicht, sehe ich überhaupt nicht ein und wenn meine Tochter das zu Hause beklagen würde (wenn ich Eine hätte) würde ich mir den "Spezi" zeigen lassen, auf ihn zu gehen und fragen, was er für ein Problem damit hat, was denkst Du wohl, was darauf kommt und was sich die Tochter in Zukunft noch anhören müsste?
Mit Hartnäckigkeit kriegt man auf Dauer jeden und alles klein, man muss nur den längeren Atem haben und es gibt Dinge, da habe ich ihn und bin stur darin, das zurecht, wie ich finde!

John:

Darum übe ich mein Passion des "Ganzkörperbarfußwanderns" auch nicht direkt vor den Toren unseres Städtchens aus, sondern fahre immer ein paar Kilometer raus.

Andi:
Ja, das ist ja auch etwas völlig anderes, das ist ja schon ein ganz großer Schritt weiter, denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.
Ich halte dies auch nur in Saunen und dafür speziell vorgesehenen Bereichen (FKK) für in Ordnung, aber das kannst Du ja machen, wie Du willst, solange Dich niemand sieht oder Der, der es sieht, sich nicht daran stört.

John:

Im übrigen hat eben diese Passion dazu geführt, daß meine Eltern und Geschwister mit uns gebrochen haben, weil sie meine Frau und mich einer "perversen und pornographischen Lebensweise" bezichtigen.
Es ist nicht möglich, ihnen auch nur eine Tolerierung unseres Lebens abzuringen. Also lasse ich es.

Andi:
Das finde ich von ihnen dann allerdings wirklich auch sehr stramm und konservativ!
So weit darf es nun auch nicht kommen, sie sollten Ihre Meinung äußern und dann sei es gut, denn es ist Euer Leben!

Andi:

Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!

John:

Doch. es interessiert dich. Sogar gewaltig.

Andi:
Nein, das tut es nicht.

John:

Sonst würdest du dich nicht sofort selbst gegenüber dem anderen "bekloppten, verrückten Typen" abgrenzen, indem du deine ansonsten "normale und gesittete" Kleidung betonst.

Andi:
Moment! Das sprach ich ja nur an, weil meine Eltern ihn als Beispiel nannten! Sie sagten ja, man würde mich mit ihm in "einen Pott schmeißen"!
Diesen Unterschied klarzustellen war daher meine Absicht und nur darum erwähnte ich es!

John:

"Ich bin anders, aber so verschroben nun auch wieder nicht. Ich bin ganz normal!!!"
Bist du? In den Augen anderer sicher nicht.

Andi:
Den Satz darüber habe ich aber nicht geschrieben! :-D
Ja, ich halte mich durchaus für normal und wie ich schrieb: was die Anderen über mich sagen und was sie denken, interessiert mich nicht, würde ich sonst weiterhin barfuß gehen? Nein, ich würde mir das so sehr zu Herzen nehmen, dass ich schnell wieder verängstigt in meine "Schuhchen" schlüpfen würde, das tue ich aber nicht!
Das Gesagte mag einen ärgern, aber nur kurz, dann ist es vergessen. Alles Negative ärgert einen, aber es bedeutet mir nicht wirklich etwas, wie z.B. bei meinen Eltern, denen ich doch, soweit es geht gerecht werden will, aber in dieser Sache nicht!

Andi:

Es reicht schon, dass man sich selbst privat mit solchen Leuten, die zum Teil sogar verbal angreifend sind, "herumschlagen" muss!

John:

Das mußt du doch gar nicht.
Wenn mich jemand freundlich oder auch nur interessiert anspricht, dann rede ich mit ihm. Wenn ich will.

Andi:
Ja, schön wäre es, wenn die Fragen oder Äußerungen immer freundlichen und nicht negativen Ursprungs wären!
Leider ist Dem aber nicht immer so und dann kann das schon mal kurz nerven und vielleicht auch mal zu einer kurzen Diskussion führen, aber wirklich interessieren tut es mich dennoch nicht, nicht mehr!

John:

Und wenn jemand pöbelt, kriegt er eine passende Antwort. Aber keine Diskussion.

Andi:
Dann ja, aber es gibt auch Leute, die nicht pöbeln und dennoch sehr stur auf einen einreden, noch nie gehabt? Ich schon.

John:

Kürzlich prollte mich ein etwa 16jähriges Mädchen wiederholt im Kreise ihrer Kolleginnen an. ("Ey, Alter! Du hast deine Schuhe vergessen! Oder kannst du dir keine leisten?" und ähnlich "intelligentes" Zeug. Da bin ich hin, habe sie angeschaut und nur gemeint: "Siehst du - so hat jeder sein Problem. Ich habe unten nichts - und dafür hast du da oben nichts.", wobei ich auf ihren Kopf deutete. ICH hatte die Lacher.)

Andi:
:-DD Jaaa!!! Das war klasse!!!! :-D Da hattest Du sehr wohl Recht, aber man sieht daran auch, wie rotzfrech die Jungend heute ist! Kein Respekt mehr vor erwachsenen Menschen! Das hätte ich mich/hätten wir uns früher nie getraut und Mädchen schon garnicht, die waren da noch eher zurückhaltend, aber heute???? Die viel zu lockere Erziehung ist meiner Meinung nach Schuld daran, eine Ohrfeige hat noch nie jemandem geschadet, weder mir, meinen Brüdern, noch anderen Kindern meines Jahrgangs etc.! Gewalt ist keine Lösung, ein Spruch, der stimmt, aber nicht für jeden Klaps eingesetzt werden dürfte!

Die Jugend "reitet" ja heute schon darauf und wo kommen wir denn hin, wenn Kinder schon ihre Eltern anzeigen und zum Jugendamt rennen?
Ich hätte noch nicht einmal gewusst, was das überhaupt ist!
Etwas härtere, gesittetere Zeiten mit einem gesunden Mittelmaß müssten wieder her!
Aber jetzt bin ich zu weit abgekommen, habe mich in dem Thema festgebissen, sorry! Es ist aber dennoch so!

John:

Wer oder was hindert dich, so eine ätzende Tankstellentante einfach stehenzulassen? Wenn sie Probleme mit deiner Barfüßigkeit hat - meine Güte, es sind IHRE Probleme, nicht deine.

Andi:
Sie ist zwar sowieso sehr "knapp angebunden" und unfreundlich und war auch dem Thema gegenüber nicht gerade lächelnd aufgeschlossen, aber völlig stur war sie ja nun auch wieder nicht, also sagte ich ihr, wie ich diese Sache sehe und handhabe und da ist ja auch nichts dabei.
Wäre sie für mein Empfinden einen Schritt zu weit gegangen, wäre ich gefahren.
Die eigentliche Diskussion kam ja erst zu Hause, mit meinen Eltern und das Tage später, weil sie "petzte" wie ein kleines Kind!

John:

Den Umstand, daß sie deinen Eltern gegenüber über dich hergezogen ist, würde ich ihr aber schon in den Hals zurückschieben.

Andi:
Meinem Vater gegenüber tat sie das, ja und darauf werde ich sie auch ansprechen und hier dann auch davon berichten! :-)

John:

Ich nehme an, sie ist dort angestellt - und ihren Chef dürfte es schon interessieren, daß und wie sie mit anderen Leuten über ihre Kundschaft tratscht und herzieht.

Andi:
Nein, leider nicht :-/ er steht voll hinter ihnen, denn mein Vater ist sicher nicht der Einzige, der sich genau über Die schon beschwert hat und genau darum ärgerte ich mich ja noch mehr, dass er ihr nicht über´s Maul gefahren hat! Ich hätte sie als Vater gefragt, warum sie mir das erzähle, was sie damit bezwecke und ob sie meine, es würde mich interessieren! Die hätte nichts mehr zu mir gesagt, aber darin verstehe ich meinen Vater nicht!

John:

Au weia - jetzt habe ich aber viel geschrieben!

Andi:
Naja, geht mir auch oft so, wenn ich mich mit einem Thema entladen will! :-DD

Grüße
John

Grüße zurück von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

John Lupus, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 08:53 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Du tust, bei aller Liebe zu Deiner Tochter und ihren dann intoleranten Schulgenossen, dann aber genau das, was wir nicht tun sollten: Du fügst Dich den Zwängen!

Ja, da tu ich.
Das tust auch du.
Das tut jeder!
Menschliches Zusammenleben ist doch immer eine Abfolge von Kompromissen.
Ich habe auf der einen Seite den Anspruch, mich nicht zu verbiegen.
Auf der anderen Seite möchte ich niemand schaden. Schon garnicht einem Menschen, den ich liebe.

Ich mache das nicht, sehe ich überhaupt nicht ein und wenn meine Tochter das zu Hause beklagen würde (wenn ich Eine hätte) würde ich mir den "Spezi" zeigen lassen, auf ihn zu gehen und fragen, was er für ein Problem damit hat, was denkst Du wohl, was darauf kommt und was sich die Tochter in Zukunft noch anhören müsste?

Genau damit würde ich meiner Tochter schaden. Nicht materiell, nicht greifbar. Aber sozial.
Schau nur mal, wie sehr dich das Ereignis (Verhalten der Tankstellenkassiererin und reaktion deiner Eltern) beschäftigt. Es geht keineswegs spurlos an dir vorüber. Und du bist ein erwachsener gefestigter Mensch! Um wieviel schlimmer kann soziale Ausgrenzung für eine 14jährige sein! Nein, das sind Rücksichten, die ich nehmen MUSS - auch wenn sie mir nicht immer gefallen.

Mit Hartnäckigkeit kriegt man auf Dauer jeden und alles klein, man muss nur den längeren Atem haben und es gibt Dinge, da habe ich ihn und bin stur darin, das zurecht, wie ich finde!

Das stimmt so nicht. Siehe nur den auch hier schon öfter zitierten "Nacktläufer von Freiburg", der sich mit seriner radikalen Konsequenz in die Isolation "gehartnäckigt" hat. Sag nicht, daß das nichts mit Barfußlaufen zu tun hat. Auch er tat nichts Verbotenes. Es geht ums gleiche Thema - nur auf einem etwas anderen Level.
Ich will aber doch gar niemand "klein kriegen". Schon gar nicht die Schulkameraden meiner Tochter. Was hätte ich davon? Was hätte SIE davon??? Ich habe Verantwortung für sie. Verantwortung hat nicht immer etwas mit der Durchsetzung von realen oder vermeintlichen Rechten zu tun.
Soweit es mit mir allein zu tun hat, beharre ich ja auch. Ich gehe barfuß zu JEDER Sitzung. Ich gehe barfuß zu JEDER Musikprobe.
Ich gehe barfuß in die Kirche (aber NICHT in den Gottesdienst).

Ja, das ist ja auch etwas völlig anderes, das ist ja schon ein ganz großer Schritt weiter, denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.
Ich halte dies auch nur in Saunen und dafür speziell vorgesehenen Bereichen (FKK) für in Ordnung, aber das kannst Du ja machen, wie Du willst, so lange Dich niemand sieht oder Der, der es sieht, sich nicht daran stört.

Siehst du - auch du stellst jetzt hier für mich (!!!) Regeln auf, die mich z.B. gar nicht interessieren. Du definierst, was ich wo und wie tun darf. Und wenn sich jemand an mir stört?
Deine Barfüßigkeit darf niemand stören. Meine Nacktheit aber schon. Du definierst für mich, was geht und was nicht.
Ist es etwas "völlig anderes"? Ich nannte es nur als Beispiel dafür, wie ich, ohne dazu gezwungen zu sein, Rücksichten nehme auf Befindlichkeiten anderer (hier: meiner Tochter).

Moment! Das sprach ich ja nur an, weil meine Eltern ihn als Beispiel nannten! Sie sagten ja, man würde mich mit ihm in "einen Pott schmeißen"!
Diesen Unterschied klarzustellen war daher meine Absicht und nur darum erwähnte ich es!

Eben.
Du definierst dich als "normal" - und damit grenzt du diesen anderen "Typen" aus.
Nichts anderes machen deine Eltern (und andere Leute) mit dir. Sie definieren sich selbst als "normal" - und da fällst du aus dem Raster.
Das ist doch nichts Besonderes. Das macht praktisch jeder. Man sollte sich nur dessen bewußt sein.

Ja, schön wäre es, wenn die Fragen oder Äußerungen immer freundlichen und nicht negativen Ursprungs wären!
Leider ist Dem aber nicht immer so und dann kann das schon mal kurz nerven und vielleicht auch mal zu einer kurzen Diskussion führen, aber wirklich interessieren tut es mich dennoch nicht, nicht mehr!

Ich diskutiere nicht viel darüber. Aggressivität meiner Barfüßigkeit gegenüber habe ich aber eigentlich noch nie erlebt. Frechheiten schon, aber keine Aggressivität.
Kleiner Tip: Man nimmt Leuten, die einen zu nerven beginnen, am besten den Wind aus den Segeln, indem man sie fragt. Das wirft sie aus der Bahn und raubt ihnen jede "Argumentation".
"Interessanter Aspekt. Woher haben Sie das?"
"Warum haben Sie keine Handschuhe an, wenn es doch so kalt ist?"
"Haben Sie Fußpilz?" (Mit einem kleinen versteckten "Igitt!")
"Wann sind Sie das letzte mal barfuß gelaufen?"
"Woher haben Sie Ihre Erfahrungen?"
"Wo liegen denn all die Glasscherben, vor denen Sie mich warnen wollen?"
"Wo sind denn die Leute, die es stört? Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sie mir zeigen würden."
"Welchen Vorteil sehen Sie denn im Tragen von Schuhen gerade hier?"
Usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw.

Die wirklich guten Rhetoriker argumentieren nicht - sie fragen.

...aber man sieht daran auch, wie rotzfrech die Jungend heute ist! Kein Respekt mehr vor erwachsenen Menschen! Das hätte ich mich/hätten wir uns früher nie getraut und Mädchen schon garnicht, die waren da noch eher zurückhaltend, aber heute????

Schon Cicero beklagt die Verlotterung der Jugend.
Gerd Dudenhöffer ("Heinz Becker") hat es mal nett gesagt: "Ja sicher, auch wir waren mal jung. Aber doch nicht so!"

Doch.

Und hinter den jungen Leuten, die nichts anderes zu tun haben, als sich den ganzen Tag lang auf unserem Bahnhofsvorplatz rumzutreiben und sich schlecht zu benehmen, stecken fast immer Eltern, die versagt haben oder die sich einen Sch... für ihre Kinder interessieren.

Ich kenne aber auch die anderen, die nicht so auffallen: Jugendliche, die sich mit großer Energie in Kirchen, an Musikschulen, an der Schule oder sonstwo engagieren.
Man sieht sie halt nicht so - und wenn, nimmt man sie nicht so wahr.

Und einige von denen laufen sogar hin und wieder barfuß rum.

Grüße

John

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Anarchius, Friday, 21.10.2005, 19:50 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Mit "spießige Leute" meinte ich ja auch nicht meine Eltern, sondern Fremde, die mir nichts bedeuten und >da< ist es mir schon egal! Sicher, man denkt immer über das Gesagte einer Person nach, aber bei Fremden, die einem nichts bedeuten, ist es dann auch schnell wieder vergessen und ich gebe auch das Barfußgehen nicht auf, daher passt das "interessiert mich nicht" doch ganz gut!

Das mit dem "schnell wieder vergessen", sieht mir bei Dir aber garnicht danach aus. Ich denke, es regt Dich nach wie vor ganz schön auf. Aus meinem persönlichen Lebensweg habe ich die Erfahrung gemacht, das ein gewisser Abstand Wogen glätten kann. Bei mir war`s jedenfalls in jüngeren Jahren so. Dieses "nichts wie weg hier", hat schließlich zu einem entspannteren Miteinander geführt, obwohl ich meinen Eltern nie nahe gekommen bin, weil zuviele Fremde dazwischen gestanden haben.

Mit Hartnäckigkeit kriegt man auf Dauer jeden und alles klein, man muss nur den längeren Atem haben und es gibt Dinge, da habe ich ihn und bin stur darin, das zurecht, wie ich finde!

Nö, man reibt sich nur unnötig auf. Hat man ein paar solcher Sachen laufen, wird das schnell sehr ermüdend. Finanziell Unabhängigkeit zu erreichen versuchen, möglichst in der Form, das mein frei agieren kann, erschien mir dafür immer noch der beste Weg. Dabei ging es nie um viel Geld, einfach nur darum das es zum Leben reicht.

denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.

Aber so sehen wir nun mal aus, was soll daran schlecht sein? Sieht man die Reaktionen der breiten Masse, die Dir sicherlich ständig auffällig sind, gehören dann - gemäß der dir entgegengebrachten Aufmerksamkeit - nackte Füße nicht auch zu sowas wie einer "intimen Zone"? Mir ist jedenfalls der Anblick eines nackten Menschen in gleich welcher Umgebung, tausendmal lieber als ein 7er-BMW, der auf der Autobahn bei Tempo 160 nach meiner Stoßstange beißt.Ein nackter Mensch ist nichts bedrohliches oder unanständiges, sowas ist hinzunehmen, genauso wie Du barfuß an der Tankstelle.

Die viel zu lockere Erziehung ist meiner Meinung nach Schuld daran, eine Ohrfeige hat noch nie jemandem geschadet, weder mir, meinen Brüdern, noch anderen Kindern meines Jahrgangs etc.! Gewalt ist keine Lösung, ein Spruch, der stimmt, aber nicht für jeden Klaps eingesetzt werden dürfte!

Nö. Ich entstamme einer Umgebung, wo in der Kindheit Erziehungsprobleme ausschließlich mit Schlägen therapiert wurden. Ich erinnere mich noch sehr gut (über 40 Jahre her) an meine kleine Freundin, die zufällig ins Nähzimmer ihrer Mutter kam und mir sofort wieder rückwärts entgegen flog. Da war eigentlich keine Ursache. Die Mutter zog sich um, war zufällig gerade nackt, die Tochter wollte einfach nur mal "knuddeln"... Ich habe Dinge erlebt, die kann man eigentlich nur als massive Körperverletzung bezeichnen. Der kleine Klaps ist immer der Anfang, aber wenn das nichts hilft, eskaliert die nach außen heile Familie schon mal.

Sie ist zwar sowieso sehr "knapp angebunden" und unfreundlich und war auch dem Thema gegenüber nicht gerade lächelnd aufgeschlossen, aber völlig stur war sie ja nun auch wieder nicht, also sagte ich ihr, wie ich diese Sache sehe und handhabe und da ist ja auch nichts dabei.
Wäre sie für mein Empfinden einen Schritt zu weit gegangen, wäre ich gefahren.
Die eigentliche Diskussion kam ja erst zu Hause, mit meinen Eltern und das Tage später, weil sie "petzte" wie ein kleines Kind!

Vielleicht ist sie eines geblieben? Leute, die älter werden entwickeln sich nicht automatisch auch geistig weiter. Es gibt genügend Menschen, die sich ihre Befriedigungen dadurch verschaffen, verbale Giftpfeile zu verschießen.

Damit es nicht zu offtopic ist, ein vielleicht ähnliches Erlebniss, das einige Jahre zurück liegt: Ich fuhr zu einem Getränkemarkt einer bekannten Supermarktkette. In der Leergutannahme befand sich ein ziemlich mürrischer Mann, der eine vor mir laufende junge Frau (barfuß) der Einrichtung verwies, weil überall Scherben herumliegen würden und er das nicht zulassen könnte. Ich gab meine beiden Kästen ab, merkte aber an der Kasse, das er nur einmal Leergut registriert hatte. Auf meine Reklamation hin wurde er sehr ausfallend und beschuldigte mich, ich hätte den Zettel sofort kontrollieren müßen. Das war das erste und einzige Mal, das ich mich über jemanden schriftlich bei der Geschäftsleitung des Supermarkts beschwert habe, unter Einbeziehung der mir anonym gebliebenen Barfüßerin. Das gab dann auch eine lange Rückantwort von oberster Stelle mit Gutscheinen für die Waschanlage (verschenkt, weil mein Auto da nicht akzeptiert wird).

Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende,
A. (Mein Nick ist übrigens nur ein Anagramm.., nur damit Du nichts falsch hineindeutest ;-)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 22:37 (vor 6913 Tagen) @ Anarchius

Hallo Andi,

Hallo Anarchius!

Anarchius:

Das mit dem "schnell wieder vergessen", sieht mir bei Dir aber garnicht danach aus. Ich denke, es regt Dich nach wie vor ganz schön auf. Aus meinem persönlichen Lebensweg habe ich die Erfahrung gemacht, das ein gewisser Abstand Wogen glätten kann. Bei mir war`s jedenfalls in jüngeren Jahren so. Dieses "nichts wie weg hier", hat schließlich zu einem entspannteren Miteinander geführt, obwohl ich meinen Eltern nie nahe gekommen bin, weil zuviele Fremde dazwischen gestanden haben.

Andi:
Nein, es regt mich nur bei meinen Eltern eine Zeit lang auf, weil ich mit ihnen unter einem Dach leben muss, nicht jedoch bei Fremden!
Der Grund, warum sich Themen immer wieder "hochschaukeln" kommt daher, weil sie hier im Forum wieder diskutiert werden, nur leider oft in zu abschweifender Form und ein "Falschverstehen" kommt häufig auch noch dazu!

Ich kann mir keine Wohnung leisten, denn meine 345 € reichen gerade mal für die Abzüge im Monat, mit Hilfe für Unterkunft hat man mich im Stich gelassen, die lehnte man mir nach einer schriftlichen Bewilligung wieder ab!
Das ist unser "Staat", die Politiker, nicht wir und bei der Arge sitzen zu einem sehr großen Teil angelernte Leute von der Telekom, die über Schicksale von Leuten entscheiden, ja, auch Leuten mit einer Frau und Kindern! Da geht mir echt der Hut hoch!
Peter Hartz, "Hartz 4"------VW-Konzern und "Freudenmädchen", das sind Stichworte, die genügen sollten um zu verdeutlichen, wer eigentlich "Hartz 4" verdient hätte! >:-() Ich würde ihm seinen eigenen Namen, seine Reform, zu seinem Schicksal und "Gehalt" machen!
Er war auch Schuld an dem Untergang von "Saarstahl" in Völklingen, denn da saß er auch in der Chefetage, das wurde mir schon mehrfach bestätigt!
Ich ziehe nun mit der Arge vor´s Sozialgericht, es ist schon voll im Gange und ich habe aufgrund der Bewilligung (Schwarz auf Weiß) die besten Chancen und Aussichten! Das sind in meinen Augen alles die letzten "Heuler", wenn ich jemand gerne in der Gosse sitzen sehen würde, dann Leute, die Anderen, die arbeiten wollen, so etwas antun! >:-() Man kann nicht die Guten für die Schlechten mit bestrafen, das geht einfach nicht! Die Medien "füttern" die Leute ständig mit den falschen Leuten, die "Hartz 4"- erhalten, den "Talkshowkandidaten"! Das ist doch alles gesteuert und manipuliert!

Unser Staat schmeißt immer noch genug Geld aus dem Fenster, für Dinge, die schon längst Geschichte sind und mit denen wir nichts mehr zu tun haben und auch nicht können und wollen! Irgendwann ist es aber auch mal gut, Du verstehst, was ich damit andeuten will????? Gut!
Nun aber wieder schnell Themawechsel, ich bin völlig "off-topic" geworden, aber >da< gehen "Sie mit mir durch", es ist mein Schicksal, unter dem ich sehr, sehr leide!

Andi:

Mit Hartnäckigkeit kriegt man auf Dauer jeden und alles klein, man muss nur den längeren Atem haben und es gibt Dinge, da habe ich ihn und bin stur darin, das zurecht, wie ich finde!

Anarchius:

Nö, man reibt sich nur unnötig auf. Hat man ein paar solcher Sachen laufen, wird das schnell sehr ermüdend. Finanziell Unabhängigkeit zu erreichen versuchen, möglichst in der Form, das mein frei agieren kann, erschien mir dafür immer noch der beste Weg. Dabei ging es nie um viel Geld, einfach nur darum das es zum Leben reicht.

Andi:
Du hast nicht Unrecht, aber es ist nicht überall so, wie Du schriebst, manchmal ist das ganz gut, zum Erreichen einer Sache! Bei mir reicht es eben noch nicht mal dazu (zum leben), wenn ich meine Eltern nicht hätte, siehe oben und nämlich z.B. genau hier ist Sturheit und Hartnäckigkeit sehr gefragt und ich werde kämpfen für mein Recht und nicht aufgeben!

Andi:

denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.

Anarchius:

Aber so sehen wir nun mal aus, was soll daran schlecht sein? Sieht man die Reaktionen der breiten Masse, die Dir sicherlich ständig auffällig sind, gehören dann - gemäß der dir entgegengebrachten Aufmerksamkeit - nackte Füße nicht auch zu sowas wie einer "intimen Zone"?

Andi:
Ich verstehe Deinen Gedanken, aber der Vergleich hinkt dennoch, denn es ist doch wieder etwas völlig anderes! Sicher, sind die Füße für viele Menschen auch eine erogene Zone, das ist richtig, aber keine >Intime< (!!!!!!!) und es ist daher absolut kein Vergleich!

Anarchius:
Mir ist jedenfalls der Anblick eines nackten Menschen in gleich welcher Umgebung, tausendmal lieber als ein 7er-BMW, der auf der Autobahn bei Tempo 160 nach meiner Stoßstange beißt.

Andi:
Auch das ist kein Vergleich und sehr weit hergeholt, allein schon, weil das etwas materielles ist!
Natürlich mag ich solche Typen auch nicht, sind eh meist meine "speziellen Lieblinge"! Ein dicker 7er BMW, Audi A8 oder Mercedes S-Klasse etc. und darin sitzt ein spießiger Krawattenträger mit viel zu viel Kohle und dazu noch Vergünstigungen ohne Ende, kennen wir alles, aber trotzdem!

Anarchius:
Ein nackter Mensch ist nichts bedrohliches oder unanständiges, sowas ist hinzunehmen, genauso wie Du barfuß an der Tankstelle.

Andi:
Das sehe ich entschieden anders, da ich in dieser Beziehung dann doch wiederum noch ein "Knabe" aus der alten, gesitteten "Schule" bin!
Es ist absolut kein Vergleich, denn es ist ein Unterschied, ob ich meine nackten Füße zeige, die durchaus mit den Händen vergleichbar sind oder ob ich mein Geschlechtsteil in der Öffentlichkeit präsentiere, das geht weit über die "Schamgrenze" hinaus! Irgendwo sollte das zivilisierte Verhalten aber doch anfangen, da stufe ich die Barfüßigkeit nicht mit ein!
Aber das nur mal am Rande, es hat ja nichts mit dem Thema zu tun und ich schrieb ja auch, dass das Ansichtssache ist, Meines wäre es jedenfalls nicht!

Andi:

Die viel zu lockere Erziehung ist meiner Meinung nach Schuld daran, eine Ohrfeige hat noch nie jemandem geschadet, weder mir, meinen Brüdern, noch anderen Kindern meines Jahrgangs etc.! Gewalt ist keine Lösung, ein Spruch, der stimmt, aber nicht für jeden Klaps eingesetzt werden dürfte!

Anarchius:

Nö. Ich entstamme einer Umgebung, wo in der Kindheit Erziehungsprobleme ausschließlich mit Schlägen therapiert wurden. Ich erinnere mich noch sehr gut (über 40 Jahre her) an meine kleine Freundin, die zufällig ins Nähzimmer ihrer Mutter kam und mir sofort wieder rückwärts entgegen flog. Da war eigentlich keine Ursache.

Andi:
Du kommst ja hier aber auch wirklich mit den extremsten Beispielen, die aus der Bildzeitung stammen könnten!
Ich rede von einer Ohrfeige, wenn es denn überhaupt mal ausartet, aber nicht von "Todschlag"!
Mir hat es nicht geschadet und ich denke, anhand meiner Sichtweise, die ich hier oft genug Kund tue und die sicher nicht verkehrt ist, sollte das klar werden! Ich habe mir nicht nur ein Mal von meinem Vater "Eine eingefangen" und danach ging es komischerweise wieder, aber wo ist denn heute der Respekt? Die wissen doch, dass man ihnen nichts mehr machen >darf<, die spucken dich noch an und lachen Dich aus! Das taten wir aber nicht, also was bitte ist dann besser?

Du siehst doch selbst, wie Die sich heute benehmen: auf der Straße herum blärren: "Ey!!! Alter!" Sie gehen durch die Stadt und blöken nachts herum, als wären sie allein, da fehlt einfach der Verstand und das Benehmen und das ist das Produkt einer solchen Erziehung, wie sie heute gehandhabt wird!

Das ist meine Meinung und Sichtweise und ich denke, ich liege damit garnicht mal so verkehrt!

Anarchius:
Die Mutter zog sich um, war zufällig gerade nackt, die Tochter wollte einfach nur mal "knuddeln"... Ich habe Dinge erlebt, die kann man eigentlich nur als massive Körperverletzung bezeichnen.

Andi:
Ja, das ist natürlich schlimm, das arme Kind tut mir echt Leid! :-((
Das sind aber Extrembeispiele!

Anarchius:
Der kleine Klaps ist immer der Anfang, aber wenn das nichts hilft, eskaliert die nach außen heile Familie schon mal.

Andi:
Ich denke, dass auch das nicht die Regel ist, denn so herum, wie es jetzt läuft, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei und es wird ja immer schlimmer!

Andi:

Die eigentliche Diskussion kam ja erst zu Hause, mit meinen Eltern und das Tage später, weil sie "petzte" wie ein kleines Kind!

Anarchius:

Vielleicht ist sie eines geblieben? Leute, die älter werden entwickeln sich nicht automatisch auch geistig weiter. Es gibt genügend Menschen, die sich ihre Befriedigungen dadurch verschaffen, verbale Giftpfeile zu verschießen.

Andi:
Ja, das stimmt schon, zu diesen Leuten könnte sie durchaus gehören!

Anarchius:

Damit es nicht zu offtopic ist, ein vielleicht ähnliches Erlebniss, das einige Jahre zurück liegt: Ich fuhr zu einem Getränkemarkt einer bekannten Supermarktkette. ..........

.............Das war das erste und einzige Mal, das ich mich über jemanden schriftlich bei der Geschäftsleitung des Supermarkts beschwert habe, unter Einbeziehung der mir anonym gebliebenen Barfüßerin. Das gab dann auch eine lange Rückantwort von oberster Stelle mit Gutscheinen für die Waschanlage (verschenkt, weil mein Auto da nicht akzeptiert wird).

Andi:
Da hattest Du auch sehr wohl Recht und ich bitte um Verzeihung, dass ich mich wieder völlig verbittert in gewissen Themen verrannt habe, aber ich muss die Situation und mein Denken darüber einfach den Leuten Kund tun! Vielleicht kann ich so erreichen, dass Viele es mit anderen Augen sehen, weil sie mal darüber nachdenken, z.B. die "Hartz 4"-"Geschichte" und meine Meinung daher besser verstehen können!

Anarchius:

Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende,
A. (Mein Nick ist übrigens nur ein Anagramm.., nur damit Du nichts falsch hineindeutest ;-)

Danke, das wünsche ich Dir auch und ich werde heute wieder barfuß in Saarbrücken ausgehen, aber um es gleich vorweg zu sagen:
ich arbeite nebenher, es ginge sonst nicht! ;-bb Na und? Was soll´s?
Wollen Die es anders? Nein!

Liebe Grüße von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Anarchius, Saturday, 22.10.2005, 20:32 (vor 6913 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Unser Staat schmeißt immer noch genug Geld aus dem Fenster, für Dinge, die schon längst Geschichte sind und mit denen wir nichts mehr zu tun haben und auch nicht können und wollen! Irgendwann ist es aber auch mal gut, Du verstehst, was ich damit andeuten will????? Gut!

Der versenkt auch in anderen Dingen genug Geld, das funktioniert spätestens dann nicht mehr, wenn die, die den Staat füttern, nicht mehr genug Geld nachfüllen.

Nun aber wieder schnell Themawechsel, ich bin völlig "off-topic" geworden>

Das sehe ich nicht so, unter solchen Umständen können neue Ideen entstehen und Leute aufwachen. Es ist wohl nur noch nicht "schlimm genug".

Andi:

denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.

Anarchius:

Aber so sehen wir nun mal aus, was soll daran schlecht sein? Sieht man die Reaktionen der breiten Masse, die Dir sicherlich ständig auffällig sind, gehören dann - gemäß der dir entgegengebrachten Aufmerksamkeit - nackte Füße nicht auch zu sowas wie einer "intimen Zone"?

Andi:
Ich verstehe Deinen Gedanken, aber der Vergleich hinkt dennoch, denn es ist doch wieder etwas völlig anderes! Sicher, sind die Füße für viele Menschen auch eine erogene Zone, das ist richtig, aber keine >Intime< (!!!!!!!) und es ist daher absolut kein Vergleich!

Ansichtssache. Für mich ist ein nackter Mensch nichts intimes. Intim wird es erst, wenn ein sexueller Aspekt hinzukommt.

Anarchius:
Mir ist jedenfalls der Anblick eines nackten Menschen in gleich welcher Umgebung, tausendmal lieber als ein 7er-BMW, der auf der Autobahn bei Tempo 160 nach meiner Stoßstange beißt.
Andi:
Auch das ist kein Vergleich und sehr weit hergeholt, allein schon, weil das etwas materielles ist!

Doch schon, es ging darum, was mich stört, das war einfach nur willkürlich gewählt, weil gerade spontan erlebt. Einige sanftere Beispiele: Mich stören Werbeanrufe, Türgeklingel von Vertretern, Dorftratsch, Mücken in der Wohnung, Werbeprospekte im Briefkasten, Werbefaxe, Spam-mails, glotzende Nachbarn. Ein nackter Mensch stört mich überhaupt nicht, es sei denn er belästigt mich mit irgendwas von dem oben genannten.

Natürlich mag ich solche Typen auch nicht, sind eh meist meine "speziellen Lieblinge"! Ein dicker 7er BMW, Audi A8 oder Mercedes S-Klasse etc. und darin sitzt ein spießiger Krawattenträger mit viel zu viel Kohle und dazu noch Vergünstigungen ohne Ende, kennen wir alles, aber trotzdem!

Die viel zu lockere Erziehung ist meiner Meinung nach Schuld daran, eine Ohrfeige hat noch nie jemandem geschadet, weder mir, meinen Brüdern, noch anderen Kindern meines Jahrgangs etc.! Gewalt ist keine Lösung, ein Spruch, der stimmt, aber nicht für jeden Klaps eingesetzt werden dürfte!

Nö, es geht gar nicht um lockere oder harte Erziehung, sondern um intelligente Erziehung. Wenn mich jemand schlagen will, ohne das der Grund dafür einsichtig ist, empfinde ich das als pure Aggression und verhalte mich künftig anders, als es von dem Aggressor beabsichtigt war. Das heißt, ich entwickle Strategien, mich zu wehren, oder auszuweichen.

Andi:
Du kommst ja hier aber auch wirklich mit den extremsten Beispielen, die aus der Bildzeitung stammen könnten!
Ich rede von einer Ohrfeige, wenn es denn überhaupt mal ausartet, aber nicht von "Todschlag"!

Ich rede nicht von Totschlag. Aber wenn ein Kind, weil es nur mal hingefallen ist und sich die Hosen aufgeschlagen hat, dann noch Schläge bekommt, die auch dann noch weitergehen, weil es nicht zu weinen aufhört, dann ist das für mich schwere Körperverletzung. Wenn schon nicht körperlich mit Folgen, dann zumindest seelisch.

Du siehst doch selbst, wie Die sich heute benehmen: auf der Straße herum blärren: "Ey!!! Alter!" Sie gehen durch die Stadt und blöken nachts herum, als wären sie allein, da fehlt einfach der Verstand und das Benehmen und das ist das Produkt einer solchen Erziehung, wie sie heute gehandhabt wird!

Das ist eher ein Produkt von keiner Erziehung. Hätte ich als Vater einen solchen Nachwuchs, ich würde mir totales Versagen vorwerfen.

Die Mutter zog sich um, war zufällig gerade nackt, die Tochter wollte einfach nur mal "knuddeln"... Ich habe Dinge erlebt, die kann man eigentlich nur als massive Körperverletzung bezeichnen.

Andi:
Ja, das ist natürlich schlimm, das arme Kind tut mir echt Leid! :-((
Das sind aber Extrembeispiele!

Nö, Züchtigungen wegen Nichtigkeiten waren in meiner dörflichen Umgebung normal.

Anarchius:
Der kleine Klaps ist immer der Anfang, aber wenn das nichts hilft, eskaliert die nach außen heile Familie schon mal.
Andi:
Ich denke, dass auch das nicht die Regel ist, denn so herum, wie es jetzt läuft, ist es auch nicht das Gelbe vom Ei und es wird ja immer schlimmer!
Andi:

Die eigentliche Diskussion kam ja erst zu Hause, mit meinen Eltern und das Tage später, weil sie "petzte" wie ein kleines Kind!

Zum Thema "petzen" fällt mir noch eine Geschichte ein, allerdings aus den 70er Jahren:

Es war Hochsommer, sehr warm und ich kam gerade zum Wochenende nach Mitternacht von einer Diskothek nach Hause. Ich war schlecht gelaunt, fuhr als "Nichttrinker" noch einige Leute aus unserer Gruppe nach Hause, das ging schon eine ganze Weile so und wurde natürlich begeistert angenommen. Der Grund für meine schlechte Laune war eben das, ich fühlte mich ausgenutzt und beschloß, den Taxiservice zu beenden. Zu Hause angekommen fand ich mich in der total überhitzten Dachwohnung wieder, ich hatte vergessen, die Fenster zu öffnen. Zum schlafen war ich noch zu "aufgekratzt", als setzte ich mich ganzkörperbarfüßig einfach ins Fenster (es war stockdunkle Nacht, nirgendwo ein Licht in einem Fenster, am Horizont ein wenig Wetterleuchten). Das tat gut, auch wenn nur ein leichter Wind ging. Ich saß eine Weile einfach so da, hörte über Kopfhörer etwas Musik (erinnere mich nicht mehr genau, vermutlich Iron Butterly), als ich etwa hundert Meter entfernt einen der Nachbarn von seiner Spätschicht zurückkommen hörte. Bremsgeräusche vom Auto, Hoftor auf, Hoftor zu. Das Glühen einer Zigarette, das einen Moment innehielt und um die Ecke verschwand. Am nächsten Tag stellte mich meine Mutter eben wegen meines Verhaltens in der vergangenen Nacht zur Rede, weil mich der Nachbar so gesehen hatte und bat mich, wenn ich "nichts anhabe", die Rollos herunter zu lassen. Kurz danach hatte ich meine eigene Wohnung.

Viele Grüße,
A.

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 23.10.2005, 01:12 (vor 6912 Tagen) @ Anarchius

Hallo Andi,

Hallo Anarchius!

Andi:

Unser Staat schmeißt immer noch genug Geld aus dem Fenster, für Dinge, die schon längst Geschichte sind und mit denen wir nichts mehr zu tun haben und auch nicht können und wollen! Irgendwann ist es aber auch mal gut, Du verstehst, was ich damit andeuten will????? Gut!

Anarchius:

Der versenkt auch in anderen Dingen genug Geld, das funktioniert spätestens dann nicht mehr, wenn die, die den Staat füttern, nicht mehr genug Geld nachfüllen.

Andi:
Ja, das stimmt und es stimmt auch, dass er in noch genügend anderen Dingen Geld verschwendet!

Andi:

Nun aber wieder schnell Themawechsel, ich bin völlig "off-topic" geworden>

Anarchius:

Das sehe ich nicht so, unter solchen Umständen können neue Ideen entstehen und Leute aufwachen. Es ist wohl nur noch nicht "schlimm genug".

Andi:
Auch darin muss ich Dir leider Recht geben! :-/
Aber, was die "off-topic"-Sache angeht:
das hier ist ein Barfußforum und ich habe mich wieder in dieser politischen und wirtschaftlichen Sache festgebissen, weil es mich sehr beschäftigt.
Natürlich hast Du Recht, dass es Manchen vielleicht die Augen öffnet, aber ich denke, dass die Meisten in diesem Forum dafür kein Verständnis haben, nicht etwa wegen des Wahrheitsgehaltes meiner Äußerung, aber wegen des Themas, das nichts mehr mit "barfuß" zu tun hat.

Andi:

denn damit entblößt Du ja Dein Geschlechtsteil, somit also eine sehr intime Zone, da kann man geteilter Meinung sein.


Anarchius:

Aber so sehen wir nun mal aus, was soll daran schlecht sein? Sieht man die Reaktionen der breiten Masse, die Dir sicherlich ständig auffällig sind, gehören dann - gemäß der dir entgegengebrachten Aufmerksamkeit - nackte Füße nicht auch zu sowas wie einer "intimen Zone"?


Andi:
Ich verstehe Deinen Gedanken, aber der Vergleich hinkt dennoch, denn es ist doch wieder etwas völlig anderes! Sicher, sind die Füße für viele Menschen auch eine erogene Zone, das ist richtig, aber keine >Intime< (!!!!!!!) und es ist daher absolut kein Vergleich!

Anarchius:

Ansichtssache. Für mich ist ein nackter Mensch nichts intimes. Intim wird es erst, wenn ein sexueller Aspekt hinzukommt.

Andi:
Oh doch, für mich ist das schon etwas intimes, wenn sich mir eine Frau z.B. völlig nackt zeigt, nicht aber, wenn sie bloß barfuß ist!
Ich denke, der sexuelle Aspekt ist in der Regel immer vorhanden. Wenn auch nicht in Form von Tätigkeit, so aber zumindest in Form sexueller Hintergedanken, die wir in so einer Situation nicht verleugnen können.
Darum denke ich, dass so etwas einfach in die "vier Wände" oder einen dafür vorgesehenen Bereich gehört, wo jeder Bürger, der einen solchen Bereich betritt, weiß, was auf ihn zukommt, was ihn erwartet und nur dort ist es meiner Meinung nach angebracht, auch wenn es sicher, da hast Du Recht, natürlich ist.

Anarchius:

Nö, es geht gar nicht um lockere oder harte Erziehung, sondern um intelligente Erziehung. Wenn mich jemand schlagen will, ohne das der Grund dafür einsichtig ist, empfinde ich das als pure Aggression und verhalte mich künftig anders, als es von dem Aggressor beabsichtigt war. Das heißt, ich entwickle Strategien, mich zu wehren, oder auszuweichen.

Andi:
Darin gebe ich Dir natürlich eindeutig Recht, aber ich gehe dabei auch nicht von einem grundlosen Schlagen aus.
Da schicke ich doch schon eine vorsätzliche und üble Handlung eines Kindes voraus, sofern es natürlich in der Lage ist, diese durch sein Alter z.B., ab- und einzuschätzen.

Andi:
Du kommst ja hier aber auch wirklich mit den extremsten Beispielen, die aus der Bildzeitung stammen könnten!
Ich rede von einer Ohrfeige, wenn es denn überhaupt mal ausartet, aber nicht von "Todschlag"!

Anarchius:

Ich rede nicht von Totschlag. Aber wenn ein Kind, weil es nur mal hingefallen ist und sich die Hosen aufgeschlagen hat, dann noch Schläge bekommt, die auch dann noch weitergehen, weil es nicht zu weinen aufhört, dann ist das für mich schwere Körperverletzung. Wenn schon nicht körperlich mit Folgen, dann zumindest seelisch.

Andi:
Ja, darin bin ich mit Dir unbedingt einer Meinung!
Wegen so etwas sollte man einem Kind keine Ohrfeige geben! Niemals!

Andi:

Du siehst doch selbst, wie Die sich heute benehmen: auf der Straße herum blärren: "Ey!!! Alter!" Sie gehen durch die Stadt und blöken nachts herum, als wären sie allein, da fehlt einfach der Verstand und das Benehmen und das ist das Produkt einer solchen Erziehung, wie sie heute gehandhabt wird!

Anarchius:

Das ist eher ein Produkt von keiner Erziehung. Hätte ich als Vater einen solchen Nachwuchs, ich würde mir totales Versagen vorwerfen.

Andi:
Genau, Du hast völlig Recht, es ist ein totales Versagen, "gar keine" Erziehung, aber ich muss feststellen, dass wohl inzwischen die meisten Eltern bei der Erziehung versagen, denn die jungen Leute sind ja heute überwiegend so!
Natürlich kommt auch noch der Umgang der Kinder und Jugendlichen dazu, das gesamte Umfeld.
Aber würden die meisten Eltern ihre Kinder gut erziehen, seien schlechte Charakterzüge wohl nur selten zu finden und diese jungen Leute nur eine Randgruppe, also somit auch das Umfeld gesitteter, einfach besser! Auch das "konsumverkorkste" wäre dann sicher nicht in dem Maße vorhanden, wie es das heute ist!

Anarchius:

Die Mutter zog sich um, war zufällig gerade nackt, die Tochter wollte einfach nur mal "knuddeln"... Ich habe Dinge erlebt, die kann man eigentlich nur als massive Körperverletzung bezeichnen.

Andi:
Ja, das ist natürlich schlimm, das arme Kind tut mir echt Leid! :-((
Das sind aber Extrembeispiele!

Anarchius:

Nö, Züchtigungen wegen Nichtigkeiten waren in meiner dörflichen Umgebung normal.

Andi:
Ach du große Güte! Nichts für ungut, aber wo lebtest Du denn?
Was waren denn das für Eltern? Wieso sind ausgerechnet alle in diesem Dorf so gewesen?

Viele Grüße,
A.

Viele Grüße zurück,

von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Anarchius, Monday, 24.10.2005, 18:02 (vor 6911 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Andi:
Oh doch, für mich ist das schon etwas intimes, wenn sich mir eine Frau z.B. völlig nackt zeigt, nicht aber, wenn sie bloß barfuß ist!
Ich denke, der sexuelle Aspekt ist in der Regel immer vorhanden. Wenn auch nicht in Form von Tätigkeit, so aber zumindest in Form sexueller Hintergedanken, die wir in so einer Situation nicht verleugnen können.

Nö, garnicht. Wäre es wirklich so, wäre mir jeder Aufenthalt auf einem FKK-Gelände viel zu anstrengend. Da laufen und liegen bei schönem Wetter konzentriert viele Nackte herum, die mich nicht die Spur irgendwie "intim" oder "sexuell" berühren. Ich schaue dann auch nicht herum und betrachte mir die Leute, sondern lese ein gutes Buch, oder kämpfe mich durch den Papiermüll, der sich im Postfach ansammelt, was man auf der grünen Wiese sehr gut tun kann. Ich habe aber dieses Jahr mal darauf geachtet, wie so das Verhältnis der Nackten zu barfuß ist. Da kam wirklich sehr selten jemand ohne Fußverpackung angelaufen und selbst auf dem Gelände hatte viele Sandalen und Schuhe an, wenn sie herumliefen.

Darum denke ich, dass so etwas einfach in die "vier Wände" oder einen dafür vorgesehenen Bereich gehört, wo jeder Bürger, der einen solchen Bereich betritt, weiß, was auf ihn zukommt, was ihn erwartet und nur dort ist es meiner Meinung nach angebracht, auch wenn es sicher, da hast Du Recht, natürlich ist.

Da bin ich gegenteiliger Meinung. Es ist ja nichts, was die "Textilen" bedroht und mit Nackten wird man ja wenigstens über die Medien ständig konfrontiert. Dann sehen die Leute eben auch mal einen in Natura. Wenn sie sowas öfters sehen, entspannt sich das mit der Zeit.

Da schicke ich doch schon eine vorsätzliche und üble Handlung eines Kindes voraus, sofern es natürlich in der Lage ist, diese durch sein Alter z.B., ab- und einzuschätzen.

Die Gründe, die ich als Kind so gesehen, bzw. teilweise selbst erlebt habe waren meistens banal: Hingefallen, Hosen aufgeschlagen. Im Dreck gespielt, mit schmutzigen Klamotten nach Hause. Balgereien unter Kindern, mit Schäden an Klamotten oder Spielzeug. Zu spät nach Hause gekommen. Mal die Schule geschwänzt. Wenn in so einem Fall ein Kind verdroschen wurde, hatte ich gegenüber dem erwachsenen Schläger jeden Respekt verloren. Ich grüßte dann nicht mehr, gab freche Antworten, wenn ich angesprochen wurde und dutzte den dann auch, weil ich als Kind auch geduzt wurde. Wenn es ging, vermied ich aber jeden Kontakt. Meine Mutter hat sich da auch für mich geschämt, weil es ihr sehr wichtig war, was die Leute sagen.

Aber würden die meisten Eltern ihre Kinder gut erziehen, seien schlechte Charakterzüge wohl nur selten zu finden und diese jungen Leute nur eine Randgruppe, also somit auch das Umfeld gesitteter, einfach besser! Auch das "konsumverkorkste" wäre dann sicher nicht in dem Maße vorhanden, wie es das heute ist!

Der hirnlose Massenkonsum der Gesellschaft scheint mir sowieso ein gravierendes Problem zu sein. Es ist ja erziehungstechnisch bequem, anstatt Fähigkeiten und Werte zu vermitteln, den Kindern Fernseher, Handy und Playstation hinzustellen, dann beschäftigen die sich schon. Ich bin, was den Umgang mit der Konsumgesellschaft betrifft, ohnehin ein eher archaischer Typ. Ich verweigere nicht nützliche Techniken, glaube aber, das der Großteil des sogenannten Fortschritts nur in einen Wust von Abhängigkeiten führt, von denen man sich nur schwer wieder befreien kann, wenn man sich erstmal darauf einglassen hat. Die letztjährige Idee, das Haus mit nachwachsenden Rohstoffen zu heizen, war da schon mal ein genialer Gedankenblitz und diesjährig ist das barfußlaufen das eindeutige Highlight. Ich werde wohl erst im Dezember wieder kurz feste Schuhe anziehen. Da bekomme ich vom Förster im Wald die Holzzuteilung. Das ist ein netter, älterer Herr, der demnächst in Rente geht. Unbeschuht wäre er wohl sehr irritiert und da lasse ich es mal lieber bleiben, damit er sich auf die Sache konzentriert. Die Aufarbeitung der Baumkronen werde ich weitestgehend barfüßig versuchen, natürlich bis auf die Phasen, wo die Motorsäge läuft.

Ach du große Güte! Nichts für ungut, aber wo lebtest Du denn?
Was waren denn das für Eltern? Wieso sind ausgerechnet alle in diesem Dorf so gewesen?

Ich lebte in einem ganz normalen, unauffälligen Dorf Auch die Eltern waren nach außen hin so und gingen brav jeden Sonntag in die Kirche. Ich war dort selbst als Messdiener involviert, habe das aber nicht lange gemacht. Ob alle so in dem Dorf waren, glaube ich wirklich nicht. Ich war auch in Familien zu Besuch, da konnte man sich als Kind mal so richtig ausleben. Etwa mit den Schweinen spielen, Hühner füttern, Pferde reiten, auf dem Mähdrescher mitfahren usw. Prügelstrafen waren früher doch, je weiter man zurückgeht, umso verbreiteter. Die Mutter meiner Partnerin, sie wird in Kürze 80, hat mir mal erzählt, wie das in Ihrer Kindheit ablief, da war das noch sehr viel strenger, allerdings lief man auch häufiger barfuß.

Viele Grüße,
A.

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Tuesday, 25.10.2005, 06:32 (vor 6910 Tagen) @ Anarchius

Hallo Andi,

Hallo Anarchius!

Andi:
Oh doch, für mich ist das schon etwas intimes, wenn sich mir eine Frau z.B. völlig nackt zeigt, nicht aber, wenn sie bloß barfuß ist!
Ich denke, der sexuelle Aspekt ist in der Regel immer vorhanden. Wenn auch nicht in Form von Tätigkeit, so aber zumindest in Form sexueller Hintergedanken, die wir in so einer Situation nicht verleugnen können.

Anarchius:

Nö, garnicht. Wäre es wirklich so, wäre mir jeder Aufenthalt auf einem FKK-Gelände viel zu anstrengend. Da laufen und liegen bei schönem Wetter konzentriert viele Nackte herum, die mich nicht die Spur irgendwie "intim" oder "sexuell" berühren.

Andi:
Gut, ich muss natürlich zugeben, dass das "Neuland" für mich ist, da ich in dieser Beziehung doch noch eher konservativ erzogen worden bin, was ich aber im Übrigen doch "gesittet", wohlbemerkt in Anführungszeichen, finde!
Auf einem FKK-Gelände, denn in >dem< Zusammenhang erwähntest Du es ja, ist es ja meiner Meinung nach auch völlig in Ordnung, denn da gehört es ja auch hin! ;-)
Dort bewegt sich Jeder so und Jeder, der diesen Ort aufsucht, weiß genau, was ihn erwartet, tut es also bewusst und kann sich demnach dadurch nicht belästigt fühlen.

Anarchius:
Ich habe aber dieses Jahr mal darauf geachtet, wie so das Verhältnis der Nackten zu barfuß ist. Da kam wirklich sehr selten jemand ohne Fußverpackung angelaufen und selbst auf dem Gelände hatte viele Sandalen und Schuhe an, wenn sie herumliefen.

Andi:
Ja, das schilderte schon mal jemand hier im Forum, es ging auch genau darum und ich schrieb, dass ich das auch nicht verstehen kann und es läuft auch genau auf das hinaus, was ich auch damals als Antort darauf schrieb:
der Nacktheit gegenüber sind inzwischen sehr viele Leute sehr aufgeschlossen, aber wenn man mal jemand barfuß sieht, dann schüttelt man nicht selten den Kopf. Michael aus Zofingen (An dieser Stelle einen schönen Gruß) nennt das ganz recht "die verkehrte Welt"!
Ob er natürlich bei genau diesem Thema auch so denkt, kann ich nicht sagen.

Andi:

Darum denke ich, dass so etwas einfach in die "vier Wände" oder einen dafür vorgesehenen Bereich gehört, wo jeder Bürger, der einen solchen Bereich betritt, weiß, was auf ihn zukommt, was ihn erwartet und nur dort ist es meiner Meinung nach angebracht, auch wenn es sicher, da hast Du Recht, natürlich ist.

Anarchius:

Da bin ich gegenteiliger Meinung. Es ist ja nichts, was die "Textilen" bedroht und mit Nackten wird man ja wenigstens über die Medien ständig konfrontiert.

Andi:
Ja, wie wahr und das ist ja auch schlimm genug, wenn diese "aufgedonnerten" Zeitschriften an Tankstellen und in Geschäften herum stehen! Dort wird die Nacktheit doch sowieso nur als "Lustmaterial" verkauft, ebenso in der Bildzeitung, in der auf dem Titelblatt auch immer eine "Barbüsige" abgebildet ist!
Für mich hat das nichts mehr mit "zurück zur Natur und der Natürlichkeit" zu tun, sondern mit dem allmählichen Aussterben des gesunden und natürlichen Schamgefühls.
"Bedrohen" tut es die Textilien natrürlich in keiner Weise, da man ja beim Verlassen eines Parks etc., diese wieder anzieht, aber wenn das so weiter geht: wie lange noch?

Anarchius:
Dann sehen die Leute eben auch mal einen in Natura. Wenn sie sowas öfters sehen, entspannt sich das mit der Zeit.

Andi:
Das muss ich nicht wirklich sehen, ich freue mich, wenn ich es zu Hause genießen darf! Dadurch bleibt es auch immer etwas reizendes und besonderes und genau das "stirbt" aus, wenn es völlig normal würde und mit den letzten "Hüllen" auch die letzten Hemmungen fallen, im wahrsten Sinne des Wortes!

Andi:

Da schicke ich doch schon eine vorsätzliche und üble Handlung eines Kindes voraus, sofern es natürlich in der Lage ist, diese durch sein Alter z.B., ab- und einzuschätzen.

Anarchius:

Die Gründe, die ich als Kind so gesehen, bzw. teilweise selbst erlebt habe waren meistens banal: Hingefallen, Hosen aufgeschlagen. Im Dreck gespielt, mit schmutzigen Klamotten nach Hause. Balgereien unter Kindern, mit Schäden an Klamotten oder Spielzeug. Zu spät nach Hause gekommen. Mal die Schule geschwänzt. Wenn in so einem Fall ein Kind verdroschen wurde, hatte ich gegenüber dem erwachsenen Schläger jeden Respekt verloren.

Andi:
In diesem Fall stimme ich dir 100 % zu, das ist kein Grund, ein Kind zu schlagen und diese Erwachsenen glauben bloß, die Kinder hätte dadurch Respekt, dabei ist es die Angst, die sie in ein "Loch", vielleicht seelisch tiefes "Loch" treibt!
Doch sie tragen dadurch nicht selten seelische und psychische Schäden davon, welche sie vielleicht im Erwachsenenalter zu Tätern, welcher Art auch immer, machen.

Anarchius:

Der hirnlose Massenkonsum der Gesellschaft scheint mir sowieso ein gravierendes Problem zu sein. Es ist ja erziehungstechnisch bequem, anstatt Fähigkeiten und Werte zu vermitteln, den Kindern Fernseher, Handy und Playstation hinzustellen, dann beschäftigen die sich schon.

Andi:
Ja, da hast Du leider Recht, so ist es, genau so!
Natürlich quängeln sicher auch nicht wenige Kinder um Bestimmtes zu bekommen, auch ohne, dass die Eltern ihnen so etwas vorsetzen!
Allein schon, weil vielleicht ein Mitschüler auch Dies und/oder Das hat.
Das ist eben das Umfeldproblem, dem leider auch gute und gewissenhafte Eltern ausgesetzt sind, doch das Dulden dieses Konsums rührt ja auch wiederum daher, weil zu viele Eltern einfach zu Vieles zu locker angehen und der "Teufelskreislauf" dreht sich immer weiter nach unten!

Anarchius:
Ich bin, was den Umgang mit der Konsumgesellschaft betrifft, ohnehin ein eher archaischer Typ. Ich verweigere nicht nützliche Techniken, glaube aber, das der Großteil des sogenannten Fortschritts nur in einen Wust von Abhängigkeiten führt, von denen man sich nur schwer wieder befreien kann, wenn man sich erstmal darauf einglassen hat.

Andi:
Das ist wahr.

Anarchius:
...............Die Aufarbeitung der Baumkronen werde ich weitestgehend barfüßig versuchen, natürlich bis auf die Phasen, wo die Motorsäge läuft.

Andi:
Ja, da hast Du Recht, das ist sehr gefährlich!
Ich pflege aber prinzipiell, bei handwerklichen Arbeiten Schuhe zu tragen, da ich schon so meine Erfahrungen gemacht habe, selbst, wenn man gut aufpasst.
Nicht, dass ich gebannt aufgepasst hätte, aber mal einen Moment an einen weiteren Schritt bei der Arbeit gedacht und schon zieht man sich an einem nackten Fuß oder gar an Beiden etwas zu.

Andi:

Ach du große Güte! Nichts für ungut, aber wo lebtest Du denn?
Was waren denn das für Eltern? Wieso sind ausgerechnet alle in diesem Dorf so gewesen?

Anarchius:

Ich lebte in einem ganz normalen, unauffälligen Dorf Auch die Eltern waren nach außen hin so und gingen brav jeden Sonntag in die Kirche.

Andi:
Jaja, das sind mir die "Richtigen" und dann noch gucken, was der Nachbar etc. trägt um später zu "tratschen"!

Anarchius:
Ich war dort selbst als Messdiener involviert, habe das aber nicht lange gemacht. Ob alle so in dem Dorf waren, glaube ich wirklich nicht. Ich war auch in Familien zu Besuch, da konnte man sich als Kind mal so richtig ausleben. Etwa mit den Schweinen spielen, Hühner füttern, Pferde reiten, auf dem Mähdrescher mitfahren usw.

Andi:
Achso, ich fasste das durch Deinen letzten Beitrag so auf, da Du ja schriebst, das sei bei Euch in der dörflichen Gemeinde so üblich gewesen.

Anarchius:
Prügelstrafen waren früher doch, je weiter man zurückgeht, umso verbreiteter. Die Mutter meiner Partnerin, sie wird in Kürze 80, hat mir mal erzählt, wie das in Ihrer Kindheit ablief, da war das noch sehr viel strenger,

Andi:
Ja, das stimmt, da gab es ja auch noch in der Schule vom Lehrer Prügel, doch heute ist es leider sehr oft umgekehrt!
Ein Zeitalter, indem die Kinder mit Schlagringen, Messern und gar Pistolen in die Schule gehen, wo leben wir denn eigentlich?

Beides sind Extreme, die ich nicht für gut heiße, aber irgendwo in der Mitte hätte es sich einpendeln müssen!
Wenn ich die Schüler heute so sehe, muss ich sagen, dann müsste ein solcher Respekt und die Achtung vor Erwachsenen aber wieder mit einer gewissen Härte durchgesetzt werden!

Ich bin gewiss nicht für eine Prügelstrafe, weder bei der Erziehung, noch in der Schule, aber als ich schrieb, eine "harte Hand" würde manchmal nicht schaden, bezog ich das auf ein gesundes Mittelmaß, obgleich da jeder andere Maßstäbe setzt.
Fakt ist aber auch, das genau >Die<, bei denen es noch strenger zuging, nicht auf der Sraße herum geblärrt und Glas etc. herum geschmissen haben!

Anarchius:
allerdings lief man auch häufiger barfuß.

Andi:
Gut, das stimmt, aber damals allerdings, weil man es musste, in diesem Moment war es wegen der Armut und dann macht das Barfußgehen sicher keinen Spaß! Die Meisten hätten wohl etwas für ein Paar schöne und bequeme Schuhe (was sie ja, laut meiner Mutter z.B. oft nicht waren) getan!

Viele Grüße,
A.

Liebe Grüße von Andi!

Verkehrte Welt

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 25.10.2005, 10:43 (vor 6910 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Michael:
Wenn Du mich schon in einem Thread erwähnst, der sich allmählich schon ziemlich weit vom barfüßigen Tanken entfernt hat, so möchte ich auch hier Stellung nehmen.

Andi:

Oh doch, für mich ist das schon etwas intimes, wenn sich mir eine Frau z.B. völlig nackt zeigt, nicht aber, wenn sie bloß barfuß ist!
Ich denke, der sexuelle Aspekt ist in der Regel immer vorhanden. Wenn auch nicht in Form von Tätigkeit, so aber zumindest in Form sexueller Hintergedanken, die wir in so einer Situation nicht verleugnen können.

Anarchius:

Nö, gar nicht. Wäre es wirklich so, wäre mir jeder Aufenthalt auf einem FKK-Gelände viel zu anstrengend. Da laufen und liegen bei schönem Wetter konzentriert viele Nackte herum, die mich nicht die Spur irgendwie "intim" oder "sexuell" berühren.

Andi:
Gut, ich muss natürlich zugeben, dass das "Neuland" für mich ist, da ich in dieser Beziehung doch noch eher konservativ erzogen worden bin, was ich aber im Übrigen doch "gesittet", wohlbemerkt in Anführungszeichen, finde!
Auf einem FKK-Gelände, denn in >dem< Zusammenhang erwähntest Du es ja, ist es ja meiner Meinung nach auch völlig in Ordnung, denn da gehört es ja auch hin! ;-)
Dort bewegt sich Jeder so und Jeder, der diesen Ort aufsucht, weiß genau, was ihn erwartet, tut es also bewusst und kann sich demnach dadurch nicht belästigt fühlen.

Michael:
In Deutschland und in der Schweiz gibt es einen Unterschied zwischen "nur barfuß" und "barfuß bis zum Hals". Und das ist das Gesetz. Ich bin längst nicht mit allen Gesetzen einverstanden. Entweder ich halte sie ein (und das ist meistens der Fall) oder ich mißachte sie (das ist eher die Ausnahme), aber dann rechne ich damit, daß man mich belangt, wenn man mich erwischt. Da "barfuß bis zum Hals" keinen übermäßig hohen Stellenwert hat und mir die Kombination barfuß und kurze Hose reicht, habe ich mich noch nicht näher mit der Sache beschäftigt. Daß ich kein FKK-Gelände (ebenso eine gebührenpflichtige "Textilbadeanstalt"), liegt eigentlich nur am Geld.

Anarchius:
Ich habe aber dieses Jahr mal darauf geachtet, wie so das Verhältnis der Nackten zu barfuß ist. Da kam wirklich sehr selten jemand ohne Fußverpackung angelaufen und selbst auf dem Gelände hatte viele Sandalen und Schuhe an, wenn sie herumliefen.
Andi:
Ja, das schilderte schon mal jemand hier im Forum, es ging auch genau darum und ich schrieb, dass ich das auch nicht verstehen kann und es läuft auch genau auf das hinaus, was ich auch damals als Antwort darauf schrieb:
der Nacktheit gegenüber sind inzwischen sehr viele Leute sehr aufgeschlossen, aber wenn man mal jemand barfuß sieht, dann schüttelt man nicht selten den Kopf. Michael aus Zofingen (An dieser Stelle einen schönen Gruß) nennt das ganz recht "die verkehrte Welt"!
Ob er natürlich bei genau diesem Thema auch so denkt, kann ich nicht sagen.

Michael:
Es stimmt. Sogar von mehreren Forumsteilnehmern wurde berichtet, daß man auf dem FKK-Gelände häufiger Leute mit Sandalen (und/oder gar mit Hut) antrifft. Wenn denen die Sonne oder der Boden zu heiß ist, sollen sie das doch tun. Daß aber FKK-ler über diejenigen lästern, die barfuß laufen, geht zu weit. Ich war noch nie im Englischen Garten in München, aber irgendwo glaube ich gelesen zu haben, daß es dort Leute gibt, die sich von der dortigen Mehrheit an Hochsommertagen dadurch unterscheiden, daß sie nicht barfuß bis zum Hals sind, sondern als einzige Kleidungsstücke Schuhe und Socken tragen.

Andi:

Darum denke ich, dass so etwas einfach in die "vier Wände" oder einen dafür vorgesehenen Bereich gehört, wo jeder Bürger, der einen solchen Bereich betritt, weiß, was auf ihn zukommt, was ihn erwartet und nur dort ist es meiner Meinung nach angebracht, auch wenn es sicher, da hast Du Recht, natürlich ist.

Anarchius:

Da bin ich gegenteiliger Meinung. Es ist ja nichts, was die "Textilen" bedroht und mit Nackten wird man ja wenigstens über die Medien ständig konfrontiert.

Andi:
Ja, wie wahr und das ist ja auch schlimm genug, wenn diese "aufgedonnerten" Zeitschriften an Tankstellen und in Geschäften herum stehen! Dort wird die Nacktheit doch sowieso nur als "Lustmaterial" verkauft, ebenso in der Bildzeitung, in der auf dem Titelblatt auch immer eine "Barbüsige" abgebildet ist!
Für mich hat das nichts mehr mit "zurück zur Natur und der Natürlichkeit" zu tun, sondern mit dem allmählichen Aussterben des gesunden und natürlichen Schamgefühls.
"Bedrohen" tut es die Textilien natürlich in keiner Weise, da man ja beim Verlassen eines Parks etc., diese wieder anzieht, aber wenn das so weiter geht: wie lange noch?

Michael:
Gerade hier kann man keine scharfe Grenze setzen. Eine muslimische Frau fühlt sich bereits "nackt", wenn sie ohne Kopftuch herumlaufen muß, in streng muslimischen Staaten besteht für eine Europäerin ohne Kopftuch und für einen Europäer in kurzen Hosen die Gefahr, auf der Stelle eingesperrt zu werden, auch bei Temperaturen über 30°C. Würde man Markus U. mit vorgehaltener Pistole zwingen, in kurzen Hosen, mit fetten Schuhen und noch dazu mit WEISSEN Socken in seiner Orthodoxen Kirche die Messe zu lesen, dann würde er sich mit Händen und Füßen wehren, weil es ihm total gegen den Strich wäre. Manch einer läuft zwar im Sommer gerne barfuß, würde es aber im Winter nicht tun und empfindet es als "Schande", wenn andere es tun. Dann gibt es Leute, die häufig an "nicht-kirchlichen Orten" barfuß laufen, aber andere heftig kritisieren, wenn sie es wagen, barfuß oder in kurzen Hosen einen Dom zu besichtigen und so tun, als ob gerade sie genau die Grenze wissen, was anständig ist und was nicht. Bei Dir scheint die Grenze zwischen anständig und unanständig dort zu liegen, wo barfuß aufhört und nackt beginnt. Bei Anarchius liegt sie wieder wo anders. Wo liegt die "richtige" Grenze? Bei Anarchius? Bei Dir? Bei einem "Barfuß-in-Kirchen-nein-danke-Menschen"? Bei Markus U.? Bei einer Kopftuchfrau? Meine persönliche Meinung ist, daß es gar keine richtige Grenze gibt, sondern nur eine persönliche. Und die liegt bei jedem woanders. Und solange man niemanden öffentlich diffamiert, nur weil er seine Grenze woanders legt als man selber, ist das gut so. Beispielsweise würde ich nicht die Polizei rufen, wenn ein anderer barfuß bis zum Hals die Straßenbahn benutzt oder eine Kirche besichtig. Es ist seine Sache, und mich geht das gar nichts an. Es soll mich aber nicht zwingen, es ihm gleich zu tun.

Anarchius:

Der hirnlose Massenkonsum der Gesellschaft scheint mir sowieso ein gravierendes Problem zu sein. Es ist ja erziehungstechnisch bequem, anstatt Fähigkeiten und Werte zu vermitteln, den Kindern Fernseher, Handy und Playstation hinzustellen, dann beschäftigen die sich schon.

Andi:
Ja, da hast Du leider Recht, so ist es, genau so!
Natürlich quängeln sicher auch nicht wenige Kinder um Bestimmtes zu bekommen, auch ohne, dass die Eltern ihnen so etwas vorsetzen!
Allein schon, weil vielleicht ein Mitschüler auch Dies und/oder Das hat.
Das ist eben das Umfeldproblem, dem leider auch gute und gewissenhafte Eltern ausgesetzt sind, doch das Dulden dieses Konsums rührt ja auch wiederum daher, weil zu viele Eltern einfach zu Vieles zu locker angehen und der "Teufelskreislauf" dreht sich immer weiter nach unten!

Michael:
Früher gaben sich Eltern/Verwandte häufig noch die Mühe, Geschenke für Kinder selber zu basteln (und zwar aus dem "Nichts", keine vorgefertigten Bausätze), heute ist dafür nicht die Zeit ("dank" Fernsehen usw.), es fehlt die Fähigkeit und die Kinder wissen es nicht (mehr) zu schätzen. Heute sind diejenigen Verwandten die liebsten, deren Geschenk den höchsten Katalogpreis hat, z.B. die teuersten Schuhe. Dinge, die nichts kosten, etwa das Barfußlaufen, haben keinen Stellenwert mehr. Zwar keimt bei vielen Kleinkindern noch der Drang zum Barfußlaufen, aber dieser wird von den "bösen" Eltern häufig unterdrückt, und wenn es nur aus übertriebener Vorsicht ist.

Anarchius:
Prügelstrafen waren früher doch, je weiter man zurückgeht, umso verbreiteter. Die Mutter meiner Partnerin, sie wird in Kürze 80, hat mir mal erzählt, wie das in Ihrer Kindheit ablief, da war das noch sehr viel strenger,
Andi:
Ja, das stimmt, da gab es ja auch noch in der Schule vom Lehrer Prügel, doch heute ist es leider sehr oft umgekehrt!
Ein Zeitalter, indem die Kinder mit Schlagringen, Messern und gar Pistolen in die Schule gehen, wo leben wir denn eigentlich?
Beides sind Extreme, die ich nicht für gut heiße, aber irgendwo in der Mitte hätte es sich einpendeln müssen!
Wenn ich die Schüler heute so sehe, muss ich sagen, dann müsste ein solcher Respekt und die Achtung vor Erwachsenen aber wieder mit einer gewissen Härte durchgesetzt werden!
Ich bin gewiss nicht für eine Prügelstrafe, weder bei der Erziehung, noch in der Schule, aber als ich schrieb, eine "harte Hand" würde manchmal nicht schaden, bezog ich das auf ein gesundes Mittelmaß, obgleich da jeder andere Maßstäbe setzt.
Fakt ist aber auch, das genau >Die<, bei denen es noch strenger zuging, nicht auf der Straße herum geblärrt und Glas etc. herum geschmissen haben!

Michael:
Ich bin auch noch mit Prügeln groß geworden. War das gut so? Teils, teils. Zwar zerschmeiße ich kein Glas, laufe nicht mit Messer und Pistole herum, sondern bemühe mich, anderen Leuten und der Umwelt möglichst keinen Schaden zuzufügen: Ich verfalle also nicht dem Massenkonsum, mache nicht jede Mode mit, rauche nicht, laufe barfuß, drehe die Heizung nicht unnötig auf, benutze umweltfreundliche Verkehrsmittel. Trotzdem (oder gerade deswegen?) bin ich zum in Polizeikreisen meistgehaßten Bürger der Stadt Zofingen geworden.

Das ist halt die "verkehrte Welt"!

Viele Grüße,
Michael aus Zofingen

Reservate und Ghettos

John Lupus, Stammposter, Tuesday, 25.10.2005, 15:49 (vor 6910 Tagen) @ Andi35

Zitat Andi:
Auf einem FKK-Gelände, denn in >dem< Zusammenhang erwähntest Du es ja, ist es ja meiner Meinung nach auch völlig in Ordnung, denn da gehört es ja auch hin! ;-)

Aha.
Ab mit der Natürlichkeit ins Reservat. Da gehört sie hin.
Nackte - sofort ins Ghetto sperren! Da gehören sie hin!
Paß nur auf, daß dir das mit deinen nackten Füßen nicht genauso passiert: Ab auf den Waldweg damit - da gehören sie hin. Wer kommt auf so eine absurde Idee, barfuß in einer Stadt rumlaufen zu wollen? Gibt es dafür nicht genug Parks? Feldwege? Hundewiesen?
Der "anständige" Bürger trägt "anständige" Schuhe. Nackte Füße??? Eklig! Doch bitte nicht da, wo ordentliche Bürger ordentlich angezogen rumlaufen - und schon gar nicht dort, wo man Kinder damit ein lotterhaftes Verhalten vorführen könnte. Sie könnten es ja nachmachen...
Andi, sag jetzt nicht, daß barfuß und nackt so völlig unterschiedlich sind.
Der Mechanismus der Ablehnung ist EXAKT derselbe: Die "anständigen" Bürger definieren, was eben "anständig" ist - und es kommt dabei ÜBERHAUPT nicht darauf an, ob man dem anderen irgendwie schadet oder nicht.
Es reicht, daß man die Frage aufwirft "Ja, darf der denn das?" (Laut Kurt Tucholski die "deutscheste aller Fragen").
Jeder weiß heute, wie ein nackter Mensch aussieht. Und niemand schadet der Anblick. Im Gegenteil. Aber man entrüstet sich halt so gern.
Deine Kassiererin an der Tankstelle entrüstet sich auch gern. Ebenso wie deine Eltern. Ohne jeden konkreten Hintergrund.
Genau so funktioniert das. Ob barfuß oder nackt.
Wenn du Nacktheit ins Ghetto sperren willst, dann mußt du das zwangläufig auch für die Barfüßigkeit akzeptieren.
Es ist derselbe Mechanismus. Nur auf einem etwas anderen Level.

Zitat Andi:
Für mich hat das nichts mehr mit "zurück zur Natur und der Natürlichkeit" zu tun, sondern mit dem allmählichen Aussterben des gesunden und natürlichen Schamgefühls.

Aua!
Wo hast du denn das Märchen vom "natürlichen Schamgefühl" her?
Sowas gibt es nicht. Scham ist immer anerzogen. Immer!
Kinder z.B. schämen sich nie ihrer Nacktheit! Das bringt ihnen erst später ihr Umfeld bei.
Und sebst wenn es das "natürliche Schamgefühl" gäbe (nur mal angenommen):
Wofür, bitteschön, sollte sich jemand schämen, der einen nackten Menschen sieht? Die Scham wäre doch eigentlich beim Nackten anzusiedeln, oder? Da kannst du sehen, wie man ohne Sinn und Verstand einen Mechanismus reinkonstruiert, den es gar nicht gibt. Und genug Leute plappern es nach.
Was mich bedenklich stimmt, ist deine Formulierung vom "gesunden" Schamgefühl.
Das erinnert mich verteufelt an Begriffe wie "Volksgesundheit" u.a.
Was soll denn ein "gesundes" Schamgefühl sein??? Wo kommt es her, wozu dient es, und vor allem:
Wer um Himmels willen definiert es?

Andi, du schreibst, daß du daß du dich einen Dreck darum scherst, was andere von dir denken.
Aber es sind genau die Leute, die auch dir gegenüber auf ihr "gesundes und natürliches Empfinden" pochen.
Das läßt du nicht gelten?
Gut so.
Genau richtig!

Aber ebenso lasse ich DEIN "gesundes und natürliches Schamgefühl" nicht gelten und verwerfe deine Forderung nach Ghettoisierung des Naturismus: Ich schere mich halt genausowenig drum.

Grüße

John

Reservate und Ghettos

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 26.10.2005, 06:28 (vor 6909 Tagen) @ John Lupus

Hallo John!

Du hast es genau richtig geahnt, was ich diesbezüglich antworte und ich werde auch nun nicht mehr viele Worte machen, da Georg den Thread jetzt wohl schließen wird.
Mit der Setzung einer Grenze, wo der Scham anfängt und wo er aufhört, gebe ich Dir völlig Recht, es ist >nur< anerzogen und ich schrieb ja daher auch, dass es für mich "Neuland" ist und ich noch eher konservativ erzogen wurde, was dieses Thema angeht!
Tatsache ist aber, dass es sich bei den Füßen nicht um Geschlechtsteile handelt, die frei gezeigt werden, ob natürlich oder nicht!
Tatsache ist auch, dass man, auch wenn es Viele für unangebracht halten, sich aber nicht so empören, wie bei Nacktheit, fast überall barfuß gehen kann, aber nicht nackt, da würden bald Michaels "Freunde" vorfahren!
Sicher, ein Verbot wird immer von Menschen an Menschen auferlegt, die Regeln machen wir uns selbst, da stimme ich Dir aber 1000 %ig zu, aber es ist in meinem Augen doch ein Schritt, der sehr viel intimer ist, aber Du kannst es ja machen, ich habe nichts dagegen, solange sich niemand wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" beschwert, ist es ja okay! ;-)

Ich sah nur einen Bericht im Fernsehen über einen Nacktradler, der muss inzwischen schon 30.000 (ich glaube DM) an Ordnungsgeld zahlen.
Ich sehe halt zwischen kompletter Nackheit und nur Barfüßigkeit doch noch einen Riesenunterschied!
Du kannst es ja tun und sehen, wie weit Du kommst, wie weit Du gehen kannst und was passiert!
Wie Du lesen konntest, habe ich aber auch mit den Ordnungshütern keine Probleme und sah das Ganze sehr locker, es war eine nette Unterhaltung, die nachts, wo jeder terminfrei ist, absolut keine Zeitverschwendung und kein Ärgernis für mich bedeuteten!

Oh! Jetzt habe ich ja doch wieder so viel geschrieben! ;-)

Fußgruß von Andi!

Reservate und Ghettos: wie wahr ...

Georg, Stammposter, Wednesday, 26.10.2005, 14:20 (vor 6909 Tagen) @ Andi35

ich werde auch nun nicht mehr viele Worte machen, da Georg den Thread jetzt wohl schließen wird.

So isses! :-)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Tiziana, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 09:55 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Sie meinte, ich würde mich noch wundern, es räche sich vielleicht mal irgendwann und ich bekäme Nieren- und/oder Blasenprobleme, sie hätte diese schon gehabt und ich würde es dann von selbst bleiben lassen.

Ich mache mir auch Sorgen um deine Gesundheit, nicht aber weil du barfuß läufst, sondern weil du rauchst!
Denk bitte, dass die _teuren_ Zigaretten deine Brieftasche _umsonst_ dünner machen, ohne etwas Anderes zu bringen als die Illusion von einem 5-minütigen Genuss!
Das weiß ich ganz genau, denn ich habe selber geraucht.

Als pubertierende, blöde 16-jährige rauchte ich und trug Schuhe, deshalb wurde ich im Winter oft von Grippe, Schnupfen, Husten und dgl. heimgesucht.
Als 25-jährige Absolvierende habe ich mir das Rauchen abgewöhnt, lief nur im Sommer und im Ausland barfuss, und meine Atemwege hatten es besser.
Heute, als frischgewordene - hoffentlich vernünftige! - 43-jährige habe ich mir auch das Schuhetragen abgewöhnt (im Winter gehe ich viel öfter barfuß als früher), füge ich mir so gut wie nie mehr Grippen, Erkältungen und dgl. zu.
Mit dem ersparten Geld gönne ich mir ein Hobby, das eigentlich ein grosser Jugendtraum von mir darstellt, der aus mehreren Gründen nicht in Erfüllung gehen konnte.
Mein Hobby verlangt jede Woche eine Stunde harte Arbeit und Konzentration, was mich im Endeffekt sehr bereichert.
Jede gerauchte Zigarette brachte nur den besagten 5-minütigen Genuß, sonst aber nur eine leere Brieftasche und kranke Atemwege.

Fazit: Besser nicht rauchen und oft barfuss laufen! ;-)

Ciao
Tiziana
(Ex-Raucherin, Noch-Barfußläuferin)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 05:46 (vor 6914 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana!

Du hast natürlich Recht und ich denke, das ist wohl auch jedem Raucher bewusst, aber, und das soll keine Ausrede sein, jeder hat so sein Laster, sicher schaffe ich es mal wieder, damit aufzuhören, das tat ich schon mal. Ich hoffe nur, dass der Anlass dazu kein schlechter ist, wie z.B. eine Nachricht vom "Onkel Dok"! :-/

Aber ich denke, und das schrieb ich ja auch Michael aus Zofingen, nicht das Rauchen, so schlecht es auch ist, ist hier das eigentliche Thema, das es zu diskutieren gilt, ich erwähnte es nur beiläufig und so sollte es auch nur in einer Antwort angesprochen werden.
Aber nichts für Ungut ;-), ich weiß, dass Du es gut meinst, zumal ich Dich über das Forum mit dem Inhalt Deiner Texte, die sehr viel über einen Menschen aussagen, sehr schätzen gelernt habe und Deine Art hier auch mag!
Auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne oder noch nicht (ein Besuch im Saarland steht ja an, denn das ist ja das einzige Bundesland, in dem Du noch nicht warst) :-)), bist Du mir sehr, sehr sympathisch!

Ein lieber Fußgruß von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Tiziana, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 09:33 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Aber ich denke, und das schrieb ich ja auch Michael aus Zofingen, nicht das Rauchen, so schlecht es auch ist, ist hier das eigentliche Thema, das es zu diskutieren gilt, ich erwähnte es nur beiläufig und so sollte es auch nur in einer Antwort angesprochen werden.

Ich glaube, mein Beitrag war nicht OT. Anhand von einem Vergleich Rauchen contra Barfusslaufen wollte ich zeigen, dass man ruhig bafuss laufen kann, ohne sich Erkältungen und dgl. zuzufügen.
Es ist m.E. sinnlos, sich um die Gesundheit anderer zu sorgen, wenn diese barfuss laufen. Besser sollte man auf die Gefahren des Rauchens hinweisen.

zumal ich Dich über das Forum mit dem Inhalt Deiner Texte, die sehr viel über einen Menschen aussagen, sehr schätzen gelernt habe

Ich hoffe, Du hast dich nicht verschätzt. ;-)))))))))))))

Auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne oder noch nicht (ein Besuch im Saarland steht ja an, denn das ist ja das einzige Bundesland, in dem Du noch nicht warst) :-)),

Nee, auch Mack-Pom hat mich noch nie gesehen.

bist Du mir sehr, sehr sympathisch!

Danke schön.

Ein lieber Fußgruß von Andi!

Liebe Grüße zurück aus Italien.
Tiziana

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 23.10.2005, 01:22 (vor 6912 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana! ;-)

Nein, ich denke nicht, dass ich mich darin verschätzt habe, aber vielleicht habe ich ja mal die Gelegenheit, Dich persönlich kennen zu lernen, das würde mich sehr freuen!

Naja, sicher wirst Du auch noch die beiden Bundesländer besuchen, die Dir fehlen und das Saarland ist ja doch näher für Dich, als Mecklenburg-Vorpommern. :-)
Ich warte schon gespannt auf eine Email oder einen Beitrag von Dir, mit der Mitteilung: "Andi, wie sieht es aus........"! ;-DD

Liebe Fußgrüße nach Italien,

von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Viktor, Thursday, 20.10.2005, 10:47 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Hallo miteinander!
UND NUN ERST RECHT!!!!! Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!
Ich lebe mein Leben, es gibt genügend Zwänge, denen wir uns alle unterordnen, ja, ich möchte sogar sagen, unterwerfen müssen!
Es reicht schon, dass man sich selbst privat mit solchen Leuten, die zum Teil sogar verbal angreifend sind, "herumschlagen" muss!
Je mehr Sie alle dagegen reden, umso mehr Wut und Trotz baut und staut sich in mir auf, die ich dann durch meine Barfüßigkeit abbaue und ausgleiche!
ES LEBE HOCH DAS BARFUSSEIN!!!!
AUCH WENN SO MANCHER SAGT "OH NEIN!"
Liebe und "saftige" Fußgrüße,
von Andi! ;-b

Hallo Andi,

Ich verstehe Deinen Frust, wenn Du immer wieder verbalen Attacken bzgl. Deiner Barfüssigkeit ausgesetzt bist. Aber wenn Du so aufbrausend wirst, dadurch wird es auch nicht besser, im Gegenteil, Deine Psyche leidet darunter. Es sollte Dir völlig egal sein, was andere Leute denken oder reden, ich würde mich auf dumme Bemerkungen auf taub stellen und mich gar nicht erst auf eine Diskussion einlassen. Sieh es einfach von dieser Seite: Solange über Dich geredet wird, sei es negativ oder positiv, lebst Du noch. Wenn niemand mehr über Dich redet bzw. nicht mehr wahrnimmt, bist Du so gut wie tot. Solange man gelästert wird, ist man noch in irgendeiner Weise für andere Leute interessant ;-)
Und um mir selbst die Bemerkungen und Spott zu ersparen, gehe ich einfach nicht barfuss an Stellen, wo man zuviel Aufsehen erregt. Eigentlich (?) habe ich hier im Forum nichts zu suchen, denn ich bekenne mich zu den Flipflop-Trägern, die nur dort barfuss laufen, wo es andere Leute gelegentlich auch tun, d.h. in Parks, in der Natur oder auf Märkten. Sozusagen gehe ich einem möglichen Spiessrutenlauf einfach aus dem Weg ;-)
Eigentlich erstaunlich, was das Nichtvorhandensein von nur einigen mm Schuhsohle die Gemüter der Leute erregt. Ich bin sicher, dass Du selbst mit minimalsten FlipFlops keine derartigen Bemerkungen geerntet hättest.

Viele Grüsse

Viktor (im Augenblick barfuss in Chucks - im Büro!)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 13:14 (vor 6915 Tagen) @ Viktor

Hallo Viktor!

"Eigentlich erstaunlich, was das Nichtvorhandensein von nur einigen mm Schuhsohle die Gemüter der Leute erregt. Ich bin sicher, dass Du selbst mit minimalsten FlipFlops keine derartigen Bemerkungen geerntet hättest."

Erstaunlich ist es wirklich, was Du im ersten Satz geschrieben hast. Vermutlich liegt es daran, daß nur eine Minderheit von Leuten an "unüblichen" Orten ohne Schuhe unterwegs ist, dafür zumindest im Sommer viele Leute Flipflops tragen. Was viele machen, ist "normal", was wenige machen, wird mild belächelt, was einer macht, ist "kriminell".

Ob Dein letzter Satz stimmt, weiß ich nicht. Wenn Andi barfuß an einer Gruppe Jugendlicher vorbeigehen würde, in der sowohl Männer als auch Frauen Flipflops tragen, dann würden sie lästern, nicht aber, wenn Andi selber Flipflops trägt. Würde er in Flipflops an einer Gruppe vorbeigehen, bei der alle Männer fett beschuht sind, die Frauen aber Flipflops tragen, dann wird gelästert, etwa nach dem Motto "Flipflops sind unmännlich". Es hängt also alles von dem Umfeld ab.

Bei mir war das Tragen von Flipflops (allerdings in Kombination mit kurzer Hose) auch schon mal Grund für eine Polizeikontrolle: "Wieso tragen Sie Badelatschen?" war die erste Frage. Dabei ist es sicher nichts außergewöhnliches, am Ufer eines Sees (Hallwiler See) Flipflops und kurze Hosen zu tragen. Mein einziger "Fehler" war, daß ich nicht solange gewartet habe, bis die Jahreszeit kam, in der viele Leute es machen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Viktor, Friday, 21.10.2005, 10:15 (vor 6914 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Viktor!
Ob Dein letzter Satz stimmt, weiß ich nicht. Wenn Andi barfuß an einer Gruppe Jugendlicher vorbeigehen würde, in der sowohl Männer als auch Frauen Flipflops tragen, dann würden sie lästern, nicht aber, wenn Andi selber Flipflops trägt. Würde er in Flipflops an einer Gruppe vorbeigehen, bei der alle Männer fett beschuht sind, die Frauen aber Flipflops tragen, dann wird gelästert, etwa nach dem Motto "Flipflops sind unmännlich". Es hängt also alles von dem Umfeld ab.

Hallo Michael,

Da hast Du sicherlich recht, das ist alles relativ. Aber dann ist es schon erstaunlich, dass bisher noch kein Jugendlicher eine Bemerkung gemacht hat, denn ich arbeite als Techniker in einem Gymnasium mit 1.400 Jugendlichen. In den 3 letzten Jahren, wo ich von Mai bis September in FlipFlops laufe, gabs erstaunlicherweise keine Bemerkungen. Im Gegenteil, die Schüler haben sich gegenüber mir immer ausserdordentlich korrekt verhalten. Vielleicht liegts auch an meinem Stil (Ich bin - abgesehen von meiner Fussbekleidung - von der restlichen Kleidung her von einem Schüler kaum zu unterscheiden) oder an meinem selbstsicheren Auftreten. Von den Chefs gabs aber schon mal die eine oder andere Bemerkung, wenn auch nicht direkt abwertend. FlipFlops unmännlich? Das ist auch wieder sehr relativ....

Bei mir war das Tragen von Flipflops (allerdings in Kombination mit kurzer Hose) auch schon mal Grund für eine Polizeikontrolle: "Wieso tragen Sie Badelatschen?" war die erste Frage. Dabei ist es sicher nichts außergewöhnliches, am Ufer eines Sees (Hallwiler See) Flipflops und kurze Hosen zu tragen. Mein einziger "Fehler" war, daß ich nicht solange gewartet habe, bis die Jahreszeit kam, in der viele Leute es machen.

Also von einem Polizisten angehalten zu werden, nur wenn man FlipFlops trägt - das finde ich starker Tobak!
Ich war mal an eine von Polizisten abgesperrte Strasse gekommen, als ich barfuss auf dem Fahhrad unterwegs war. Ich fragte den Polizisten nach der Umleitung, und ich merkte sofort, dass er mir immer wieder auf die Füsse starrte. Und geistesgegenwärtig schaute ich ihm fest in die Augen, so dass er gezwungen war, mir auch in die Augen zu schauen und meine Frage zu beantworten. Eine Bemerkung bzgl. meiner Barfüssigkeit gabs aber nicht.

Viele Grüsse aus dem jetzt total verregneten Luxemburg

Viktor

Alles ist relativ

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 13:57 (vor 6914 Tagen) @ Viktor

Hallo Viktor!

"Aber dann ist es schon erstaunlich, dass bisher noch kein Jugendlicher eine Bemerkung gemacht hat, denn ich arbeite als Techniker in einem Gymnasium mit 1.400 Jugendlichen. In den 3 letzten Jahren, wo ich von Mai bis September in FlipFlops laufe, gabs erstaunlicherweise keine Bemerkungen. Im Gegenteil, die Schüler haben sich gegenüber mir immer ausserdordentlich korrekt verhalten. Vielleicht liegts auch an meinem Stil (Ich bin - abgesehen von meiner Fussbekleidung - von der restlichen Kleidung her von einem Schüler kaum zu unterscheiden) oder an meinem selbstsicheren Auftreten. "

Ich kenne die Mentalität von Luxemburgern nicht. Vielleicht macht sich da schon der "französische" Einfluß bemerkbar. Ich glaube schon mehrfach in diesem Forum gelesen zu haben, daß Franzosen zwar seltener barfuß laufen als deutsche, jedoch auch seltener über Barfüßer lästern. Und was für Barfüßer gilt, gilt prinzipiell für Flipflopträger auch. Vielleicht haben die Schüler Dich als erstes mit "normalen" Schuhen kennen gelernt und Dich vielleicht aufgrund Deiner offenen Art akzeptiert. Und wenn Du erst einmal in solcher Position bist, dann ändert sich das nicht schlagartig, wenn Du dann Flipflops trägst.

Andererseits ist das Verhalten von Gymnasiasten auf dem Schulgelände einem Schul-Handwerker gegenüber anders als das Verhalten einer Clique (eventuell angetrunkener) Jugendlicher in der Nähe einer Disco gegenüber einem Fremden. Dabei können die Jugendlichen durchaus dieselben sein. Würden Jugendliche einem Schulhandwerker allzu dumm kommen, dann könnte er theoretisch dem Direktor meldjung machen.

"FlipFlops unmännlich? Das ist auch wieder sehr relativ.... "

Jawohl. Es ist übrigens nicht meine persönliche Meinung, daß Flipflops "unmännlich" sind. Es handelt sich dabei eher um Leute, die der Meinung sind, daß ein Mann in der Öffentlichkeit grundsätzlich Socken tragen müßte, solange er Schuhe trägt. Dieser eigentlich völlig unlogischen Meinung sind übrigens mehr Männer, aber auch manche Frauen (z.B. meine Mutter). Und Flipflops kann man halt nicht in Kombination mit "normalen" Socken tragen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 05:29 (vor 6914 Tagen) @ Viktor

Hallo Viktor, mein Guter! ;-))

Ich brause ja nicht auf, wenn ich mich mit Skeptikern darüber unterhalte, bloß, wenn meine Eltern, deren Meinung mir schon wichtig ist, immer und immer wieder mit diesem Thema anfangen.
Die Fremden mögen es vielleicht für nicht angemessen oder gar bekloppt halten, aber sie versuchen nicht, es mir auszureden und meine Eltern argumentieren so, dass ich genau das bei ihnen annehmen muss!
Aber ich denke, Du hast Recht, ich sollte wohl selbst bei ihnen in Bezug auf dieses Thema die Ohren "auf Durchzug" stellen!

Du schriebst, dass Du dem Gerede aus dem Weg gehst und daher Flip-Flops trägst und es nur dort tust, wo Andere es auch tun: okay, aber das ist nicht das, was ich will, ich will es immer und überall genießen, wo mir gerade danach ist! :-))
Du unterwirst Dich ja dann den gesellschaftlich auferlegten Zwängen und lebst Deine Barfüßigkeit nicht aus, das tue ich aber nun seit einiger Zeit sehr stark!
Ich liebe es und genieße es auch und danke meinen Freunden Jan (NRW), Andreas (SU) und Martin aus Homburg, die mir den letzten "Mutstoß" dazu gaben!
Du solltest Dich auch mal mehr darin "trainieren" und ich glaube, es wird Zeit, dass ich mal öfter nach Luxemburg komme und Dir ein Mutmacher bin!!!!!! ;-DD
Es fehlt eben leider an Geld, sonst täte ich das sowieso schon längst, zumal ich Dich als sehr netten und angenehmen Zeitgenossen kennen gelernt habe!

Ein Fußgruß nach Luxemburg,

von Andi! ;-)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Viktor, Friday, 21.10.2005, 09:59 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Hallo Viktor, mein Guter! ;-))
Du schriebst, dass Du dem Gerede aus dem Weg gehst und daher Flip-Flops trägst und es nur dort tust, wo Andere es auch tun: okay, aber das ist nicht das, was ich will, ich will es immer und überall genießen, wo mir gerade danach ist! :-))
Du unterwirst Dich ja dann den gesellschaftlich auferlegten Zwängen und lebst Deine Barfüßigkeit nicht aus, das tue ich aber nun seit einiger Zeit sehr stark!
Ich liebe es und genieße es auch und danke meinen Freunden Jan (NRW), Andreas (SU) und Martin aus Homburg, die mir den letzten "Mutstoß" dazu gaben!
Du solltest Dich auch mal mehr darin "trainieren" und ich glaube, es wird Zeit, dass ich mal öfter nach Luxemburg komme und Dir ein Mutmacher bin!!!!!! ;-DD
Es fehlt eben leider an Geld, sonst täte ich das sowieso schon längst, zumal ich Dich als sehr netten und angenehmen Zeitgenossen kennen gelernt habe!
Ein Fußgruß nach Luxemburg,
von Andi! ;-)

Hallo Andi,

Das hast Du jetzt, glaube ich, falsch verstanden. Ich unterwerfe mich nicht den gesellschaftlichen Zwängen, denn wenn es so wäre, wäre ich auch im Sommer immer fett beschuht, würde an meinem Job sicher Anzug und Kravatte tragen, ein Handy und einen Ferseher besitzen. Dem ist aber nicht so. Es ist lediglich eine Konvention, die ich mir selbst auferlegt habe, an bestimmten Orten nicht barfuss zu laufen, und das hat nicht mit Zwang zu tun. Zwang und Konvention, das ist zweierlei. Ich laufe in der Stadt eben nicht gerne barfuss. Wenn ich barfuss laufen will, suche ich mir eben Stellen, wo ich das auch kann, und diese gibts ja reichlich! Und zwar unbeschwert, ohne dass ich mir Bemerkungen anhören muss bzw. mich rechtfertigen muss, und so habe ich meine Ruhe. Man muss sich schon genug mit allem Möglichen im Leben rumschlagen, dann wäre es irrsinnig, wenn ich noch unnötig den Ärger aufsuchen würde. Mir reicht es, wenn ich in FlipFlops laufen kann, damit fühle ich mich wohl, und das reicht mir. Deshalb brauch ich mich mir dann auch nicht mir "Mut" anzutrainieren (oder anzutrinken? :-D), wozu auch? Ich habe mich jetzt als unechter Barfüsser geoutet und stehe auch dazu. Barfusslaufen ist ja schliesslich kein Dogma. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass viele sich sagen "Du musst jetzt hier und da barfuss laufen, sonst bist Du kein echter Barfüsser!" Oder irre ich mich?

Nachdenkliche Grüsse

Viktor

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 20:58 (vor 6914 Tagen) @ Viktor

Hallo Viktor!

Es mag durchaus zum Teil so sein, wie Du vermutest, dass Einige es zu einer "Lebensaufgabe" gemacht haben, barfuß zu gehen und meinen, sie seien keine echten Barfüßer, wenn sie nicht ständig und überall barfuß gehen.
Ich denke, das ist aber die Minderheit, die Meisten hier tun es wohl nur, weil es ihnen Spaß macht und genau da komme ich auch zum Punkt und zum Zug:

Ich gehe ja sehr gerne überall (soweit möglich) barfuß, also auch in der Stadt und daher bin ich halt der Auffassung, dass ich mich Zwängen unterwerfen würde, wenn ich aus Angst vor "Ärger" an vielen Orten darauf verzichten würde.

Ich denke, Du würdest sicher auch liebend gerne mal barfuß durch die Stadt Luxemburg schlendern, aber Du tust es nicht, weil Du Dir Kommentare ersparen willst, was Du ja auch ehrlich schriebst.
Das ist aber genau das, was wir hier im Forum immer wieder als "unterordnen" bezeichnen.
Du meidest das Barfußgehen an bestimmten Orten, an denen es eben mehr auffällt, selbst wenn Dir vielleicht auch genau >da< mal zu "barfuß" zumute wäre, also ist es eine gesellschaftliche Fügung, die Du Dir auferlegst, aus der Befürchtung heraus, es könnte ein Kommentar kommen.
Die kamen bei mir ja leider häufig genug und es wird mir auch sicher noch oft so gehen, aber ich mache dennoch weiter, weil es mich nicht wirklich interessiert! ;-)

Mehr Mut, mein Freund, auch Du kannst es ausleben und sei ehrlich, Du willst es im Inneren doch auch gaaaaaanz doll, oder? oder? oder? ;-DD

Fußgruß von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 14:29 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Hier im Forum fiel mal der Satz: "Barfußlaufen und rauchen ist ein Widerspruch in sich". Tatsache ist, daß Rauchen ungesund ist und Barfußlaufen gesund. Dir ist es gelungen, Dir das "ungesunde" Tragen von Schuhen an Orten abzugewöhnen, wo es wirklich nicht nötig ist. Vielleicht gewöhnst Du Dir auch eines Tages das Rauchen ab. Andere Leute gewöhnen sich das Rauchen, tragen dafür aber ständig Schuhe. Hast Du beim Kauf von Zigaretten an der Tankstelle nicht vergessen, auch gleich Batterien für Deine Taschenlampe zu besorgen? Vielleicht gebrauchst Du ja die Lampe zum Ausleuchten des Weges beim Barfußlaufen!

Grundsätzlich kann ich den anderen Teilnehmern zustimmen, daß die meisten Leute es nicht wert sind, daß man sich auf Diskussionen einläßt, wenn sie einem das Barfußlaufen ankreiden. Die meisten! Nämlich diejenigen, von denen man nicht abhängig ist. Wenn Dich die Reaktion der Tankstellentante ärgert, dann tanke woanders (oder ist gerade dort das Benzin besonders billig oder besonders gut?).

Anders sieht es aus, wenn es sich um Leute handelt, von denen man abhängig ist. Das sind halt die, wie Du sagtest "Zwänge, denen wir uns alle unterordnen, ja, unterwerfen müssen!" Wenn man da einfach sagt: "Es ist unter meiner Würde, Euch über solche Dinge zu diskutieren, dann kann das ganze nach hinten los gehen, etwa in Form von partieller Enterbung. Prinzipiell finde ich den Spruch "Bei mir fehlt es an den Füßen, bei Ihnen dafür im Kopf" finde ich lustig (solange man ihn an sicherem Ort gebraucht), aber ob dieselben ihn auch einem Schwergewichtsboxer direkt ins Gesicht sagen würden? Mir würde auch der Mut fehlen, dieses einem Polizisten oder einem BGS-Fritzen zu sagen, während dieser mich aufgrund eines Spießeranrufs kontrolliert.

Ich gehe einmal davon aus, daß ein totaler Bruch mit Deinen Eltern Deine finanzielle Situation alle andere als begünstigen würde. Daher befindest Du Dich in einer Lage, die das ganze verkompliziert. Vermutlich nützen Diskussionen nichts. Etwa klar zu machen, daß es keinen Unterschied macht, ob man in Bayern oder im Saarland barfuß läuft.

Entsteht Deinem Vater ein wirklicher Schaden, wenn andere Leute über Deine Barfüßigkeit reden und Dich gar verpetzen? Etwa, daß er bei der Wahl zum Bürgermeister wegen Dir nicht gewinnt? Oder weil er einen Dorfladen besitzt und die Kunden zur Konkurrenz gehen, weil sie nicht beim Vater eines Barfüßers einkaufen wollen? Welcher Schaden entsteht ihm dann? Wenn es "nur" derjenige ist, daß er keinen Seelenfrieden findet, dann ist es wirklich SEIN Problem und nichts Deins (außer, wenn er Dich gleich verstoßen sollte).

Du sprachst von einem "Verrückten" im Ort. Ist er wirklich verrückt? Oder sagen es nur die anderen? Sollte er wirklich verrückt sein und ZUFÄLLIG barfuß laufen, dann glaubt man in einem kleinen Dorf, daß alle verrückt sind, die barfuß laufen, solange es keinen Menschen im Ort gibt, der barfuß läuft, ansonsten aber geachtet ist, etwa wegen seines beruflichen Erfolges oder einer guten Tat. Was ist überhaupt die Definition von "verrückt"? Wenn man in einer Sache von etwas abweicht, was andere nicht machen. Wenn an einem Ort 51 % aller Leute Schuhe tragen und 49 % barfuß laufen, dann sind die Barfüßer verrückt, bei umgekehrtem Verhältnis wären die Schuhträger verrückt.

Die Welt wäre doch so langweilig, wenn alle Leute gleich wären. Im Grunde genommen ist aber jeder Mensch auf irgendeine Weise verrückt, und das ist gut so. Sehr passend finde ich, was Hildegard Knef einmal gesungen hat:

"Wer nicht verrückt ist, der ist nicht normal.
Oder etwa nicht, oder etwa nicht?"

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 05:12 (vor 6914 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael! ;-)

Du hast Recht, barfuß gehen und rauchen sind in der Tat ein Widerspruch, da man mit dem Einen etwas für die Gesundheit und das Wohlbefinden und mit dem Anderen etwas gegenteiliges macht!
Ich weiß, dass es ein Laster ist und vielleicht schaffe ich es mal wieder, damit aufzuhören, aber das ist hier nicht das eigentliche Thema, um das es geht, denn schnell sind wir dann wieder "off-topic"!
Es hat eben jeder seine mehr oder weniger schlechte Angewohnheit, dafür hätte ich aber bis heute noch z.B. meinen ersten Zug an einem Joind zu machen und ich trinke auch nicht viel Alkohol, war noch nie in meinem Leben betrunken, höchstens mal an Fasching locker und etwas angeheitert!

Was meine Taschenlampe angeht :-DD :

Die Battarien sind noch nicht leer, da ich nur tagsüber in der Natur und abends und nachts in Saarbrücken unterwegs war, dort sind überall Straßenlaternen! ;-D
Sie hatte also keine Chance, mir zu leuchten und letztes Jahr, sowie am Anfang diesen Jahres, als ich sie noch viel benutzte, war ich noch nicht so weit, dass ich mich z.B. barfuß in die Stadt wagte.

Zu der Kassiererin an der Tankstelle:

Nicht ihre skeptische Haltung gegenüber der Barfüßigkeit ärgerte mich, denn das Gespräch verlief dennoch sachlich, sondern, dass sie es meinem Vater erzählte, als würde es ihn interessieren (leider sprang er auch darauf an), sie also "petzte", als seien wir im Kindergarten!
Das war das Unnötige, was mich daran ärgerte, denn dadurch entstand auch wieder eine unnötige Diskussion mit meinen Eltern, da ich es ihnen gegenüber doch nicht im Raum stehen lassen will, auch wenn ich es sicher könnte!

Sicher, bedeutet mir ihre Meinung und Äußerung in jeder Hinsicht mehr, als bei einem Fremden, denn aufgrund der Ablehnung meiner Unterhaltskosten durch die "Arge" (Arbeitsgemeinschaft; "Hartz 4") ist es mir nicht möglich, meinen Eltern die Kosten zu bezahlen. Für eine Mietwohnung bei Fremden, selbst wenn sie dafür zahlen würden, würde es nicht reichen, man kommt nicht rund, aber das ist ein anderes Thema, das hier nicht hin gehört!
Genau darum hält man sich noch mehr mit den Personen, mit denen man praktisch unter einem Dach lebt und zudem liebe ich sie auch.

Zu dem Verrückten im Ort:

Man muss nicht immer geistig verrückt sein, ich finde auch, dass er sehr seltsam ist.
Er lebt nach dem Glauben indischer Mönche und trägt immer die gleiche, rote Jeans und eine rote Kutte (sehr seltsam für mich, aber okay). Dann fährt er mit Kumpels abends spät mit einem Rasenmähertraktor und daran ein kleiner Anhänger herum und darin befinden sich Kisten mit Bier. Einige dieser Leute, das ist bekannt, nehmen auch Drogen und er ist mitten in dieser Clique, ist einfach ein sehr seltsamer "Vogel", also schon etwas verrückt.
All das wirst Du aber bei mir nicht finden, ich habe aber wirklich nur eines mit ihm gemeinsam: ich gehe barfuß! :-))

Ein lieber Fußgruß nach Zofingen,

Andi

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Gunnar, Thursday, 20.10.2005, 16:08 (vor 6915 Tagen) @ Andi35

Hallo Ihr Lieben,
eines überseht Ihr alle. Hier im Forum melden sich doch nur ausschließlich Barfüßer, oder zumindest dem Barfußlaufen aufgeschlossene Mitbürger.
Die Schuhträger haben keine Chance hier ihre Argumente zu nennen. Die Schuhträger sind leider die überwältigende Mehrheit, welche uns das Leben so vermiesen können. Ich will hier keine Lanze für die Schuhträger brechen, aber um zu einem gerechten Urteil zu kommen, sollten beide Seiten die Gelegenheit haben sich zu äußern. Das ist hier im Barfußforum nicht möglich.
So kann es nur dabei bleiben, daß wir uns gegenseitig Mut zusprechen.
Ich selber verstehe es ja auch nicht, warum wir nur eine verschwindend kleine Minderheit sind. Aber leider ist es so.

Gruß zum Fuß,
Gunnar

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Jeroen Wenting @, Thursday, 20.10.2005, 17:43 (vor 6915 Tagen) @ Gunnar

Hallo Ihr Lieben,
eines überseht Ihr alle. Hier im Forum melden sich doch nur ausschließlich Barfüßer, oder zumindest dem Barfußlaufen aufgeschlossene Mitbürger.

Ist aber nicht fuer Anderen verboten...

Die Schuhträger haben keine Chance hier ihre Argumente zu nennen.

Haben sie doch, wenn sie so wuenschen. Wenn keiner das macht, heisst das nicht es sei nicht erlaubt.
Warscheinlich haben Barfuesser natuerlich Gegenargumente, aber sensibele Diskusion ist erlaubt.

Ich selber verstehe es ja auch nicht, warum wir nur eine verschwindend kleine Minderheit sind. Aber leider ist es so.

150 Jahre Sozielle Kondierionierung bei Schuverkaufer und Aertzte (die oft viel Geld verdienen mit Spezielschuhe wenn dieselbe Problem beim barfusslaufen gratis verholfen wird).

Na na...

John Lupus, Stammposter, Thursday, 20.10.2005, 18:24 (vor 6915 Tagen) @ Jeroen Wenting

150 Jahre Sozielle Kondierionierung bei Schuverkaufer und Aertzte (die oft viel Geld verdienen mit Spezielschuhe wenn dieselbe Problem beim Barfusslaufen gratis verholfen wird).

Na na - nicht immer steckt hinter irgendwas, was man nicht versteht, gleich ein schlechter Mensch mit noch schlechteren Absichten.

Und die 150 jahre stimmen schon mal gar nicht.
Hatten nicht schon die ollen Römer ihre Schuhe?
Und meines Wissens lief schon Ötzi vor 5000 mit Schnürschuhen durch die Alpen.
Schuhe gibt es wahrscheinlich seit etwa 30.000 Jahren.

Anderes Beispiel: Die Krawattenindustrie stellt gewiß keinen wirklich wichtigen Wirtschaftszweig dar. Entsprechend gering ist das Diktat der Krawattenhersteller. Und doch unterwirft sich JEDER Mann, der "etwas sein oder etwas werden" will, der Mode, sich einen bunten Strick um den Hals zu winden. Dabei gibt es nichts Unsinnigeres als einen Schlips.

Der Schuh hat immerhin die unstreitigen Vorteile der Bequemlichkeit und des Schutzes, zumindest auf entsprechendem Terrain und in gefährlicher Umgebung. Ob es uns nun paßt oder nicht.

Grüße

John

Na na...

Jeroen Wenting @, Friday, 21.10.2005, 12:26 (vor 6914 Tagen) @ John Lupus

Und die 150 jahre stimmen schon mal gar nicht.
Hatten nicht schon die ollen Römer ihre Schuhe?
Und meines Wissens lief schon Ötzi vor 5000 mit Schnürschuhen durch die Alpen.

Schuhe gibt's schon laenger als 150 Jahre, aber die erste Industriel angefertigte Schuhe gab's erst run 1860.

Das war die Grenze. Forher konnten die meiste Leute es sich leisten die ganze Tag lang Schuhe zu tragen, so die waren nur fuer spezielle Angelegenheiten wie zum Beispiel Kirchenbesuch.

Ganztaeglich Schuhe tragen klassierte Einer, mann hatte viel Geld.
Dann kam die Moment wo fast jeder sich Schuhe leisten konnte und das aenderte sich in "nur arme Leute tragen keine Schuhe" innerhalb einge Generation.

Jetzt ist es in vielen Kommerz die uns lernt das Fuesse zu fragil seien und ohne Schuhe konnte man gar nicht vorangehen ohne sich schwer zu verletzen.

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 04:20 (vor 6914 Tagen) @ Gunnar

Hallo Ihr Lieben,

Hallo Gunnar!

Gunnar:

eines überseht Ihr alle. Hier im Forum melden sich doch nur ausschließlich Barfüßer, oder zumindest dem Barfußlaufen aufgeschlossene Mitbürger.

Andi:
Ja, sicher, so soll das ja auch sein, ich meine, schließlich ist das hier ja auch ein Barfußforum und kein Schuhforum!

Gunnar:

Die Schuhträger haben keine Chance hier ihre Argumente zu nennen. Die Schuhträger sind leider die überwältigende Mehrheit, welche uns das Leben so vermiesen können.

Andi:
Eben, ganz genau, denn sie haben draußen, im täglichen Leben, genügend Chancen, ihre Argumente los zu werden!
Wir haben ja schon genügend Einschnitte, in denen wir unsere Vorliebe nicht ausleben können und genau darum ist ja auch dieses Forum entstanden.
Wir sind hier Gleichgesinnte und ein "Barfuß-Schuhkrieg" hat hier einfach nichts verloren! Man kann und soll sich lediglich mit anderen Barfüßern über die Erlebnisse austauschen und sich gegenseitig Mut machen und manchmal wünsche ich mir mehr Rückhalt und Verständnis von einigen Teilnehmern, den ich oft nicht erfahren habe und darum auch kein Interesse mehr am Forum hatte.

Gunnar:
Ich will hier keine Lanze für die Schuhträger brechen, aber um zu einem gerechten Urteil zu kommen, sollten beide Seiten die Gelegenheit haben sich zu äußern. Das ist hier im Barfußforum nicht möglich.

Andi:
Und das ist auch gut so: wir haben "draußen" schlechtere Karten und Die eben hier! Darum haben wir ja eine "Ecke", in die wir uns als Minderheit zurückziehen und uns alles von der Seele schreiben und Mut machen können!
Barfußgegner haben genügend Gelegenheiten um sich zu äußern und das tun sie ja auch, was wir ja im wahren Leben oft genug erfahren! Also bitte nicht auch noch hier!
Das hier ist ein Forum für Leute, die es lieben, barfuß zu gehen und die sich Mut machen und "zusammen rücken", ein netter "Verein", in dem Einer dem Anderen helfen/Mut machen sollte!

Gunnar:

So kann es nur dabei bleiben, daß wir uns gegenseitig Mut zusprechen.

Andi:
Eben, genau, Du schreibst es! ;-))

Gunnar:

Ich selber verstehe es ja auch nicht, warum wir nur eine verschwindend kleine Minderheit sind. Aber leider ist es so.

Andi:
Ja, so ist es: die Zivilisation, zu der nun eben mal auch Schuhe gehören, die durchaus nützlich und für mich nicht unverzichtbar, aber so lange wie möglich eine Nebensache sind!

Gruß zum Fuß,
Gunnar

Fußgruß von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Gunnar, Friday, 21.10.2005, 08:44 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,
vielen Dank für Deine prompte Antwort. Nicht´s für Ungut, wir sind doch auf derselben Wellenlänge. Ich wollte nur einmal zum Ausdruck bringen, daß hier im Forum logischerweise nur positives über´s Barfußlaufen erscheint.
Versetz Dich auch mal in die Lage Deines Vaters: Ihm ist es peinlich, daß sein Sohn mit diesem "seltsamen Vogel" in dieselbe Schublade gesteckt wird. Hat Dein Vater schon mal hier im Forum gelesen? Wenn nein, animiere ihn doch mal dazu.
Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Genuß beim Rauchen. Ich habe früher auch geraucht. Es war eigentlich eine schöne Zeit. Irgendwann wirst Du dann auch dahin kommen das Rauchen aufzugeben.

Gruß zum Fuß,
Gunnar

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 20:20 (vor 6914 Tagen) @ Gunnar

Hallo Andi,

Hi Gunnar! ;-)

Gunnar:

vielen Dank für Deine prompte Antwort. Nicht´s für Ungut, wir sind doch auf derselben Wellenlänge. Ich wollte nur einmal zum Ausdruck bringen, daß hier im Forum logischerweise nur positives über´s Barfußlaufen erscheint.

Andi:
Davon gehe ich auch mal aus, dass wir auf einer Wellenlänge liegen, da wir das gleiche Hobby/die gleiche Leidenschaft haben! ;-))
Aber einen Punkt sehe ich anders, auch wenn ich wünschte, es träfe so zu, wie Du es schriebst: man liest leider nicht nur Positives darüber, da man auch gelegentlich (ich selbst ja auch) Negatives erfahren muss. Wir sind eben leider die Minderheit und da ist leider so Manches drin! :-/

Gunnar:

Versetz Dich auch mal in die Lage Deines Vaters: Ihm ist es peinlich, daß sein Sohn mit diesem "seltsamen Vogel" in dieselbe Schublade gesteckt wird. Hat Dein Vater schon mal hier im Forum gelesen? Wenn nein, animiere ihn doch mal dazu.

Andi:
Ja, sicher, das kann ich schon verstehen, aber Sie ist eine Frau, die mich nicht erst seit gestern kennt, denn wer mich kennt, der weiß ja, wie ich bin und ich trug ja auch meist Schuhe, wenn auch oft "Birkenstock" ohne Socken, da mir der Mut lange Zeit fehlte. Wer mich jedoch nur vom Sehen kennt, der weiß auch nicht, wer mein Vater ist und im Übrigen sollte auch mein Vater darin etwas toleranter sein, was auch für meine Mutter gilt!
Ich habe ihnen schon viel über´s Forum erzählt, aber ich bekomme meine Eltern nicht dazu, sich mal etwas Zeit zum Lesen etc. zu lassen!

Mein Vater sagte mal: "Wie kann man nur seine Zeit mit solchen, unnötigen Themen verschwenden? Das verstehe ich nicht, so ein Blödsinn." Alle gut formulierten Gegenargumente halfen da nichts, was will man da noch sagen? :-/

Gunnar:

Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Genuß beim Rauchen. Ich habe früher auch geraucht. Es war eigentlich eine schöne Zeit. Irgendwann wirst Du dann auch dahin kommen das Rauchen aufzugeben.

Andi:
Danke, ich hoffe auch, dass ich mal einen guten Ansatzpunkt finde, mit dem Rauchen aufzuhören ohne, dass eine schlechte Nachricht oder eine schlechte Erfahrung voraus geht!

Gruß zum Fuß,
Gunnar

Fußgruß von Andi! ;-)

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 00:17 (vor 6914 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi

Doch als sie hinter der Theke stand, schaute sie plötzlich verdutzt hinter der Theke hervor auf meine Füße und fragte: "Wie läufst du denn herum?"

Wieso sagt sie eigentlich "Du" zu dir? Für eine Verkäuferin gehört sich das nicht einem Kunden gegenüber, oder kennt ihr euch privat? Da sie zumindest deinen Vater kennt, nehme ich an, dass sie auch dich zumindest flüchtig kennt. Da könntest Du dann aber zumindest auf das "Sie" bestehen, um ihr gleich zu zeigen, dass es Grenzen des Benehmens gibt.

Sie meinte, ich würde mich noch wundern, es räche sich vielleicht mal irgendwann und ich bekäme Nieren- und/oder Blasenprobleme, sie hätte diese schon gehabt und ich würde es dann von selbst bleiben lassen.

Sie hat es schon erlebt, dass sie durch Barfüßigkeit Nieren- und Blasenprobleme bekam? Da habe ich erhebliche Zweifel! Wenn sie selber schonmal barfuß herumgelaufen wäre, hätte sie deinen Vater wohl kaum gefragt: "Wie läuft denn ihr Sohn herum?"

Gestern Nachmittag, als ich etwas aß und ein Tässchen Kaffee trank, sprach mich mein Vater an und meinte, die Frau an der Tankstelle habe ihn gefragt: "Wie läuft denn ihr Sohn herum?"

Das ist wirklich eine Beschwerde wert! Du könntest sie aber auch persönlich zur Rede stellen und um eine Entschuldigung bitten. Das bequemste aber wäre, einfach in Zukunft eine andere Tankstelle aufzusuchen.

Er schämt sich für mich, was mir auch unangenehm ist, aber nur wegen ihm.

Da geht es mir ganz genau wie dir, nur das es bei mir meine Mutter ist, die sich schämt. Da helfen auch keine 100 Argumente. Ich kann also verstehen, wie unangenehm dir das ist.

Es gab mal wieder eine heftige Diskussion zwischen meinen Eltern und mir und das nach wochenlanger Funkstille in Bezug auf dieses Thema!

Diskussionen haben da nicht viel Sinn. Wenn Du alles erklärt und deine Argumente vorgetragen hast, dann ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Wenn deine Eltern es aber nicht einsehen wollen, dann verschwende deine Zeit nicht mit solchen sinnlosen Diskussionen, sondern zieh dich dann einfach demonstrativ zurück. Vielleicht hilft auch mal ein Satz wie: "Was interessiert dich das, Du bist ja doch dagegen." oder "Es hat keinen Sinn, Du willst es ja nicht verstehen."

Ich dachte, sie hätten es nun endlich kapiert, dass mich die Meinung spießiger Leute einen Sch... interessiert!

"Mich interessiert die Meinung anderer Leute auch nicht", rede ich mir immer wieder ein. Ich glaube aber, da geht es mir auch genau wie dir, denn ich rede mir das zwar ein, aber es stimmt eben nicht. Es stört mich, wenn Leute schlecht über mich denken und reden. Solange ich davon nichts mitbekomme, kann ich damit leben, wenn ich solche Dinge aber erfahre, dann ärgert mich das. Und wenn sich jemand bei meiner Mutter über meine Barfüßigkeit beschweren würde, dann würde mich das sogar sehr ärgern! Ich würde dann mit Sicherheit denjenigen darauf ansprechen.

UND NUN ERST RECHT!!!!! Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!

Was ist eigentlich normal? Jemand, der einer Norm entspricht? Also jemand, der sich genau wie die Allgemeinheit verhällt? Ja, wahrscheinlich ist das so. Dann bin ich aber auch nicht normal, weil ich eben nicht ständig mit Schuhen herumlaufe. Na und?

Viele Grüße

Ulrich

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Friday, 21.10.2005, 03:43 (vor 6914 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Andi

Hallo Ulrich! ;-)

Andi:

Doch als sie hinter der Theke stand, schaute sie plötzlich verdutzt hinter der Theke hervor auf meine Füße und fragte: "Wie läufst du denn herum?"

Ulrich:

Wieso sagt sie eigentlich "Du" zu dir? Für eine Verkäuferin gehört sich das nicht einem Kunden gegenüber, oder kennt ihr euch privat? Da sie zumindest deinen Vater kennt, nehme ich an, dass sie auch dich zumindest flüchtig kennt. Da könntest Du dann aber zumindest auf das "Sie" bestehen, um ihr gleich zu zeigen, dass es Grenzen des Benehmens gibt.

Andi:
Naja, mein Vater und ich tanken fast immer dort, dann kennt man sich mit der Zeit und geht lockerer mit dem Dutzen um.
Allerdings ist sie meinem Vater auch nicht sympathisch, da sie mal schnippig zu ihm war und er sagte schon mal zu dem Inhaber, dass er nicht mehr dort tanke, wenn sie im Dienst wäre.
Der Chef steht aber hinter seinen Leuten, was eigentlich gut, aber in diesem Fall schlecht ist.

Andi:

Sie meinte, ich würde mich noch wundern, es räche sich vielleicht mal irgendwann und ich bekäme Nieren- und/oder Blasenprobleme, sie hätte diese schon gehabt und ich würde es dann von selbst bleiben lassen.

Ulrich:

Sie hat es schon erlebt, dass sie durch Barfüßigkeit Nieren- und Blasenprobleme bekam? Da habe ich erhebliche Zweifel! Wenn sie selber schonmal barfuß herumgelaufen wäre, hätte sie deinen Vater wohl kaum gefragt: "Wie läuft denn ihr Sohn herum?"

Andi:
Nein, sie meinte, dass sie dieses Problem aus anderen Gründen bekommen hätte, unter Anderem, weil sie mal zu luftig bekleidet gewesen wäre und barfuß könne sie erst garnicht gehen, dann bekäme sie sofort Probleme, sagte sie dann weiter!

Andi:

Gestern Nachmittag, als ich etwas aß und ein Tässchen Kaffee trank, sprach mich mein Vater an und meinte, die Frau an der Tankstelle habe ihn gefragt: "Wie läuft denn ihr Sohn herum?"

Ulrich:

Das ist wirklich eine Beschwerde wert! Du könntest sie aber auch persönlich zur Rede stellen und um eine Entschuldigung bitten. Das bequemste aber wäre, einfach in Zukunft eine andere Tankstelle aufzusuchen.

Andi:
Nein, ich erwarte nicht, dass sie sich bei mir entschuldigt, was sie auch nicht tun würde und mir meinerseits auch zu erhaben vorkäme, aber ich werde sie auf jeden Fall darauf ansprechen, denn wir sind ja nicht im Kindergarten! Man bringt einen Vater nicht in eine Verlegenheitssituation, da es zu erwarten ist, dass es ihm peinlich ist! Man denkt sich das Seine und schweigt, denn so gut kennt sie meinen Vater nun auch wieder nicht.

Andi:

Er schämt sich für mich, was mir auch unangenehm ist, aber nur wegen ihm.

Ulrich:

Da geht es mir ganz genau wie dir, nur das es bei mir meine Mutter ist, die sich schämt. Da helfen auch keine 100 Argumente. Ich kann also verstehen, wie unangenehm dir das ist.

Andi:
Danke, so geht es auch sicher den Meisten hier im Forum, die noch zu Hause leben, warum auch immer oder in häufigerem Kontakt zu ihren Eltern stehen.

Andi:

Es gab mal wieder eine heftige Diskussion zwischen meinen Eltern und mir und das nach wochenlanger Funkstille in Bezug auf dieses Thema!

Ulrich:

Diskussionen haben da nicht viel Sinn. Wenn Du alles erklärt und deine Argumente vorgetragen hast, dann ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Wenn deine Eltern es aber nicht einsehen wollen, dann verschwende deine Zeit nicht mit solchen sinnlosen Diskussionen, sondern zieh dich dann einfach demonstrativ zurück. Vielleicht hilft auch mal ein Satz wie: "Was interessiert dich das, Du bist ja doch dagegen." oder "Es hat keinen Sinn, Du willst es ja nicht verstehen."

Andi:
Ja, aber man kann sich ja denken, wie das ist: wenn man mit seinen Eltern unter einem Dach lebt, dann lässt man sich immer mal wieder zu der einen oder anderen Diskussion hinreißen und will bei Angriffen seine Situation verteidigen.
Sicher, ich könnte auch einfach weg gehen und sie reden lassen, aber es würde mich ohne Ende wurmen, bei Fremden dagegen nur kurze Zeit und dann ist es vergessen, da Fremde mir nichts bedeuten!

Andi:

Ich dachte, sie hätten es nun endlich kapiert, dass mich die Meinung spießiger Leute einen Sch... interessiert!

Ulrich:

"Mich interessiert die Meinung anderer Leute auch nicht", rede ich mir immer wieder ein. Ich glaube aber, da geht es mir auch genau wie dir, denn ich rede mir das zwar ein, aber es stimmt eben nicht. Es stört mich, wenn Leute schlecht über mich denken und reden. Solange ich davon nichts mitbekomme, kann ich damit leben, wenn ich solche Dinge aber erfahre, dann ärgert mich das. Und wenn sich jemand bei meiner Mutter über meine Barfüßigkeit beschweren würde, dann würde mich das sogar sehr ärgern! Ich würde dann mit Sicherheit denjenigen darauf ansprechen.

Andi:
Stimmt, es ist mir nicht ganz egal, aber ich vergesse es dann schnell, da mir die Leute nichts bedeuten.
Dass es mich nicht interessiert, beziehe ich eher darauf, dass ich dennoch weiter barfuß gehe und mich nicht einschüchtern und verunsichern lasse, aber ärgern tut es einen natürlich schon, wenn auch nicht sehr lange!

Aber noch vor garnicht allzu langer Zeit sei das wohl ein Auslöser dafür gewesen, dass ich nicht mehr barfuß in die Öffentlichkeit gegangen wäre, zumindest nicht im Ort! Dass es mich aber nicht mehr interessiert, stimmt in diesem Fall schon, denn ich tue es weiterhin!
Dass ich mich über etwas ärgere, ist dennoch normal, da man ja versucht, an meiner "Haut zu kratzen"! Wir sind alle nur Menschen und ganz egal ist es hier sicher Keinem, wenn so etwas passiert!

Andi:

UND NUN ERST RECHT!!!!! Es interessiert mich nicht mehr, ob die Leute mich für einen bekloppten, verrückten Typen halten, wie es ein anderer Barfüßer bei uns im Ort tatsächlich ist, den man kopfschüttelnd betrachtet oder ob sie mich nicht dafür halten! Ich bin ansonsten ganz normal und gesittet gekleidet und verhalte mich auch so!

Ulrich:

Was ist eigentlich normal? Jemand, der einer Norm entspricht? Also jemand, der sich genau wie die Allgemeinheit verhällt? Ja, wahrscheinlich ist das so.

Andi:
Ja, Du hast Recht, genau so ist es und so sehe ich das eigentlich auch, aber wenn jemand barfuß geht und sonst nicht auffällt, durch ein lotteriges Erscheinen oder weiß ich was, sehe ich daran nichts unnormales!

Ulrich:

Dann bin ich aber auch nicht normal, weil ich eben nicht ständig mit Schuhen herumlaufe. Na und?

Andi:
Siehe oben: Du bist ganz normal gekleidet und fällst auch sicher nicht mit Deinem Verhalten auf, ich sah ja Bilder von Dir! ;-))
Also: Null Problemo! ;-)

Viele Grüße
Ulrich

Viele Grüße auch an Dich,

von Andi!

Die kleinen Folgen für die Tankstelle

nikolaus, Saturday, 22.10.2005, 08:53 (vor 6913 Tagen) @ Andi35

Über Dein Auftreten kann man geteilter Meinung sein, aber es ist
eine Unerschämtheit von so einer Tussi so etwas in einer negativen Form herumzuerzählen! Gibt es denn in "Deiner" Tankstelle nicht so etwas wie eine "Verschwiegenheitspflicht"?

Das nächst wäre: "Dein Sohn / deine Tochter hat sich bei uns Kondome gekauft".

Spreche mal mit dem Chef der Tankstelle darüber oder tanke gleich dort, wo der Kunde willkommen ist und sich gut aufgehoben fühlt!

nikolaus

Die kleinen Folgen für die Tankstelle

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 23.10.2005, 00:23 (vor 6912 Tagen) @ nikolaus

Hallo Nikolaus!

Ich gebe Dir da Recht, allerdings weiß ich nicht, was Du damit meinst, indem Du schriebst, man könne über mein Auftreten geteilter Meinung sein.
Ich bin mir keines Fehlers bewusst, ich bin dort lediglich hinein und habe mir mit einem freundlichen "guten Morgen" ein Päckchen Zigarettenhülsen gekauft.
Oder bezogst Du das mit der "geteilten Meinung" auf Die der Mitbürger, wie sie das sehen?
Es gäbe nur eine Beschwerdestelle und das wäre der Chef selbst, aber wie es damit aussieht, schrieb ich ja in, ich glaube, zwei Antworten. :-/

Gruß von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Pedro, Stammposter, Sunday, 23.10.2005, 21:27 (vor 6912 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

obwohl Dir schon tausend Leute geantwortet haben, muss ich jetzt auch noch einen Kommentar loswerden.

Die Dame in der Tankstelle kann Dir ja egal sein. Du hast zwei Möglichkeiten: ignorieren (nie mehr hingehen) oder provozieren (jeden Tag hingegen, barfuß, ein bisschen in den Zeitschriften blättern und wieder gehen).

Eltern: Das würde mich auch kränken, wenn meine Eltern mir sagten, dass sie sich wegen mir schämten. Aber Deine Eltern müssen zwei Dinge lernen, die alle Eltern auf der Welt lernen müssen, wenn sie glückliche Eltern sein wollen:
1. Du bist erwachsen. Ich hätte mit meinen Eltern nicht so lange übers Barfußlaufen diskutiert. Ich hätte einfach nur gesagt, dass das meine Sache ist.
2. Ihnen darf das Geschwätz irgendwelcher fremder Leute nicht wichtiger sein als das Wohlbefinden des eigenen Sohnes. Vermutlich sind sie sich gar nicht dessen bewusst, dass sie genau das getan haben: die Äußerung diese Dame für wichtiger genommen als Dein Wohlbehagen. Wenn Ihr mal wieder eine Auseinandersetzung habt, kannst Du sie ja direkt drauf ansprechen: Ist Euch etwa das Geschwätz der xy wichtiger als dass es mir gut geht? Sie werden sicher sagen: nein nein, wichtiger bist uns natürlich du. Und wenn sie Deiner Frage ausweichen, dann stelle sie einfach nochmal: Ist Euch etwa das Geschwätz der xy wichtiger als dass es mir gut geht?

Zum Verrücktsein: Ich mag es, wenn die Leute mich für ein bisschen verrückt halten. Wenn sie mich für sehr verrückt hielten, würde mir das wahrscheinlich missfallen. Aber für ein bisschen verschroben zu gelten, das genieße ich. Das gibt einem im wahrsten Sinne des Wortes Narrenfreiheit. Und Leute, die einen kleinen Tick haben, sind glücklicher und leben länger.

ES LEBE HOCH DAS BARFUSSEIN!!!!

Genau! Lass Dich nicht unterkriegen!

Barfuß-Gruß
Pedro

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Andi35 @, Stammposter, Monday, 24.10.2005, 02:55 (vor 6911 Tagen) @ Pedro

Hallo Pedro!

Dafür, dass Deine Antwort so spät kam, ist sie nach meinem Empfinden die Beste und Aufbauendste, die ich überhaupt seit Langem erhalten habe, da macht das Mitteilen von Problemen an "Barfußfreunde" wieder richtig Spaß! Du bist ein "Schatz"! :-* ;-D

Das soll natürlich nicht heißen, dass ich für andere Antworten nicht dankbar bin und jeder hat ja auch eine andere Meinung, andere Art sich auszudrücken und zu schreiben, das ist klar.
Deine Antwort war aber sehr positiv, aufbauend also, sehr vernünftig und brachte es auf den Punkt! :-)

Zu der Kassiererin:

Sie arbeitet dort nur morgens und ich fahre dort meistens nachmittags hin. Von nachmittags bis abends ist dort eine Kassiererin anwesend, die sehr nett und übrigens auch sehr gut auf Barfüßigkeit zu sprechen ist.

In den Zeitungen oder Zeitschriften blättere ich besser nicht, da ich dann selbst etwas tue, was nicht richtig ist und Sie somit einen "Aufhänger" hat, mit dem sie sich beim Chef beschweren kann, sodass ich letztendlich als "Sündenbock" dastehe!
Das käme ihr dann wohl sogar noch gerade recht, da sie wieder tratschen könnte! :-)

Ich denke, ich werde es dabei belassen, dass ich ihr, wenn ich sie mal wieder sehe, sagen werde, dass ich es nicht in Ordnung fand, dass sie alles gleich meinem Vater erzählen muss.
Den Vorfall werde ich auch ihrer netten Kollegin mal erzählen und bin mal gespannt, was Die dazu sagt!

Liebe Fußgrüße von Andi!

Barfüßiger Tankstellenbesuch mit kleinen Folgen

Pedro, Stammposter, Monday, 24.10.2005, 12:15 (vor 6911 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Hallo Pedro!
Dafür, dass Deine Antwort so spät kam, ist sie nach meinem Empfinden die Beste und Aufbauendste, die ich überhaupt seit Langem erhalten habe,

Danke!

In den Zeitungen oder Zeitschriften blättere ich besser nicht, da ich dann selbst etwas tue, was nicht richtig ist und Sie somit einen "Aufhänger" hat, mit dem sie sich beim Chef beschweren kann, sodass ich letztendlich als "Sündenbock" dastehe!

Da hast Du natürlich recht. Von der Seite her hatte ich es gar nicht bedacht.

Den Vorfall werde ich auch ihrer netten Kollegin mal erzählen und bin mal gespannt, was Die dazu sagt!

Das ist eine gute Idee.

Liebe Fußgrüße von Andi!

Desgleichen von Pedro
(im Moment barfuß im geheizten Büro,
draußen nur noch einmal kurz morgens und ab und zu mal kurz um die warme Mittagszeit)

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