Goldener Herbst in den Bergen (Hobby? Barfuß! 2)
Herbstliche Wanderungen in den Bergen sind unvergleichlich! Das Mittelland liegt unter einer Nebeldecke, darüber herrscht aber eine unvergleichliche Klarheit. Farben und Licht sind im Herbst am intensivsten. Zwar sind die Morgen kühl und gelegentlich trifft man bereits Frost und gefrorene Tümpel an, aber die Füsse sind es unterdessen gewohnt.
Am 10. Oktober bin ich vom Seeztal ins Rheintal gewandert und habe die Alvierkette an ihrer niedersten Stelle, eben dem Nideri-Pass (1839 m), überquert. Von Mels-Heiligkreuz steigt das Gelände bald steil an und der Pfad windet sich zwischen Felsen in die Höhe. Noch ist die ganze Bergseite im Schatten und es ist empfindlich kühl. Der steile Anstieg lässt die Körpertemperatur aber rasch ansteigen und bald geht es gut "oben ohne". Auf 1700 m, 1200 m höher als das Tal ist die wundervolle Alpterrasse von Palfris erreicht. Nun geht es 300 m abwärts. Auf 1400 m leuchten die bunten Blätter der Ahornbäume. Am Kurhaus Sennisalp gehts vorbei und dann folgt eine kleine Zwischensteigung von etwa 100 Höhenmetern. Nach den sanften Alpen folgt nun ein rauher Abstieg nach Lüsis, einer Alpsiedlung auf ungefähr 1300 m. Als krönender Abschluss nun die steilen 600 m hinauf zum Nideripass, dessen Kulminationspunkt man stets vor der Nase hat. Schliesslich ist der Grat erreicht und der Blick geht nun in beide Richtungen: Steil hinunter zum Walensee und weit hinweg übers Rheintal. Bereits liegt die Ostseite des Passes im Schatten und es ist an der Zeit, ein zweites Kleidungsstück anzuziehen. Beim Kurhaus Voralp schliesslich wartet das Postauto nach Grabs und Buchs und niemand staunt sonderlich über den Barfüsser, der da von der Höhe herabsteigt.
Von Mels SG Bhf über via Palfris - Nideri zum Kurhaus Voralp