Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-) (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 08.10.2005, 23:01 (vor 6992 Tagen)

Ich spazierte barfuß (wie nun ja überwiegend) nachts in Saarbrücken am Saarufer entlang und kam an die Brücke der Promenade, unter der immer die Autos der Discothekenbesucher und auch vieler anderer Stadtbesucher stehen.
Ich spazierte unter dieser und war schon fast am Ende der Brücke angelangt. Es war nicht mehr so warm, da es auch schon September war, aber ich kann nicht mehr sagen, ob ich über meinem kurzärmligen Hemd oder T-Shirt, unter denen ich nichts trage, meine Jeansjacke trug. Es dürften ca. + 11 °C bis + 15 °C gewesen sein, ich kann es nicht mehr sagen.

Plötzlich kam mir ein Streifenwagen der Polizei entgegen, sie fuhren sehr langsam und ich dachte, dass sie sicher gleich anhalten würden und mich ansprechen.
Ich ging ganz unbeeindruckt weiter, schaute aber auch nicht auf den Wagen, doch auch nicht bewusst und verlegen in eine andere Richtung, warum auch?
Als sie bereits ein Stück weit an mir vorbei gefahren waren, drehte ich mich unauffällig um und sah, dass sie auf eine Parkfläche unter dieser Brücke fuhren und zurück stießen.
Mir wurde klar, dass sie nun wieder zurück fahren würden, doch ob sie anhalten würden, was bisher nie geschehen war, konnte ich natürlich nicht sagen, denn schon öfter fuhr ein Streifenwagen an mir vorbei ohne zu halten.

Wieder fuhren sie ganz langsam an mir vorbei und hielten ca. 5 bis 8 Meter vor mir am Straßenrand an, öffneten beide ziemlich hastig die Autotüren, sprangen hastig heraus und kamen, allerdings mit freundlichem Gesichtsausdruck, auf mich zu.
Der Fahrer dürfte Ende 30 gewesen sein und sein Kollege ca. Anfang 40.
Der Fahrer sagte "guten Abend", was ich freundlich mit "Guten Abend oder eher schon guten Morgen" erwiderte.
Er sagte dann weiter zu mir: "Personenkontrolle, haben sie ihren Ausweis dabei?"
Ich erwiderte: "Au, nein, den habe ich in meinem Auto liegen."
Darauf fragte er, wo denn mein Auto stünde, was ich ihm sagte und er fragte mich, wo ich denn gerade her käme.

Ich nannte ihm zwei Kneipen, in die ich meistens gehe, wenn ich in Saarbrücken bin (inzwischen kam noch eine weitere Kneipe dazu) und sagte, dass ich danach immer noch ein wenig in der Stadt herum bummeln würde.
Er fragte mich, warum ich denn keine Schuhe tragen würde und ich erwiderte, dass es mir einfach sehr großen Spaß mache.
Er meinte, das sei sehr ungewöhnlich, was ich freundlich und leicht lachend mit "Ja, stimmt, das ist es" erwiderte.
Er fragte mich nach meinem Namen und wo ich wohnen würde, ich nannte ihm den Vor- und Nachname sowie den Ort, in dem ich wohne, ganz nebenbei auch die Farbe und Marke meines Autos und er sagte: "Einen Moment mal bitte" und stieg ins Auto. Ich vermute mal, dass er über Funk bei der Zentrale nachfragte, ob unter meinem Namen vielleicht eine Meldung etc. vorliegt.

Ich unterhielt mich noch kurz sehr nett mit seinem Kollegen und erwähnte auch das Forum und Leute, denen ich den heutigen Mut zum barfuß gehen verdanke (Jan (NRW) und Andreas (SU) sind es), worauf er meinte: "Ja, das können sie ja machen wie sie wollen, das ist eine Sache der Lebenseinstellung."
Auch der Fahrer stieg wieder aus dem Wagen, kam zu uns, sagte: "Alles klar, Herr Dörr" und hörte noch kurz Dem zu, was ich erzählte. Sie fanden es toll, dass es zu diesem Thema sogar Foren gibt und wir kamen noch auf das Thema "Schmutz in den Städten" zu sprechen. Ich erwähnte dabei, dass das Hundekotproblem zum Glück stark abgenommen hätte, jedoch wäre Glas ein ernstes Problem geworden. Sie stimmten mir zu und der Fahrer lächelte sehr freundlich, fast kumpelhaft und meinte: "Gut, Herr Dörr, dann wünschen wir ihnen noch viel Spaß beim barfuß laufen" und beide verabschiedeten sich sehr nett von mir.
Das war eine wirklich tolle Begegnung und ich hatte wirklich das Gefühl, Freunde und Helfer vor mir zu haben!

Liebe Grüße von Andi!

Schleierhaft

John Lupus, Stammposter, Sunday, 09.10.2005, 13:47 (vor 6991 Tagen) @ Andi35

Das war eine wirklich tolle Begegnung und ich hatte wirklich das Gefühl, Freunde und Helfer vor mir zu haben!

Was daran toll sein soll, ist mir wirklich schleierhaft.

Die Beamten haben dich aufgehalten und belästigt.
Daß sie es freundlich und zuvorkommend getan haben, ist ja ganz nett - aber es ändert doch nichts an der Belästigung.

Wenn sie jemals jemand angehalten und überprüft haben, weil er beispielsweise bei 33 Grad Celsius Schuhe und Strümpfe trug - es würde schon ein wenig anders ausschauen.

Aber hier ist es doch so:
Unser Anliegen ist es, barfüßig als "normal" angenommen zu werden. Am besten so, daß niemand mehr überhaupt bemerkt, daß wir barfüßig sind.
Und hier wird jemand vorübergehend festgesetzt (nichts anderes ist es) und überprüft, weil er keine Schuhe trägt.
Was, bitteschön, ist daran toll?

Und daß es freundlich geschah? Ich kann einer alten Dame mit der freundlichsten Miene ein Bein stellen und mich hinreißend dafür interessieren, wie es ihr geht - es bleibt eine Schweinerei.

Ich jedenfalls will weg vom Sonderling-Image. Und dazu gehört allemal, daß ich mich dagegen wehre, "behandlungsbedürftig" zu sein.
Wenn meine sonstigen Mitmenschen das hier und da anders sehen - es ist ihre Sache.
Wenn aber ein "Staatsdiener" sich in die Kraft seines Amtes wirft und den starken Mann spielt, nur weil ihm etwas absonderlich erscheint, dann hat er sein Amt verfehlt.
Und er hat mich verärgert.

Wirklich kein Grund zur Freude.

Grüße

John

Schleierhaft

Andi35 @, Stammposter, Sunday, 09.10.2005, 22:22 (vor 6991 Tagen) @ John Lupus

Hi John!

Ich kann Dich zwar sehr gut verstehen, denn auch ich rege mich, wie Du sicher weißt, über negative Reaktionen auf und wünsche mir, genau wie Du, dass man uns positiv betrachtet.
Doch es ist eben leider nun mal so, dass wir als Barfüßer wohl immer auffallen werden, da einfach die Mehrheit zur Zivilisation auch Schuhe zählt.
Ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass genau das, das es nicht jeder tut, für mich ein Kick und ein Prickeln ist.

Du hast natürlich schon Recht, dass sie mich wohl nicht angesprochen hätten, wenn ich Schuhe getragen hätte, aber vielleicht schoben sie die Personenkontrolle vor um mit mir ins Gespräch zu kommen und ihre Neugier zu stillen! :-))
Geärgert hätte es mich in dem Moment, wenn es am Tag geschehen wäre und ich einen Termin hätte wahrnehmen müssen, doch so hatte ich ja Zeit, ich schlenderte ja eh nur gemütlich herum.
Ich verstehe zwar sehr wohl, dass es Dir rein um das Prinzip geht, aber ich sah das in diesem Fall nicht so eng.

Hätten sie mich jedoch unfreundlich behandelt oder gar schickaniert, dann hätte ich mich geärgert und womöglich sogar eine Meldung gemacht, da ich mich dann in meiner Privatsphäre unter der "totalen Kontrolle" beeinträchtigt gefühlt hätte.
So fanden sie die Unterhaltung aber nett und ich auch und sicher war ich im Polizeirevier auch schon ein "Kollegengespräch"! ;-D
Ich rechne damit, dass ich vielleicht noch ein oder zwei Mal angehalten werde, wenn überhaupt und dann kennt man mich in Saarbrücken! :-)

Wenn sie mich dann mal wieder sehen, werden sie belustigt sagen: "Ach schau´ mal, da geht ja unser netter "Barfußmann" und Kollegen werden denken: "Ach! Da ist ja der Typ, von dem die Kollegen neulich erzählt haben, klasse! Jetzt haben wir ihn auch mal gesehen. :-)
Ich denke, wenn es beide Seiten locker sehen, was hier ja der Fall zu sein scheint, ist es doch ganz "easy" und man kann darüber hinweg sehen!

Liebe Grüße von Andi,
der immer noch barfuß unterwegs ist! ;-)

Schleierhaft

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 07:23 (vor 6991 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Wie schön, daß Du den Weg ins Forum zurückgefunden hast. Und ausgerechnet mit einem Thema über ein Ereignis, mit dem ich schon wiederholt konfrontiert wurde! Um ehrlich zu sein, liegt die letzte Polizeikontrolle schon einige Zeit zurück.

"Geärgert hätte es mich in dem Moment, wenn es am Tag geschehen wäre und ich einen Termin hätte wahrnehmen müssen, doch so hatte ich ja Zeit, ich schlenderte ja eh nur gemütlich herum."

Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich mehr darüber aufregen, wenn man wegen einer Personenkontrolle einen Zug oder sonst was verpaßt. Meistens habe ich, wenn ich barfuß unterwegs ist, eine gewisse Zeitreserve eingeplant. allerdings in erster Linie nicht wegen allfälliger Kontrollen, sondern eher wegen anderer Ereignisse: Wenn etwa ein asphaltierter Weg gesperrt ist und man stattdessen einen groben Schotterweg benutzen muß, der vielleicht gerade 500 Meter weiter ist als der ursprüngliche, dann macht es für einen beschuhten Wanderer kaum etwas aus. Durch etwas schnelleres Gehen kann man den Termin noch wahrhaben. Aber als Genuß-Barfüßer ist man nicht in der Lage, auf groben Schotter schneller zu gehen als auf Asphalt.

"Hätten sie mich jedoch unfreundlich behandelt oder gar schikaniert, dann hätte ich mich geärgert und womöglich sogar eine Meldung gemacht, da ich mich dann in meiner Privatsphäre unter der "totalen Kontrolle" beeinträchtigt gefühlt hätte."

Die meisten Begebenheiten mit der Polizei waren höflich (oder zumindest wurde Höflichkeit vorgespielt), nur in einem Fall wurde ich "wie ein Schwerverbrecher" behandelt, indem man mich von zu Hause abholte.

"Ich rechne damit, dass ich vielleicht noch ein oder zwei Mal angehalten werde, wenn überhaupt und dann kennt man mich in Saarbrücken! :-)
Wenn sie mich dann mal wieder sehen, werden sie belustigt sagen: "Ach schau´ mal, da geht ja unser netter "Barfußmann" und Kollegen werden denken: "Ach! Da ist ja der Typ, von dem die Kollegen neulich erzählt haben, klasse! Jetzt haben wir ihn auch mal gesehen. :-)"

Sicher kennt man mich auch schon als den "Barfußmann" in Zofingen. Wie Lorenz schon geschrieben hat, sitzt die Polizei zwischen zwei Stühlen. Manchmal frage ich mich, ob die Polizei einem Menschen, der aus Überzeugung barfuß läuft und möglichst auch noch in Kombination mit eher sommerlicher Kleidung (aber solcher, in der man im Sommer auch dort erscheinen darf, wo viel Menschen sind), das Barfußlaufen verbieten darf. Oder dürfen Gerichte das machen? Was passiert wohl, wenn jeder in der Stadt weiß, daß in der Nähe ein Barfüßer lebt und ein Ortsfremder meldet der Polizei im Winter einen Barfüßer. Die Polizei bleibt einfach in der Wachstube hinterm warmen Ofen sitzen, weil sie einen "alten Bekannten" zu erkennen glaubt. Am nächsten Tag wird ein erfrorener Betrunkener ohne Schuhe gefunden! Kann man dann den überzeugten Barfüßer mit zur Verantwortung ziehen? Ich möchte nicht, daß man mir wegen eines solchen Vorfalls das Recht aufs Barfußlaufen beschneidet, andererseits möchte ich auch keine Gerichte einschalten, um es wiederzuerlangen. Das kostet nämlich Geld, und Barfußlaufen soll für mich ein kostenloses Vergnügen sein und bleiben.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Schleierhaft

RainerL @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 12:44 (vor 6990 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Was passiert wohl, wenn jeder in der Stadt weiß, daß in der Nähe ein Barfüßer lebt und ein Ortsfremder meldet der Polizei im Winter einen Barfüßer. Die Polizei bleibt einfach in der Wachstube hinterm warmen Ofen sitzen, weil sie einen "alten Bekannten" zu erkennen glaubt. Am nächsten Tag wird ein erfrorener Betrunkener ohne Schuhe gefunden! Kann man dann den überzeugten Barfüßer mit zur Verantwortung ziehen?

In solch einer Situation wo die Polizei einem Hinweis nicht nachgeht ist nach meiner Ansicht die Polizei schuld wenn sie nicht handelt.
Dich trifft da dann keine Schuld, eher wird wohl die Polizei wieder vor der Tür stehen wenn es zuviele Anrufe bei der Polizei gibt der sie nachgehen muß und Dich bitten das Barfußlaufen einzuschränken.

Barfüßige Grüße
Rainer

Schleierhaft

Andi35 @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 20:41 (vor 6990 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Danke, ich bin auch froh, dass ich den Weg ins Forum wieder "gefunden" habe, ich hatte es garnicht vor und auch gar kein rechtes Interesse mehr um ehrlich zu sein!
Doch als ich den Bericht an einige Leute versandt, kam es einfach so über mich und ich setzte ihn auch ins Forum! :-)

Ich kann nur hoffen, dass wir es in Zukunft besser schaffen, Diskussionen und eventuelle Missverständnisse aus der Welt zu schaffen! Denn mir gefällt die Art und Weise nicht, wie manche Leute manchmal eine Ansicht vertreten und Anderen das Erlebte streitig machen wollen, wenn sie nicht dabei waren!

Was es zu Deiner Antwort in Bezug auf die Polizei noch zu sagen gibt:

Natürlich muss die Polizei einem Anruf Folge leisten und einer Sache nachgehen, wie man es Dir ja auch schon ihrerseits gesagt hat und was man auch ganz allgemein weiß.
Doch ich schließe mich der Meinung von Pedro an, der schrieb, dass es nicht Dein Verschulden sei, wenn ein anderer Barfüßer zu Schaden kommt, bloß weil man vermutet, dass Du es bist und darum nicht Vorort fährt und kontrolliert, hilft etc.!

Die andere Sache, nämlich dass Du auf Verlangen der Polizei Dein Barfußgehen einschränken sollst, weil ständig die Leute anrufen, finde ich nicht in Ordnung.
Es ist Deine Privatsphäre und Du tust keinem weh damit, außer vielleicht Dir selbst (das betrifft alle Barfüßer) und benimmst Dich damit auch nicht anstößig!
Sie müssen einem Anruf Folge leisten, dem Ganzen nachgehen und >so< oft wird ja wegen dieser Sache sicherlich auch nicht bei der Polizei angerufen, denke ich mir mal!
Selbst wenn, kann nichts und niemand von Dir verlangen, dass Du diese harmlose Sache einschränkst, nur weil Manche ein Problem damit zu haben scheinen!

Liebe Grüße nach Zofingen! ;-)

Sorry, verbessere mich!

Andi35 @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 20:50 (vor 6990 Tagen) @ Andi35

Hallo!

Ich muss mich verbessern und halte es für korrekt, dass ich das Geschriebene auch der richtigen Person zuordne:
ich meinte, dass ich Rainer L. mit der Aussage, Dich treffe keine Schuld, wenn ein anderer Barfüßer zu Schaden kommt, weil man ihn nicht kontrolliert oder ihm geholfen hat, zustimmen muss!

Nochmals Entschuldigung! :-/ ;-)

nachträgliche Zustimmung

Pedro, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 22:27 (vor 6990 Tagen) @ Andi35

Hallo!
Ich muss mich verbessern und halte es für korrekt, dass ich das Geschriebene auch der richtigen Person zuordne:
ich meinte, dass ich Rainer L. mit der Aussage, Dich treffe keine Schuld, wenn ein anderer Barfüßer zu Schaden kommt, weil man ihn nicht kontrolliert oder ihm geholfen hat, zustimmen muss!
Nochmals Entschuldigung! :-/ ;-)

Hallo Andi,
auch wenn's von Rainer geschrieben wurde und nicht von mir: Ich teile seine und Deine Ansicht.
Gruß
Pedro

Sorry, verbessere mich!

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 11.10.2005, 12:47 (vor 6989 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Ich muss mich verbessern und halte es für korrekt, dass ich das Geschriebene auch der richtigen Person zuordne:
ich meinte, dass ich Rainer L. mit der Aussage, Dich treffe keine Schuld, wenn ein anderer Barfüßer zu Schaden kommt, weil man ihn nicht kontrolliert oder ihm geholfen hat, zustimmen muss!
Nochmals Entschuldigung! :-/ ;-)

Ach hier hast Du mich auch mit Pedro verwechselt :-) Was haben wir nur gemeinsam ?? :-))

Aber korrekt daß Du diesen Irrtum gleich korrigiert hast, so ist er halt unser Andi :-))

Barfüßige Grüße
Rainer

Verzeihung

John Lupus, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 22:51 (vor 6990 Tagen) @ Andi35

Was es zu Deiner Antwort in Bezug auf die Polizei noch zu sagen gibt:
Natürlich muss die Polizei einem Anruf Folge leisten und einer Sache nachgehen, wie man es Dir ja auch schon ihrerseits gesagt hat und was man auch ganz allgemein weiß.

Verzeihung, ich möchte mich jetzt nicht als "Störenfried" des Forums gerieren, aber das "weiß" man nicht, sondern das behauptet man.
Und es stimmt nicht.

Selbstverständlich kann die Polizei z.B. bei einem Anruf abwägen, ob es sich darum handelt, daß sie ausrücken muß.
Nicht jede Bagatelle muß verfolgt werden. Und offensichtlich unsinnige Meldungen werden auch nicht weiter verfolgt.
Wenn jemand z.B. anruft und meldet, jemand habe im Stadtpark eine Blume abgerupft - meint ihr, da setzt sich ein Funkwagen in Bewegung?

Und ebenso selbstverständlich dürfen die Beamten im Warmen sitzenbleiben, wenn jemand anruft und meldet, daß da jemand barfuß rumläuft. Es gibt KEINEN Grund, dem nachzugehen. Es sei denn, die Polizei habe aufgrund anderer Kenntnisse Anhaltspunkte dafür, daß mit dem betreffenden etwas nicht stimmt.

Daß die Jungs bei JEDER Anforderung mit großem LalüLala ausrücken, ist ein pures Märchen.

Grüße

John

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Pedro, Stammposter, Sunday, 09.10.2005, 22:06 (vor 6991 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Schön, wieder von Dir zu lesen und herzlich willkommen zurück in Deinem Forum.

Und Glückwunsch zu Deinem Erfolg. Du hast zwei Polizisten, denen ein Barfüßer zunächst verdächtig erschien, davon überzeugt, dass Barfüßer normal und sympathisch sind.

Ich bin von der Polizei noch nie wegen barfuß aufgehalten worden, wohl aber mal von einem Zollbeamten bei der Einreise am Flughafen. Den konnte ich wohl auch davon überzeugen, dass ich normal bin (er verzichtete dann immerhin auf die Durchsuchung meines Gepäcks), aber so einen Sympathieerfolg wie Du konnte ich nicht verbuchen (er blieb recht steif und humorlos).

Barfuß-Gruß
Pedro

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Lorenz, Stammposter, Sunday, 09.10.2005, 22:46 (vor 6991 Tagen) @ Pedro

Ein guter Freund von uns ist Polizist -- und übrigens auch Naturist! Wenn der uns aus seiner jahrelangen Erfahung als Einsatzleiter erzählt, verstehen wir so manches besser.

Die Polizei sitzt bei uns zwischen allen Stühlen, zwischen verfehlter Politik, organisierter Kriminalität, gesetzeskonformen Ungerechtigkeiten und der Presse, die nur darauf lauert, dass Fehler gemacht werden. Was also tun, wenn man einen Barfüßigen im Oktober sieht? Das ist ja höchst ungewöhnlich, obwohl der heutige Sonnentag ja ein Traum für jeden war, der gerne barfüß läuft.

Sollte der Polizist wegsehen und der Barfüßige ist tatsächlich ein geistig Verwirrter, der dann irgendwie zu Schaden kommt, dann ist das zum einen sehr traurig und zum anderen eine tolle Story für die Presse, die der Polizei wieder mal völliges Versagen vorwerfen kann. Einen solchen Fall gabe es vor ein paar Jahren bei uns in der Gegend (allerdings im tiefen Winter im Schnee), wo der Betreffende letzlich ums Leben gekommen ist.

Also liegt es nahe, dass die Polizei eine Personenkontrolle durchführt, um zu sehen, ob ein Eingreifen notwendig ist. Die Beamten waren bei Andi mit Sicherheit sehr erleichtert, einen überzeugten Barfußläufer anzutreffen und nicht eingreifen zu müssen. Da die Beamten korrekt vorgegangen sind, haben sie ihre Sorgfaltspflicht eben ernst genommen -- aus unserer Sicht natürlich ein wenig zu ernst......

Das Feindbild Polizei entspringt eher der kindlichen Wahrnehmungswelt. Für mich als Erwachsenen sind es vor allem die Finanzgurus (Ackermann und Co.), die unsere Freiheit einschränken, indem sie die Medien für die Propagenda für hirnlosen Konsum und gegen einen glückbringenden Lebenstil bezahlen.

Barfüßige Grüße, Lorenz

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Andi35 @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 02:56 (vor 6991 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz!

Lorenz:

Ein guter Freund von uns ist Polizist -- und übrigens auch Naturist! Wenn der uns aus seiner jahrelangen Erfahung als Einsatzleiter erzählt, verstehen wir so manches besser.
Die Polizei sitzt bei uns zwischen allen Stühlen, zwischen verfehlter Politik, organisierter Kriminalität, gesetzeskonformen Ungerechtigkeiten und der Presse, die nur darauf lauert, dass Fehler gemacht werden. Was also tun, wenn man einen Barfüßigen im Oktober sieht? Das ist ja höchst ungewöhnlich, obwohl der heutige Sonnentag ja ein Traum für jeden war, der gerne barfüß läuft.

Andi:
Ja, das sehe ich ganz genau so, Du hast völlig Recht, sie bekommen Druck von allen Seiten und es ist ein "Schiedsrichterjob", denn man kann es nicht jeder "Partei" gerecht machen! Ich hörte darüber hinaus sogar schon, dass sie sich hoch arbeiten müssten, indem sie Leute bei Diesem oder Jenem "ertappen".
Ich kann das zwar nicht beurteilen und behaupten, aber ein Polizist, der meinen Vater kennt, ließ so etwas in diese Richtung mal verlauten und er meinte, das ginge ganz schön an die Nerven und "Nieren"!
Ich glaube, mich erinnern zu können, dass so etwas in diese Richtung sogar mal ein Polizist als Forenmitglied hier geschrieben hatte, es müsste demnach wohl Booker gewesen sein.

Darüber hinaus hast Du schon recht, dass ein Barfüßer zur kühleren Jahreszeit schon auffällt, sich vielleicht sogar in mancher Hinsicht "verdächtig" macht, auch wenn es nicht gerade im Oktober, sondern etwa Mitte September war, als diese Begegnung statt fand.
Ich habe diesen Beitrag zwar gestern erst geschrieben und ihn dann an einige Leute verschickt, aber erlebt habe ich es eben schon vor Wochen und wollte es nun doch ins Forum setzen.

Lorenz:

Sollte der Polizist wegsehen und der Barfüßige ist tatsächlich ein geistig Verwirrter, der dann irgendwie zu Schaden kommt, dann ist das zum einen sehr traurig und zum anderen eine tolle Story für die Presse, die der Polizei wieder mal völliges Versagen vorwerfen kann. Einen solchen Fall gabe es vor ein paar Jahren bei uns in der Gegend (allerdings im tiefen Winter im Schnee), wo der Betreffende letzlich ums Leben gekommen ist.

Andi:
Ach du Schande! :-o
Ja, sie dachten sich bei mir wohl auch: "Den kontrollieren wir mal besser" oder sie waren wirklich neugierig und die Personenkontrolle war vorgeschoben, damit sie erfahren, warum jemand barfuß geht.
Um es einfach mal zu hinterfragen, die Neugier zu befriedigen oder um sich vielleicht sogar ein eigenes Empfinden durch einen anderen Barfüßer bestätigen zu lassen?

Ich wage schon fast zu behaupten, dass das Bedürfnis, gerne barfuß zu gehen, in der Natur des Menschen verankert ist und sehr Viele es nur "verlernt" haben oder es "aberzogen" bekamen!

Lorenz:

Also liegt es nahe, dass die Polizei eine Personenkontrolle durchführt, um zu sehen, ob ein Eingreifen notwendig ist. Die Beamten waren bei Andi mit Sicherheit sehr erleichtert, einen überzeugten Barfußläufer anzutreffen und nicht eingreifen zu müssen. Da die Beamten korrekt vorgegangen sind, haben sie ihre Sorgfaltspflicht eben ernst genommen -- aus unserer Sicht natürlich ein wenig zu ernst......

Andi:
Ja, doch die Unterhaltung war so toll und die Polizisten derart nett, freundlich, fast Kumpelhaft, dass es eine Freude war, mit ihnen zu plaudern! :-)
Ich konnte daher die ganze Sache sehr locker sehen und fühlte mich nicht in meiner Privatsphäre eingeengt und kontrolliert, es lief einfach so, wie es laufen sollte und wie ich es mir wünsche, wenn ich denn mal kontrolliert werde!

Lorenz:

Das Feindbild Polizei entspringt eher der kindlichen Wahrnehmungswelt. Für mich als Erwachsenen sind es vor allem die Finanzgurus (Ackermann und Co.), die unsere Freiheit einschränken, indem sie die Medien für die Propagenda für hirnlosen Konsum und gegen einen glückbringenden Lebenstil bezahlen.

Andi:
Ja, sie stehen sicher sehr oft unter Druck und haben es nicht leicht und Du hast Recht, Politik mit ihren Gesetzen und uneinsichtige, womöglich randalierende oder gar gewalttätige Bürger machen es ihnen sehr schwer, auch wenn es unter Anderem genau darum diesen Beruf geben muss und sie sonst, wenn die "Welt heile" wäre, wohl auch arbeitslos wären.

Ich habe darüber hinaus vor Jahren mal ein kleines, heiteres Gedicht über die Polizei und deren Situation geschrieben, es geht um Abzocke, die aber von oberster Stelle ausgeht, doch die Polizisten sind dabei als ausführende Kraft wieder mal die "bösen Buben"! Ich hoffe, Georg nimmt es mir nicht übel, wenn ich es an dieser Stelle hier ins Forum setze, denn es hat nichts mit "barfuß" zu tun, aber es passt vor allem zu Deiner ganz zu Anfang erwähnten Situation:

Die Polizei:

Fährst du, laut Schildern, mal zu schnell
So wird es plötzlich ganz kurz hell
Es war eine Radarkontrolle
Du bist "im Bilde", aber volle

Der Fuß wird "schwach", du gehst vom Gas
Zu spät, das Bild ist da, das war´s
Warum muss es gerad´ dir passieren?
Das kannst du einfach nicht kapieren

Du fährst doch immer supergut
Du ärgerst dich, bekommst `ne Wut
Die Polizei bringt dir Verdruß
Bedenke, dass sie´s machen muss!

Von Führungskräften wird gesagt
Wo man mit diesem Blitzer "tagt"
"Jawohl! Verstanden!" Dann geht´s los
Der Zorn beim Fahrer doch ist groß

Zwischen zwei "Fronten" steh´n sie schon
Und sind der "Prellbock" der Nation
Sogar die Gruppe "Extrabreit"
Besang ein´ Teil von ihrem Leid

"Dein Freund und Helfer" nennt man sie
Man sagt´s mit großer Ironie
Sehr oft muss Sie zu Orten eilen
Wo keiner gerne möcht´ verweilen

Hast du jemals daran gedacht
Dass Sie nur ihre Arbeit macht?
Bezahl´ dein Bußgeld und gib Ruh´
Sie sind auch Mensch, genau wie Du!

Barfüßige Grüße, Lorenz

Barfüßige Grüße auch von mir! ;-)

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

John Lupus, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 10:04 (vor 6991 Tagen) @ Lorenz

Lorenz:
Sollte der Polizist wegsehen und der Barfüßige ist tatsächlich ein geistig Verwirrter, der dann irgendwie zu Schaden kommt, dann ist das zum einen sehr traurig und zum anderen eine tolle Story für die Presse, die der Polizei wieder mal völliges Versagen vorwerfen kann.

Nun gut.
Dann verabschieden wir uns aber von dem Gedanken, daß wir eigentlich ganz "normal" sind.
Wir verabschieden uns von dem Wunsch, z.B. von anderen nicht "beglotzt" und "bekichert" oder gar "angemacht" zu werden, weil wir unsere Barfüßigkeit als "natürlich" und Schuhe als "unnatürlich" ansehen.

Lorenz:
Also liegt es nahe, dass die Polizei eine Personenkontrolle durchführt, um zu sehen, ob ein Eingreifen notwendig ist.

Eben das bestreite ich.
Wo liegen denn die Kriterien zum Eingreifen? Reicht es für eine Personenkontrolle, daß man in den Augen eines Beamten evtl. etwas "sonderlich" wirkt?
Aber hallo! Wer müßte da nicht alles angehalten werden?
Da ist jemand tätowirt und gepierct. STOP!
Da hat einer einen roten und einen blauen Socken an. Die Papiere bitte!
Der Umstand, daß da mal irgendwo und irgentwann einerumgekommen ist, das kann doch kein Grund sein. Wenn ein Polizist mal einen Selbstmörder mit einer blauen Mütze und einem gelben Schal findet, wird er doch wohl auch kaum künftig jeden mit blauer Mütze und gelbem Schal anhalten.

Lorenz:
Die Beamten waren bei Andi mit Sicherheit sehr erleichtert, einen überzeugten Barfußläufer anzutreffen und nicht eingreifen zu müssen.

Verzeihung - aber sie haben eingegriffen! Und zwar massiv. Eine solche Kontrolle ist ein erheblicher Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Bürgers. Diese meine Auffassung mag dir überzogen erscheinen - aber überlege nur mal, was du sagen würdest, wenn irgendein z.B. Hausmeister dich aufhielte und deinen Ausweis verlangte, weil ihm an deinem Outfit etwas sonderlich vorkäme.
Nun, ich muß zugeben, daß ich in diesem Punkt aufgrund übler Erfahrungen besonders sensibilisiert bin. Aber ich finde schon, daß man hier nicht sensibel genug sein kann.

Lorenz:
Da die Beamten korrekt vorgegangen sind, haben sie ihre Sorgfaltspflicht eben ernst genommen -- aus unserer Sicht natürlich ein wenig zu ernst......

Daß die Beamten korrekt vorgegangen sind, ist ja wohl das absolute Minimum dessen, was man erwarten darf. Schlimm genug, daß man es überhaupt extra erwähnt.
Die Schlußfolgerung ist nicht in Ordnung: Allein der Umstand, daß etwas formal korrekt ist, bedeutet noch lange nicht, daß etwas auch gut, richtig und angemessen ist. Ich kann meine Mitmenschen mühelos in dem Wahnsinn treiben, ohne dabei ein einziges mal unkorrekt zu werden.

Lorenz:
Das Feindbild Polizei entspringt eher der kindlichen Wahrnehmungswelt. Für mich als Erwachsenen sind es vor allem die Finanzgurus (Ackermann und Co.), die unsere Freiheit einschränken, indem sie die Medien für die Propagenda für hirnlosen Konsum und gegen einen glückbringenden Lebenstil bezahlen.

Ich habe kein "Feindbild Polizei". Ganz im Gegenteil. Ich habe Polizisten als Freunde. Einer ist Einatzleiter der hiesigen Polizeidirektion.
Und ich habe auch schon wirklich tolle Dinge von Polizisten erlebt, wo ich ob ihrer Ruhe, Gelassenheit, Überlegtheit und Klugheit in prekären Situationen mehr als erstaunt war. Da könnte z.B. ich mir von vielen eine Scheibe abschneiden.

Und, lieber Lorenz, daß es andere Leute gibt, die unsere Freiheiten noch stärker beschneiden, kann ja wohl auf meine Beurteilung des Verhaltens von Polizisten keinen Einfluß haben.
Es ist immer das "Argument": Was wollt ihr denn - da gibt es noch viel schlimmeres!"
Ich finde IMMER noch was schlimmeres. Und könnte damit ALLES relativieren und rechtfertigen.

"Warum soll ich meine Frau nicht schlagen? Ihr solltet mal sehen, was mein Nachbar mit der seinen macht!!!"

Grüße

John

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

bix, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 15:18 (vor 6990 Tagen) @ John Lupus

John - ich finde, Du übertreibst. Lieber einmal zuviel eine Person kontrolliert als einmal zu wenig. Wer und womit er der Polizei auffällt ist doch dabei völlig egal. Sollen sie denn nun niemanden mehr kontrollieren, der nicht grad total aus dem Rahmen fällt? Wo willst Du da die Grenze ziehen?

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

John Lupus, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 16:14 (vor 6990 Tagen) @ bix

Bix:
John - ich finde, Du übertreibst. Lieber einmal zuviel eine Person kontrolliert als einmal zu wenig. Wer und womit er der Polizei auffällt ist doch dabei völlig egal. Sollen sie denn nun niemanden mehr kontrollieren, der nicht grad total aus dem Rahmen fällt? Wo willst Du da die Grenze ziehen?

Deine Ansicht in Ehren. Und ich widerspreche dir gar nicht, daß die Polizei hin und wieder kontrollieren muß.

Nur:
Entweder es ist eine allgemeine Kontrolle. Dann, bitteschön, gilt die ja für alle. Ähnlich einer Verkehrskontrolle nachts, wo alle ohne Ansehen der Person oder des Fahrzeugs rausgewinkt werden.
Davon kann ja hier keine Rede sein. Andi ist ja gezielt angehalten und überprüft worden.

Somit ist es eine Verdachtskontrolle. Und Auslöser des "Verdachts" war seine Barfüßigkeit (ich gehe mal davon aus, daß sonst nichts gegen ihn vorlag).
Bix, ich bitte dich: Worin liegt ein "Verdacht" begründet, wenn als Anlaß der Umstand herangezogen wird, daß man keine Schuhe trägt?

Mich stört doch gar nicht der Umstand, DASS kontrolliert wird. Mich stört der ANLASS.
Stell dir vor, sie halten dich an und überprüfen dich, weil du in einer Straße vor dich hinpfeifst. Du würdest dich an den Kopf fassen und dich fragen, ob die noch alle Nadeln an der Tanne haben.
Meine Ansicht (und in deinen Augen eine Übetreibung) resultiert schlicht darin, daß ich den Anspruch (!) anmelde, daß meine Barfüßigkeit genausowenig anstoßerregend ist wie Pfeifen auf der Straße. Wenn die Barfüßigkeit Anstoß gibt zu einer Personenkontrolle, ist irgendetwas aus dem Ruder gelaufen.

Nebenbei:
Auch Andi sagt, daß er doch erbost gewesen wäre, wenn er bei diesem Anlaß in Eile gewesen wäre und vielleicht einen Termin hätte wahrnehmen müssen.
Ja, du meine Güte - hätte das an dem Verhalten der Polizisten irgendetwas geändert? Wenn ich Zeit habe, ist es lustig, wenn ich keine habe, ist es Schikane?

Ich für meinen Teil wehre mich dagegen, nur (!!!) durch meine Barfüßigkeit staatliches Eingreifen auszulösen.

Okay - man mag mir vorhalten, da zu übertreiben. Na ja, das wird damit zusammenhängen, daß ich es ziemlich hart habe lernen dürfen, mich mit staatlicher Willkür auseinanderzusetzen.

Grüße

John

Polizei, Dein Freund und Helfer

bix, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 17:19 (vor 6990 Tagen) @ John Lupus

Stell dir vor, sie halten dich an und überprüfen dich, weil du in einer Straße vor dich hinpfeifst. Du würdest dich an den Kopf fassen und dich fragen, ob die noch alle Nadeln an der Tanne haben.

Stell Dir vor sie halten Dich an und überprüfen Dich, einfach so. Du hast Schuhe an, pfeifst nicht, siehst normal aus und benimmst Dich nicht auffällig... Meine Güte, dann kontrollieren sie mich halt, meinetwegen auch nur mich... Letzlich sind auch Polizisten Menschen und haben Vorurteile und machen Fehler oder haben ein komisches Gefühl bei jemandem, das unbegründet ist....

Sie haben Andi nicht in Gewahrsam genommen, sie haben ihn nicht niedergeschlagen oder gar erschossen - sie haben ihn kontrolliert. Meinetwegen aufgrund seiner nackten Füße, na und, jeder Grund ist so gut wie der andere! Damit muss man immer rechnen. Und ob man dazu grad Zeit hat oder nicht - sorry, aber soll die Polizei das vorher fragen ? "Tschuldigung, haben Sie Zeit für eine Kontrolle?! Nein? Schade, ach, dann laufen Sie doch bitte einfach weiter..."

Ich hab kein Problem mit der Polizei, aber wir hätten eines ohne sie...

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Lorenz, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 18:10 (vor 6990 Tagen) @ John Lupus

Hallo John,

Ich finde IMMER noch was schlimmeres. Und könnte damit ALLES relativieren und rechtfertigen.

Ich stimme dir zu, dass man keine Missstände schönreden oder rechtfertigen und schon gar nicht hinnehmen soll. Nur ist es mit unserer Gesellschaft wie mit einer Krankheit: man keidet unter Symptomen, während die Ursachen in tieferen Schichten verborgen sind. Heilung kann aber nur an den Ursachen angreifen.

Für mich ist der Zeitgeist an einer wahnhaften Überschätzung des Materiellen und der Statussymbole erkrankt. Seltsames Verhalten vieler Menschen (z.B. auch die Eitelkeit schikanöser Amtspersonen) kann ich mir als Folge dieser Grunderkrankung erklären. Die Therapie sehe ich in möglichst breit gestreuter Aufklärungsarbeit. Da kann auch etwas bewegt werden, wenn man im Internet informiert, wie man normal leben und dabei viel gesünder und glücklicher sein kann. Das ist meine Handlungsmöglichkeit als "Lebensreformer", während du als Freiheitskämpfer eine ganz andere Herangehensweise hast.

Mit Naturismus und Barfußlaufen ist man, so meine ich, auf einem besseren Weg als mit erbitterten Ellenbogenkämpfen um Karriere und Dienstwagen (oder auch um Schmiergelder und Sexgespielinnen).

Mach's gut und (möglichst bis zum Hals) unbeschuht, Lorenz

Danke

John Lupus, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 19:58 (vor 6990 Tagen) @ Lorenz

Danke, Lorenz,

mit dem, was du oben schreibst, kann ich sehr wohl etwas anfangen.

Wie du (wahrscheinlich) ganz richtig anmerkst, schwimmen wir hier und da auf unterschiedlichen Wellen.
Aber ebenso wahrscheinlich so ziemlich in die gleiche Richtung.

Ja, über Reaktionen und Methoden kann man trefflich streiten - sollte es aber weit weniger als üblich tun.
Ich weiß schon, daß ich hin und wieder zu einer unnötigen Unduldsamkeit neige. Und ich bekomme es auch immer mal wieder gesagt.
Auf der anderen Seite mag ich mich auch nicht zu arg verbiegen.
Und ich denke, daß beide (und viele weitere) Haltungen durchaus fruchtbar nebeneinander stehenbleiben können.

Grüße

John

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Andi35 @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 01:33 (vor 6991 Tagen) @ Pedro

Hallo Andi!

Hallo Pedro!

Pedro:

Schön, wieder von Dir zu lesen und herzlich willkommen zurück in Deinem Forum.
Und Glückwunsch zu Deinem Erfolg.

Andi:
Danke für Deine lieben Worte! Ich schickte diesen Bericht einigen Personen per Email und plötzlich kam es so über mich und ich handelte nach meinem Gefühl, das mir sagte: "Jetzt stell´ dieses Erlebnis ins Forum!" :-)) Was man liebt oder mag, zu dem findet man eben immer wieder zurück, wie der Täter zum Tatort! ;-))

Pedro:
Du hast zwei Polizisten, denen ein Barfüßer zunächst verdächtig erschien, davon überzeugt, dass Barfüßer normal und sympathisch sind.

Andi:
Ja, das dachte ich mir auch und das Gespräch lenkte die Sache auch ein wenig in die Richtung, dass es sich unter den Kollegen der Beiden herum spricht (tut es ganz bestimmt ;-D) und mich niemand von ihnen mehr anhält oder vielleicht noch ein oder zwei Mal, wie ich auch John schon schrieb, denn dann kennt man mich wohl! :-)

Pedro:

Ich bin von der Polizei noch nie wegen barfuß aufgehalten worden, wohl aber mal von einem Zollbeamten bei der Einreise am Flughafen. Den konnte ich wohl auch davon überzeugen, dass ich normal bin (er verzichtete dann immerhin auf die Durchsuchung meines Gepäcks), aber so einen Sympathieerfolg wie Du konnte ich nicht verbuchen (er blieb recht steif und humorlos).

Andi:
Ja, das ist dann natürlich schade, aber die Charakteren sind ja enorm unterschiedlich und es gibt vielleicht auch unter den Saarbrücker Kollegen eine Person, mit der eine eventuelle Unterhaltung steif, kalt und oberflächlich geblieben wäre.

Barfuß-Gruß
Pedro

Danke Pedro, diesen Gruß auch zurück! ;-))

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

RainerL @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 12:47 (vor 6990 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Schön daß Du jetzt wieder am Forum teilnimmst :-)

Die Polizei hatte wohl nur Interesse warum Du barfuß läufst. Vielleicht bist Du schon mal aufgefallen und sie wollten überprüfen um was für eine Person es sich handelt und ob sie ggfs. einschreiten müssen.

Barfüßige Grüße
Rainer

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Andi35 @, Stammposter, Monday, 10.10.2005, 20:01 (vor 6990 Tagen) @ RainerL

Hallo Andi,
Schön daß Du jetzt wieder am Forum teilnimmst :-)
Die Polizei hatte wohl nur Interesse warum Du barfuß läufst. Vielleicht bist Du schon mal aufgefallen und sie wollten überprüfen um was für eine Person es sich handelt und ob sie ggfs. einschreiten müssen.
Barfüßige Grüße
Rainer

Hallo Pedro!

Danke, schön, wenn es Leute gibt, die einen vermissen! ;-)
Ja, neben der eventuellen Neugier wäre das auch eine Möglichkeit. :-)

Ein lieber "Fußgruß" von Andi!

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 11.10.2005, 12:34 (vor 6989 Tagen) @ Andi35

Hallo Pedro!

Mein Name ist Rainer :-)

Ein lieber "Fußgruß" von Andi!

dito
Rainer

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Vesa Local @, Stammposter, Wednesday, 12.10.2005, 07:45 (vor 6989 Tagen) @ Andi35

Hi, Andi!

Wie schön, daß Du wieder mitschreibst! :-))

Sorry: Ich hatte in den vergangenen Tagen fast keine freie Minute, und in den verbliebenen wollte ich einfach nur die "oktober-strapazierten" Füße hochlegen, so daß ich darum nicht auf Deine per Mail erhaltenen Berichte reagiert habe... :-\

Das war eine wirklich tolle Begegnung und ich hatte wirklich das Gefühl, Freunde und Helfer vor mir zu haben!

So eine Personenkontrolle kann man wirklich als Belästigung ansehen.
Oder das beste daraus machen und es so sehen, daß sich die Beamten einfach irgendetwas gesucht haben, um festzustellen, ob Du in dem Moment Hilfe brauchst. Nun gut: Die einfache Frage: "Können wir Ihnen helfen?" hätte es vielleicht auch getan, aber auf der anderen Seite fällt es sehr schwer, gerade dann um Hilfe zu bitten wenn es nötig wäre. (Ich nenne es hier mal so: Handlungsunfähige Opfer.)
Aus Deiner (fröhlichen) Reaktion konnten die beiden dann schließen, daß alles in Ordnung ist.

Viele Grüße
Vesa Local

Barfüßige Begegnung mit der Polizei! :-)

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 13.10.2005, 05:49 (vor 6988 Tagen) @ Vesa Local

Hi, Andi!

Hi Vesa Local! ;-)

Vesa Local:

Wie schön, daß Du wieder mitschreibst! :-))

Andi:
Danke!

Vesa Local:

Sorry: Ich hatte in den vergangenen Tagen fast keine freie Minute, und in den verbliebenen wollte ich einfach nur die "oktober-strapazierten" Füße hochlegen, so daß ich darum nicht auf Deine per Mail erhaltenen Berichte reagiert habe... :-\

Andi:
Ist ja nicht so schlimm, ich kenne solche Situationen auch! ;-)
Außerdem hattest Du mir ja auch mitgeteilt, dass ein längeres Nichtmelden nichts mit Desinteresse zu tun hat und so ging ich von Vielbeschäftigung aus!

Andi:

Das war eine wirklich tolle Begegnung und ich hatte wirklich das Gefühl, Freunde und Helfer vor mir zu haben!

Vesa Local:

So eine Personenkontrolle kann man wirklich als Belästigung ansehen.
Oder das beste daraus machen und es so sehen, daß sich die Beamten einfach irgendetwas gesucht haben, um festzustellen, ob Du in dem Moment Hilfe brauchst.

Andi:
So locker und seelenruhig, wie ich da entlang spazierte, war es ganz offensichtlich, dass ich keine Hilfe brauche, sonst hätte ich ihnen auch sicher verzweifelt zu gewunken, ich denke, sie waren einfach nur neugierig und wollten mich "interviewen"! :-D
Ich wurde auch schon mal mit dem Auto angehalten, obwohl keine offizielle Kontrolle statt fand, ich angepasst fuhr und in der Spur blieb :-D, das war, als ich noch meinen schwarzen Trans Am hatte und durch die Äußerungen und Fragen bezüglich des Autos, ging ich auch hier von einer Kontrolle aus Neugier aus! :-))

Allerdings ist dabei eine Kontrolle besser nach zu vollziehen, da dieses Auto leider den Ruf aus einem gewissen Gewerbe hat, ein gewisses Image, wovon ich erst auch ausging.
Oder es war tatsächlich der Grund der Kontrolle und nach Erkennen meiner "Zahmheit" ;-D kamen dann die neugierigen Fragen, was Er verbraucht, wieviel PS Er hat u.s.w.!

Sicher ist eine Kontrolle manchmal nicht unbedingt notwendig, aber wenn man menschlich und freundlich mit mir umgeht, kann ich locker darüber hinweg sehen, wenn ich es nicht gerade sehr eilig habe: Arbeit, Termine etc..

Vesa Local:
Nun gut: Die einfache Frage: "Können wir Ihnen helfen?" hätte es vielleicht auch getan, aber auf der anderen Seite fällt es sehr schwer, gerade dann um Hilfe zu bitten wenn es nötig wäre. (Ich nenne es hier mal so: Handlungsunfähige Opfer.)

Aus Deiner (fröhlichen) Reaktion konnten die beiden dann schließen, daß alles in Ordnung ist.

Andi:
Wie geschrieben, ich denke, das war ihnen auch vorher schon klar :-)) aber die Neugier hat sie wohl zu einer Personenkontrolle bewogen!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kein anderer Grund als nur die reine Neugier war! ;-DD

Viele Grüße
Vesa Local

Viele Grüße auch an Dich

von Andi!

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